Ankundigung | Announcement: Ezechiel der dramatische Dichter
Von Ezechiel dem Tragiker sind Fragmente einer Tragödie aus hellenistischer Zeit überliefert, die den Titel »Exagoge« ἐξαγωγή trägt und die Geschichte vom Auszug aus Ägypten erzählt. Die ausführlichsten Teile des Werkes sind bei Eusebios erhalten als Zitat Alexander Polyhistors (Eusebius, 'Preparatio evangelica' 9,28 f.) Das Werk basiert auf der Grundlage von Exodus 1 bis 24 und handelt in der Form einer griechischen Tragödie vom Auszug der Israeliten aus Ägypten unter der Führung der Hauptfigur Mose. Die Datierung ist etwas umstritten. Mit der Kenntnis der Septuaginta ist der terminus a quo gegeben, den terminus ad quem stellt das Zitat des Alexander Polyhistor dar. Wahrscheinlich ist mit Robertson eine Datierung in die erste Hälfte des 2. Jahrhunderts vor Chr. anzunehmen. Häufig wird der Tragiker in Alexandria verortet; dies ist plausibel.
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Marten vertelt je wat je moet doen en sluit af met een heel vriendelijk 'Welterusten'!
Maarten uit Nederland wenst je een goede nacht, Miss Babette!
Hören wir zunächst eine Hymne auf Christus, allen Mühseligkeiten zum Trotz, denn er ist die »Sonne der Gerechtigkeit«, da gibt’s nun einmal überhaupt keinen Zweifel! (kirchliche Hymne des Johann Christian Nehring, 1704, und siehe nur Maleachi 4,2!) – Zweifel bestehen aber weiterhin, ob das krause Wort aus dem Buche Levitikus heute noch Gültigkeit habe, wir denken, auch Jesus hätte von dem »Remington« Gebrauch gemacht, so selbiger damals schon wäre erfunden worden. – Außerdem stört der Bart, insofern er kitzelt, wenn ein wahrer Mann seine Gattin küssen will oder möchte. Genéviève glaubt, dass man heute die Freiheit besitze, ihn abzunehmen; wie Recht das Kind doch hat! (Sie hat ja den Namen von Genoveva, die im Jahre des Herrn, 502 in hohem Alter in Paris heimging und in der späteren Kirche Sainte-Généviève bestattet worden ist! Génévièva mourut et fut enterrée à Paris dans un tombeau précieux et de grande valeur.) Wieviele Akzente sie trug, hat die Redaktion bis zur Stunde nicht herausbekommen können! – Uncle George ist auch eine Art Linguist, er geht der Frage nach, was das griechische ἐξουσία bedeutet. So hat eben jeder seine persönlichen Interessen und Wissensgebiete; aber Altgriechisch müßt Ihr schon lernen; die Redaktion muß darauf bestehen. –
Als nächstes folgt eine inbrünstige Hingabe an den Herrn Jesum Christum, das Wort Seligkeit ist allerdings nicht dem engl. „happiness“ entsprechend; gleichwohl fühlst Du Dich glücklich, wenn Du Dich erst einmal für einen Wandel mit dem Herrn Jesu Christo entschieden hast. Doch dann bist Du auch selig im Sinn von »saved«! –
Maarten kam aus den Niederlanden mit den Nederlandse Spoorweegen angereist. Er sagt Ihnen/Euch noch gute Nacht.
Ist das nicht lieb?
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Dooyeweerd Vereinheitlichung
Die kosmonomische Philosophie wird mit dem niederländischen Denker Herman Dooyeweerd in Verbindung gebracht. Sein Ansatz betrachtete den Sinn als die grundlegende Natur der Realität und nicht als deren Existenz. In diesem Sinne definierte Dooyeweerd das Universum durch zwei Faktoren: Entitäten und Gesetze. - Entitäten sind "Dinge". Alle Entitäten sind einer Reihe von "Modalitäten" oder "Aspekten" oder "Gesetzen" unterworfen. Keine der Modalitäten kann eine Entität vollständig erklären; jede Entität drückt sich in mehreren Modalitäten aus; kein Aspekt kann von einem endlichen Verstand vollständig verstanden werden.
durch einen endlichen Verstand. Auf diese Weise vereinheitlichte Dooyeweerd alles zu einer Bedeutung: die in der Schöpfung durch Gott. Er schlug vor, dass alles als ein kombinierter Ausdruck dieser "Gesetze" existiert, wobei er die Formulierung de wijsbegeerte der wetsidee verwendete (aus der Rechtsphilosophie). Diese bedeutet wörtlich "die Philosophie der Gesetzesidee" und wird als als "kosmonomische" oder "Universum des Gesetzes"-Philosophie bezeichnet.
Im Großen und Ganzen ist die kosmonomische Philosophie mit einer biblischen Weltanschauung vereinbar. Tatsächlich wurde Dooyeweerds Denkprozess stark von seinen reformierten christlichen Überzeugungen beeinflusst. Das System harmoniert mit den biblischen Konzepten der natürlichen und der besonderen Offenbarung, der Schöpfung sowie der Gottesebenbildlichkeit und Souveränität. - Allerdings unterliegt jede menschliche Philosophie Variationen, Irrtümern und Beschränkungen. Inwieweit man das kosmonomische Denken akzeptiert oder ablehnt, hängt von den philosophischen Überzeugungen ab. Systeme wie diese sind kein Maßstab für die Einsichtsfähigkeit oder die geistige Reife eines Menschen!
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Une sorte de narcissisme
Außerdem in der Bibliothek:
(a) Apologie des Sokrates
(b) Kriton
(c) Phaidon
(d) Der Sophist
(e) Der Politiker
(f) Philebos
(g) Timaios
(h) Kritias
(i) Theaitetos
(j) Gorgias
Platon, Hypereides, Thukydides, Perikles und die Idee des oligarchischen Athen im Peloponnesischen Krieg
Émile Chambry Der französische Literaturwissenschaftler Émile Chambry war Preis-träger der Académie française; er übersetzte zahlreiche griechische Werke in der Collection des universités de France und in der Sammlung Classiques Garnier.
Die Académie française verlieh ihm 1935 den Prix Jules-Janin für die drei Bände von Platons Staat (πολιτεία La République). In der Bibliothèque électronique du Québec, collection philosophie, Band 12, hat er den Dialog ‘Menexenos’ des Platon übersetzt und erklärt.
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Sokrates trifft Menexenos, der gerade vom Senat kommt, wo ein Redner ausgewählt werden sollte, der die Grabrede für die im Laufe des Jahres gefallenen Soldaten halten sollte. Er sagte: „Es hat viele Vorteile, im Krieg zu sterben: Man wird von hervorragenden Persönlich-keiten gelobt, die nicht zögern, nicht nur den Toten, sondern auch den Lebenden alle wahren oder falschen Eigenschaften zuzuschreiben, und die ihre Lobeshymnen mit dem ganzen Glanz der Beredsamkeit ausstatten. Wenn ich sie höre, fühle ich mich in meiner Achtung gewachsen und bleibe drei oder vier Tage in dieser schmeichelhaften Illusion. – Immer machst du dich über Redner lustig“, sagte Menexenos, „aber es ist nicht leicht, solche Reden zu verfassen, vor allem, wenn sie improvisiert sind, wie es der Fall sein dürfte, da der Redner in letzter Minute bestimmt worden ist. – Sokrates erwidert: „Diese Leute haben fertige Reden, und außerdem ist das Improvisieren bei solchen Themen leicht. – Wärst du dazu in der Lage, Sokrates?“ – „Zweifellos, denn ich habe Aspasia als Lehrerin der Redekunst und habe sie gerade eine Rede halten hören, die sie für die Feier, von der du sprichst, verfasst hat.“ – „So beeile dich denn, sie mir noch einmal vorzutragen“, rief Menexenos, „ob sie nun von Aspasia oder von einem anderen stammt.“ – „Wenn ich das tue, wirst du mich auslachen, weil ich in meinem Alter immer noch so albern bin; aber ich kann dir deine Bitte nicht abschlagen. So höre denn:“
Hierauf trägt Sokrates ihm eine Rede vor, die nach allen Regeln der Kunst verfasst ist, mit ausdrücklich gekennzeichnetem Exordium, Unterteilungen und Untergliederungen. Im Exor-dium gibt er seinen Plan an. Die Rede wird aus zwei Teilen bestehen: dem Lob der Gefalle-nen und der Ermahnung, die an die Lebenden gerichtet wird.
I. Die Lobrede (237 a – 246 a) wird nach der Ordnung der Natur geregelt und umfasst 3#Punkte: die gute Abkunft der Toten, ihre Nahrung, Erziehung und ihre Heldentaten.
A. Ihre edle Abstammung (237 b – 237 d) ergibt sich aus der Eigenschaft ihrer Vorfahren als Einheimische. Daher muss man zuerst Attika, ihre Mutter, loben, da dies gleichzeitig ihre Herkunft verherrlicht. Attika wurde erstens von den Göttern geliebt, was der Streit und das Urteil der Götter beweist, die um sie stritten. Zweitens wollte sie lediglich Menschen gebären, während die anderen Länder wilde Tiere gebaren.
B. Die Nahrung und die Erziehung (238 a – 239 a) umfasst drei Punkte. Erster Punkt: Dass die Athener einheimisch sind, beweist, dass Attika Weizen und Gerste und Oliven, für den Menschen geeignete Nahrung, hervorgebracht hat.
Zweiter Punkt: Die Götter haben die Athener in den Künsten unterrichtet, die für das Leben und die Verteidigung des Landes notwendig waren.
Dritter Punkt: Die Athener organisierten ein politisches System, das unter dem Namen Demokratie in Wirklichkeit die Regierung einer vom Volk gewählten Elite ist, also eine Oli-garchie.
C. Ihre Heldentaten (239a – 246a), oder genauer gesagt diejenigen ihrer Vorfahren und ihrer Zeitgenossen.
Exordium: In Freiheit erzogen, fühlten sich die Athener immer für verpflichtet gehalten, im Interesse der Freiheit zu kämpfen. Freiheit, entweder gegen die Barbaren oder gegen die Griechen.
a) Mythologische Kriege (239 bc) gegen Eumolpe und die Amazonen, gegen die Thebaner um die Argiver und gegen die Argiver um die Herakliden.
b) Medische Kriege (Perserkriege, 239 c – 241 e) (Guerres médiques): Der Redner hebt die-se Kriege besonders hervor, weil sie noch nicht würdig gefeiert wurden. Die Macht der Per-ser, von Kyros errichtet und von Kambyses und Darios vergrößert, war gewaltig. Unter dem Vorwand einer Verschwörung gegen Sardes wurde Sardes angegriffen und entsandte an Dareios 500.000 Mann und drei Schiffe, um sich an den Eretriern und den Sardiniern zu rä-chen und evtl. auch die Athener zu vernichten. Die Eretrier wurden alle in drei Tagen gefan-gengenommen. Die Perser aber, die in Marathon landeten, sind dort von den auf ihre gerin-gen Kräfte reduzierten Athenern vollständig besiegt worden.
Die Sieger von Marathon verdienen den ersten Preis; die Sieger von Artemision und Salamis den zweiten. Die ersten haben gezeigt, dass die Perser zu Lande nicht unbesiegbar waren, die zweiten, dass sie auch zur See nicht unbesiegbar waren. Der dritte Preis ging an die Kämpfer von Platää. Schließlich haben die Athener durch ihre Feldzüge am Eurymedon, auf Zypern und in Ägypten alle Nichtgriechen von der See vertrieben.
c) Unterstützte Kriege gegen die Griechen (241 e- 246 a) :
(1) Böotischer Krieg: Schlachten bei Tanagra und Önophyte; (2) Archidamischer Krieg: Sphakteria-Affäre; (3) Sizilische Expedition; Schlachten am Hellespont, Niederlage Athens; (4) Der Bürgerkrieg; (5) Frieden: die Athener sind entschlossen, die Griechen nicht mehr vor der Knechtschaft zu verteidigen, weder gegen Barbaren noch gegen Griechen; (6) Der Korin-thische Krieg: Athen nimmt trotz seines Vorsatzes daran teil; es leistet dem Großkönig Hilfe; Vertrag von Antalkidas.
