Mein Fleisch & Blut, Ich bin das Brot des Lebens... Jesus Christus erläutert ❤️ Das Grosse Johannes Evangelium durch Jakob Lorber

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Jesus lehrt über Sein Fleisch und Blut & Das Brot des Lebens
Johannes 6, 30-70

DAS GROSSE JOHANNES EVANGELIUM Band 6, Kapitel 43-46
Von Jesus Christus geoffenbart durch das Innere Wort an Jakob Lorber

Kapitel 43 – Das Brot des Lebens (Joh. 6,22-35)

1. Des andern Tages aber, als wir nach dem Morgenmahle ins Freie hinausgingen, um uns da umzusehen, was es da gäbe, da trafen wir am Ufer eine grosse Menge Volkes, das uns von Tiberias noch in der Nacht mit grossen Beschwerden nachgefahren war. Es war aber das eben dasselbe Volk, das gestern abend jenseits des Meeres am Ufer stand und wohl sah, dass die Jünger ohne Mich allein übers Meer hinwegfuhren. Und diese Menschen sahen nun auch, dass ausser ihren wohl kennbaren Schiffen kein anderes Schiff da war als allein das, in welchem sie die Jünger allein wegfahren sahen, wie auch, dass Ich durchaus nicht mit ihnen bei der Abfahrt in das Schiff getreten war, sondern dass ganz allein nur Meine Jünger weggefahren waren. (Joh.6,22)

2. Als wir aber also da am Ufer umhergingen, da kamen noch andere Schiffe an, die erst frühmorgens von Tiberias abgefahren waren. Sie fuhren aber zuerst noch an die Stelle hin, stiegen aus und besuchten noch die Stätte, wo sie durch Meine Danksagung das Brot gegessen hatten, um sich zu überzeugen, ob Ich etwa doch noch da wäre. (Joh.6,23) Da sie aber weder Mich noch die Jünger allda fanden, so eilten sie schnell zurück zu den Schiffen, die ihrer harrten, und fuhren bei gutem Winde nach Kapernaum; denn sie wussten es, dass die Jünger nach Kapernaum gefahren waren. Als sie gen Mittag hin in Kapernaum ankamen, so suchten sie sogleich die Jünger und vor allem Mich, ob Ich wohl allda wäre. (Joh.6,24)

3. Und als sie Mich nach längerem Suchen fanden, und zwar in einer Schule zu Kapernaum, wie davon noch später eine Erwähnung gemacht wird, und nun offenbar sahen, dass Ich von Tiberias nach Kapernaum auch offenbar übers Meer habe kommen müssen, da Ich auf dem weiten Umwege zu Lande über die vielen Berge und Gräben wohl gut ein paar Tage dazu benötigt hätte, bis Ich nach Kapernaum käme, da fragten sie (die Nachgereisten) Mich und sagten: „O Rabbi (Meister), wie bist du denn übers Meer gekommen?“ (Joh.6,25)

4. Ich aber gab schnell den Jüngern einen Wink, dass sie dieses niemandem sagten, da Ich es Mir vornahm, diesen Königshelden eine Lehre zu geben, die ganz geeignet sein werde, die Spreu von dem reinen Weizen zu fegen.

5. Und Ich sagte darum zu den Fragenden: „Wahrlich, wahrlich, Ich sage es euch: Ihr suchet Mich nicht darum, weil ihr die vielen Zeichen, die Ich gewirket habe, gesehen habt, sondern nur darum, weil ihr als Hungrige auf dem Berge das Brot gegessen habt und davon recht satt geworden seid! (Joh.6,26) Ihr habt Mich deshalb aus Dank auch einen grossen Propheten genannt und wolltet Mich endlich gar zu eurem Könige machen, dieweil ihr bei euch dachtet: ,Siehe da, der hat Macht genug wider unsere Feinde, derentwegen wir zuallermeist arbeiten müssen, und dazu kann er uns stets also Brot verschaffen, und wir haben dann nicht mehr nötig zu arbeiten!‘

6. Ich aber sage es euch: Die Speise, die wirket nicht zum geistigen Leben der Seele, sondern nur zum vergänglichen Leben des Fleischleibes. Ich – als nun auch des Menschen Sohn aber will und werde euch eine andere Speise zeigen und geben, die da bleibet und wirket für ewig in der Seele. Denn dazu hat der Vater im Himmel Mich gesiegelt und bestimmt. (Joh.6,27) Und diese Speise besteht darin, das ihr wahrhaft Gottes Willen und dadurch auch Gottes Werke verrichtet.“

