Tücken und Ziele digitaler Zentralbankwährungen – James Corbett im Interview

7 months ago
71

www.kla.tv/27393

Der bekannte Journalist James Corbett von „Corbett-Report“ legt im Teil II [Teil I auf Englisch unter kla.tv/27120] seines umfangreichen Interviews vom 6. September 2023 mit Kla.TV seine Einschätzung der CBDC [Central Bank Digital Currency], auf Deutsch: Digitale Zentralbankwährung, dar. Darin erklärt er ausführlich, wie sich diese neue Währung von allen bisher bekannten Zahlungsmitteln unterscheidet und legt verständlich dar, wie man mit digitalem Geld Anonymität, Unabhängigkeit und die persönliche Freiheit verliert.
Corbett zeigt den eigentlichen „Regierungsmechanismus“ auf, mit dem Machthaber international die Völker steuern und vermittelt dabei Auswege, um nicht blind in die Falle zentralistischer Totalkontrolle zu tappen.

Interviewer: Wenn wir gerade von Kontrolle und oligarchischer Kontrolle sprechen, kommen wir gleich zu unserem nächsten Thema. Und ich würde gerne über CBDC [Central Bank Digital Curreny/digitale Zentralbankwährung] sprechen. Und ich frage mich, ob Sie dem Laien helfen können zu verstehen, was hier wirklich vor sich geht. Ich beschloss, die Website der FED, der Federal Reserve, aufzurufen, wo sie in häufig gestellten Fragen erklärte, was eine digitale Zentralbankwährung ist. Und wenn man ihre Erklärung liest, scheint es, als sei hier nicht allzu viel los. Sie sagen: „Eine CBDC ist eine digitale Form von Zentralbankgeld, die der breiten Öffentlichkeit allgemein zugänglich ist.“ Eine CBDC würde sich von dem bestehenden digitalen Geld unterscheiden, das der Öffentlichkeit zur Verfügung steht, da eine CBDC eine Verbindlichkeit der Federal Reserve und nicht einer Geschäftsbank wäre. Es scheint also das zu sein, ich meine, im Grunde haben wir schon seit langer Zeit digitales Geld. Jeder nutzt es wahrscheinlich viel häufiger als Papier. Aber dieses digitale Geld kommt von unserer Bank. Wenn ich falsch liege, korrigieren Sie mich bitte, aber ich verstehe, dass es eine Zentralbank gibt, die FED, die den Banken Papiergeld und digitale Währungen ausgibt. Und wir als Allgemeinheit sind in der Lage, Papiergeld zu verwenden. Aber was das Digitale angeht, ist es nicht von der Zentralbank. Es ist nur von unserer örtlichen Bank. Ist das korrekt?

