Unser Geldsystem – Wurzel aller Ungerechtigkeit (Interview mit Bernd Udo Hack) – Kurzversion

4 months ago
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Interviewer: Einen wunderschönen Guten Tag bei Kla.TV aus unserem Interviewstudio Berlin. Unser neues Interviewstudio. Ich darf heute Herrn Bernd Udo Hack begrüßen. Herr Hack, Hallo, ich grüße Sie.

Hack: Danke für die Einladung.

Interviewer: Gerne. Herr Hack, Sie sind seit circa 20 Jahren im Ruhestand. Trotzdem haben Sie ein, in Ihrem doch fortgeschrittenen Alter von knapp 84 Jahren, solch ein ungewöhnliches und schwieriges Thema wie das Geldsystem angepackt. Wie kam es dazu?

Hack: Ja, ich meine, jedem denkenden Bürger ist in seinem Leben mal die Frage Geld aufgestoßen. Man fragt sich, das ist ja so wichtig im Leben, in der Wirtschaft, Finanzen. Und warum weiß man da so wenig, keiner kennt sich da auch richtig aus. Und das hat mich dann doch veranlasst, ab und zu mal nachzudenken. Ich habe aber nichts Brauchbares gefunden in der Literatur. Ich bekam einen ganz wichtigen Denkanstoß von Didi Hallervorden, oder Dieter Hallervorden, der in einem Sketch vor ungefähr 40 Jahren mal das Thema behandelte, er will sein Geld bei der Bank mal besuchen. Da geht er also hin, und am Schalter: „Ich komme und will mein Geld mal betrachten. Wo ist denn mein Geld?“ Und sein Sketchpartner auf der anderen Seite ist ein bisschen verwirrt über diese naive und dumme Frage: „Wo ist es, ja wo ist es denn?“ „Na, auf dem Konto.“ „Was macht es denn da auf dem Konto?“ „Äh, äh äh, ähm, es arbeitet.“ „Ach, das ist ja schön. Wieviel Stunden am Tag muss es denn arbeiten?“ „Äh äh äh, also ...“ So ging das immer weiter, es war zum Kringeln, also war zum Totlachen. Aber im Grunde, die Leute haben sich gut amüsiert. Aber im Grunde merkte ich, da stimmt doch was nicht, das kann´s doch nicht sein. Und dann hat mich das veranlasst, so ein bisschen nachzudenken und dann stellte ich fest, das Geld haben wir seit 6.000 Jahren, es hat eine fürchterliche Fehlentwicklung durchgemacht, aber kein Mensch merkt das.

Interviewer: Wir wollen uns heute ja über die gravierenden Folgen der Mängel des Geldsystems und den drei Gedankensplittern, die Sie dazu haben, unterhalten. In Ihrem Buch von 2018 kommen Sie zu überraschenden Erkenntnissen und sprechen bezüglich des Geldsystems von Denkfehlern und einem Jahrhunderte alten Massenbetrug an den real arbeitenden Menschen, inklusive der Unternehmer. Wie begründen Sie das?