7. Da sagten die Frager zu Mir: „So sage uns denn, was wir tun sollen, dass wir nach deinem Worte Gottes Werke wirken! (Joh.6,28) Wir sind nur Menschen und keine Propheten und können nur nach dem Gesetze Mosis leben.“

8. Sagte Ich: „Ja, so ihr das Gesetz Mosis hieltet, so hättet ihr Mich schon lange erkannt! Aber ihr haltet aus Furcht vor den weltlichen Strafen mit geheimem Grimm die Satzungen der Welt und erkennet Mich darum nicht, trotz dem, dass Ich solche Zeichen vor euren Augen gewirkt habe, die noch nie ein Mensch vor Mir gewirkt hat.

9. Ich will euch aber nun sagen, was von jetzt an Gottes Werk ist. Das ist von jetzt an Gottes Werk, das von euch dadurch gewirkt werden kann, dass ihr an Mich als an Den glaubet, den Gott durch die Propheten verheissen und nun zu euch in diese Welt gesandt hat!“ (Joh.6,29)

10. Da machten sie alle grosse und verblüffte Augen und sagten: „Was wirkest denn hernach du noch für Zeichen über die von uns gesehenen? Sage und zeige sie uns, auf dass wir sie auch sehen und dir dann glauben das, was du von dir aussagest! Also, welche andern Zeichen wirkest du noch? (Joh.6,30) Bis jetzt wissen wir nur, dass du allerlei Kranke geheilt hast, und dass du uns wahrlich wunderbarerweise mit viel Brot aus den wenigen Broten auf dem Berge ganz satt gespeiset hast. Allein, ähnliche und mitunter sogar grössere Zeichen haben auch, von Moses an, andere Propheten gewirkt. Haben nicht unsere Väter in der Wüste Manna gegessen, wie es geschrieben steht: ,Er gab ihnen Brot vom Himmel zu essen.‘?!“ (Joh.6,31)

11. Darauf sagte Ich zu ihnen: „Wahrlich, wahrlich! Moses hat euch nicht Brot vom wahren, sondern nur vom sichtbaren, irdischen Himmel aus der Luft gegeben (Joh.6,32); nur Mein Vater im wahren, geistigen Himmel gibt euch nun durch Mich das wahre Brot vom Himmel! Denn dies ist das wahre Brot vom Himmel in Mir, das der Welt das Leben gibt!“ (Joh.6,33)

12. Sie aber verstanden nicht, dass Ich unter dem wahren Brote, das der Seele das ewige Leben gibt, nur Mein Wort und Meine Lehre, die aus der ewig lebendigsten Liebe und Weisheit Gottes hervorgeht und dadurch selbst Leben und Weisheit ist und der Seele das wahre Leben gibt, verstanden und gemeint habe.

13. Darum sie, weil sie darunter nur ein Brot, das sie am Berge gegessen hatten, verstanden, denn auch sagten: „Herr und Meister, so gib uns allewege solches Brot zu essen, und wir verlangen nichts Weiteres!“ (Joh.6,34)

14. Darauf sagte Ich: „Was redet ihr, und was verlanget ihr? Habt ihr denn nicht verstanden, was Ich sagte? Ich Selbst bin das wahre Brot des Lebens! Wer zu Mir kommt, den wird es nicht hungern, und wer an Mich glaubt, den wird es nimmerdar dürsten!“ (Joh.6,35)

15. Da sagten sie: „Herr, sind wir nun doch bei dir! Und da wir seit heute morgen nichts zu uns genommen haben, so fängt es uns an dennoch zu hungern und auch zu dürsten, obwohl wir glauben, dass du ein grosser Prophet bist, vielleicht grösser denn Moses, von dem man nicht einmal mehr mit grosser Bestimmtheit sagen kann, dass er wahrhaft einmal da war. Moses haben wir nie gesehen; dich haben wir gesehen und sehen dich noch, und so bist du uns auch offenbar mehr denn Moses und alle alten Propheten. Aber dennoch sind wir nun schon recht hungrig und durstig. Wie ist denn hernach dein Wort zu deuten?“