II. – Zweiter Teil: Ermahnung an die Lebenden. (246 a-249 c). Exordium: Der Sprecher wird die Empfehlungen der Toten an ihre Söhne und ihre Eltern weitergeben.
(1) Prosopopoiie: Ermahnung der Toten an ihre Söhne, Tröstungen der Toten an ihre Eltern; 2° Der Redner richtet in seinem eigenen Namen an Ermahnungen und Tröstungen an die Eltern der Toten. Er erinnert sie an die Fürsorge der Stadt für sie; (3) Peroratio (Schlußteil; Erhebung): Der Redner fordert die Anwesenden auf, sich zurückzuziehen!
Wir können uns ein Bild davon machen, wie die Trauerrede aussah Die Art der Trauerrede in Athen lässt sich an mehreren Beispielen zeigen. andere Trauerreden, die uns erhalten ge-blieben sind auf uns gekommen sind. Die erste davon war die, die Perikles am Ende des ersten Jahres des Krieges auf dem Peloponnes hielt. Sie war sicherlich nicht in der Form, in der sie gehalten wurde. die Thukydides ihr gegeben hat; dennoch ist es wahr Es ist wahr-scheinlich, dass er die Hauptgedanken und die Anordnung der Teile beibehielt.
Gorgias hatte auch geschrieben eine Grabrede, die aber nie gehalten wurde und die Sie war nur ein Modell, das seine Schüler nachahmen sollten. Wir haben ein Fragment davon, das zwar keine Ideen, dafür aber eine große Fülle an Stilfiguren enthält. Wir haben auch einen Epitaphios (Grabrede), der fälschlicherweise dem Attizisten Lysias zugeschrieben wird. Dies ist allenfalls eine Schulübung ist. Man muss anmerken: dasselbe gilt für den Epitaphios, den wir in den Werken des Demosthenes finden, der aber nicht von ihm selbst stammt.
Die einzige Grabrede, die von allen, die wir besitzen, wirklich gehalten wurde, ist die, die der Redner Hypereides für die im Lamischen Krieg im Jahr 323 gefallenen Soldaten verfasste. In allen diesen echten und unechten Trauerreden, außer der von Perikles, finden wir denselben Rahmen und dieselben Themen: Das Lob der „Autochthonie“, die fabelhaften oder histori-schen Heldentaten der Athener, insbesondere in den mittelalterlichen Kriegen, schließlich die Tröstungen für die Angehörigen der Toten und die Schlussformel.
Außer in der Rede des Perikles und in der Rede des Hypereides, die übrigens nicht frei ist von von der Emphase, die dem Panegyrikos eigen ist, scheint der Stil nach dem des Gorgias geformt zu sein; es sind nur Stilfiguren aller Art: Wortverbindungen, die sich am Ende oder am Anfang reimen, Schwingen von Satzgliedern, Antithesen, Wortbündnisse, Paronomasien, Hyperbeln, Redundanzen etc. etc.
Platon hielt sich streng an die Technik des Genres. Bei ihm finden sich alle Themen, die vor ihm bearbeitet wurden, und alle rhetorischen Verfahren, die Gorgias in Mode gebracht hatte. Sein Werk ist ein Pastiche, das selbst die Vorbilder, die er vor Augen hatte, übertrifft.
Der Menexenos ist in dieser Hinsicht so gut gelungen, dass er in der Antike als das perfekte Modell der Trauerrede galt und für ein ernsthaftes Werk gehalten wurde. Der Rhetoriker Hermogenes betrachtete sie als die schönste aller Panegyriken. Dionysius von Halikarnassos weist in seiner Abhandlung Über die Bewundernswerte Kraft des Redens bei Demosthenes zwar auf Mängel hin, ist aber voller Bewunderung für den zweiten Teil, den Trost für die Angehörigen. Nach Cicero fanden die Athener Platons Epitaphios so schön, dass sie ihn sich jedes Jahr am Tag der Totenehrung vortragen ließen. (im ‘Orator’, 44, 151) Auch in der Mo-derne wurde der Menexenos lange Zeit für ein ernsthaftes Werk gehalten. Die einen sahen darin eine Lektion für Redner in strenger Komposition, die anderen eine hohe moralische Lektion oder beides zugleich. Der Menexenos ist gleichzeitig“, so Cousin, „eine Kritik an den gewöhnlichen Trauerreden und der Versuch einer besseren Art, der zulässigen Gattung...“.
Die Panegyrik wird dort als Mittel für ein höheres Ziel eingesetzt, das der Redner nie zeigt und immer verfolgt: die moralische Erhebung derer, die ihm zuhören.“ (Argument des „Me-nexenos“, S. 176 und 179.) Man kann also im „Menexenos“ einen Versuch erblicken, die Trauerrede zu reformieren, indem darin die ganze Palette der zeitgenössischen Rhetorik auftaucht.
Viele moderne Kritiker oder Philosophen, unter anderem Ast-Schaarschmidt und Zeller, die stattdessen von der Leere der Ideen und der Affektiertheit des Stils beeindruckt waren, hielten den Menexenos für ein apokryphes Werk. Das ist allerdings eine unhaltbare These, da sie gegen das formale Zeugnis von Aristoteles in seiner Rhetorik (I, 1367 b und II, 1415 b) verstößt.
Sokrates macht sich darin über jene lustig, die die keine Skrupel haben, dem Volk seine dünkelhaften Eigenschaften zuzuschreiben. Die Menschen sind in der Lage, die Eigenschaf-ten, die sie nicht haben, mit den Eigenschaften, die sie haben, zu vergleichen. die sie haben, und die sich aller rhetorischen Tricks bedienen, um das Lob der Lebenden und der Toten nur noch zu steigern. Sokrates äußert: „Nichts ist leichter, als solche Reden zu verfassen und sogar zu improvisieren, da man immer sicher sein kann, zu gefallen, wenn man dem Publi-kum schmeichelt. – Könntest du das selbst?“, fragte Menexenos. – Gewiss“, antwortet Sok-rates, „zumal ich eine Lehrerin in der Redekunst habe: Aspasia, die den hervorragendsten Redner Griechenlands, Perikles, ausgebildet hat. Erst gestern hörte ich Aspasia eine ganze Grabrede über die Toten halten, deren Andenken man gleich feiern will.
„Trage sie mir vor“, sagte Menexenos. „Du wirst dich über mich lustig machen wenn du hörst, wie ich, so alt, wie ich bin, mich anbiedere und noch dazu ein Spiel. Das ist das Wort, mit dem Platon selbst sein Werk charakterisiert hat. Was er bezweckte, war nicht, die im Krieg gefallenen Athener ernsthaft zu preisen; denn er sagt nicht einmal, um welche Toten es sich handelt oder in welchem Krieg sie gefallen sind, was deutlich zeigt, dass er nur eine Luft-nummer abgibt. Was er wirklich wollte, war, die Redner lächerlich zu machen, die ohne Rücksicht auf Wahrheit oder Maß Panegyriken hielten.
Im »Gorgias« hatte er gerade einen kühnen und heftigen Angriff auf die Rhetorik gestartet. Er hatte deutlich gemacht, dass sie nicht einmal eine Kunst, sondern eine Routine ist und dass sie nur dazu taugt, die Menschen zu verderben, anstatt sie zu verbessern, weil sie vor allem darauf bedacht ist, dem Volk zu gefallen, indem sie ihm schmeichelt. Er wollte im Menexenos die These des Gorgias veranschaulichen und wählte dafür das für seine Zwecke am besten geeignete Redegenre, ein Genre, in dem die obligatorische Lobpreisung den Redner dazu verleitet, die Tatsachen zu übertreiben und zu verfälschen und sogar zu lügen, um seinen Zuhörern zu gefallen. Platon tat also ironisch, was die Redner dieser Zeremonien ernsthaft taten. Unter dem Vorwand, die im Dienst Athens gefallenen Soldaten zu preisen, begann er, wie seine Vorgänger, damit, Athen selbst von seinem im Dunkel der Zeit verlorenen Ursprung an zu preisen.
Unter dem Vorwand, die im Dienste Athens gefallenen Soldaten zu preisen, begann er, wie seine Vorgänger, damit, Athen selbst von seinem im Dunkel der Zeit verlorenen Ursprung an zu preisen. Er ging bis zu der Zeit zurück, als das attische Land die Athener hervorbrachte und ihre Autochthonie verherrlichte. Er sprach wie die anderen von den fabelhaften Kriegen der Urzeit, und als er zu den mittelalterlichen Kriegen kam, schwärmte er selbstgefällig von den Heldentaten der Athener und vergaß oder erwähnte kaum die anderen Griechen. Er lässt die Schlacht bei den Thermopylen, die für die Griechen so ruhmreich war, aus. Spartaner, und schreibt den gesamten Erfolg bei Salamis allein den Athenern zu.
Er stellt sie als selbstlose Vorkämpfer für die Freiheit der Griechen dar, während sie ihre er-zwungenen Verbündeten ihre Herrschaft so hart spüren ließen. Er erwähnt Sphakteria, ver-schweigt aber die Erfolge des Brasidas und die Eroberung von Amphipolis. Er führt den Misserfolg der sizilianischen Expedition darauf zurück, dass es unmöglich war, so weit ent-fernt Verstärkungen zu schicken, während Athen nacheinander Eurymedon mit zehn Schif-fen und dann Demosthenes mit einer Flotte und einer Armee schickte. Er lobt den Sieg bei den Arginusen zu Recht, behauptet aber gleichzeitig, dass Athen den Rest des Krieges ge-wonnen habe. Er streicht einfach die Katastrophe von Aigos-Potamoi (der Schlacht bei den Ziegenflüssen) und die Einnahme Athens mit den demütigenden Friedensbedingungen, die Lysander auferlegt hatte.
Als er auf den Krieg um Korinth zu sprechen kommt, gibt er den Athenern eine uneigennützi-ge Rolle und stellt die Fakten mit einer gewollten Ungenauigkeit dar. In den Anmerkungen zu unserer Übersetzung werden wir sehen, wie er die Wahrheit in jeder Hinsicht beugt, entspre-chend der Gewohnheit der offiziellen Redner, den Athenern Eigenschaften zuzuschreiben, die sie haben, und solche, die sie eben nicht haben.
Das Pastiche (oder Nachahmung, Imitation, heute „Meme“, „Remix“) erstreckt sich nicht nur auf den Inhalt, sondern auch auf die Form. Alle von Gorgias in Mode gebrachten Stilmittel finden sich im Menexenos in einer Fülle und mit einer Verve wieder, die das Vorbild übertref-fen: Gleichheit der Satzglieder, Anhäufung von Wörtern, die sich am Anfang oder am Ende reimen, Wortverbindungen, Antithesen, Paronomasien usw.
Dionysios von Halikarnassos tadelt all diese Kunstgriffe, die eines Schriftstellers, der wirklich etwas zu sagen hat, unwürdig sind.
Platons gewöhnlicher Stil, der so einfach und natürlich ist, hätte ihn auf die Spur bringen und ihn die Ironie vermuten lassen müssen, die sich hinter dieser künstlichen Redeweise verbarg. Es stimmt, dass die Ernsthaftigkeit des zweiten Teils geeignet war, die Kritiker zu täuschen. Man spürt dort keine Ironie.
Platon musste, um das Pastiche perfekt zu machen, den Ton treffen, der bei einem so erns-ten Thema wie der Tröstung der Angehörigen von Verstorbenen angebracht war.
Wir müssen uns also von der Ansicht verabschieden, wir hätten im Menexenos etwas ande-res zu sehen als eine Spielerei, in der Platons satirische Laune auf Kosten der Rhetorik und der offiziellen Redner Karriere macht.
Er zeigt sie als das, was sie eben sind, wobei er eifrig bemüht ist, dem Volk durch die aller-ärgsten Schmeicheleien zu gefallen, Tatsachen, die ihre Selbstachtung verletzen und ihren Stolz demütigen könnten, beschönigend und verfälschend, unbekümmert um das, was Platon als die erste Pflicht ansieht mit dem Ziel, die Moral der Bürger zu heben und ihnen die Liebe zur Tugend einzuflößen.