Corbett: Ja, das ist meiner Meinung nach absichtlich verwirrend. Aber ja, wir könnten in die Tiefe gehen. Aber im Wesentlichen gibt es das sogenannte Split-Circuit-Währungssystem [Geldsystem mit einem gesplitteten Kreislauf]. Und wenn man darüber nachdenkt, gibt es Ausgeber und Benutzer von Geld in zwei unterschiedlichen Kreisläufen. Einer davon ist der Großhandelskreislauf, das heißt: Die Zentralbank in den Vereinigten Staaten ist zum Beispiel die Federal Reserve, hier in Japan würde die Bank von Japan innerhalb dieses Kreislaufs eine Art Geld ausgeben. Und wer sind die Nutzer dieses Geldes? Nun, dazu gehören auch die Geschäftsbanken. Sie sind Einleger bei der Zentralbank und haben Konten bei der Zentralbank, und ihre Konten befinden sich in dieser Art von zirkulierendem Geldkreislauf. Die Geschäftsbanken geben dann Geld in den Kreislauf der Privatkunden. Dieser Geldverkehr ist ein separater Geldkreislauf, und wir sind die Nutzer des Geldes in diesem Geldkreislauf. Ich meine, es gibt hier verschiedene Nutzer, aber der Einfachheit halber: Wir haben Konten bei den Geschäftsbanken. Wir haben keine Konten bei der Zentralbank, aber die Geschäftsbanken haben Konten bei den Zentralbanken. Sie sind also sowohl Herausgeber als auch Nutzer von Geld, unterschiedlichen Geldarten. Damit ist das alles so klar wie Kloßbrühe. Der Punkt ist, dass die einzige Art der Zentralbankhaftung, um diesen Ausdruck zu verwenden, zu dem wir in der Öffentlichkeit Zugang haben, das Bargeld ist. Das werden Sie bemerken, wenn Sie einen Dollarschein oder eine Tausend-Yen-Note hervorholen. Was auch immer, es ist eine Note der Federal Reserve. Darauf steht Nippon Ginko [Bezeichnung der Japanischen Zentralbank], was auch immer, egal in welchem Land Sie sich befinden. Dies ist der eigentliche Ausdruck der Verbindlichkeit der Zentralbank. Sie sind diejenigen, die diese Banknoten herausgeben und drucken. Sie haften also für diese Gelder. Die Geschäftsbankeinlagen, die wir nutzen, machen heutzutage den größten Teil unserer Nutzung aus. Und dazu gehört natürlich auch, wenn Sie Ihre Debitkarte scannen, wenn Sie Apple Pay verwenden, was auch immer, das sind die Privatkundengelder der Geschäftsbanken, die in der Wirtschaft zirkulieren, das sind die Einlagen auf unseren Bankkonten bei der Geschäftsbank. Was sie also mit CBDC vorschlagen, ist die Schaffung einer völlig neuen Form von Geld. Und das sollte betont werden. Das ist keine Kleinigkeit. Es ist in Wirklichkeit eine neue Form des Geldes. Sie wollen im Wesentlichen digitales Bargeld, zumindest in dem Sinne, dass es sich dabei um eine Verbindlichkeit der Zentralbank handelt. Nun, das ist der Haken bei der ganzen Sache. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, dies umzusetzen. Dafür gibt es viele Systeme und viele verschiedene Möglichkeiten, dies zu tun. Aber was passieren könnte ist, dass wir dieses Zentralbankgeld haben. Nun, ich schätze, das bedeutet, dass wir jetzt ein Konto bei der Zentralbank haben. Und es gibt eine Möglichkeit, wie sie das umsetzen könnten, obwohl ich das nicht glaube, aber es könnte passieren, dass die Zentralbank buchstäblich einen sog. Geldbeutel herausgibt, also eine App, die Sie herunterladen und die Ihre „digitale Brieftasche“ für dieses neue Geld sein wird. Und jede Transaktion wird über diese digitale Brieftasche abgewickelt, die Ihnen von der Zentralbank zur Verfügung gestellt und überwacht wird. Jede Transaktion wird im Wesentlichen von der Zentralbank verarbeitet und überwacht. Das wäre eine Möglichkeit, das CBDC umzusetzen. Und das ist sozusagen der ultimative Albtraum. Hundertprozentige vollständige Kontrolle dieser neuen Geldform durch eine Zentralbank in Echtzeit in der Wirtschaft. Wie der Chef der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, der Zentralbank der Zentralbanken in Basel, Schweiz, während eines IWF-Livestreams im Jahr 2021 fröhlich prahlte: So wie es heute ist, wissen wir nicht, was in der Bargeldwelt passiert. Ja, das sind Ausdrucksformen der Zentralbankhaftung, aber dieser Hundert-Dollar-Schein macht die Runde.
Wir wissen nicht, wer das Geld hat oder wohin es geht. Aber wenn wir eine digitale Zentralbankwährung haben, wissen wir jederzeit, wo sich die Währung befindet und wer gerade damit umgeht. Und wir können verhindern, dass es durch eine bestimmte Person geht, von der wir nicht wollen, dass sie darüber verfügt. Das ist also der ultimative Albtraum.

Interviewer: Genau. Nun, könnten sie theoretisch nicht prinzipiell das Gleiche erreichen, indem die Gesellschaft sowieso digitalisiert wird? Denn ich habe Geschäfte gesehen, wo man jetzt nur noch digital bezahlen kann, und das können sie leicht verfolgen. Also, müssen sie diesen Schritt machen?

