Aufbruch in eine gesunde Gesellschaft - Kompass soziale Dreigliederung - Fionn Meier

Die Notwendigkeit der sozialen Dreigliederung: Ein Wegweiser aus der Krise?

Fionn Meier, Ökonom und Wirtschaftslehrer, hielt am 29.11.2024 einen aufschlussreichen Vortrag an der Rudolf-Steiner-Schule in Schafisheim, Schweiz. In seinem Vortrag beleuchtete er die zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen der letzten Jahre und stellte die Theorie der sozialen Dreigliederung als möglichen Lösungsansatz vor.

Die letzten vier Jahre haben die tiefgreifenden Einflüsse gesellschaftlicher Strukturen auf die Gesundheit der Einzelnen überdeutlich gemacht. Sowohl die Corona-Pandemie als auch der Krieg in der Ukraine haben der Welt die Symptome einer kranken Gesellschaft aufgezeigt.

Die Dreigliederung der Gesellschaft
Fionn eröffnete seinen Vortrag mit einer Erklärung der sozialen Dreigliederung – einer Thematik, die auf Rudolf Steiner zurückgeht. Diese Theorie betrachtet die Gesellschaft als eine Einheit, die aus drei wichtigen Bereichen besteht: dem Wirtschaftsleben, dem Rechtsleben und dem Geistesleben. Diese sind vergleichbar mit dem menschlichen Körper, der aus Kopf, Herz und Hand besteht. Ein Gleichgewicht zwischen diesen drei Bereichen ist essenziell für die Gesundheit der Gesellschaft.

Beispiele aus der Corona-Pandemie
Ein zentrales Beispiel für die Notwendigkeit dieser Balance lieferte die Corona-Pandemie. Laut Fionn haben viele Menschen die Aussagen staatlicher Stellen und wissenschaftlicher Autoritäten unhinterfragt als Wahrheit angenommen. Besonders die Behauptung, dass die neuartige mRNA-Impfung sicher sei, veranschaulichte das Problem. Meier betonte, dass solche Aussagen normalerweise einer langjährigen Verifizierung bedürfen. Die rasche Akzeptanz dieser Aussagen stellt eine beunruhigende Autoritätsgläubigkeit unserer Gesellschaft dar.

Bildungssystem und Autoritätsgläubigkeit
Fionn Meier kritisierte unser Bildungssystem und wies darauf hin, dass die Wurzeln dieser Autoritätsgläubigkeit tief verankert sind. In der Schweiz beispielsweise müssen Kinder neun Jahre lang die Schule besuchen, ohne selbst entscheiden zu können, ob sie das möchten. Lehrpersonen unterrichten nach staatlichen Vorgaben und sind in ihrer Methodik stark eingeschränkt. Diese Art von Bildung fördert das blinde Akzeptieren von Autoritäten anstatt kritisches Denken.

Lösungsvorschläge
Als Lösung präsentierte Fionn die Idee des freien Geisteslebens, wie es Ignaz Paul Vital Troxler bereits im 19. Jahrhundert vorgeschlagen hatte. Bildung und Medizin sollten nicht vom Staat verwaltet werden, sondern sich autonom entwickeln. Ein solches System könnte die individuelle Freiheit und das kritische Denken fördern.

Das Rechtsleben
Ein weiterer wichtiger Punkt seines Vortrags war das Rechtsleben, das die Rechte des Einzelnen schützen sollte. Er erinnerte an die Errungenschaften der Französischen Revolution und zeigte auf, wie während der Pandemie einige dieser Rechte eingeschränkt wurden. Das Versagen des Staates, die Menschenrechte zu schützen, war deutlich sichtbar.

Das Wirtschaftsleben
Schliesslich sprach Fionn über das Wirtschaftsleben, das von einem neutralen Geldsystem profitieren würde. Ein solches System würde nur Leistung und Gegenleistung reflektieren. Er verwies auf die erfolgreiche Einrichtung der WIR-Bank in der Schweiz. Diese Bank funktioniert unabhängig vom Staat und bietet ein Beispiel für ein autonom organisiertes Wirtschaftsleben.

Historischer Kontext und Zukunftsausblick
Fionn Meier erinnerte daran, dass Rudolf Steiner vor 100 Jahren durch die Schweiz reiste und viele Menschen begeistern konnte, doch letztlich nicht genug Unterstützung fand. Einer der Unterstützer war Karl Balmer, der versuchte, die Dreigliederungsideen durch Leserbriefe zu verbreiten. Fionn ermutigte die Zuhörer, weiterhin an diesen kulturellen Leistungen anzuknüpfen.

Fazit und Schluss
Die Theorie der sozialen Dreigliederung bietet einen wertvollen Kompass für eine gesunde und ausgewogene Gesellschaft. Fionn appellierte an die Zuhörer, die Lehren der Vergangenheit zu berücksichtigen und ernsthaft über eine Neugestaltung unseres Bildungs-, Rechts- und Wirtschaftssystems nachzudenken. Ein solcher Ansatz würde nicht nur helfen, die aktuellen Symptome zu heilen, sondern auch eine widerstandsfähigere und gerechtere Gesellschaft schaffen.

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Nicole Hammer
Wissensgeist.TV