Sein persiflierender Dialog trifft auch das Volk, das selbst das überhaupt nicht verdiente Lob gierig verschlingt, sich selbstgefällig in Selbstachtung suhlt und in der Illusion lebt, die hel-denhaften Traditionen seiner Vorfahren fortzuführen. doch ist inzwischen die Liebe zum Frieden ausgelöscht und die damit verbundenen Freuden, und Athen mußte sein stolzes Haupt vor dem persischen König beugen, der ihm den schändlichen Vertrag von Antalkidas aufzwang.
Dies ist die Bedeutung des Dialogs Menexenos. Sie wurde schon im 19. Jahrhundert von dem Deutschen Theodor Berndt hervorgehoben.
Seitdem gibt es nur wenige Kritiker, die sich seinen Folgerungen nicht angeschlossen haben. Sie wurden bei uns von Couvreur in seiner bemerkenswerten klassischen Ausgabe in der Librairie Garnier und von Méridier in der Menexenos-Ausgabe der Sammlung der Universitä-ten Frankreichs übernommen. Man kann übrigens von Folgendem ausgehen: Platon hatte neben der Hauptabsicht, die These des Gorgias zu rechtfertigen, indem er beweist, dass die Redekunst kaum mehr als eine Kunst der Schmeichelei ist, noch eine andere, ganz persönli-che Absicht, die er gar nicht erwähnt hatte: Wenn er die Art der athenischen Redner tadelte, so hat er’s weder aus Neid noch aus Unfähigkeit getan, und dass er dazu jedoch fähig ge-wesen wäre, wenn ihm die Philosophie nicht als das einzig würdige Studium erschienen wäre.
dass er, wenn ihm die Philosophie nicht als das einzige Studium erschienen wäre, das eines ernsten Geistes würdig ist, imstande gewesen wäre, ebenso schöne Reden zu verfassen wie die prominentesten Redner, die das Volk das Volk dazu bestimmte, die Toten zu preisen.
Vielleicht zielte er auch auf Isokrates ab, der eine Schule unterhielt, die mit der seinen rivali-sierte. und der den Anspruch erhob, in seinem Unterricht die Philosophie mit der Philosophie zu vereinen. Philosophie mit Rhetorik zu verbinden. Große Geister sind – genauso wie andere Menschen – voller Eigenliebe, und die Eitelkeit wirkt oft in ihnen wie in den gewöhnlichen Leuten; sie ist nur diskreter und besser verborgen.
Es bleiben noch einige Worte über den jungen Menexenos zu sagen, Sokrates’ Gesprächs-partner. Er ist der Demophons Sohn, gehört einer Familie an, die, wie Sokrates sagt, stets dem Staat Verwalter gegeben hat, und er selbst ist im Begriff, die politische Laufbahn einzu-schlagen.
Auch er bewundert Redner und ist ein begeisterter Redner. Platon hatte ihn bereits im Dialog „Lysis“ inszeniert: dort wird er als großer Redner dargestellt. Nun wächst er im „Lysis“ gerade erst aus den Kinderschuhen heraus und beschränkt sich eher darauf, der Diskussion zu fol-gen, als sich selbst daran zu beteiligen.
Im Menexenos ist der Gesprächspartner schon ein wenig älter – fast 20, da er sich darauf vorbereitet, sich an der Politik zu beteiligen. Auch im »Phaidon« ist er unter den Schülern, die den letzten Momenten des Lehrmeisters beiwohnten. Er war Sokrates sehr zugetan und voller Ehrfurcht vor ihm, treuer Anhänger seiner Ratschläge, da er von ihm die Erlaubnis erwartete, sich mit der Politik zu befassen.
Im Übrigen ist seine Gestalt nur eine leichte Skizze; das Gespräch, das er mit Sokrates führt, ist zu kurz, um seinen Charakter vollständig zu offenbaren.
Wann soll denn diese Grabrede gehalten worden sein? Nach dem Frieden von Antalkidas, der 387 geschlossen wurde, also mindestens zwölf Jahre nach Sokrates’ Tod. Dieser enorme Anachronismus allein würde schon ausreichen, um zu zeigen, dass das Werk ein Witz ist, ganz zu schweigen von der unwahrscheinlichen Idee, der Aspasia die Komposition zuzu-schreiben.
Was das Datum angeht, an dem der Dialog Menexenos geschrieben wurde, so kann man annehmen, dass er kurz nach dem Gorgias geschrieben wurde, dessen Ergänzung er ist, wie der Dialog »Euthydemos« die Ergänzung des »Protagoras«. – Bei der Übersetzung ist Émile Chambry dem Text gefolgt, den Méridier in seiner Ausgabe der Sammlung Budé angegeben hat, und hat für die Anmerkungen die ausgezeichneten klassischen Ausgabe von Couvreur reichlich herangezogen.
Ende der Einleitung zu Platons Menexenos, Émile Chambry in der Bibliothèque électronique du Québec, collection philosophie, volume 12
Anmerkung: Der Friede des spartanischen Verhandlungsführers und Kommandanten Antal-kidas wurde 387/386 v. Chr. zwischen Sparta und seinen Gegnern geschlossen, um den Korinthischen Krieg zu beenden. Die Perser traten unter dem Achämeniden Artaxerxes II. dabei als Garantiemacht auf. Das Abkommen ist das früheste Beispiel einer κοινὴ ϵἰρήνη, eines allgemeinen Friedens.
K. R. Walters (Detroit): »›We Fought Alone At Marathon‹: Historical falsification in the Attic funeral oration« (»Ἰσονομία πολιτική«) Geschichtsklitterung in der antiken attischen Lei-chenrede:
Thukydides beklagt in einer bekannten Passage die Ungenauigkeit und Leichtgläubigkeit der Griechen in der Geschichte: Denn die Menschen haben den guten Ruf der Vorfahren ... (1,20,1 – 3).
Moderne Historiker der griechischen Antike sind auch heute noch oft in der Lage, historische Irrtümer aufzudecken, die sich in der Antike absichtlich oder unabsichtlich verbreitet haben. Weitaus schwieriger ist es jedoch für uns herauszufinden, ob die meisten Griechen wussten, dass es sich um Unwahrheiten handelte und ob sie sich daran störten. Zumindest in einem Fall lässt sich das überprüfen: Die in den patriotischen Trauerreden der Athener geäußerte Prahlerei, sie hätten bei Marathon allein gekämpft, um den persischen Angreifer zurückzu-schlagen, wurde durch zeitgenössische Beweise, die jedem Bürger zur Verfügung standen, ja sogar durch Beweise, die ihm buchstäblich vor Augen standen, klar und deutlich widerlegt. Wenn wir dieses Material untersuchen, so erhalten wir einen ungewöhnlichen und wertvollen Einblick in die historische Mentalität der Athener. Es ist bekannt, dass die attische Leichen-rede ein tendenziöses Bild der athenischen Geschichte vermittelt. Diese Gattung der frühen epideiktischen Redekunst entstand irgendwann nach den Perserkriegen und war in Athen in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts in vollem Gange!. Die meisten Belege für die Topoi in der Leichenrede (. . .) Inwieweit waren den Athenern solche Fälschungen bekannt?
Waren die Fakten hinreichend obskur oder die Ereignisse so weit zurückliegend, dass der durchschnittliche Zuhörer sie nicht bemerkte oder sich nicht darum kümmerte?
Glaubten die Athener denn den Verfälschungen, die sie auf der Agora hörten? Unser Testfall zur Beantwortung dieser Fragen ist die Behauptung der Athener:
„Wir haben bei Marathon allein gekämpft“.
Diese Äußerung war ein immer wiederkehrendes Thema im historischen Teil der attischen Leichenrede. Für die Athener waren die Perserkriege ihre Blütezeit. In einer Rede, die auf den Topoi der Leichenrede basiert, berichtet Herodot (9,27,5) von dieser Behauptung in der Antwort der Athener auf die Frage, wer den rechten Flügel bei Plataiai anführen sollte: (Zitat)
Dasselbe wird in Buch 7 gesagt, wo sich Xerxes Artabanos zum Rückzug aus Griechenland genötigt sah.
Und bei Thukydides (1,73,4) warnen die Athener in Sparta die Peloponnesier davor, einen Krieg zu beginnen, indem sie an ihre früheren Heldentaten erinnern.
Diese Beispiele aus dem 5. Jahrhundert finden feste Parallelen in der Tradition des vierten Jahrhunderts: Andokides (1,107), Lysias (2,20), und Demosthenes (60, 10). Doch trotz sol-cher Behauptungen ist es eine bekannte historische Tatsache, dass die Athener bei Marathon nicht allein kämpften. Die Plataier kämpften an ihrer Seite, wie uns Herodot in seiner Beschreibung der Schlacht deutlich mitteilt (6, 108). Gregory Vlastos hat versucht zu erklä-ren, wie Platon im Menexenos – und übrigens auch in den Gesetzen – behaupten konnte, dass die Athener bei Marathon allein kämpften:
„Dieser Irrtum war so sehr eingebrannt, dass Platon sich in diesem Punkt ehrlich geirrt haben mag!“ In ähnlicher Weise kommentiert Jacqueline de Romilly, dass die athenischen Gesand-ten in Thukydides (1. Buch) „sich daran erinnern, dass in Marathon die (. . .)“
Pausanias berichtet weiter, dass es in Marathon Doppelgräber für die athenischen und pla-tonischen Kriegstoten gab (1,32,3). Diese Aussage wurde kürzlich durch Ausgrabungen in Marathon unter der Leitung von Professor Spiridon Marinatos bestätigt, bei denen die taphoi der Platäer freigelegt wurden). Schließlich errichteten die Platäer selbst in ihrer Stadt eine berühmte Statue der Athena Areia mit der Beute, die sie von den Athenern nach der Schlacht bei Marathon erhalten hatten. Diese Statue war nur wenig kleiner als diejenige aus Bronze auf der Akropolis, und beide wurden von Pheidias geschaffen (Pausanias 3,4,1).
Was soll man also von diesem eindeutigen Widerspruch zwischen der für jeden Athener of-fensichtlichen Tatsache, dass die Platäer in Marathon waren, halten?
(Rheinisches Museum 124, 1981)
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Menexenos
Platons Menexenos (um 390/387)
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SOKRATES: Von der Agora kommst du, Menexenos, – oder woher sonst?
MENEXENOS: Vom Markt, lieber Sokrates, und aus der Ratsversammlung.
SOKRATES: Was hast du doch bei der Ratsversammlung zu tun? Offenbar, dass du mit deiner
Unterweisung und Wissenschaft am Ziele zu sein glaubst, und weil du weit genug bist, du dich nun zu dem Höheren zu wenden gedenkst, und unternimmst, du Glückspilz, über uns Alte zu herrschen schon in solcher Jugend, damit euer Haus immer bereit ist, uns immer einen Regenten zu geben.
MENEXENOS: Wenn du es meinst, Sokrates, und mir auch rätst an der Regierung teilzu-nehmen, so will ich danach streben, sonst aber nicht. Jetzt jedoch ging ich in die Ratsversammlung, weil ich erfahren habe, dass der Rat einen wählen würde, der die Rede auf die Gefallenen halten solle. Denn du weißt, dass sie eine feierliche Bestattung veranstalten wollen.
SOKRATES: Freilich! Aber wen haben sie gewählt?
MENEXENOS: Keinen haben sie gewählt, sondern haben es auf morgen verschoben. Ich glaube indes, Archinos oder Dion wird gewählt werden.