Hack: Ich habe etwas getan was die Fachleute, die Volkswirte, die dafür zuständig sind, schon seit Jahrhunderten nicht mehr getan haben, Grundlagenforschung. Und außerdem habe ich, was die Anderen auch nicht machen, die Naturgesetze miteinbezogen und damit bin ich ja schon an der Grenze zur Spiritualität. Denn die Grundgesetze kommen vom Schöpfer. Da hat kein Parlament mitgewirkt, also das hat Gott uns gegeben und damit müssen wir also nun mal auskommen. Und in der Tat ich bin der Meinung, und begründe es auch im Einzelnen, dass unser gegenwärtiges Geldsystem ein rechtswidriges Ausbeutungssystem ist. Und zwar ausgebeutet werden die real tatsächlich arbeitenden Menschen. Dazu gehören auch die Unternehmer und Freiberufler. Ein Unternehmer arbeitet wahrscheinlich mehr als jeder Andere. Denn denken Sie an den Tischlermeister, der sich selbständig macht, der hat nicht um 18:00 Uhr Feierabend, sondern dann geht es noch los, Buchhaltung, neue Aufträge und so weiter und so fort. Und dieser Betrug findet statt, zum Vorteil der Geldkapitalisten. Und die tun etwas, was man so schön nennt, sie lassen ihr Geld „arbeiten“. Das ist aber ein Witz, das ist eine schöne eingängige Metapher, so ein Gedankensplitter, aber, oder eine schöne Formulierung, aber in der Realität geht das gar nicht. Kein Mensch hat jemals Geld arbeiten sehen. Ich auch noch nicht. Und dann habe ich im einzelnen weitere Gedanken gemacht und festgestellt, die Kameraden von der Fachwelt, die lassen einen Umstand tatsächlich außer acht, außen vor, den kennt jedes Kind. Nämlich die beschränkte Haltbarkeit von realen Sachen. Alles verdirbt. Nahrungsmittel besonders schnell, das sieht man bei, weiß ich, Fleisch im Sommer, geht ganz schnell und das hat zur Folge, dass auch das Geld darunter leidet, leiden muss. Denn Geld ist ja an sich ein Gutschein für eine noch ausstehende Gegenleistung. Und die Gegenleistung ist am Markt vorhanden. Man hat ja Autarkie, man kann sich selbst ernähren in der Gruppe, die gemeinsam wirtschaftet. Aber es ist so schwer, den Tauschpartner zu finden. Und das bedeutet, es vergeht Zeit und die Gegenleistung ist nicht sofort auf dem Tisch. Ich finde dann nicht mal den richtigen Mann, der das bietet was ich brauche und der das haben will, was ich anbieten kann. Das geht ja auf Gegenseitigkeit. Und auch auf Gleichzeitigkeit. Also, langer Rede wenig Sinn, Geld kann nicht wertstabil sein wie die herrschende Meinung das verlangt. Das wertstabil, das ist ein Wertspeicher, sagt man. Und dann ist es natürlich besonders wertvoll, denn dann ist es ja fast so wie Gold. Gold ist einer der wenigen Stoffe, die auch nicht rosten und nicht verderben. Deshalb ist es ja auch so beliebt. Dann kommt der zweite Punkt in der herrschenden Meinung. Geld kann arbeiten haben wir schon gesagt; geht nicht. Und, wer gibt das Geld heraus, normalerweise die Zentralbank. Manche wollen gerne das von einer Privatbank herausgeben, ist völlig daneben, denn Geld ist ein Gemeinschaftsgut. Das soll ja der ganzen Gruppe dienen und nicht irgendeinem Bankier oder reichen Leuten, um ihre Gewinne zu maximieren. Es ist völlig daneben, es ist Teil unserer Wirtschaftsordnung und kein Spekulationsobjekt, wie es jetzt gehandhabt wird. Die größte und mächtigste Bank der Erde ist die FED, die Federal Reserve in USA, und das ist eine Privatbank. Ganz, ganz schlimm. Und dann kommt ein weiterer Trick dazu, der diesen Kapitalisten in die Hände arbeitet. Wenn das Geld herausgegeben wird, dann muss man schon mal Zinsen zahlen. Denn die Zentralbank verlangt den sogenannten Diskontsatz. Und die Zentralbank gibt das Geld ja nur an die Geschäftsbanken, nicht an die Privatleute. Auch nicht an die Regierung. Wenn die das haben wollen, dann müssen die den Diskont zahlen. Zur Zeit ist das Null, aus anderen Gründen. Wegen dieser Katastrophe, die auf uns zukommt, aber brauchen wir hier überhaupt nicht bei dem Tauschgeschäft. Denn weder der Veräußerer, noch der Erwerber sind finanziell notleidend, dass sie einen Kredit bräuchten. Sie brauchen ein Mittel, um den passenden Tauschpartner zu finden. Darum geht es bei dem Geld. Das ist eine Tauschhilfe, ein Tauschmittel. Wir sind hier beim Verteilen, und nicht im Produzieren oder auch nicht im Verwenden. Das soweit zu dieser Frage.