Corbett: Nein, sie haben in einer Hinsicht recht, was Sie erzählen über das bargeldlose Bezahlen. Wenn ein Laden sagt, nein, kein Bargeld, dann müssen wir unsere Bankkarte, Kreditkarte, Apple Pay, was auch immer, verwenden. Aber das ist immer noch kommerzielles Bankengeld. Und zumindest so, wie es jetzt ist, weiß deine Bank natürlich Bescheid über all deine Kontobewegungen. Und damit, ja, es gibt diese zentralistische Kontrolle und Überwachung dessen, was bei dir läuft. Und deine Bank könnte zum Beispiel sagen, nun, wir wollen Sie nicht mehr als Kunden haben, Sie können unsere Dienstleistungen nicht mehr in Anspruch nehmen. Und dieses De-Banking [Sperrung von Bankkonten] haben wir zunehmend beobachten können. Aber das ist quasi ein Schritt weiter, denn die kommerziellen Banken sind natürlich einzelne Geschäftseinheiten. Okay, vielleicht verknüpfte Vorstände usw., aber zumindest theoretisch sind sie unterschiedliche Unternehmen. Und es gibt viele von ihnen, und sie stehen im Wettbewerb zueinander. Aber die Zentralbank ist natürlich die eine Größe über ihnen allen und kontrolliert das gesamte System. Es hängt technisch gesehen davon ab, wo man sich befindet und wie es gemacht wird. Aber in den USA mit der Federal Reserve, sie ist technisch gesehen unabhängig von der Regierung, obwohl sie tatsächlich eine Erschaffung des Kongresses ist. Also, da gibt es viele Details, aber grundsätzlich ist es nicht die Regierung, sondern ein zentraler Kontrollpunkt, über den alles, was in der Wirtschaft passiert, verdichtet werden könnte. Also, Ihre kommerzielle Bank weiß nicht, was bei der kommerziellen Bank Y dort drüben passiert, und schon gar nicht bei der kommerziellen Bank C dort drüben oder der kommerziellen Bank Q sonst wo. Sie könnten miteinander kommunizieren, sie könnten die Information teilen, aber sie müssen das nicht. Wohingegen, wenn es auf der Ebene der Zentralbank geschieht, wird alles – in der Tat jede einzelne Transaktion – sichtbar und wird manipulierbar.

Interviewer: Das stimmt. Und natürlich die Angst, dass wir nicht nur unsere Anonymität und unsere Unabhängigkeit verlieren bei unseren Transaktionen, sondern sie könnten auch den Aufschwung minimieren und sagen: Nun, Sie sind kein guter Bürger, Sie haben dies oder das nicht getan. Ich habe das mit etwas verglichen, weiß nicht, ob das passt, aber ich habe hier in Japan Freunde und einer davon – die Polizei hier ist dafür bekannt, dass sie die Führerscheinprüfung für Leute, die nicht von hier sind, sehr schwierig gestaltet. Ich habe meinen Führerschein längst erworben, bevor das immer schwieriger wurde. Aber mein Freund hat die Fahrprüfung nun 16 Mal durchlaufen und er fällt immer wieder durch! Ich bin mit ihm in der Stadt herumgefahren und er fährt besser als ich! Ich habe beim ersten Mal bestanden, und ich fragte mich: Was ist da los? Versuchen sie Auswärtige zu entmutigen, hier zu leben? Was geht da ab? Und dann erinnerte ich mich: Er hat seine Präfektur-Steuern nie bezahlt. Und ich frag mich, ob da irgendwie was durchgesickert ist, denn theoretisch könnten sie das machen, nicht wahr?