SOKRATES: Es ist doch in recht vieler Hinsicht eine herrliche Sache, Menexenos, im Krieg gefallen zu sein. Denn der erhält ein schönes und prachtvolles Begräbnis, auch wer als ein armer Mann gestorben ist, und gelobt wird ebenfalls, wer auch nichts taugt, und das von kunstreichen Männern, die nicht aufs Geratewohl ein Loblied anstimmern, sondern schon lange vorher ihre Reden vorbereitet haben, und die so vortrefflich loben, dass sie, mit dem, was jeder an sich gehabt hat oder auch nicht, ihm nachrühmend mit herrlichem Wortschmuck verziert, unsere Seelen bezaubern, indem sie sowohl den Staat auf alle Weise verherrlichen, als auch die im Kriege Gefallenen und unsere Vorfahren insgesamt, ja auch uns selbst preisen, die wir noch leben. Auf diese Art und Weise ist zumindest mir ganz erhaben zu Mute ist, Menexenos, wenn ich von ihnen gerühmt werde, und ich stehe jedes Mal ganz versunken beim Hinhören, und bezaubert und glaube, ich sei zusehends größer und edler und erhabener geworden. Und wenn, wie gewöhnlich, manche Fremde mich begleiten und mit mir zuhören, werde ich gegen sie zusehends vornehmer, denn auch mit ihnen, widerfährt nach meiner Wahrnehmung dasselbe wie mit mir und der ganzen Stadt, dass sie ihnen viel wundervoller erscheint als zuvor, weil sie von dem Redner überzeugt sind.
Und dieses Selbstgefühl bleibt mir wohl länger als drei Tage, so beeindrucken kann die Rede und der Tonfall des Redners in den Ohren, dass ich mich kaum am vierten oder fünften Tage wieder besinne und merke wo in der Welt ich bin, so lange Zeit aber fast glaube auf den Inseln der Seligen zu wohnen, so geschickt sind unsere Redner.
MENEXENOS: Immer bespöttelst du die Redner, lieber Sokrates. Diesmal indes denke ich, wird der Gewählte nicht allzu leicht dran sein. Denn mit der Wahl ist es so plötzlich gekommen, dass, wer reden soll, es fast unvorbereitet wird tun müssen!
– Abspann: Max Richters »Abschied«, Klavier: Lang-Lang (The Piano Book)
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A Serious Warning
— A Question that is difficult: “does God really hate? If God is love, how can He hate?”
Yes, it might seem a contradiction – God-Father who is love can also hate, But that’s exactly this, what Bible says is true: God is love (1 John 4:8), and God hates (Hosea 9:15). God’s nature is love — He always does what is best for others—and He hates what is contrary to His nature — he hates exact that, what is contrary to love.
Nobody ought to be surprised to learn that God does hate some things. The Lord Jesus created us with the capacity to love and hate, and we acknowledge that hatred is sometimes justified — we naturally hate things that destroy what we love. This is part of our being created in the image of God. The fact that we are all tainted with sin means that our love and hatred are sometimes misplaced, but the existence of the sin nature doesn’t negate our God-given ability to love and hate. It is no contradiction for a human being to be able to love and hate, and neither is it a contradiction for God to be able to love and hate.
When the Bible does speak of God’s hatred, the object of His hatred is sin and wickedness. Among the things God hates are idolatry (5. Mose 12,31; 16,22), child sacrifice, sexual per-version (Leviticus 20:1–23), and those who do evil (Psalm 5,4–6; 11,5). Proverbs 6,16–19 lists seven things the Lord hates: pride, lying, murder, evil plots, those who love evil, false witnesses, and troublemakers. Notice that this passage does not include just things that God hates; it includes people as well. The reason is simple: sin cannot be separated from the sinner except by the forgiveness available in Christ alone. God hates lying, yes, but lying always involves a person — a lion, no, a liar — who chooses to lie. God cannot judge the lie without also judging the liar.
Scrupture clearly teaches: God loves the people of the world (John 3,16). God spared wicked Nineveh, bringing them to repentance (Jona 3). God takes no pleasure in the death of the wicked (Hesekiel 18,32). He is patient to an extreme, “not wanting anyone to perish, but eve-ryone to come to repentance” (2nd Petrus 3,9). This is all proof of love—God wants what is best for His creation. At the same time, Psalm 5,5 says about God, “You hate all evildoers” . And Psalm 11,5, even harsher: “The wicked and all those who love violence, God hates them with a passion.”
Before a person repents and believes in the Lord Jesus Christ, he is the enemy of God (Colos-sians 1,21). Yet, even before he is saved, he is loved by God (Romans 5:8) — i.e., the holy God sacrificed his only begotten Son on his behalf.
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Berichten Sie von der Rettung.
Eine Bitte: von der Rettung berichten...
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Mein Freund,
Wir gingen Seite an Seite im irdischen Lauf – doch der Weg zu Ihm-
den zeigtest du mir einfach nicht auf!
Du kanntest doch sein Liebe, Barmherzigkeit und sein Licht –
aber erzähltest mir nie: „Hör zu, es kommt auch Gericht!“
Leid, Ungerechtigkeit und Unheiligkeit habe ich in die Welt gebracht.
Und nun spüre ich deutlich, was das mit meiner Seele gemacht!
Du sahst über Jahre all meine Verkettung;
für dich selbst hattest du den Sicherheitsgurt!
Aber mir erzähltest du nie von der Rettung!
Mir hast du nie etwas von der Rettung gesagt,
sondern verschwiegst mir: Buße, Umkehr und Wiedergeburt;
inmitten all meiner Selbstdarstellung
– bin ich denn ein guter Mensch? Nicht schlechter als andere?
Wo ist da deine Hilfestellung, während ich zur Verdammnis wandere?
Meine Taten sind meine Entscheidung – das ist mir schon klar! –
aber von dir kam dazu – kaum mehr als ein Kommentar!
ich bezeichne dich nicht als unaufrichtig,
aber war dir mein ewiges Leben nie wichtig?
Nun stehe ich vor der Hölle – die Ewigkeit beginnt
– wie waren wir beide so blind!
ich bereue, bereue, bereue so sehr –
doch zu spät! Das hilft mir nichts mehr!
Vor dem göttlichen Richter stehe ich hier –
du kanntest den Retter, doch verschwiegst ihn mir.
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It happened on St Nicholas‘ Eve!
Arios hat gesündigt!
Auf dem Konzil zu Nizäa (1. Ökumenisches Konzil) ist Arios (Ἄρειος) furchtbar frech geworden und wollte christologische Unwahrheiten verbreiten, da hat ihn St. Nikolas von Myra fürchterlich gehauen und ihm eine Ohrenfeige verpaßt, daß ihm Hören und Sehen verging! Das war ganz richtig so: Er hatte behauptet, dass der Sohn Gottes ein geschaffenes Geschöpf sei, das war furchtbar frech und unbiblisch. Nun, viele Historiker der damaligen Zeit führen seinen Schritt auf interne Rivalitäten mit lokalen Oberhäuptern zurück. Seine Lehre ist auf dem oben genannten Konzil verurteilt worden. Er starb 336 plötzlich in Konstantinopel, wahrscheinlich an einer Vergiftung durch seine Feinde. (»Geschichte der Arianer«, 978-1-49-047972-9. ISBN-13 978-1-49-047972-9)
Menschen die die Rotation der Sonne um die Erde in Frage stellen (siehe Cover!), sündigen in gleicher Weise, doch bemerkt es niemand, da 90 Prozent der Menschen heute schon seit den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts gehirngewaschen sind!
O woe! – Arius has sinned terribly!
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At the Council of Nicaea (1st Ecumenical Council), Arius (Ἄρειος) became terribly insolent and wanted to spread Christological untruths, so St Nicholas of Myra slapped him so hard that he almost lost his hearing! That was quite alright: this wretched man had claimed that the Son of God was a created being, which was terribly impudent and unbiblical. Well, many historians of the time attribute his move to internal rivalries with local leaders. Rightly his teaching has been condemned on the occasion of the aforementioned Council of Nicaea. He died suddenly in Constantinople in 336, probably from poisoning by his enemies.
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Weinbergsarbeiter (Matth., Kap. 20 Jesus’ parable of the laborers in the vineyard)
Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg
Und Jesus sagte ihnen ein Gleichnis und sagte: das Reich in den Himmeln ist wie ein Hausherr, der Arbeiter angeworben hat, damit sie in seinem Weinberg arbeiten sollten. Er bot ihnen einen Denar Tagelohn. Um neun Uhr ging er hin und fand Leute auf dem Markt, und er sagte zu ihnen: Was steht ihr hier müßig? Geht doch auch hin in den Weinberg! Und sie gingen hin. Um fünf Uhr ging er wieder hin, und fand einige am Wegesrand stehen, die nichts zu tun hatten; er sprach: Was steht ihr hier den ganzen Tag müßig? – Sie erwiderten: Es hat uns niemand eingestellt. Der Hausherr aber sagte zu ihnen: Geht in meinen Weinberg, und sie gingen! Am Abend sprach er mit seinem Verwalter: ruf die Arbeiter und gib ihnen den Lohn, der mit ihnen vereinbart worden war!
Der Hausherr gab den Arbeitern den gerechten Lohn, der abgemacht worden war. Einige murrten, da sie dachten sie würden mehr empfangen; doch jeder erhielt einen Denar. Der Hausvater sagte ihnen: nimm, was dein ist, und gehe hin! Habe ich denn nicht das Recht, mit meinem Geld zu machen, was ich will? bist du nun etwa neidisch, weil ich so gütig bin? Also werden die Letzten die ersten sein du die Ersten werden die Letzten sein.
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Mit Freuden in die Herrlichkeit eingehen
Matthäus 20
Denn das Himmelreich gleicht einem Hausherrn, der früh am Morgen ausging, um Arbeiter anzu¬werben für seinen Weinberg. Und als er mit den Arbeitern einig wurde über einen Silbergroschen als Tagelohn, sandte er sie in seinen Weinberg. Und er ging aus um die dritte Stunde und sah andere auf dem Markt müßig stehen und sprach zu ihnen: Geht ihr auch hin in den Weinberg; ich will euch geben, was recht ist. Und sie gingen hin. Abermals ging er aus um die sechste und um die neunte Stunde und tat dasselbe. Um die elfte Stunde aber ging er aus und fand andere stehen und sprach zu ihnen: Was steht ihr den ganzen Tag müßig da? Sie sprachen zu ihm: niemand hat uns angeworben. Er sprach zu ihnen: »Geht ihr auch hin in den Weinberg!« Als es nun Abend wurde, sprach der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter und gib ihnen den Lohn und fang an bei den letzten bis zu den ersten. Da kamen die, die um die . Stunde angeworben waren, und jeder empfing seinen Silbergroschen. Als aber die Ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr emp¬fangen; und sie empfingen auch ein jeder seinen Silbergroschen. Und als sie den empfingen, murr¬ten sie gegen den Hausherrn und sprachen: Diese Letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, doch du hast sie uns gleichgestellt, die wir des Tages Last und die Hitze getragen haben. Er antwor¬tete aber und sagte zu einem von ihnen: Mein Freund, ich tu dir nicht Unrecht. Bist du nicht mit mir einig geworden über einen Silbergroschen? Nimm, was dein ist, und geh! Ich will aber diesem Letzten dasselbe geben wie dir. Oder habe ich nicht Macht zu tun, was ich will, mit dem, was mein ist? Siehst du darum scheel, weil ich so gütig bin? So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein.
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Ankunft auf der Brucke
Vielen Dank für Ihr Interesse an Sprachcafé München und dafür, dass Sie sich die Zeit für die Bewerbung genommen haben.
Leider sprechen wir kein Griechisch!
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg für Ihre derzeitige Arbeitsstelle als Hausmann.
Freundliche Grüße
Sebastian Hirt – Schulleitung
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Boldly I approch
Boldly I approach your throne, blameless now I'm running home.
By your blood I come, welcomed as your own into the arms of majesty.