Interviewer: Ja, das haben Sie ja auch sehr, sehr schön in Ihrem Buch erläutert und das Team von Kla.TV hat Ihre Gedanken in einem kleinen Kurzfilm zusammen-gefasst und veranschaulicht und den dürfen wir uns jetzt anschauen.

Film: Der gegenwärtige Denkfehler beim Thema Geld
Geld ist unstrittig ein Tauschmittel, das in einer arbeitsteiligen Volkswirtschaft den Gütertausch zwischen den Bürgern erleichtern und beschleunigen soll. Die Waren und Dienstleistungen sind ja schon alle am Markt vorhanden bzw. abrufbar. Sie warten nur noch darauf, den passenden Erwerber zu finden.
Je zahlreicher die gemeinsam wirtschaftende Gruppe wurde, desto schwerer gestaltete sich das Auffinden des geeigneten Tauschpartners. Denn dieser muss dasjenige Handelsgut anbieten, was der Veräußerer braucht, und umgekehrt. Diese Zweierbeziehung erforderte Gegenseitigkeit zwischen Veräußerer und Erwerber, was in der Tausch- oder Naturalwirtschaft offenbar schwierig geworden war; und außerdem Gleichzeitigkeit.
Die Zwischenschaltung des Geldes machte nun die Zweierbeziehung zu einer Dreierbeziehung, hob also das Erfordernis der Gegenseitigkeit auf und vereinfachte und beschleunigte den Tauschvorgang ungemein. Der Veräußerer erhielt anstelle der gewünschten realen Gegenleistung einen Gutschein (Geld), mit dem er einige Tage später die Gegenleistung bezahlte, die er von einem Dritten erwerben konnte. Dadurch lockerte man auch das Erfordernis der Gleichzeitigkeit und wurde in dieser Hinsicht flexibler.
Es geht aber noch weiter: Die Zwischenschaltung des Geldes erhöht die Menge der am Markt erhältlichen Güter nicht. Geld ist an sich eine geniale, weil einfache Erfindung. Aber sie weist in ihrer gegenwärtigen Ausgestaltung einen wesentlichen Denkfehler auf: Sie proklamiert und erstrebt eine Geldwertstabilität, behandelt also Geld als einen Wertspeicher. Das ist denknotwendig ausgeschlossen. Denn der Wert des Geldes besteht in seiner Kaufkraft, und die ist abhängig von Menge und Qualität der am Markt der betreffenden Volkswirtschaft erhältlichen Güter. Gütermenge und Geldmenge in den jeweiligen Kreisläufen sollen möglichst im Gleichgewicht gehalten werden, damit die Preise halbwegs gleichbleiben und den Bürgern das Planen und Wirtschaften erleichtern. Da aber die realen Waren mit dem Zeitablauf – mit Ausnahme von Gold – ihren Sach- und Nutzwert durch natürliche Verderbnis schrittweise verlieren – manche schneller, andere langsamer – muss auch die Geldmenge im Kreislauf im gleichen Maße verringert werden, damit das - bewegliche - Gleichgewicht erhalten bleibt. Jedes Kind kennt z.B. die begrenzte Haltbarkeit bei Nahrungsmitteln. – Geld kann also gar nicht wertstabil sein. Die gegenteilige Annahme gleicht dem uralten Traum der Alchimisten, Gold künstlich aus Blei oder einem anderen Metall herzustellen.

Interview Kla.TV mit Herrn Hack

Interviewer:
Eine sehr schöne Veranschaulichung. Herr Hack, resultiert aus diesem Phänomen eigentlich auch unsere schleichende Inflation, die wir so haben?