16. Sagte Ich geheim zu Johannes: „Siehst du, was Ich dir gestern geheim am Berge sagte, war es nicht wahr?! Diese Menschen sind noch ganz auf der Stufe der Tiere, und Ich rede darum also verdeckt, auf dass sie ganz unsinnig werden und sodann sich entfernen von Mir; denn ihre Zeit ist noch lange nicht da.“

Kapitel 44 – Des Herrn Mission auf Erden. Das Fleisch und das Blut des Herrn (Joh. 6, 36-58)

1. Hierauf wandte Ich Mich wieder zu den Menschen und sagte: „Aber was redet ihr?! Habe Ich denn je gesagt, dass ihr Mich nicht gesehen habt?! Ich Selbst weiss, sage und sagte es euch, dass ihr Mich und Meine Zeichen gesehen habt, und dennoch glaubet ihr nicht (Joh.6,36), dass alles und jedes, was Mein Vater im Himmel Mir gibt, zu Mir kommt, und dass Ich den, der zu Mir kommt, sicher nicht hinausstossen werde. (Joh.6,37)

2. Merket es denn, was Ich euch sage: Ich bin nicht gleich euch von dieser Welt, sondern Ich bin vom Himmel herab gekommen, – aber nicht darum, dass Ich gleich euch täte Meinen eigenen Willen, sondern nur den Willen Dessen, der Mich hierher in diese Welt gesandt hat.“ (Joh.6,38)

3. Da fragten sie und sagten: „Was ist denn hernach der Wille dessen, der dich vom Himmel aus zu uns in diese Welt gesandt hat?“

4. Sagte Ich: „Für taube Ohren ist schwer predigen und für die Blinden schwer schreiben. Das aber ist der Wille des Vaters, der Mich gesandt hat: dass Ich nichts verliere von allem, was Er Mir gegeben hat, sondern dass Ich alles wiederbringe und zum Leben auferwecke am Jüngsten Tage.“ (Joh.6,39)

5. Da sagten etliche: „Der Mensch redet sonderbar; uns deucht es, dass er verwirrt ist.“

6. Andere aber sagten: „Rede klar und erkläre dich deutlich! Was ist da mit dem Jüngsten Tage?“

7. Sagte Ich: „Wenn ihr Mich erkennen und an Mich glauben werdet, dann wird ein jüngster, wahrer Tag in eurer Seele werden, an dem Ich euch durch die Macht der Wahrheit Meiner Lehre auferwecken werde. So ihr aber an Mich nicht glaubet und Mich nicht erkennet, so wird in eurer Seele wohl schwerlich je ein jüngster Tag werden.“

8. Sagten abermals die Menschen: „So sage uns denn klar, was da ist der Wille des Vaters!“

9. Sagte Ich: „So höret denn! Das ist der Wille des Vaters, der Mich gesandt hat, dass der, welcher den Sohn sieht, an Ihn glaubt und Ihn erkennt als den wahren Messias der Welt, das ewige Leben habe, – und Ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage! (Joh.6,40) Was der jüngste Tag aber ist, das habe Ich euch schon gezeigt.“

10. Auf das fingen die Juden an, besonders darob zu murren, dass Ich gesagt hatte: ,Ich bin das Brot des Lebens, das vom Himmel gekommen ist.‘ (Joh.6,41)

11. Und sie sagten: „Ist dieser etwa nicht der Zimmermann Jesus, des Zimmermanns Joseph Sohn?! Wir kennen doch ihn, den Vater und die Mutter nur zu gut! Wie kann dieser hernach sagen, dass er vom Himmel gekommen sei?! (Joh.6,42) Sein Verstand und seine sonstigen seltenen Eigenschaften können ihm allerdings vom Himmel aus gegeben sein, da ohne einen göttlichen Anhauch kein grosser und berühmter Mann noch jemals irgendwo existiert hat; aber er selbst für seine Person kann vor uns doch nicht festweg behaupten, dass er sogar als ein wahrstes Nährbrot zum ewigen Leben vom Himmel herab zu uns gekommen sei!“

12. Sagte Ich: „O murret nicht untereinander! (Joh.6,43) Ich sage es euch noch einmal: Es kann niemand zu Mir kommen (Mich erkennen), es sei denn, dass ihn ziehe der Vater (die Liebe aus Gott und zu Gott), der Mich gesandt hat, und nur Ich (Mein Wort und Meine Lehre) werde ihn auferwecken am jüngsten Tage! (Joh.6,44)