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Die Weisen aus dem Orient (Dreikönigstag)
Zu Beginn sehen wir Adam und Eva, als sie sich noch im Garten Eden tummelten! 1. Mose 2,25: „Und sö warnd all Zwai gnacket, er und sie, aber schamen taatnd sö si nity.” Dem danach folgenden Alien wird der Kopf einfach abgeschnitten, hierauf wird er sogar aufgegessen! So hätte man aber nicht gleich verfahren sollen, was hatte er angestellt? Ob er wohl köstlich geschmeckt hat? Der Film ist über ein Feriendomizil in Calp am Mittelmeer, an der Ostküste von Spanien, Provinz Valencia, wo wir mal Urlaub gemacht hatten, da hatte ich dunkle Haare (brünett) und einen Schnurrbart, verkleidet als der Räuber Hotzenplotz! Dort spricht man spanisch und valencianisch. – Dann Flug über Cali, einem heißen Teil in Kolumbien, wo man auch spanisch spricht, Sonia ist erkennbar, welche ebenfalls spanisch spricht, hie du da sogar mit mir! Dann ertönt ausschnittsweise eine Klaviersonate von Brahms, von welchen er drei geschrieben hat; aus Altersgründen habe ich vergessen, herzuschreiben, welche es ist, aber es ist nur en Ausschnitt aus dem Finale (Nr. 3 in f-Moll, op. 5). Dann eine schöne Blume auf unserem ehemaligen Balkon in München-Ost, von mir selbst gezüchtet (vom Oktober 2022!). Ein Typ aus Amsterdam sagt auf Deutsch ziemlich nichtssagende Dinge; ich frage mich, ob man ihn abstellen kann, wenn man an seinem linken Ohr dreht. Am Schluss ein Blick auf die Folklorekleider, die Sonia einmal anlässlich einer Aufführung genäht hat. Alle tanzten im Hof der Baptistengemeinde München-Mitte, Holzstraße 9! Es gab auch zu essen und zu trinken! Die haben sich vielleicht aufgeführt, sogar hie du da mir Hüten, welche geschwenkt wurden! Auch schöne Schwarze waren dabei! Ich kann mich noch gut erinnern, weil ich doch so feurig bin! Das Cover zeigt deutlich, dass auch da ein schwarzer Gentleman dabei war, und dass der außerordentlich modisch gekleidet gewesen sein muss! (Die Weisen aus dem Orient!) Die Sound-Qualität ist erbärmlich, aber ich bin nicht so super-toll ausgerüstet!
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Al principio vemos a Adán y Eva cuando aún retozaban en el Jardín del Edén. Estaban desnudos y no se avergonzaban! Al extraterrestre que les sigue le cortan la cabeza y ¡hasta se lo comen! Pero no debería haberse hecho así! ¿Qué había hecho? – Me pregunto si sabía delicioso. – La película trata de una casa de vacaciones en Calp, en el Mediterráneo, en la costa este de España, en la provincia de Valencia, donde una vez fuimos de vacaciones, cuando yo tenía el cavello oscuro y un bigote, ¡ay, disfrazado del ladrón Hotzenplotz! – Allí hablan español y valenciano. – Luego un vuelo sobre Cali, una zona calurosa de Colombia, donde también hablan español, se reconoce a Sonia, que también habla español, ¡de vez en cuando incluso conmigo! – Luego escuchamos extractos de una sonata para piano de Johannes Brahms, de las que escribió tres; pués es sólo un fragmento del final (nº 3 en fa menor, op. 5). A continuación, una hermosa flor en nuestro antiguo balcón de Múnich Este, cultivada por mí mismo (¡desde octubre de 2022!). Un jovencito de Amsterdam dice cosas sin sentido en alemán. Me pregunto, si se le puede desconectar girando la oreja izquierda. Por último, un vistazo a los vestidos folclóricos que Sonia cosió una vez para una actuación. ¡Todos bailaron en el patio de la iglesia baptista de Munich, Holzstraße 9! ¡También hubo comida y bebida! Ay, que actuaran, ¡incluso agitando sombreros aquí y allá! ¡También había gente guapa de piel oscura! ¡Aún lo recuerdo bien porque soy muy fogosa! En la portada se ve claramente que también había un caballero negro, ¡y que debía de ir vestido muy a la moda! – (¡Los sabios de Oriente!)
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Geistliches lateinisches Lied aus dem 13. Jahrhundert:
Puer natus in Bethlehem, Alleluia. | Unde gaudet Jerusalem! Alleluia.
Hic jacet in præsepio, Alleluia. | Qui regnat sine termino. Alleluia.
Cognovit bos et asinus, Alleluia. | Quod puer erat Dominus. Alleluia.
Magi de Saba veniunt, Alleluia. | Aurum, thus, myrrham offerunt! Alleluia.
Intrantes domum invicem, Alleluia. | Novum salutant principem. Alleluia.
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Der stumme Geist muss ausfahren! (Markus 9,14–29)
Die Heilung des besessenen Knaben Mark. 9,14–29
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Jesus kam zu seinen Jüngern und sah viel Volk um sie versammelt, und die Schriftgelehrten verhandelten mit ihnen. Und das Volk lief auf ihn zu und grüßte ihn. Er aber fragte sie: Was verhandelt ihr mit ihnen? Einer aus dem Volk antwortete und sprach: »Meister, ich habe meinen einzigen Sohn hergebracht, der ist von einem sprachlosen Geist besessen, und wenn er über ihn kommt, so knirscht er mit den Zähnen und wird starr! Ich brachte ihn zu deinen Jüngern, dass sie ihn austrieben, doch konnten sie’s nicht.« Jesus sprach: »O du ungläubiges Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein, er lange soll ich euch ertragen!? Bringt den Jungen her zu mir!« Und sofort riß ihn der Geist, daß er auf die Erde fiel und sich wälzte und schäumte. Und Jesus fragte den Vater: »Wie lange leidet er schon darunter?« – Der Vater erwiderte: »Von Kind auf; und oft hat ihn der Geist ins Feuer und ins Wasser getrieben, daß er schier umgekommen wäre. Vermagst du etwas, so erbarme dich und hilf uns!« Jesus aber sprach zu ihm: »Alle Dinge sind dem möglich, der glaubt.« Und alsbald schrie der Vater des Kindes unter Tränen: »Ich glaube, Herr: Hilf meinem Unglauben!« – Da bedrohte Jesus den unsauberen Geist und sprach zu ihm: ich gebiete dir, daß du von ihm ausfahrest und nicht mehr in ihn zurückkehrst! Da stieß der Dämon einen furchtbaren Schrei aus, zerrte den Jungen hin und her und verließ ihn. Der Junge lag regungslos da, so daß die meisten ihn für tot hielten. Aber Jesus nahm seine Hand und half ihm aufzustehen.
Ja, hier berichtet ein verzweifelter Vater dem Herrn von seinem Sohn, der von einem stummen Geiste besessen war. der Dämon warf das Kind zu Boden, ließ es schäumen und mit den Zähnen knirschen. – Diese starken Krämpfe lasteten schwer auf dem Kind! Die Jünger rügte Jesus wegen ihrs Unglaubens! Denn hatte er ihnen nicht die Macht gegeben, Dämonen auszutreiben? wieso nutzten sie dann seine Autorität nicht, die er ihnen verliehen hatte? Und wie lange würde er noch mit ihrem Leben der Kraftlosigkeit und der Niederlageleben müssen? Als das Kind zu dem Herrn gebracht worden war, da verursachte der Dämon einen schweren Anfall! Der Herr fragte, wie lang das schon ginge. Von Kindheit an, erklärte sein Vater! Diese Krämpfe hatten das Kind oft ins Feuer oder ins Wasser geworfen, oft war der junge knapp dem tod entronnen! Hierauf bat der Vater inständig, Jesus möge doch etwas tun, wenn er könne, ein herzzerreißender Schrei, der die langen Jahre der Verzweiflung vor Jesus brachte. Jesus erwiderte, es gehe um den Glauben des Vaters. Denn der Glaube an den lebendigen Gott wird stets belohnt. Es ist für ihn kein Fall zu schwierig! Der Vater hat nun noch das Paradox von Glaube und Unglaube ausgedrückt. »Ich glaube! Hilf meinem Unglauben« Die unvernünftige Auflehnung – diesen Zustand wollen wir im Grunde nicht, und wir scheinen doch vergebens dagegen anzukämpfen! Sowie Jesus dem Geist gebot, auszufahren, litt der Junge eine letzten schlimmen Anfall, doch dann war er befreit und lag wie tot da! Der Heiland half ihm auf und gab ihn seinem Vater wieder. Oftmals überkommt auch uns ein Gefühl der Niederlage und Frustration. Haben wir nicht gewissenhaft gearbeitet, doch sehen wir nicht den Geist Gottes in Kraft am Werk! Auch wir hören, wie der Herr uns daran erinnert, daß diese Art durch nichts ausfährt als nur durch Gebet und durch Fasten. (nach William McDonald)
Jesus Christus ist der Abglanz von Gottes Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens.
– Hebräer 1,3
Herr Christ, der einig Gotts Sohn, Vaters in Ewigkeit,
aus seinem Herzen entsprossen, so wie geschrieben steht:
Er ist der Morgensterne,
sein Glänzen streckt er ferne
vor andern Sternen klar.
Ich auch, auf den tiefsten Stufen: ich will glauben, reden, rufen, ob ich schon noch Pilger bin: Jesus Christus herrscht als König, alles ist ihm untertänig; ehret, liebet, lobet ihn!
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Taeuschung!
Keine Mondflüge, der Raum gefälscht
Es gibt unzählige Beweise dafür, dass die Flüge absichtlich vorgetäuscht waren – somit ist auch der Raum gefälscht!
NASA gesteht ein, dass sie nie einen Menschen durch den Ring mit energiereichen geladenen Teilchen (= Strahlungsgürtel nach James Van Allen, Entdeckung der geomagnetisch verschlossenen Strahlung) geschickt hatte!
1959 wurde schon „Juno II“ erfolglos losgeschickt! Und schon in der Erdumlaufbahn sind sie pleite gegangen. Aber für Kubrick und Hollywood war es überhaupt kein Problem, Propagandafilme zu produ-zieren! Die US-Luftwaffe hat die größten Filmstudios, größer als Hollywood überhaupt (Norton Air Force Base): eine riesige Propagandamaschine.
Die NASA sah die Planeten; doch Aldrin sah nicht mehr als Schwarz. Also Widersprüche.
Die Mondlandung wurde inszeniert, ein Film von Stanley Kubrick, die USA mussten einen Film drehen, um den „Wettlauf ins All“ zu gewinnen.
Was ist die wahrheitsgemäße Antwort? Jetzt ist ½ Jahrhundert vergangen, sie haben ihren Spaß gehabt. Aber die Relevanz in den Gerüchten, sie seien nie zum Mond geflogen, wird sich beweisen, alles, was man Ihnen über den Weltraum beigebracht hat, wird sich als unwahr herausstellen.
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Bernd Seidensticker – Neil Croally: Tragedy's Teaching
Ὄψεις καὶ θέματα – Schauspiele und Probleme in der antiken griechischen Tragödie, Teil 2
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Die Unfähigkeit des Menschen, Orakel und Prophezeiungen zu deuten, erzeugt viel dramatische Ironie, vor allem bei Sophokles (König Ödipus, 946 ff.) Die zentrale Position im Orchester hätte genauso gut vom Chor umringt und verdeckt werden können, dessen choreografierte Bewegungen eine Verschlingung suggerieren könnten, natürlich auch die eigene.
Ajas’ Selbstmord ist ein weiterer Diskussionspunkt, dabei besteht das Problem da-rin, dass der Schauspieler, der als Ajas in sein Schwert fällt, kurz darauf als Teukros auftreten und den Leichnam beklagen muss. Diese Frage ist verbunden mit der weiteren Frage des normalerweise angenommenen Schauplatzwechsels von Ajax’ Zelt zu einem Hain in der Nähe der Meeresküste.
Ein Vorschlag ist die Verwendung unterschiedlicher Enden der Skené für die beiden Standorte (Prof. Dr. Egert Pöhlmann 1986, 28). In Bezug auf den Selbstmord wurden mehrere Lösungen angeboten, wie z. B. die Idee, dass der Ajas-Darsteller im Tod durch die Mitteltüre (so Arnott 1962, 131f.) gefallen sein könnte, wobei der Körper danach durch eine Puppe dar¬gestellt wurde, oder dass ein entsprechend angepasstes ekkyklema verwendet wurde (Webster 1970a, 17f.). Der Selbstmord völlig außerhalb der Sichtweite des Publikums wurde als die andere Möglichkeit dargestellt (Professor Egert Pöhlmann 1986, S. 27), auch wenn kein Szenenwechsel stattfand (Scullion 1994, S. 89–128). Aber in solchen Fällen können wir unmöglich Gewissheit haben!