Hack: Ja, unbedingt! Ganz einfach zu erklären: Man versucht ja beim Geldsystem ein Gleichgewicht zu behalten, zu erhalten zwischen der Gütermenge auf der einen Seite und der Geldmenge auf der anderen Seite. Und wenn jetzt durch die Verderbnis, die laufende Verderbnis bei der Gütermenge eine Minderung stattfindet – also weniger wird – die Geldmenge aber gleich bleibt, dann habe ich zu viel Geld und zu wenig Ware am Markt. Und das nennt man Inflation. Das ist ganz eindeutig die Ursache. Es gibt weitere Ursachen. Die treten dann ein, wenn die Regierung oder wer immer, oder auch Privatbanken neuerdings, die Geldmenge wahnsinnig erhöhen. Das machen sie sie jetzt grade in jedem Monat, ein paar Millionen hinein in den Kreislauf. Dann würde das ja auch die Inflation ins Endlose erhöhen. Merken wir im Augenblick davon aber noch nichts, weil diese Geldmengen die früher der Draghi, jetzt die Frau Christine Lagarde – beide aus dem Bankenbereich bzw. aus der Politik, damit auch kriminell gewesen wie Ernst Wolf nachgewiesen hat, heute sind sie Ehrenleute, ist klar. Das Geld was dort hineingepumpt wird, wird an unserem Markt, wo wir unsere Lebensmittel kaufen, also im Konsumgütermarkt gar nicht wirksam. Das brauchen die nur für ihre Spielchen, Spekulationen und Millionen, Milliarden und mal mehr zu kassieren. Und da haben die Zinsen halt keine solche Auswirkung wie ich sie bei diesem Verderbnis-Effekt geschildert habe.

Interviewer: Ja, das ist schon sehr interessant. War es eigentlich nicht auch so, dass Luther für die Zinsnahme hier so ganz drakonische Strafen gefordert hat, so „Rädern“ oder so etwas habe ich da gehört?

Hack: Ja, das stimmt. Ich hab das gehört von dem Professor Bernd Senf, der auf der gleichen Linie arbeitet wie ich, der erste bekannte Volkswirtschaftsprofessor, der in die Richtung Geldreform arbeitet. Also, Zinsen waren ja damals generell verboten, seit Moses, und auch der Papst – alle für Zinsverbot. Das wurde erst aufgehoben von der Kirche, vom Papst Anfang 1908 oder wann. Er hat das nur als Teil seines Glaubensprogramms verkündet. Mir ist aufgefallen, vor vier Jahren, als man die 500-jährige Thesenverkündung an der Kirche in Wittenberg – Sie kennen Wittenberg? Das ist ja weltberühmt. – Als man die feierte, da hat man ja viel über Luther geschrieben, Bücher und Talkshows. Ich hab mal geguckt, einige verfolgt. Kein Mensch hat erwähnt, dass Luther gegen die Zinsen war. Zinsverbot! Das passt natürlich den Bankiers, unseren Bankstern, wie wir so schön sagen sollte, überhaupt nicht ins Bild und der Hochfinanz natürlich noch weniger. Wurde total totgeschwiegen.

Ich wollte aber noch ganz allgemein sagen zum Geldkredit. Geldkredit setzt ja voraus, dass ich einen Überschuss habe. Ich muss ja etwas haben, was ich selber nicht brauche.

Interviewer: Ja.

Hack: Wenn ich das real betrachte, dann sind das reale Waren, also, was weiß ich, 100 kg Rindfleisch hat der Viehzüchter übrig. Dann kann er nicht sagen, oh happy, jetzt hab ich Überschuss, wie schön! Sondern, der hat ein Problem. Denn er muss ja nun sich mit der Verderbnis herumschlagen. Das fängt ja an zu faulen. Wie gesagt, und das bringt ihm einen Verlust. Das Gleiche muss gelten beim Geldkredit, deshalb der Abschlag. Damit – was ich vorhin gezeigt habe, diesen Unterschied – ich muss ja, wenn ich auf der einen Seite Ware verliere und zu viel Geld habe, Abschlag machen, damit das wieder in ein bewegliches Gleichgewicht kommt. Dieses Gleichgewicht ist kein feststehender Zustand, da ist nix stabil, sondern das ist labil, vergleichbar einem Zirkuskünstler auf dem Hochseil – der muss ja auch ständig an seiner Balancierstange arbeiten, damit er nicht runter fällt – und dann auch noch seine Kunststücke macht. Also, das hängt alles damit zusammen und die Verderbnis wird völlig ausgeblendet von der herrschenden Meinung, dabei ist das so offenkundig wie nur etwas. Es gibt auch noch weitere Zinsvorteile: Wenn das Zinsgebot wegfällt, dann fällt auch der übermäßige Geldzufluss bei den Reichen weg. Und ich muss sagen, wenn sie Zinsen verbieten, müssen sie auch Dividenden verbieten, weil das im Grunde das gleiche ist. Es ist ein juristischer Formunterschied, aber im Prinzip heißt es immer: Man lässt die anderen für sich arbeiten und kassiert Leistungsfluss – und das geht nicht.