Corbett: Ganz genau. Der schlimmste Albtraum wäre eine der Regierung angeschlossene Einheit, um schließlich zu diktieren, wo, wann, warum und wie Sie Ihr Geld ausgeben können, wofür und wieviel. Und ich meine, der Himmel ist das Limit. Es gibt keine Grenze hinsichtlich der Wege, der Möglichkeiten, die den Zentralbanken eröffnet werden würden, um unser Verhalten zu manipulieren. Und als ein Beispiel dafür können Sie mal zurückschauen auf das, was in den letzten paar Jahren passiert ist, zum Beispiel in Australien, Frankreich, anderen Orten, die verschiedene Arten von Lockdowns hatten, bei denen man im Prinzip auf einen geographischen Umkreis von einem oder fünf Kilometer um den eigenen Wohnort begrenzt wurde. Und das ist ein ziemlich happiges Ding, das heutzutage, in unserem Zeitalter, durchzusetzen. Aber es wird immer wahrscheinlicher, besonders mit der GPS-Nachverfolgung, die möglich ist. Und wenn man das mit den QR-Codes verbindet, die man scannen muss, um mit seinem Handy zu gewissen Orten Zutritt zu erlangen und das an einen Impfpass und, sagen wir mal, ein soziales Guthaben geknüpft wäre und natürlich an eine digitale Währung. So könnte Ihre digitale Währung programmiert werden, dass, wenn Ihr Handy rausfindet, dass Sie sich einen Kilometer von Ihrem Haus entfernt haben, Sie dann nichts kaufen können. Etwas so in der Art. Das ist nur ein Beispiel von vielen, wie es missbraucht werden könnte.

Interviewer: Genau. Und wir sollten nicht denken, dass die gegenwärtigen Mächte Ihre Macht nicht missbrauchen würden. Also, versuchen Sie in bar zu zahlen, wo immer Sie können?

Corbett: Ja, allerdings muss ich sagen, wenn man in Japan lebt, ist das nicht so ein Riesenthema. Zumindest war es in den letzten paar Jahren kein Thema. Es wird nun zunehmend digital bezahlt hier in Japan, aber Bargeld ist immer noch König. Und niemand zuckt hier mit der Wimper, wenn man versucht, bar zu zahlen für im Prinzip egal was. Man könnte in einen gewöhnlichen Laden gehen und eine Stange Kaugummi kaufen mit einem 10.000 Yen Schein, das sind ungefähr $100 und, kein Problem, hier ist Ihr Wechselgeld … Man könnte zur Bank gehen und $50.000 abheben, hier, bitteschön, haben Sie Spaß, ohne Fragen zu stellen. Man kann problemlos ein Auto mit Bargeld kaufen usw. So habe ich es im Bewusstsein, weil ich Kanada vor 20 Jahren verlassen habe. Ich habe immer noch das Bewusstsein, dass das kein Problem ist. Aber, egal wo ich hinreise, realisiere ich, es wird immer ungewohnter, mit Bargeld zu zahlen. Ich erinnere mich, vor ein paar Jahren, da wollte ich ein Bankkonto schließen, das ich noch in Kanada hatte. Und ich dachte, klar, das zu schließen würde heißen, sie zahlen mir das bar aus. Es ging nicht um viel Bargeld, was noch auf dem Konto war, und trotzdem mussten sie die ganzen Sicherheits- und Terrorismus-Prüfungen durchführen, und ich musste im Prinzip für mein Leben unterschreiben, um zu versichern, dass ich kein Krimineller bin und dieses Geld nicht für schändliche Dinge verwende, und all das nur, um an mein eigenes Geld zu kommen. Mein eigenes Geld. Als ich Anfang dieses Jahres nach England ging, ich wollte dort eine Konferenz besuchen, um in Bath zu reden, und es war tatsächlich ein Kulturschock für mich, wie überall zu lesen war: „Nur Kartenzahlung“, keine Barzahlung akzeptiert, nur mit Karte, elektronische Zahlungen. Es gab Momente, da konnte ich nicht mit Bargeld zahlen. Es gab gewisse Dinge, die man einfach ohne eine Karte nicht erwerben konnte. Und ich, der ich in meiner japanischen Blase lebte, war geschockt. Immer noch. Und ich bin dankbar, dass wir in Japan noch die Bargeldmöglichkeit haben, weiß aber auch, dass die Uhr tickt, wie lange wir noch mit Bargeld zahlen können.