Wenn wir die Texte der griechischen Tragödie daraufhin betrachten, welches das Licht sie auf die ursprünglichen Aufführungen werfen können, eröffnet sich eine ganze Welt des lebendi¬gen Theaters. Doch in gewissem Sinne handelt es sich dabei nur um eine idealisierte Theaterwelt. Denn es ist klar: Theater läuft nicht unbedingt reibungslos ab, und in jedem Auf¬führungs¬kontext können Dinge schief gehen. Zwar gibt es nur wenige Aufzeichnungen über solche Dinge im Zusammenhang mit der Aufführung von Tragödien in der Antike, doch die uns zur Verfügung stehenden Belege erinnern uns daran, dass auch griechische Tragödien anfällig für Pannen waren. Der berühmteste Fall betrifft den von Aristophanes und anderen Komödiendichtern gnadenlos verspotteten Schauspieler, der unwissentlich die Ernsthaftigkeit eines dramatischen Moments in Euripides’ Orestes untergrub, indem er ein Schlüsselwort falsch aussprach: Orestes sprach dieses falsch aus und sagte nicht, dass er nach seinem Sturm des Wahnsinns “Ruhe” spüre, sondern dass er eine “Miezekatze” sehe!
Und in Aristoteles’ “Poetik”, 1455a, findet sich ein rätselhafter Hinweis auf einen Fehler des Tragödiendichters Karkinos aus dem 4. Jahrhundert, der eine seiner Figuren aus einer völlig unpassenden oder unlogischen Richtung erscheinen ließ, was den Zorn des Publikums erregte und zu Karkinos’ spektakulärem Scheitern im Wettbewerb führte.
Geschichten wie diese bringen uns die griechische Tragödie als lebendiges Theater nahe, das durch fehlbare menschliche Akteure wirkt. Gleichzeitig führt es zu erheblicher Frustration darüber, dass unser Wissen so begrenzt ist und dass so viel über das Thema im Bereich der Spekulation bleibt. Aber was wäre, wenn wir in der Zeit zurückreisen und der Uraufführung von Ödipus der König beiwohnen könnten? – Die britische Gräzistin Amy Marjorie Dale hat 1967 etwas ernüchternd vorgeschlagen, dass wir bei solch einer Zeitreise neue Idiome der Musik und der Orchester- und Bühnentechnik erwerben müssten, die gewiß nicht einfacher wären als die Sprache selbst – und angesichts der Vorurteile unserer modernen Ästhetik noch schwieriger. Bitte kombinieren Sie nun nicht den literarischen Ansatz mit der Tendenz, moralische Dilemmata als die eigentliche Substanz der Tragödie zu sehen:
Ein Grund ist zunächst, dass für das athenische Publikum Moral und Ideologie nicht zu trennen waren. Solche Kritiker, die die Tragödie im Namen der Moral und der Kunst verallgemeinern, mögen in der Tat die Anziehungskraft der attischen Tragödie erfassen, aber auch hier verfehlen sie die Besonderheit der Tragödie und ihr historisches Moment.
Wir können nicht sagen, was die genauen Auswirkungen der tragischen Lehre waren. Wir haben zum Beispiel keine Beweise für eine Abstimmung in einer Versammlung oder eine Entscheidung in einem Gericht, die direkt von einer Tragödie beeinflusst wurde (es ist unwahrscheinlich, dass ein Publikum von 14.000 oder mehr Menschen auf genau dieselbe Weise reagierte).
Dennoch können wir auf der Grundlage der Belege sagen, dass die attische Tragödie des 5. Jahrhunderts auf ihre besondere Art und Weise die Bürger des demokra-tischen Athens ungeheuer beeinflusst haben muss. Es gibt noch eine weitere mögliche Schlussfolgerung: Wir befinden uns vielleicht nicht in der gleichen Situation wie die demokratischen Bürger von vor 2500 Jahren; wir lernen vielleicht nicht die gleichen Dinge wie sie aus den Stücken. Aber die Tragödie kann uns lehren, dass Lehre und Literatur (oder Belletristik oder Kunst) sich nicht gegenseitig ausschließen; dass politische Literatur keine langweilige Sache ist, ohne Schönheit oder Erheiterung; und dass eine reflektierende, gemeinschaftliche Antwort auf die Fragen, die uns als Menschen und Bürger am meisten beschäftigen, etwas Wertvolles ist.
Neil T. Coally meint, dass wir in einem literarischen Ansatz die Tendenz, Moral oder moralische Dilemmata (im Gegensatz zur Ideologie) als die eigentliche Substanz der Tragödie zu betrachten, vermissen, dass für das athenische Publikum (eigenartigerweise oder nicht) Moral und Ideologie nicht zu trennen waren (Green 1999, Griffin 1998). Solche Kritiker, ich vermute, dass sie sich wirklich für das Tragische interessieren: daran ist nichts auszusetzen! Aber solche, welche die Tragödie im Namen der Moral und der Kunst universalisieren, mögen zwar die transhistorische Anziehungskraft der attischen Tragödie erfassen (obwohl), aber sie verkennen wiederum die Besonderheit der Tragödie und ihres historischen Moments.
Wir können nicht sagen, was die genauen Texte der tragischen Lehre waren. Wir haben zum Beispiel keine Beweise für eine Abstimmung in einer Versammlung oder eine Entscheidung in einem Gericht, die direkt von einer Tragödie angezogen wurde (und wir müssen sowieso bedenken, dass es unwahrscheinlich ist, dass ein Publikum von 14.000 oder mehr Menschen auf genau dieselbe Weise reagierte). Auf der Grundlage der Belege können wir jedoch sagen, dass die attische Tragödie des fünften Jahrhunderts auf ihre besondere Art und Weise die Bürger des demokratischen Athens des fünften Jahrhunderts lehren sollte.
Noch eine weitere Schlussfolgerung ist möglich:
Wir sind vielleicht nicht in der gleichen Lage wie diese demokratischen Bürger vor 2500 Jahren; wir lernen vielleicht nicht das gleiche aus den Stücken wie sie.
Aber die Tragödie kann uns lehren, dass Lehre und Literatur (oder Belletristik oder Kunst) sich nicht gegenseitig ausschließen; dass politische Literatur nichts Langweiliges ist ohne Schönheit oder Erheiterung; und dass eine reflektierte, gemeinschaftliche Reaktion auf die Fragen, die uns als Menschen und Bürger am meisten betreffen, etwas Wertvolles ist.
Anmerkungen:
Dank gilt dem britischen Altphilologen Angus Bowie, Pat Easterling, Simon Goldhill Erfindung der Prosa schreibt Goldhill den Griechen zu – und Prof. Justina Gregory für ihre hilfreichen Kommentare zu früheren Entwürfen. Studenten sagen, dass die Sherrerd-Lehrpreisträgerin Justina Gregory die antike Welt im Klassenzimmer lebendig werden lässt. Justina Gregory, die seit 1975 an der Hochschule lehrt, ist eine renommierte Wissenschaftlerin der griechischen Tragödie und Geistesgeschichte. Die Schüler beschreiben sie als inspirierend und respektvoll gegenüber ihren Ideen – als jemanden, der im Klassenzimmer „die antike Welt lebendig gemacht hat“.
Was war die größte Herausforderung für Sie als Lehrer?
Justina Gregory dazu:
„Ich bekenne mich zu den Geisteswissenschaften in einer Kultur, die diese Dis-ziplinen scheinbar unterschätzt. Meine Kollegen und ich sind davon überzeugt, dass die von uns vorgelebten Untersuchungsgewohnheiten und die in den von uns präsentierten Texten ver-ankerten intellektuellen und ethischen Werte unseren Schülern für den Rest ihres Lebens Halt geben werden. Aber es kann schwierig sein positiv und optimistisch zu bleiben, angesichts der Gleichgültigkeit in der Gesellschaft gegenüber dem, was die Geisteswissenschaften zu bieten haben.“
Sara Pruss: „Es hat eine Weile gedauert, bis mir klar wurde, wie vielfältig die Art und Weise ist, wie Studenten Informationen verarbeiten und lernen. Da keine zwei Studenten gleich sind, müssen Sie die Art, wie Sie Materialien anbieten und Ergebnisse bewerten, ständig anpassen. Das ist auch einer der lohnendsten Aspekte des Unterrichtens.“
1. Neil T. Croally hat diese Fragen zwar an anderer Stelle erörtert (Croally 1994, insbesondere 17–46), aber einige Rezensenten (Marshall 1995, Sansone 1995) waren nicht überzeugt. Dies und Versuch, der Tragödie die erzieherische Funktion abzusprechen (Griffin 1998), haben mich dazu bewogen, die Beweise noch einmal darzulegen.
2. Für einen beweiskräftigen Artikel von Kative, der argumentiert, dass der "Kontext", wie er von Vernant und anderen verwendet wird, die Bedeutung eines Textes in ähnlicher Weise einschränkt wie die Einladungen des Autors (oder die Absicht des Autors) die Bedeutung in der früheren philologischen Kritik einschränkten, siehe Gellrich 1995. Für eine pointierte und viel-leicht überraschende Ansicht darüber, warum wir Autoren (oder vielleicht den Kontext) brau-chen, gerade damit wir die Bedeutung begrenzen können, siehe Foucault 1979.
3. Platon irrt sich, wenn er sagt, dass es in der Tragödie keine Reflexion über moralisches Handeln gibt. zum Beispiel denkt die tragische Figur Medea häufig über den moralischen Status und die Konsequenzen ihrer beabsichtigten Handlungen nach. Eine ausgezeichnete Behadlung dieser Frage der moralischen Handlung in Tragödie und Epos findet sich bei Williams 1993.
Logos und Sophia
Die Tragödie, die Rhetorik und die Aufführungskultur (Christopher Felling)
Athen und die Aufführungskultur
Athen hat Feste aufgeführt. Es war eine Stadt der Feste: Wer an ihnen teilnahm, war Bürger Athens (πολίτης). Und natürlich gehörten die Theaterfestspiele des Dionysos zu den Höhepunkten des Bürgerjahres.
Das Athen des 5. Jahrhunderts war auch eine Stadt, die sich ihrer eigenen Identität sehr bewusst war, und ein Teil dieser Selbstdarstellung bezog sich auf die Kultur, die Kennerschaft, die Kultiviertheit – oder die sophia, die Fähigkeit und Erfahrung, Werte zu erkennen und Unterscheidungen zu treffen, wo andere versagen würden. "Logos" ist hier ein Schlüsselbegriff: logos im Sinne von "Vernunft", wie wir es übersetzen würden, die Fähigkeit, Dinge zu durchdenken, und insbesondere logos in unserem Sinne von "Sprache". Es handelte sich um eine rhetorische Kultur, in der das Zuhören von Reden, also Darbie-tungen – in der Versammlung oder vor dem Gericht ein weiterer zentraler Bestandteil des bürgerlichen Verhaltens war.
Auch das Zuhören erforderte eine Bewertung, eine Bewertung sowohl des Könnens (wieder diese sophia) als auch, was noch viel wichtiger war, der Substanz des Falles:
Ist der Vorschlag dieses Redners wirklich das Richtige, sind die Dinge wirklich so geschehen, wie er sagt, ist er wirklich so unschuldig, wie er behauptet?
Dies ist eine Stadt der Worte, der Münder und der Köpfe. Und all das bedeutet, ein Bürger zu sein: all diese Rollen, die Bürger ausüben.
So wird es uns oft gesagt! Vielleicht war Athen in der Tat nicht so sehr eine "Kultur der Darstellung" wie viele andere Städte. Die spartanischen Bürger mussten Texte vortragen, wenn auch auf ganz andere Weise; und war Athen wirklich leistungsorientierter oder selbstbewusster als etwa Rom mit seinen Spektakeln, seinem aufwendigen religiösen Zeremoniell, seiner Promi-Kultur? – Wahrscheinlich nicht! Als Nazi-Deutschland? Das müssen wir stark anzweifeln! – Oder gar als die politische Kultur des heutigen Gro߬britannien oder Amerika, mit dem Fernsehen als neuem Medium und Testfeld der Wahl? (Wahrscheinlich schon, aber nicht viel.)
