Bosnien und Herzegowina - Der grüne Norden (ARTE)

2 years ago
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Wild und unbekannt liegt mitten im Herzen Europas Bosnien und Herzegowina. Raue Gebirge, dichte Wälder und wilde Wasserfälle prägen das Bild der unberührten Landschaften. Luchse, Wölfe und Bären durchstreifen Berge und Täler. Einer der letzten Urwälder Europas ist Rückzugsort für viele bedrohte Tierarten. Bosnien und Herzegowina ist tatsächlich ein noch unentdecktes Naturparadies mitten in Europa.
Geografisch besteht das Land aus der Region Bosnien im Norden, die rund 80 Prozent des Staatsgebiets einnimmt, und der kleineren Region Herzegowina im Süden.
Das Land ist geprägt von abwechslungsreichen Landschaften: Gebirge, Schluchten und einsame Hügelketten wechseln mit fruchtbaren Ebenen, großen Flüssen und einem kleinen Abschnitt der Adriaküste. Illyrer, Römer, Osmanen und Österreicher haben in dieser Region ihre Spuren hinterlassen. Und so stehen Moscheen, Synagogen, katholische und orthodoxe Kirchen selbstverständlich nebeneinander.
Wild und artenreich ist der Norden des Landes. Hier befindet sich der Nationalpark Sutjeska mit dem Perucica-Urwald. In sanften Wellen bedecken seine bis zu 60 Meter hohen Buchen, Fichten und Kiefern den felsigen Untergrund. Für viele bedrohte Tierarten, wie etwa den Balkanluchs, ist er ein bedeutendes Rückzugsgebiet. Der Pilzforscher Nedim Jukic untersucht die Pilzwelt im Nationalpark Sutjeska. Er sucht nach seltenen und gefährdeten Pilzarten am Rande der Gletscherseen. Sie sind wichtig, weil sie abgestorbene Pflanzenreste zersetzen und diese Seen vor dem Zuwachsen und dem Verschwinden retten.
Unweit der Hauptstadt Sarajevo liegt im Bjelasnica-Massiv Lukomir, das abgelegenste und auf über 1.450 Meter auch höchstgelegene Dorf des Landes. Von Mai bis Oktober leben hier etwa 40 Menschen und über 4.000 Schafe. Omar Comor ist der Nachfahre des letzten Bogomilen, der hier Zuflucht fand.

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