Interviewer: Das stimmt. Das Haus meiner Familie, das sich in einer vorstädtischen Gegend in Japan befindet, und so ist das dort im ganzen Land, da gibt es viele Reisfelder und dies und das in den Schulen. Und immer gibt es eine Art Stand neben einem solchen Reisfeld mit ländlichen Produkten. Man kann einfach hingehen und eine Münze in die Box dort werfen und das mitnehmen, was man gern hätte. Ich liebe das. Nun hab´ ich hier Business Englisch gelehrt und ich hatte diese eine Gruppe von sehr hochrangigen Ingenieuren. Diese Firma holte sich nur welche von der Tokyo Universität, der Kyoto Universität, von Keio und Waseda, das wars. Diese Leute waren blitzgescheit, aber alle acht bezahlten fast immer digital, ein paar von ihnen bezahlten mit ihrem Apple-Handy. Und ich dachte, das ist einer Chip-Implantierung sehr nah. Aber ihr Jungs, ihr seid so schlau und vertraut so diesem System, habt ihr keine Angst, dass da was schief gehen könnte? Und selbst wenn man Orwell nicht gelesen haben mag, hat man doch sicher schon mal einen Hollywood Film gesehen zu dieser Thematik. Die machten sich da gar keine Gedanken, waren sehr leichtgläubig.

Corbett: Ja, leider zeugt das von dem, was wir in den letzten Jahrzehnten und Jahren beobachtet haben, wenn man nämlich an die Fragen zu 9/11 denkt und die Tatsache, dass die meisten zertifizierten Ingenieure und Fachkräfte kein Problem mit der Zerstörung der Türme hatten. „Ah, klar, das hätten wir erwartet, dass es so aussehen würde, auch wenn es tatsächlich bewiesenermaßen so nicht der Fall sein kann.“ Aber auch die Anzahl der medizinischen Fachkräfte der letzten Jahre, die mit der Verrücktheit und dem Wahnsinn, diesem gigantischen medizinischen Experiment mit den neuen Injektionen, die als Impfstoffe verkauft wurden, mitgingen, usw. Als wäre das alles normal, und niemand hinterfragte irgendwas zu Myokarditis oder was man so hat. Und das spricht für die Tatsache, dass manchmal die am leichtesten indoktrinierbaren, programmierbaren und mit Propaganda überziehbaren Personen – um hier einen Begriff zu prägen – das sind die Fachkräfte. Und wie man das erwarten würde, das sind sehr kluge, intelligente, fähige Menschen, außer wenn sie genötigt werden, sich außerhalb ihres Rahmendenkens zu bewegen, in das sie durch all die Jahre ihrer Indoktrination hineingesetzt wurden.

Interviewer: Nun, man kommt auf der Karriereleiter eines Unternehmens nicht weit nach oben, wenn man sich außerhalb des angepassten Verhaltens bewegt, oder? Ich komme ursprünglich von Seattle. Ich habe dort immer noch viel Familie und Freunde, nun lebe ich seit einiger Zeit in Montana. Und diese Dynamik spielt mir in die Hände. Und ich sag euch, all die Kumpel der Freunde meiner Brüder und die Leute, die ich in Seattle kenne, sie folgen der allgemein geltenden Meinung. Ich gehe nach Montana und habe hier die ganze Zeit Gespräche dieser Art. Nun, da wir gerade von Bargeld reden, ich hab hier einen 20er mit Jackson drauf, sind Sie ein Fan von Andrew Jackson?

Corbett: Ein paar seiner Dinge gefallen mir, ja. „…I killed the bank. [gemeint ist sein Ausspruch, auf Deutsch: „die Bank will mich zerstören, aber ich habe sie getötet.“] war ziemlich gut!

Interviewer (wiederholt scherzhaft):
I killed the bank, ja.

Corbett: Trail of Tears [Pfad der Tränen, gemeint ist damit die Vertreibung der Cherokee Indianer] nicht so gut.

Interviewer: Nicht so sehr, richtig? Nicht sehr gut. Ja, aber, was ich sagen wollte, auf jedem Geldschein der Federal Reserve steht in der linken unteren Ecke – wissen Sie worauf ich hinaus will? Es heißt da: Dieser Geldschein ist ein gesetzliches Zahlungsmittel für alle Schulden, ob öffentlich oder privat. Ich habe die Definition von „gesetzliches Zahlungsmittel“ nachgesehen und zitiere: „Gesetzliches Zahlungsmittel bedeutet alles, was vom Gesetz als Mittel anerkannt ist, eine öffentliche oder private Schuld zu begleichen oder eine finanzielle Verpflichtung zu erfüllen, einschließlich Steuerzahlungen, Verträge, legale Strafen, Schäden etc.“ Das heißt, bzw. sollte heißen, wenn Sie in Dollar ein Geschäft machen, wenn man nicht Spargel gegen Eier tauscht, wenn man tatsächlich mit Dollars handelt in seinem Geschäft, dann wird erwartet, dass man diesen Schein entgegennimmt. Das sollte Gesetz sein. Richtig?