Was bedeutet überhaupt "Darstellung, Aufführung", und wo hört sie auf? Die meisten unserer Verhaltensweisen sind in irgendeiner Weise ritualisiert; die meisten spielen auf Rollen an oder spielen mit Rollen, die provoziert oder konstruiert sind.
Es ist nur allzu leicht, diese Kategorien so zu erweitern, dass sie keinen Interpre-tationswert mehr haben. Aber das ist in der Tat ein zu einfacher Schritt, und wir können die Einsichten nicht ignorieren, die eine Betonung dieser Leistung gebracht hat – zum Beispiel in Studien über den guten alten Homer.
Die Lehre der Tragödie (Neil T. Croally)
Wie verhält sich die Tragödie des 5. Jahrhunderts auf die athenische Polis, reflektiert sie und konstituiert sie? Eine einflussreiche Antwort kommt von Vernant und Vidal-Naquet:
"Man könnte sagen, dass die Tragödie eine Manifestation ist der Stadt, die sich selbst zum Theater macht und sich auf der Bühne vor ihren versammelten Bürgern" (1988, 185).
Im Gefolge von Vernant und Vidal-Naquet haben sich die Wissenschaftler unter anderem mit dem den Festkontext, in dem die Tragödie aufgeführt wurde, die Zusammensetzung und Mentalität des Publikums; die Darstellung von Frauen, Sklaven und Ausländern, die Bedeutung der Rhetorik: also Rhetorik in den Stücken und die Beziehung zwischen der tragischen Rhetorik und den Sophisten; und die Darstellung von Göttern und religiösen Ritualen. Mein Hauptanliegen ist es nicht, die bürgerliche, politische oder sogar demokratische Natur der Tragödie in irgendeiner dieser Weisen anzusprechen – obwohl alle wichtig sein werden).
Stattdessen möchte ich die Beziehung zwischen der athenischen Tragödie und der Polis des 5. Jahrhunderts anhand von drei Fragen untersuchen: Sollte die Tragödie im Athen des 5. Jahrhunderts lehren? Wie lehrte die Tragödie? Und warum ist es wichtig, die erzieherische Funktion der Tragödie anzuerkennen?
Funktion der Tragödie anzuerkennen?
(1) Hatte die Tragödie eine lehrende Funktion?
Schon die Art und Weise, wie ich die Frage formuliert habe, zeigt, dass ich nicht so sehr an den Absichten der Tragödiendichter als vielmehr an den Erwartungen des Publikums interessiert bin. Das heißt, ich bin mehr an den Effekten und der erwarteten Funktion der Tragödie interessiert. Ich denke, dass dies klar und deutlich gesagt werden muss, da es einige Wissenschaftler gibt, die die Funktion mit der Absicht verwechseln (Griffin, 1998, 48-50; für eine gründliche Kritik, Goldhill 2000, 38f.; Gregory 2002; Seaford 2000), oder die sich im Gegensatz dazu auf die Absicht konzentrieren. Malcolm Heath z.B. bringt als Argument vor, dass die Quellen uns zwar über didaktische Verwendungen der Tragödie informieren, dass aber in denselben Quellen kein Wort über didaktische Absichten zu finden ist (Heath, 1987b, 46–47, 88).
Er argumentiert weiter, dass didaktische Absichten, da sie nicht notwendig sind für die Produktion der Stücke, keine Beachtung verdienen.
Zur Untermauerung dieser Behauptung führt er eine Bemerkung des Autors der „Dissoi logoi“ an (Diehls-Kranz, 3,17: „Dichter schreiben ihre Gedichte nicht um der Wahrheit willen, sondern um den Menschen Vergnügen zu bereiten“).
Eine Quelle für die Bildung des Bürgers. Es ist interessant, aber vielleicht nicht überraschend, dass die dialogische Form von Platons Schriften der Tragödie ebenso viel verdankt wie jeder anderen Gattung (siehe Sansone 1996, von Reden und Goldhill 1999).
Aristoteles’ Ansichten zur Tragödie sind wesentlich schwieriger zu bestimmen als die von Platon. Während Platon sich der erzieherischen Funktion der Tragödie durchaus bewusst ist (auch wenn er sie kritisiert), wird sie von Aristoteles nicht offen erwähnt. Für Platon ist die Beziehung zwischen der Tragödie und der Polis, also dem Bürger, von größ-ter Bedeutung. In Aristoteles’ Poetik wird, wie so oft!, die Polis überhaupt nicht erwähnt (Hall 1996b).
Wenn wir jedoch die Poetik genauer lesen (und neben anderen Werken des Aristoteles), können wir sehen, dass Aristoteles etwas Wertvolles über die Erziehung zu sagen hat, die die Tragödie leistet. Wie wir gesehen haben, verspottet Platon die Tragödie als eine Mimesis, die die Wahr-heit nicht erreichen oder widerspiegeln kann; aus diesem Grund kann man die Wahrheit nicht aus ihr lernen.
In Aristoteles’ differenzierterer Sichtweise ist die Mimesis direkt mit dem Lernen ver-bunden; in der Tat beginnen wir durch die Mimesis zu lernen (Poetik 1448b5-9).
Darüber hinaus antwortet Aristoteles auf Platons Bedenken bezüglich des Vergnügens, das das tragische Publikum beim Betrachten der tragischen Mimesis empfindet, indem er argumentiert, dass das Vergnügen ebenso wie die Mimesis natürlich ist (z. B. die Nikomachische Ethik 1177 a 16–17, 1177 b 30–31).
Für Aristoteles kann die Tragödie – als Mimesis, die Vergnügen bereitet – eine wichtige Rolle bei der Erziehung der Gefühle spielen, die ihrerseits ein wichtiger Teil der moralischen Erziehung ist. Es stimmt, dass Aristoteles’ Äußerung über die Katharsis – ein Schlüsselbegriff in seiner Analyse der emotionalen Wirkung der Tragödie (Poetik 1449b24-28; Halliwell 1986, 89-90; Lear 1988) – umstritten bleibt, aber ob wir unter Katharsis die Läuterung der Emotionen, intellektuelle Klärung oder eine Art religiöse Reinigung verstehen (Belfiore 1992, Nußbaum 1986, Nuttall 1996), spielt keine große Rolle: Die Tragödie erzieht, indem sie die Emotionen erzieht, und zwar umso mehr, als sie sich eher mit dem Allgemeinen als mit dem Besonderen beschäftigt (Poetik 1451b5-l1).
Wir haben gesehen, dass Platon den Polis-Kontext der tragischen Lehre akzeptiert, aber auch kritisiert, wie und was die Tragödie lehrt. Aristoteles hingegen scheint die Polis vergessen zu haben, versteht aber die wohltuenden emotionalen und intellektuellen Auswirkungen, die die Tragödie haben kann! Die Antwort auf meine erste Frage ist also ein klares „Ja“. In der gesamten Antike und in verschiedenen Kulturen wurde von den Dichtern erwartet, dass sie lehren:
Die Tragödiendichter sollten da keine Ausnahme bilden. Darüber hinaus entstand die Tragödie im fünften Jahrhundert aus der Mischung einer poetischen und philosophischen Tradition einerseits und einem neuen politischen System andererseits, die beide die verschiedenen Kräfte des Wortes förderten und von ihnen abhingen, und reflektierte diese. Und schließlich bestätigt unser Überblick über die philosophischen Überlegungen zur Tragödie im vierten Jahrhundert, dass ihre erwartete Funktion eine erzieherische war. Doch nicht nur, weil die Tragödie Poesie war, sollte sie lehren.
Im Athen des fünften Jahrhunderts genoss die Tragödie aufgrund ihres politischen Kontextes eine sehr ausgeprägte Prominenz.
Sie wurde im Theater des Dionysos aufgeführt. Dieses Theater lag unterhalb der Akropolis, wo sich die wichtigsten religiösen Gebäude der Stadt befanden. Der Schwerpunkt lag zunächst eher auf der Komödie als auf der Tragödie (Goldhill 1991, 201-22; Heiden 1991). Es ist sogar möglich, dass Aristophanes mit einer heiligen Olivenkrone ausgezeichnet wurde, weil er, wie es der Chor 686-87 ausdrückt, der Stadt einen guten Rat gegeben hat (Sommerstein 1998). Die Handlung der 'Frösche' sieht jedoch vor, dass Dionysos in die Unterwelt hinabsteigt, um einen tragischen Dichter zu finden, der die Athener in ihrer Stunde der Not beraten kann. Auch wenn Aristophanes die Überlegenheit der komischen Lehre betonen will, so bleibt doch die Tatsache unberührt, dass die Tragödie zu erreichen war! Wir sollten uns nun nicht wundern, dass die Athener und auch andere Kreise der Poesie und der Tragödie so viel Ehre entgegenbrachten, denn unsere Quellen von Homer bis ins fünfte und vierte Jahrhundert sprechen häufig von der Macht der Worte, um eine Vielzahl von Wirkungen zu erzielen (Lain Hidalgo 1970; de Romilly 1975; Walsh 1984). Worte – und das sind nicht nur die, die von den Dichtern verwendet werden – können trügerisch und manipulativ sein (Homer, Odyssee 13,294, 14,387, 19,203; Gorgias, Enkomium der Helena 9,11; Platon, Kratylos 408c, Menon 76e, Staat 382d); sie können diejenigen versklaven, die ihnen zuhören, weil sie unwiderstehlich sind (Gorgias, Enkomium der Helena 8-9; Euripides, Hekabe 816; Platon, Gorgias, 452c).
Wie Magie, können sie verzaubern und sogar aus Trauer Freude machen (Homer, Odyssee, 4,113, 11,334, 18,282f.; Gorgias, 'Lob der Helena', Platon Phaidros 261a ff., 271c, 315a, 328d, Staat, 413 c 4, 601b).
Worte können besänftigen (Hesiod, Theogonie, Verse 98-103) und heilen und, in Gorgias’ berühmter Analogie, auf die Seele wirken, so wie 'pharmaka' (Medikamente) auf den Körper wirken (Gorgias, Lob der Helena, 14; Platon, Gorgias 456b; siehe auch Aischylos, Agamemnon 16–17; Euripides, Bacchen 326-27, Hippolytos 478, Frauen Troias Verse 472–473). Es ist wohl kein Zufall, dass die meisten dieser Hinweise von Autoren stammen, die entweder Athener sind oder mit dem Athen des 5. oder 4. Jahrhunderts in Verbindung stehen. Denn Athen war eine Logopolis, eine „Stadt der Worte“ (Goldhill 1986a, 57–78), und die Athener waren, dem Kleon bei Thukydides zufolge, theatai ton lοgon („Zuschauer der Worte“, 3,38,4).
Athen nahm eine Tradition auf, die bereits von der Macht der Sprache beeindruckt war, und fügte ihr ein politisches System hinzu, in dem die Sprache (Rhetorik!) von wesentlicher Bedeutung war. Sogar Platon, in vielerlei Hinsicht ein Antidemokrat, bezeichnet die Sprache als eine Art Instrument zur Organisation der Wirklichkeit (Kratylos 388b13): Das war sie sicherlich für die athenische Demokratie! Der letzte Weg, auf dem man sehen kann, dass die Tragödie lehren sollte, ist ein kurzer Blick auf die Kritik der großen Philosophen Platon und Aristoteles an dieser Gattung! Platon wollte die Tragödie – wie auch die meisten anderen Formen der Poesie! – aus seinem Idealzustand entfernen. Der Grund dafür war, dass erstens die Tragödie als Form der Mimesis eine zu indirekte Beziehung zur Wahrheit hatte; Platon erklärt sogar häufig, dass die Tragödie lügt.
Zweitens waren die Wirkungen der Tragödie in Platons Augen ausnahmslos verderb-lich. Für Platon sind die Tragödiendichter und ihr Publikum sehr an Vergnügen und emo-tionaler Reaktion interessiert (Neil Croally 1994, 23–26, gibt alle platonischen Referenzen an).
Was dem Philosophen in der Tragödie fehlt, ist jede Reflexion über moralisches Han-deln, das für ihn die wichtigste Frage war (Halliwell 1996).