13. Es steht aber sogar geschrieben in den Propheten: ,In jener Zeit aber, die da kommen wird – und nun da ist –, werden sie alle von Gott gelehret sein!‘ Und Ich sage es euch nun eben darum: Wer es nun lernet vom Vater (Gottes Liebe), der kommt zu Mir (der auch wird Mich wohl erkennen). (Joh.6,45)

14. Ich sage euch aber das nun nicht etwa unter der Voraussetzung, als habe von euch jemand je den Vater gesehen, – sondern eben allein Ich, der Ich vom Vater ausgegangen bin, habe den Vater gesehen zu aller Zeit. (Joh.6,46) Darum sage Ich euch trotz eures Murrens: Wahrlich, wahrlich, wer an Mich glaubt, der hat schon in sich das ewige Leben (also Meine volle Erweckung am jüngsten Tage)! (Joh.6,47) Und Ich Selbst bin vollwahr das Brot des Lebens! (Joh.6,48)

15. Eure Väter haben wohl Manna in der Wüste (sinnliches Fleischleben) gegessen, aber sie sind gestorben, ihrer gar viele auch in ihren Seelen. (Joh.6,49) Dies Brot aber, das Ich in Mir Selbst vorstelle, und das wahrhaft vom Himmel alles Seins und Lebens gekommen ist, wirket, dass jeder, der davon isset (die Lehre gläubig annimmt und danach tut), nimmerdar sterbe. (Joh.6,50)

16. Wahrlich! Ich bin als das lebendige Brot vom Himmel gekommen! Wer von diesem Brote essen (die Lehre werktätig annehmen) wird, der wird fortan leben in Ewigkeit! Und sehet, das Brot, das Ich geben werde, ist Mein Fleisch, das Ich geben werde für das Menschenleben dieser Welt!“ (Joh.6,51) (Darunter ist zu verstehen die äussere, materielle Umhülsung Meines Wortes, innerhalb dessen sich das lebendige, geistige Wort befindet wie der lebendige Keim in seiner toten Umhülsung.)

17. Das war nun für die von einem geistigen Sinne nicht den geringsten Begriff habenden Juden zu viel, und sie fingen an, förmlich zu zanken unter sich.

18. Ein Teil sagte: „Lassen wir ihn doch reden, und am Ende werden wir schon sehen, was da noch alles herauskommen wird!“

19. Die weniger Gemässigten aber sagten: „Ei was, das sieht und merkt man nun ja auf den ersten Blick, dass der Mensch von Sinnen ist! Früher war er doch noch ein Brot aus den Himmeln, das wir essen sollen, um das ewige Leben zu erlangen; jetzt verlangt er gar, dass man sein Fleisch essen solle! Narrheit! Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben? (Joh.6,52) Und wie viele würden sich an seinem Fleische wohl ins ewige Leben hinein sättigen können?! Wenn das die Bedingung zur Erlangung des ewigen Seelenlebens ist, da werden blutwenige dasselbe erlangen!“

20. Sagte Ich: „Ihr möget streiten und zanken, wie ihr wollet, und es ist dennoch also, wie Ich es euch gesagt habe. Und Ich sage euch nun noch bei weitem mehreres: Werdet ihr nicht essen das Fleisch des Menschensohnes und trinken Sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch!“ (Joh.6,53) (Was das Fleisch bedeutet, ist bereits gezeigt worden; das Blut als das eigentlich physische Lebensfluidum, das dem Leibe das Leben gibt, ihn erhält, ernährt und ihm den fortpflanzenden Lebenskeim gibt, ist das eigentliche, innere Lebensgeistige im äusseren Buchstabenworte.)