Corbett: Ja, theoretisch.

Interviewer: Theoretisch. Aber vor ein paar Jahren – ich erinnere mich an diese Fluggesellschaft South-West-Airlines, es war die erste Fluggesellschaft, die sagte, keine Bargeldzahlungen mehr an Bord. Wenn man eine Flasche Jack Daniels oder ein Sandwich haben wollte, musste man das digital bezahlen. Was denken Sie, sollten wir das weiter durchsetzen? Was würden Sie über eine Stadt oder Kleinstadt denken, die sagen würde: Wenn Sie hier ein Geschäft aufmachen wollen, dann müssen Sie Bargeld entgegennehmen.

Corbett: Ich möchte sagen, dass das in einigen Gemeinden vorgeschlagen wird, in verschiedenen Jurisdiktionen [Rechtsprechungen]. Sie haben recht. Ich denke, jede Jurisdiktion hat schlussendlich ihre eigenen legalen Schlupflöcher und Gründe, warum ein Geschäftsinhaber dieses legale Zahlungsmittel ablehnen kann usw., ja. Ein kleiner Schritt in gewissem Sinn bzw. ein großer Schritt in einem anderen wäre, diese Regel durchzusetzen. Hey, es heißt hier „gesetzliches Zahlungsmittel“, Sie müssen das für jegliche Dienstleistung oder jedes Produkt akzeptieren. Das wäre ein Weg. Aber dann wiederum, ich spiele jetzt meinen eigenen Gegner: Ich möchte mich nicht in einem System befinden oder Teil eines Systems sein, das eine Art „gesetzliche“ Durchsetzung fordert und mit der Pistole auf einen Geschäftsinhaber zeigt und sagt: Sie müssen das annehmen und das nicht, egal was. Denn dieselbe Macht, der wir mit dieser Art Gesetzgebung Kraft verleihen, kann von unseren politischen Feinden gebraucht werden, wenn sie ins politische Amt kommen, um zu sagen: Das war’s, wir beenden das „gesetzliche Zahlungsmittel“. Jetzt lautet das „gesetzliche Zahlungsmittel“: Sie müssen in CBDC zahlen. Oh, nein. Jetzt haben sie unseren Trick gegen uns verwendet. Was ich wirklich grundlegend als Lösung hierzu sehen möchte, ist die Kultivierung der Idee, des Gedankens, hey, wir wollen nicht unbedingt zentrale Banknoten, aber wenigstens eine Art physische – was auch immer – Währung als das, womit wir unsere eigene lokale Wirtschaft aufbauen. Und ich werde diese Unternehmen unterstützen, die das auch so sehen. Und Leute, die das nicht wollen, werde ich nicht unterstützen. Ich möchte die Leute aufbauen, die da mitgehen, weil sie verstehen, dass das wichtig ist und mit mir auf einer Linie sind. Ich möchte unsere Gemeinschaft des Widerstands aufbauen als Leute, die Erfolg haben, die aufblühen – anstatt Menschen zu zwingen, das zu tun, was ich will.

Interviewer: Das stimmt. Okay, das ist spannend, dass Sie eine friedvolle Änderung des Denkens vorschlagen, statt Zwang anzuwenden. Doch, wie auch immer, was können wir sonst noch tun? Ich liebe Ihre Website, denn Sie reden immer von Lösungen, immer Lösungen. Also neben unserer Bewusstseinsänderung, Bargeld zu benutzen, was können wir tun, um diesen Umbruch in all das ganze Digitale zu verlangsamen oder zu verhindern?

