ס'ברענט - אונדזער שטעטל ברענט

11 months ago
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Im Jahr 1938 schrieb Mordechai Gebirtig (מרדכי געבירטיג) das Lied „undzer shtetl brent“ (אונדזער שטעטל ברענט) als Reaktion auf ein Progrom im Nahe bei Radom gelegenen polnischen Städchen Przytyk.

Das Widerstandslied ist eine Aufforderung, nicht zuzusehen, wenn verfolgt und gemordet wird - wenn Unrecht geschieht. Es ist die Aufforderung, gegen Unrecht zu kämpfen. Ebenso wie heute stehen Menschen „mit verschränkten Armen“ (מיט פֿאַרלייגטע הענט - mit farleygte hent) neben dem Geschehen und schauen zu, wie das Unheil größer und größer wird. Vielleicht sind sie hoffend, dass es schon nicht so schlimm werden wird. Auf der Internetseite der Gedenkstätte von Yad Vashem (יָד וָשֵׁם) in Jerusalem heißt es zu diesem Lied :

„Das Lied beschreibt das Brennen eines jüdischen Städtchens. Der Dichter ruft die Juden auf: Steht nicht tatenlos herum, die Rettung liegt in Eurer Hand, wenn Euch das Städtchen lieb ist, nehmt Geräte zur Hand und löscht den Brand, löscht ihn selbst und zeigt der Welt, wozu ihr imstande seid!“ https://www.yadvashem.org/yv/de/exhibitions/music/prewar.asp

Das Lied ruft uns heute wieder ganz besonders zu: „Löscht, steht nicht mit verschränkten Armen da, wenn es brennt, sondern löscht, löscht das Feuer! Und wenn es mit eurem eigenen Blut ist! Löscht das Feuer! Das Feuer ist da, es brennt“

Ich mag dieses Lied, wie viele andere von Gebirtig. Es macht denkend, denkend über den Menschen. Weitere Informationen über das Lied gibt es auf meiner Seite http://ulrich-franzke.de/drehleier/sBrent

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