Außerdem bedeutete der Kontext der Aufführung vor einem Massenpublikum, dass für Platon eine richtige Erziehung unmöglich war (Platon, Gorgias, 502b–e, Staat, 604 e, No-moi, 655e, 876b), da seiner Ansicht nach Bildung nur zwischen einem Schüler und einem Lehrer wirklich stattfinden kann (Platons Nomoi 666d–667a).
Man sieht jedoch bald, dass Platons Problem mit der Tragödie nicht darin besteht, dass sie nicht lehrt, sondern dass genau das von ihr erwartet wird. Er beklagt, dass die Tragödie schlechte Dinge lehrt, und sein Ehrgeiz ist es, ihren Platz als Hauptlehrer einzunehmen.
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Testimonianza – testimonio – témoignage – ein Zeugnis
Gleichwie die Schrift gesagt hat: Aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Dies aber sagte er von dem Geist, den die empfangen sollten, die ihm vertrauen. Ich gebe unumwunden zu: Ich studiere gerne die Pietisten, vor allem der hallischen Prägung. Halle a. d. Saale ist ja von hier nur fünf Stunden entfernt! Hier stoße ich immer wieder darauf, dass diese geistlichen Männer im 18. Jahrhundert nicht so sehr ihren Schwerpunkt darauf legten, dass sie theologisch scharfsinnige Statements hinterließen. Vielmehr haben diese Pietisten auf den Wert einer persönlichen Bekehrung mit Nachdruck hingewiesen! Sie sprechen mir damit aus dem Herzen. Ich habe eben schon immer etwas Rechtes gelesen und die Abbildungen. ich bin in Fürth in den 60er Jahren aufgewachsen und damals wuren diese Leute zurecht als Helfer der Menschheit bezeichnet. So z.B. auch auf einer Briefmarke mit dem Haupt August Hermann Franckes darauf. Diese guten Zeugen werden auch auf Briefmarken gezeigt. Es waren Erweckungsprediger höchsten Formats. Es waren Pädagogen mit gewaltigen Neuerungen, von denen wir uns eine große Scheibe abschneiden können. Meine Eltern waren lutherisch, es waren sogar zwei Pfarrer in der Familie, aber ich möchte doch betonen, dass man auch dann in die Irre gehen kann und sogar Agnostiker werden kann: Es gibt nichts Furchtbareres. Ich danke auch heute noch Gott, dass ich als Student auf die Bekehrung oder Entscheidung für ein Leben mit dem Herrn Jesus Christus aufmerksam geworden bin, dergestalt, daß mit zentrale Stellen wir die eben zitierte Johannes 7,38 wichtig wurden. –
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Ich bin überhaupt kein Boss!
Ich bin nicht der Boss, habe aber eine Laberkäs-Semmel gegessen und verzehrt, und deswegen habe ich einen Senffleck auf meinem Bart und meinem Jackett. Das macht aber nichts, weil ich ja von Natur aus begriffsstutzig bin! Normalerweise habeich auch ein Oberhemd an und eine ordentliche Krawatte oder zumindest eine Fliege, aber ich muß alles machen, was die bei Firma »Boss« mir sagen, so ist es eben, wenn man Sklave der Industrie oder der Modebranche ist! La souillure de la jaquette (the staining of the jacket – la macchiatura della giacca)
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Dr. House
Looking back on a very well-known TV series: The TV series House, doctor of medicine, created by David Shore, and his un¬usual medical cases doesn’t correspond to reality, for the series is at times greatly exaggerated and overdrawn, – for television cer¬tainly it has to be!
However, the symptoms of the illness and the complaints, described by the patients, are realistic, well researched and often correspond to what we expe-rience, hear and can see in everyday clinical practice! –
Well, what is there to be surprised about? – Let’s be honest: do you want to look like Dr. House with a strange three-day beard? He was wandering around a golf course on Sundays when he injured his leg or had a heart attack! Afterwards he needed strong painkillers like Vicodin – and a walking stick!
House, M.D. gives the impression of a cynical and misanthropic doctor, a physician who hasn’t got a wife and doesn’t want a wife either, for he is enough for himself! House, M.D. doesn’t really care about the people entrusted to him; a cynic, an atheist and an enemy of religion! Today people like to say ‘agnostic’, but this is no different from an atheist in its purest form! – He has always been indifferent to people, too; all that matters to him is the revelation of his acumen and his medical and diagnostic reputation. – We can do without people like that and prefer to avoid them. The only ingenious thing may be the scene where he thwarts his superior once by telling her that he doesn't have to be in bondage to her; she admits that she can't fire him because of his dazzling reputation at the clinic!
Well, aren't we judged by how we treat people? I think so!
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Freylinghausen als Hymnologe
I received the well-meaning note that the second part was absolutely horrible in terms of pitch and speaking style, so I’m going to delete that file to make a better one. Thanks for all the criticism!
Nun, ich habe den wohlmeinenden Hinweis erhalten, dass der 2. Teil von Tonhöhe und Sprechstil absolut schrecklich sei, daher lösche ich diese Datei auf YT, um sie besser zu machen. Danke für die ganze Kritik!
Johann Anastasius Freylinghausen (1670–1739):
An Ostern 1689 trat Freylinghausen in die Universität Jena ein. Er fand August Hermann Franckes Predigten sehr hörenswert und wurde auch von Joachim Justus Breithaupts Botschaften angezogen; so ging er Anno 1691 nach Erfurt und folgte ihnen zu Ostern des Jahres 1692 nach Halle. Gegen Ende des Jahres 1693 kehrte er zurück.
Ein Beispiel für das Werk eines der besten Hymnologen das Pietismus – Johann Anastasius Freylinghausen: eine Auswahl des vierzehn Strophen umfassenden Liedes »Der Tag ist hin«:
Der Tag ist hin! mein Geist und Sinn sich nach jenem Tage sehnet,
der uns völlig machen wird frei von aller Plage!
Die Nacht ist da – sei du mir nah,
Herr Jesu Christ, mit hellen Kerzen
treibt der Sünden Dunkelheit Weg aus meinem Herzen
der Sonnenlicht uns jetzt gebricht !
Oh unerschaff’ne Sonne – brich’ mit einem Licht
hervor mir zu Freud’ und Wonne !
Des Mondes Schein fällt nun herein, die Finsternis zu lindern !
Ach, daß doch nichts Veränderlich’s
meinen Lauf möchte hindern!
Der Sternen Heer zu Gottes Ehr’ am blauen Himmel flimmert !
Wohl dem, der nun in jener Welt gleich den Sternen schimmert !
Was sich geregt und vorbewegt – ruht jetzt von seinen Werken !
Laß mich, Herr, in stiller Ruh’ dein Werk in mir vollenden !
Ein jeder will, weil solche Still, der süßen Ruhe pflegen!
Lass die Unruh’ dieser Zeit, Jesu, bald sich legen!
Ich selbst will auch nach meinem Brauch nun in mein Bettlein steigen.
Laß mein Herz zu deinem sich als zum Bettlein neigen !
Halt du die Wacht, damit kein Ach und Schmerz den Geist berühre!
Sende deiner Engel Scharen, die mein Bettlein ziere, wenn aber soll
der Wechsel wohl der Nacht der Tag und Nächte weichen,
wenn der Tag an brechen wird, dem kein Tag zugleichen
in jene Welt da diese fällt, die Zion machet weinen !
Soll nach heller siebenmal Mond und Sterne scheinen!
Alsdann wird nicht der Sonnenlicht Jerusalem verlieren,
denn das Lamm ist selbst das Licht, das die Stadt wird zieren
Halleluja, ei wär ich da – da alles lieblich klingelt;
da man ohne Abwechslung heilig! heilig! singet;
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Johann Anastasius Freylinghausen (1670–1739):
An Ostern 1689 trat Freylinghausen in die Universität Jena ein. Er fand August Hermann Franckes Predigten sehr hörenswert und wurde auch von Joachim Justus Breithaupts Botschaften angezogen; so ging er Anno 1691 nach Erfurt und folgte ihnen zu Ostern des Jahres 1692 nach Halle. Gegen Ende des Jahres 1693 kehrte er zurück.
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December 16, 2023
Guten Tag,
heute ist Sonnabend, der 16. Dezember (3. Advent 2023). – Die von einem Spähtrupp der Syrer aufgegriffene Magd (2. Buch der Könige, Kapitel 5) – ihr Name wird nicht einmal genannt! – stellt dem syrischen Hauptmann Naeman (hebräisch נַעֲמָן , d.h. »Freundlichkeit«, auch Naaman), der von einer furchtbaren Krankheit, dem Aussatz, geplagt wird, die Weinbergsarbeit und Wirksamkeit des Propheten Elisa vor. Sie gibt diesem Dienstherrn – dessen Familie sie an sich verschleppt hatte! – einen für sein Leben entscheidenden Tipp, denn er litt unter Aussatz (vielleicht Lepra?). Die ungenannte Magd ist also im Alten Testament klar gezeichnet in ihrer Demut (d.h. Gesinnung des Dienstes). Wir möchten uns ihr heute ein wenig widmen. Reflektiert sie nicht den Lobgesang Mariens: »Du hast die Niedrigkeit deiner Magd angesehen«? (Lukas 1, 46ff.) Naeman soll sich doch nach der Anordnung des Elisa im auf israelischer Seite gelegenen Jordan waschen; und hier hat die Septuaginta, die griechische Übersetzung des Alten Testaments, das Wort »taufen« (also βαπτίζειν)! – βάπτισμα bedeutete die christliche Taufe. Es kann also Naemans Untertauchen auch ein »Typos« für die Taufe sein, da die Septuaginta verwendet hier für »waschen« das griechische βαπτίζειν verwendet, das später im griechisch geschriebenen Neuen Testament die christliche Taufe bezeichnete; und die Taufe wird ebenfalls mit dem Jordan assoziiert! Naemans Diener überzeugen ihn davon, dass dieses untertauchen im Jordan ihm heilsam sein werde! Nun taucht Naeman doch siebenmal im Wasser unter, wird geheilt und bekehrt sich zu wahren Gott, also zum Gott, den Israel anruft!. Elisa weist allerdings die Dankgeschenke der Syrer zurück und segnet abschließend den Hauptmann Naaman.
Cover: Sonnenaufgang über Cali in Kolumbien, vom Flugzeug aus betrachtet. Abspann: Alena Cherny spielt eine Fuge aus »Ludus tonalis« von Paul Hindemith (1942).
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Wie lange noch?
Ps. 13: »Wie lange noch?« Beschreibung eines Problems; Vertrauensäußerung auf Rettung; Bitte um Veränderung ¬– Dank- und Lobgelübde
Für den Chormeister. Ein Psalm von/für David.
Bis wann, JHWH, vergißt du mich ganz, o Gott?
Bis wann verbirgst du dein Angesicht vor mir?
Bis wann trage ich Schmerz in meiner Seele,
Kummer in meinem Herzen Tag um Tag?
Bis wann erhebt sich mein Feind über mich?
Blicke her, antworte mir, JHWH, mein Gott!
Lass hell werden meine Augen,
dass ich nicht entschlafe zum Tod,
dass mein Feind nicht spricht: Ich habe ihn bewältigt!
Meine Bedränger, sie jubeln, weil ich wanke,
ich aber vertraue auf deine Huld,
jubeln soll mein Herz bei deiner Hilfe:
Ich will JHWH singen, denn er hat’s an mir vollbracht.
* * * * *
Cover: Mittelalterliche Handschrift dieses Psalms
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Brilliant! Neither a master's thesis nor a dissertation was found in Drosten's home!
Today I just don't feel like giving another description, you should meet me once in the moonlight! Maybe later! Just listen for once!
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– Ὄψεις καὶ θέματα –
Perspektiven und Probleme: Ein Begleitclip zur griechischen Tragödie!
Coverfoto: Hahn aus der Münchener Glyptothek
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Die wichtigsten dramatischen Festivals in Attika (λειτουργία)
¿Hablas Ático? Xavier Alejandro, de Colombia, anuncia otra producción del ajetreado taller de producción de Hartmut. ¡Y se abre otro capítulo de escenario y teatro!
Μιλάτε αττικά; Και ένα ακόμη κεφάλαιο της σκηνής και του θεάτρου ανοίγει!
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