Corbett: Okay, wenn Leute sich für dieses Geldthema interessieren, und ich denke, es sollte sie interessieren, und ich denke, an diesem Punkt wachen wahrscheinlich einige auf – ich habe einen ganzen Podcast, eine ganze Präsentation gemacht zum Thema: Konzept einer Währung zum Überleben. Und ich sehe viele Möglichkeiten, die bereitliegen für Menschen, die sich für verschiedene Wege interessieren, wie sie mit den Menschen ihrer Umgebung in Transaktionen treten können mit Mitteln, die nicht gesetzlich kontrolliert sind. Das liegt sicherlich im Interesse der Leute. Und ebenso, müssen wir über die ganze Kontroll-Infrastruktur, die gerade aufgebaut wird, nachdenken. Einschließlich solcher Dinge wie Impfpässe, die sich jetzt mehr als digitale ID unterschiedlicher Art zeigen. Und ich denke, das wird die nächste Ebene der Kontrolle sein, die der Kontrollstruktur, die gerade erbaut wird, hinzugefügt wird. Und ich denke, die digitale ID ist wirklich der Verknüpfungspunkt, wo so viele dieser Ideen und Agenden zusammenkommen. Ich denke, die CBDC-Welt ist sicherlich etwas, das sie uns wie ein Kuckucksei ins Nest legen wollen. Ohne die digitale ID, denke ich, wird das Ganze nicht vollständig sein. Ich denke, das könnte der Eckstein sein, den sie brauchen, um diese spezielle Pyramide zu bauen. Also über die digitale ID sollte man aktuell wirklich nachdenken, wie sehr sie möchten, dass wir in diese Welt eintauchen und was man tun könnte, um dieser besonderen Art der digitalen Sklaverei zu widerstehen. Denn das ist der Knotenpunkt. Leider sehe ich die nächste Phase, die nächste Wiederkehr der Kontrolle, als irgendein verheerendes, kataklystisches Online-Ereignis. Können Sie sich eine große Internetstörung vorstellen, durch nordkoreanische Hacker oder welchem Buhmann auch immer man dann die Schuld in die Schuhe schiebt? – Okay, jetzt müssen wir mit dem Internet hart durchgreifen. Auf die gleiche Art und Weise haben sie den Patriot Act nach 9/11 auf den Weg gebracht. Und wir wissen, es gibt einen I-Patriot Act, der nur darauf wartet, in Kraft zu treten, sobald sich das Cyber 9/11 ereignet hat. Und wir wissen davon, denn Lawrence Lessig sprach davon auf der Bühne in Half Moon Bay, California bei einer Technik-Konferenz im Jahre 2008. Er sagte, dass er mit Richard Clarke, dem früheren „Zar für Terrorismusbekämpfung“ unter Clinton und Bush, gesprochen hat. Und er sagte, ja, der Patriot Act ist da, er wartet. Wir brauchen nur ein Cyber 9/11, um es der Öffentlichkeit unterzuschieben. Wir wissen, dass das kommt, und ein Teil davon wird die digitale ID sein, dass du überhaupt Zugang zum Internet bekommst. Und ich denke, das ist ein Schlüsselteil dieser Agenda, denn an dem Punkt, wo Menschen völlig entanonymisiert werden und im Prinzip ihre ganzen biometrischen Daten preisgeben, um online zu gehen, was immer mehr Gewicht gewinnt, das ist der Punkt, wo alle diese Agenden anfangen sich zu manifestieren. Und sie können das komplette digitale Vernichtungslager an Ort und Stelle einrichten, und wollen das auch schaffen. Und ich denke, da müssen wir ein Augenmerk darauf haben und uns darauf vorbereiten.

Interviewer: Okay. Nun, es ist sicherlich wichtig, Bargeld zu benutzen, wann immer man kann. Wie wichtig ist es, das Smartphone zu Hause zu lassen oder ein Klapphandy zu nehmen, um das Ganze zu vermeiden? Ich erinnere mich noch, als Japan anfing, lästige Verfahren am Flughafen einzuführen, um rauszukommen, und man eine App auf seinem Handy haben musste. Und mein Plan war, einfach kein Handy zu haben. Und sie meinten, na ja, wir werden Ihnen ein Handy zur Verfügung stellen. Aber schließlich, als ich zum Flughafen kam, als ich aus den Staaten hierher zurückkehrte, hatten sie einfach aufgegeben. Es war einfach zu viel. Es war zu kompliziert. Und ich frage mich, ob das zum Teil daran liegt, dass genug Leute gesagt haben: „Ich beschäftige mich damit gar nicht.“ Sind Sie dafür, das Handy loszuwerden?