21. Jetzt war es bei einigen Juden noch mehr aus.

22. Einige fingen ordentlich an zu lachen, die Gemässigteren aber sagten: „So lasset ihn doch ausreden! Wer weiss, was da am Ende noch alles herauskommen wird! Wir wissen es ja, dass er sonst oft gar recht weise geredet hat.“ Und sie wandten sich an Mich und sagten: „Lieber Meister, wir ersuchen dich, dass du vernünftig redest!“

23. Sagte Ich: „Wie kann Ich das wohl?! Ich rede nun als das, als was ihr Mich erkanntet am Berge; Ich rede denn vor euch als ein grosser Prophet! Zeiget Mir aber einen Propheten, der je auf eine andere Weise zum Volke geredet hätte! Und Ich sage euch darum noch einmal: Wer Mein Fleisch isset und trinkt Mein Blut, der hat das ewige Leben, und Ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage. (Joh.6,54) Denn Mein Fleisch ist die rechte Speise, und Mein Blut ist der vollrechte, belebende Trank. (Joh.6,55)

24. Noch sage Ich euch zu dem allem hinzu: Wer da Mein Fleisch isst und Mein Blut trinkt, der bleibt in Mir und Ich in ihm. (Joh.6,56) Wie Mich aber wahrhaft gesandt hat der ewig lebendige Vater und Ich derzeit hier lebe um des Vaters willen, desgleichen wird also auch derjenige, der Mich isst, leben um Meinetwillen. (Joh.6,57) Und eben dies ist dasjenige Brot, das vom Himmel, wie schon früher gesagt, gekommen ist, das nicht die Eigenschaft hat wie das Manna in der Wüste, das eure Väter gegessen haben und gestorben sind, wie Ich schon früher gezeigt habe, sondern wer dieses Brot essen wird, der wird leben in Ewigkeit.“ (Joh.6,58)

Kapitel 45 – Urteile des Volkes über die Rede des Herrn (Joh. 6, 59-64)

1. Da Ich solches geredet in einer Schule zu Kapernaum (Joh.6,59), so waren natürlich nebst Meinen nun vielen Jüngern und nebst der grossen Menge Mir von Jerusalem gefolgten Volkes auch noch eine Menge Juden zugegen, und so machte diese auch von Meinen ersten Jüngern nicht verstandene Lehre vieles und wunderliches Aufsehen und gab zu vielen Disputationen Anlass.

2. Einige sagten: „Er kann da seines Leibes Fleisch und Blut nicht gemeint haben.“

3. Andere wieder sagten: „Ja, was anderes sollen wir denn darunter verstehen? Wenn er ein Weiser ist und das Volk belehren will – in einer öffentlichen Schule auch noch dazu –, so rede er zu den Menschen also, dass sie ihn verstehen können; denn wir Menschen sind nun einmal Menschen und keine Geister, und ein rechter Weiser muss das wohl wissen und klar einsehen, mit welchen Zuhörern er zu tun hat. Aber das war ja eine derart unsinnig harte Lehre, die wahrlich kein menschlich vernünftiger Mann anhören kann! (Joh.6,60) Uns hat es nur gewundert, wie ihn viele so lange haben anhören können. Hätte er diese Lehre in der indischen Zunge vorgetragen, so hätten wir den gleichen Nutzen davon gehabt!“

4. Sagten wieder die Gemässigteren: „Das ist vorderhand wohl wahr, aber wir sind denn doch der Meinung, dass dahinter ganz etwas anderes steckt, und dass er vielleicht nur geflissentlich also geredet hat, um unsere Seelen in ein regeres und tieferes Denken zu nötigen, – und so wir ihn um eine nähere Aufklärung dessen bäten, vielleicht gäbe er sie uns?!“

5. Sagten die andern: „Haben wir das etwa nicht getan?! Als er uns näher hätte erklären sollen, wie er denn, als ein wahres Brot vom Himmel herkommend, zu verstehen sei, da kam er dann gar auf sein eigenes Fleisch und Blut, das man essen und trinken solle, um das ewige Leben zu bekommen! Das sind entweder geflissentlich so artig gegebene Rätsellehren, die kein Mensch je verstehen soll, oder der sonst gute Mensch hat sich mit uns auch einmal einen Scherz erlaubt. Sei ihm nun aber, wie ihm wolle, so kann eines wie das andere für uns keinen Wert haben! Wer aber so gesunder Vernunft ist wie wir, der folge uns und gehe seine Wege!“

6. Darauf gingen viele aus der Schule, und es blieben nur noch die vielen Jünger, wie natürlich auch die zwölf erwählten Apostel; denn diese harrten noch auf eine nähere Erklärung. Aber unter sich murrten auch diese und sagten: „Es ist doch sonderbar mit Ihm! Heute hätte Er mit einer klaren und der Menschenvernunft angemessenen Lehre Tausende zu festen Anhängern Seiner Lehre machen können; so aber hat Er Sich auf langehin geschadet! Denn wer wird Ihn von nun an noch länger anhören und ertragen können?!“