Interviewer: Also, eigentlich macht man mit den Zinsen genau das falsch herum. Statt dass das Geld weniger Wert wird, wird es ja mit den Zinsen mehr wert. Und das macht einfach das Ganze kaputt. Oder können Sie uns das einfach noch mal mit den Zinsen genauer und detaillierter erklären?

Hack: Man sagt immer, die Zinsen muss man aus dem bestehenden Geld heraus entziehen. Das ist auch nicht ganz richtig, meiner Ansicht nach. Denn wenn ich einen Kredit aufnehme, ohne Zinsen, dann muss ich es ja zurückzahlen. Wenn ich mit Zinsen arbeite, muss ich das zusätzlich zurückzahlen, dann muss ich also auch mehr erwirtschaften. Und wenn ich mehr erwirtschafte, dann kommt ja wieder neues Geld in den Kreislauf hinein. Denn wir wollen ja keine Deflation haben, dass zu wenig Geld da ist. Wir müssen das Geld wieder auffüllen, das macht der Landesherr durch seine Staatsausgaben – wir würden sagen, das macht die Regierung, die bekommt das Geld von der Zentralbank. Aber ohne Zinsen – diese verdammten Diskontsätze, Zinsen haben überhaupt keine Berechtigung, im Gegenteil, die nutzen nur den Banken und die knebeln uns damit, den Rest der Bürger. Also, noch einmal die Zinsen sind in jeder Hinsicht daneben, sehr, sehr schädlich. Also die Dividenden, was ja fast das gleiche ist und damit sind auch Kapitalgesellschaften verboten – müsste man verbieten. Die waren früher auch gar nicht erlaubt. Es gab Zeiten, wo man da sehr viel gezweifelt hat – auch in den USA. Die waren ja zum Teil idealistisch. Aber die Geld-Möpse, besonders beeinflusst von London, und da war der Nathan Rothschild führend tätig, haben großen Einfluss genommen immer mit Bestechung und sonstige Sachen.

Interviewer: Danke, das ist natürlich sehr wertvoll und aufschlussreich. Nun haben Sie Ihre Ausführungen um drei Gedankensplitter erweitert, können Sie die uns jetzt einfach mal erläutern?

Hack: Ja, gerne. Also, die Gedankensplitter sind die Quintessenz aus dem Büchlein. Und die Folgen davon sind erst einmal, es wird ein Nachweis dafür gebracht, dass nach den Naturgesetzen ein solches Geldsystem gar nicht existieren dürfte, was ständiges Wachstum und vor allem Dingen ständige Einkommensvermehrung bei ganz Wenigen bewirkt, mit der Folge der sozialen Schere und dem unsäglichen Elend. Das ginge bei einem naturgemäßen Geldsystem nicht. In dem zweiten Splitter führe ich halt aus, dass das Geld, was auf der einen Seite zu viel ist, auf der anderen Seite fehlt: Wenn also der Normalbürger oder die Mehrheit der Menschen sagt: „Wir brauchen bessere Straßen oder wir brauchen bessere Schulen, Kindergärten usw.“, dass man immer sagt: „Wir haben kein Geld“! Das ist ein Totschlagargument und damit hat es sich – Ende der Veranstaltung! Und beim dritten sage ich, was diejenigen, die von dem Geldsystem profitieren, was die alles für einen Unsinn damit anstellen und damit die Menschheit drangsalieren und in größte Nöte bringen, wie wir gegenwärtig hier sehen. Wenn ich sage, unmäßig viel Geld, dann sage ich nur stichwortartig, bei den Spitzenverdienern oder -Einkommensbeziehern unter den Investmentbankern, 3,5 Milliarden Dollar im Jahr sind da drin. Und das bedeutet 10 Millionen US-Dollar pro Kalendertag. Es ist eine unvorstellbare Menge Geld, aber sie zeigt, welche unheimlichen Massen sich auf der anderen Seite da zusammen horten. Und wenn die Reichen ihr Geld jetzt auch noch anlegen in Fonds, in Investmentfonds, der größte ist zurzeit Black Rock, dann kommen da sehr schnell Billionen US-Dollar zusammen und damit eine unheimliche Macht.