Corbett: Richtig. Ich denke, es ist wichtig für uns, dass wir unsere Grenzen aufzeigen oder zumindest über die Grenzen nachdenken, die wir nicht bereit sind, zu überschreiten.
Und es gibt viele Beispiele, die mir einfallen. Ich stelle noch heute mit Bestürzung fest, dass das Jahr 2020 als Einführung für die Digitalisierung des Postdienstes hier in Japan genutzt wurde. Bis zu dem Zeitpunkt verschickte ich Postpakete in die ganze Welt und DVDs, die die Leute bei mir bestellten. Natürlich, was macht man da? Man klebt einfach ein Etikett auf einen Umschlag, bezahlt das Porto und fertig. Nein, nein, nein, nein, nicht mehr. Nein. Jetzt muss man sich mit einem Konto beim japanischen Postsystem anmelden. Und dann muss man ihre speziell gestalteten Etiketten ausdrucken und blah, blah, blah. Man muss die App verwenden oder den Drucker zu Hause benutzen. Was ist diese digitale Hürde, die sie jemandem beim Versenden eines Pakets auferlegen? Und warum? Warum in aller Welt? Ich war kürzlich bei der Bank und wollte eine einfache Transaktion durchführen. Ich kann mich nicht einmal mehr daran erinnern, was es war. Sie haben versucht, mich zu kriegen. „Nein, nein! Können Sie sich einfach für die App anmelden? Laden Sie einfach die App auf Ihr Handy und schon können Sie loslegen.“ Ich habe versucht, eine neue Karte zu bestellen, jetzt erinnere ich mich, weil meine alte Karte abgenutzt war. Und sie sagten: „Oh, bestellen Sie es einfach über die App.“ – Ich habe keine App. – „Nun, laden Sie einfach die App herunter.“ Und ich sagte: „Nein, ich habe kein Handy. Geben Sie mir einfach die Karte.“ Warum ist das plötzlich etwas, wofür ich diese zusätzliche digitale Ebene brauche, um es zu tun? Deshalb denke ich, wir müssen anfangen, diese Grenzen zu ziehen und verstehen, dass dies jetzt ein Kampf ist. Und wenn wir uns nicht den Freiraum erhalten, sagen zu können: Nein, ich habe die App nicht, ich habe das Handy nicht, nein, erledigen Sie es ohne all das. Wenn wir uns diese Freiheit nicht bewahren, wird es sie nicht mehr lange geben. Denn natürlich werden sie immer weiter und weiter darauf drängen, alles zu digitalisieren. Und dies geht auf etwas zurück, auf das ich oft hinweise, nämlich den ersten Absatz der Publikation „Propaganda“ von Edward Bernays aus dem Jahr 1928. Er schrieb: „Die bewusste und intelligente Manipulation der organisierten Gewohnheiten und Meinungen der Massen ist ein wichtiges Element der demokratischen Gesellschaft. Diejenigen, die diesen unsichtbaren Mechanismus der Gesellschaft manipulieren, bilden eine unsichtbare Regierung, die die wahre herrschende Macht unseres Landes ist.“
Edward Bernays, 1928, Begründer der PR-Propaganda.

Interviewer: 1928. Und wenn er sich nur die Tatsache hätte vorstellen können, dass wir diese Bildschirme rund um die Uhr vor uns haben, ständig, die ununterbrochen diese Propaganda ausspucken.

Corbett: Richtig. Und worauf ist das zurückzuführen? Es geht zurück auf die organisierten Gewohnheiten und Meinungen der Massen. Wenn Sie es sich zur Gewohnheit gemacht haben, Ihr Handy in die Tasche zu stecken, wo immer Sie auch hingehen, was sagt das über die Art und Weise aus, in der Sie kontrolliert werden? Wenn Sie Ihre Gewohnheiten nicht ändern können, dann haben Sie keine Kontrolle über sich selbst. Es gibt eine unsichtbare Kraft, eine unsichtbare Regierung, die über Sie herrscht.

Interviewer: Absolut. Absolut. Nun, damit möchte ich schließen. Es ist immer schön, bei Ihnen zu sein. Vielen Dank für das heutige Interview.

Corbett: Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben.

Loading comments...