7. Auch die Judgriechen sagten unter sich: „Das ist ein gewaltiger Sprung und Unterschied zwischen den Lehren in Bethania und nun dieser hier! Die Juden, die nun fortgegangen sind, haben die Sache, wie sie nun steht, ganz richtig beurteilt. Aber vielleicht wird Er Sich später einmal darüber doch noch klarer ausdrücken, – und jetzt sind die alle weg, die Ihn am Berge zu einem Könige haben machen wollen, und so wird Ihn jetzt weniger mehr etwas behindern, mit uns ein offenes Wort zu reden.“

8. Da Ich aber das bei Mir wohl merkte, dass sich darob auch viele Jünger ärgerten und untereinander murrten, so sagte Ich zu ihnen: „Wie mag denn euch das ärgern?! (Joh.6,61) Sagte Ich denn nicht zu einem Meiner Jünger, dass diese Menschen noch lange nicht reif sind zur inneren Aufnahme des Reiches Gottes?! Ich aber habe nun allen einen guten Stoss versetzt, der sie nun viel beschäftigen und sie reifer machen wird für die Folge. Denn Ich muss Mir die Menschen ja erst zurichten, damit sie in der Folge die tieferen Geheimnisse des Reiches Gottes desto leichter sollen zu fassen imstande sein. Ich frage euch nun nur, was ihr denn dann dazu sagen werdet, so ihr Mich als den nun vor euch seienden Menschensohn wieder dahin auffahren sehen werdet, wo Er von Ewigkeit zuvor war?“ (Joh.6,62)

9. Sagten die Jünger: „Ja, ja, das kann alles sein und wird auch sicher sein; denn dafür sprechen Deine zu wunderbaren Zeichen. Aber dass man zur Gewinnung des ewigen Lebens, Herr und Meister, Dein Fleisch essen und Dein Blut trinken soll, das ist doch selbstverständlich ein Etwas, das nach der Art Deines Vortrages rein unausführbar ist! Uns allen liegt sicher sehr viel daran, dem Tode zu entgehen – und wenn es sich nur allein um das sofortige Seelenleben handelt, weil der Leib ohnehin Erde und Staub ist, der schwerlich je wieder belebt wird –; aber wenn solches nur auf Unkosten Deines Leibesfleisches und -blutes möglich ist, das ohnehin nur für sehr wenige hinreichen würde, so verzichten wir auch auf das ewige Leben der Seele und wollen so als ehrliche Menschen unser Leben für ewig auf dieser Erde beschliessen. Verstehst Du aber etwas anderes darunter, so würdest Du wahrlich wohl daran tun, so Du uns darüber ein näheres Lichtlein gäbest. Wenn Du jüngst einmal gar wieder dahin auffahren wirst, von wo Du nach Deiner Aussage gekommen bist, wo und wie wird man denn dann Dein Fleisch und Blut haben können? Also, mit dieser heutigen Lehre ist es ohne eine nähere Beleuchtung offenbar vollkommen nichts!“

10. Sagte Ich: „Habe Ich denn nicht gesagt, dass für die Tauben schwer zu predigen und für die Blinden schwer zu schreiben ist?! Ist es denn nicht nur der Geist, der lebendig macht, während das Fleisch nichts nütze ist?! Die Worte aber, die Ich zu euch geredet habe, sind Geist und Leben und nicht ein irdisch Fleisch und Blut. (Joh.6,63)

11. Aber Ich sage es euch nun auch ganz offen, dass es mehrere unter euch gibt, die entweder keinen oder nur einen sehr geringen Glauben haben, und es gibt sogar unter Meinen ältesten Jüngern noch welche, die Ich vom Anfange kannte, dass sie wenig Glauben hatten, und einer darunter ist gar ein Geizhals, ein Dieb und ein Verräter!“ (Joh.6,64)

Kapitel 46 – Eine Prüfung für die Jünger des Herrn (Joh. 6, 65-70)

1. Das wirkte wie ein Donnerschlag, so dass sich darob viele sehr entsetzten, und etliche sagten: „Herr, warum sagtest Du denn das nicht schon lange früher?! Wahrlich, wir hätten solch einen Unwürdigen unter uns schon lange entdeckt und für immer von uns entfernt, so Du in Deiner grossen Geduld schon nicht Selbst an ihn Deine Hände legen wolltest!“

2. Sagte Ich: „Ich habe es euch schon oft gesagt, dass auf dieser Welt alles seine Zeit und sein Mass hat. Zur Zeit der Ernte aber wird kein kluger Hauswirt das Unkraut mit dem reinen Weizen einsammeln, sondern allein die reinen Weizenähren, und er wird alles Unkraut, das auch wucherisch unter dem Weizen aufwuchs, von seinen Knechten in Bündeln zusammensammeln lassen, um es dann zu verbrennen zum Düngen des Ackers.