Interviewer: Ja, und mit dieser Macht, das ist ja das Schlimme, werden dann die Kriege und dergleichen bezahlt.

Hack: Ja sicherlich, damit können Sie die ganzen Börsen aushebeln. Und man nennt es dann neoliberale Wirtschaftsordnung, auch eine schlimme Lüge. Denn diese Banker spekulieren und da spielt der Kredit immer eine große Rolle, den wir in dem Maße gar nicht brauchen und das sind dann die Spekulationen, die dann noch mehr Geld schaffen. Und dann wird noch mehr Geld hinein gepumpt und das ist ein Wachstum ohne Ende, was auf einer begrenzten Erde sowieso unmöglich ist. Was dann aber auch dazu führt, dass die dann irgendwann abstürzen. Wenn die Kreditblasen platzen, brauchen sie noch mehr Geld. Und irgendwann geht das nicht mehr, dann platzt die Blase und dann ist Schluss.

Interviewer: Und dann braucht man Krieg.

Hack: Na, Krieg ist immer eine gute Beschäftigungstherapie. Hat übrigens auch schon Charlie Chaplin bemerkt vor 100 Jahren in dem Film: „The Kid“ – ein Stummfilm, ist ganz bekannt. Ich habe den noch gesehen, viele kennen den auch. Da schickt er sein Findelkind raus, den sechsjährigen Jungen, der schmeißt die Fensterscheiben mit Steinen ein. Und Charlie Chaplin kommt fünf Minuten später als Glaser und repariert das und kassiert Geld. Also, man macht es kaputt, um es zu reparieren. Ein inszenierter Krieg, um anschließend wieder aufzubauen, und immer verdient die Branche und auch die Bankiers. Die finanzieren ja beim Krieg immer beide Seiten. Es ist eine anerkannte Methode. Also, daher kommt dieses Riesen-Elend, was wir heute auf der Erde vorfinden. Und deshalb müssen wir als einfache Menschen ständig unter Druck gehalten werden. Immer Druck, Druck, Druck, damit wir gar nicht zum Nachdenken kommen. Schon gar nicht Muße, um tiefer nachzudenken.

Hack: Nein. Das Geldsystem muss reformiert werden. Und jetzt noch ein Wort zur Reform. Das ist ganz einfach, wenn man will, demokratisch: Wir brauchen eine Mehrheit, die sagt, wir müssen das alles ändern.

Interviewer: Das ist schon sehr erstaunlich und bezeichnend, dass bezüglich des Geldsystems offensichtlich kein offener Diskurs zugelassen oder erwünscht ist. Hoffen wir, dass Ihre Gedanken viele, viele Menschen hören, aufnehmen und dass auch ein bisher als alternativlos geltendes geglaubtes System hier wirklich mal in Frage gestellt wird. Ich sage, vielen herzlichen Dank fürs Interview. Und, danke für Ihr Engagement. Alles Gute und bis bald.

Hack: Ich sage, bitte. Gern geschehen.
Interviewer: Ja, Dankeschön.

von buh.
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