Urlaubsträume in Beton: Kroatien (ARTE)

1 month ago
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Am aufblühenden Massentourismus der Nachkriegsjahrzehnte hat das ehemalige Jugoslawien einen bedeutenden Anteil. Die Regierung wollte mit Prestigeprojekten wie dem Resort Haludovo auf der Insel Krk zeigen, dass Sozialismus mit architektonischer Experimentierfreudigkeit vereinbar ist.

Am aufblühenden Massentourismus der Nachkriegsjahrzehnte hat das ehemalige Jugoslawien, und hier vor allem Kroatien, einen großen Anteil. Mondäne Luxushotels zeugen von dem Bestreben Titos, sein Land als kosmopolitisch und weltoffen zu zeigen und die Tourismusindustrie als Devisenbringer zu nutzen. Die Architekten des Landes bemühten sich um eine futuristisch-moderne Architektursprache, die im Einklang mit der Natur stand und die die Interessen der lokalen Bevölkerung berücksichtigte.

Auf der Insel Krk befindet sich das großangelegte Resort Haludovo, ein teils strukturalistischer, teils postmoderner Ferienkomplex des Architekten Boris Magaš. Die Regierung wollte mit solchen Projekten zeigen, dass der sozialistische Anspruch des Regimes mit architektonischer Offenheit und Experimentierfreudigkeit vereinbar ist.

Südlich von Dubrovnik erhebt sich auf einem Felsen das Hotel Croatia. Im kleinen Ort Cavtat gelang dem Architekten Slobodan Miličević etwas Außergewöhnliches: Das riesige Hotel wirkt trotz seiner 487 Zimmer und Suiten, der Konferenzräume, Pools und diversen Restaurants nicht überdimensioniert. Fließend und plastisch formt der Architekt den Beton, verzichtet weitgehend auf rechte Winkel.

Zu den aufregendsten architektonischen Experimenten gehört das kreisrunde, mitten in einem Pinienwald gelegene Sanatorium in Krvavica. Das Gebäude, heute eine Ruine, diente als Ferienheim für Kinder mit Lungenkrankheiten. Nach langem Leerstand wurde es 2015 unter Denkmalschutz gestellt.

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