3. Ich sagte es euch aber ja eben darum früher schon, dass wahrhaft niemand zu Mir kommen kann, ausser es ist ihm solches gegeben vom Vater (Joh.6,65), welcher ist die Liebe und das Leben und die Wahrheit in Sich also, wie Ich es bin vom Vater aus und also im gleichen auch von Mir aus, da Ich im Vater und der Vater in Mir ist.

4. Glaube ja niemand von euch, dass jemand darum schon wahrhaft bei Mir ist, weil er mit Mir nun umherzieht, Meine Worte hört und Meine Zeichen bewundert, – sondern nur allein der ist wahrhaft bei Mir, den eine innere, ganz reine Liebe zu Mir zieht, und der ohne alles Bedenken das vollauf glaubt, was Ich lehre, und dass Ich als nun zeitweiliger Menschensohn vom Vater ausgegangen bin und im Geiste eins bin mit Ihm.“

5. Da sagten die Jünger, bis auf die Judgriechen inbegriffen und bis auf die Zwölfe: „Ja, wenn so, da nützt uns unser Umherziehen mit Ihm so wie so nichts! Das Harte und Unglaubliche verstehen wir nicht – und können es darum auch nicht glauben. Ihn vollauf ganz rein lieben ist auch so eine Sache, da Er Sich gegen uns nun fürwahr auf eine Art benimmt, die uns wenig Neigung für Ihn einflössen kann. Daher ziehen wir uns nur fein wieder zu unserem Moses zurück; denn der ist uns klarer und verständlicher. Gott lieben aber heisst ohnehin nur, Seine Gebote halten, und so hoffen wir, dereinst auch ohne den Glauben an diese rätselhaften Lehren selig zu werden.“

6. Darauf gingen dann viele hinter sich und wandelten hinfort nicht mehr mit Mir, obwohl sie später viel über solche Meine Worte nachdachten. (Joh.6,66) Da Ich aber zu niemandem der Fortgehenden ein Wort sagte, dass er etwa bleiben und Geduld haben solle, so fingen auch die Gebliebenen an, ganz betrübte Gesichter zu machen, und wussten nicht, wie sie daran waren, – ob auch sie gehen oder bleiben sollten.

7. Da sagte Ich zu ihnen in einem freundlich-fragenden Tone: „Wollt denn auch ihr nun weggehen? (Joh.6,67) Ihr seid von Mir aus ebenso frei wie ein jeder Mensch auf dieser Erde.“

8. Da sagte zu Mir Simon Petrus: „Herr, wohin sollen wir nun gehen? Du allein nur hast ja Worte des Lebens, wenn wir sie auch nicht sogleich in aller ihrer Tiefe zu fassen imstande sind. (Joh.6,68) Zur rechten Zeit wirst Du sie uns schon wieder näher beleuchten, wenn wir Deines höheren Lichtes würdiger sein werden denn jetzt. Und dazu haben wir ja gleich anfangs geglaubt und erkannt, dass Du Christus und der lebendige Sohn Gottes bist, und da können wir dich, o Herr, ja unmöglich mehr verlassen! (Joh.6,69) Herr, verstosse nur Du uns nicht, und habe Geduld mit unseren noch immer grossen Schwächen!“

9. Sagte Ich: „Also ist es gut und recht, und also bleibe es auch! Aber da wir noch hier in dieser offenen Musterschule zu Kapernaum weilen, so kann Ich nicht umhin, euch noch etwas zu entdecken. Ihr wisset, wie Ich vorigen Jahres in dieser Gegend aus den vielen Jüngern euch Zwölfe erwählt habe, – und sehet, dennoch ist unter euch einer ein Teufel!“ (Joh.6,70)

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