Lasst nichts von Meinem Brot übrig... Die Speisung der Viertausend ❤️ Jesus erläutert Markus 8:1-9
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32. Predigt von Jesus… Die Speisung der Viertausend
(07.04.1872)
Markus 8:1-9
Zu der Zeit, da viel Volks da war und hatten nichts zu essen, rief Jesus seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: “Mich jammert des Volks; denn sie haben nun drei Tage bei mir beharret und haben nichts zu essen. Wenn ich sie ungespeist von mir heimgehen ließe, würden sie auf dem Wege verschmachten; denn etliche sind von ferne kommen.” Seine Jünger antworteten ihm: “Woher nehmen wir Brot hier in der Wüste, daß wir sie sättigen?” Und er fragte sie: “Wieviel habt ihr Brote?” Sie sprachen: ,Sieben.” Und er gebot dem Volke, daß sie sich auf die Erde lagerten. Und er nahm die sieben Brote, dankte, brach sie und gab sie seinen Jüngern, daß sie dieselbigen vorlegten. Und sie legten dem Volke vor. Und sie hatten ein wenig Fischlein; und er dankte und hieß dieselbigen auch vortragen. Sie aßen aber und wurden satt und huben die übrigen Brocken auf, sieben Körbe voll. Und ihrer waren bei viertausend, die da gegessen hatten; und er ließ sie von sich.
01. Dieses Evangelium handelt wieder von einer Speisung des um Mich versammelten Volkes, und zwar von viertausend an der Zahl, wobei dann am Ende sieben Körbe voll Brot übrigblieben, während es anfangs nur sieben Brote und einige Fische waren.
02. Schon einmal verrichtete Ich ein ähnliches Wunder, indem Ich fünftausend Menschen mit fünf Broten und zwei Fischen sättigte, wobei dann zwölf Körbe Brot übrigblieben. Was dort die fünf Brote und zwei Fische für geistige Bedeutung hatten, wißt ihr; auch bei diesem zweiten Male, bei dem Ich statt fünftausend nur viertausend Mann mit sieben Broten und einigen Fischlein speiste und dann sieben Körbe voll übrigblieben – wie dort zwölf -, hat alles eine geistige Bedeutung, welche Ich euch jetzt näher erklären will.
03. Die zwölf übriggebliebenen Körbe des ersten Wunders bezeichneten sowohl die zwölf Stämme Israels, als auch die zwölf Gebote, die den Menschen nach Meinem Hinscheiden noch verbleiben sollten. Die sieben Körbe, welche das zweite Mal übrigblieben, bezeichnen Meine sieben Haupteigenschaften, welche den Menschen zur Festigung und zur Richtschnur verbleiben sollten, wenn sie Mich nicht mehr persönlich besitzen würden. Diese sieben Eigenschaften heißen: Liebe, Geduld, Demut, Vergebung, Beharrlichkeit, Aufopferung und Barmherzigkeit.
04. Als Ich dem jüdischen Volke predigte, mußte Ich ihnen manchmal zurufen: “Wer Ohren hat, der höre!” Dies war ein deutlicher Beweis dafür, daß eben bei ihnen vieles zum einen Ohr hinein und zum andern hinausging, und daß die Mehrzahl Meine Lehre nicht so auffaßte, wie Ich es wollte. Das bildlich zu deutende Speisewunder am Ende Meiner Ansprache an sie bezeugt das lÜbrigbleiben gerade des Wichtigsten. Wie sie das Brot und die Fische nur verzehrten, um ihren leiblichen Hunger zu stillen, und sieben Körbe Brot zurückließen, so faßten sie auch nur oberflächlich den Inhalt Meiner Rede und ließen den Hauptinhalt derselben, Meine sieben Grundeigenschaften, welche Ich ihnen durch Gleichnisse, Wunder und wirkliche Lehren einprägen wollte, unbeachtet.
05. Wenn auch all die Gleichnisse, Worte und verrichteten Wunder dem Volke die Augen öffnen sollten, so waren doch stets wieder Schriftgelehrte und Pharisäer genug da, welche alles mögliche taten, um jeden Eindruck, den Mein Handeln auf das Volk machte, abzuschwächen oder gar zu vernichten. So suchten sie darin, daß von Mir und Meinen Jüngern die zeremoniellen Gebräuche der Kirche – Waschungen usw. – nicht eingehalten wurden, einen Grund zur Verdächtigung. Sie nahmen oft Anstoß an guten Werken, an Heilungen Kranker und dergleichen, wenn sie am Sabbat oder sonst an einem kirchlich geweihten Tag geschah. Sie regten sich darüber auf, wenn Ich nicht die vorgeschriebenen Fasten hielt oder gar mit Menschen Mich abgab, die in ihren Augen grobe Sünder oder unehrliche Leute waren. So waren sie bemüht, alles zu verdächtigen, was von Mir gesprochen und getan wurde.
06. Daher die verschiedenen Mahnungen, welche Ich Meinen Jüngern und dem Mir zuhörenden und nachfolgenden Volk gab, womit Ich ihnen beweisen wollte, daß bei Mir nur Geistiges und nicht Materielles gilt! Daher die Worte: “Was in den Menschen eingeht, das kann ihn nicht gemein oder unrein machen, sondern das, was von ihm ausgeht, das ist es, was den Menschen erniedrigen kann!” Aus dem gleichen Grunde erging der Mahnruf an Meine Jünger, sich vor dem Sauerteig der Pharisäer und des Herodes zu hüten, und aus dem gleichen Anlaß führte Ich an, was ein früherer Prophet geweissagt hatte: “Dieses Volk ehrt Mich mit den Lippen; aber sein Herz ist ferne von Mir!”
07. Als Ich diese viertausend Mann mit sieben Broten und einigen Fischlein gespeist, sie also materiell gesättigt hatte, blieben sieben Körbe Brot übrig.Wenn sie dem Anscheine nach auch geistig gesättigt waren, so ließen sie doch die von Mir als die höchsten bezeichneten Eigenschaften unbeachtet. Jeder Korb mit seinem vielseitigen Inhalt von großen und kleinen Stücken Brot bezeichnet zur Genüge, in wie vielfältiger Weise diese Meine vorher genannten Eigenschaften im menschlichen Leben ausgeübt werden könnten, wenn nicht der Mensch seinen eigenen Lebenskorb meistens mehr mit anderen, weltlichen Dingen angefüllt hätte, worin dann Mein Brot und Meine Geisteseigenschaften keinen Platz mehr haben.
08. Wenige gibt es, die wie das Weib aus Syrophönizia denken, welche auf Meine Rede: “Man soll Mein Brot nicht den Hunden vorwerfen!” doch vertrauensvoll antwortete, daß es aber den Hunden doch erlaubt sei, sich von den Brosamen zu sättigen, welche die Kinder unter den Tisch fallen lassen, was mit anderen Worten heißt: Wenn auch die Schwachen, die noch Unmündigen nicht wert oder fähig sind, sich von direkter Himmelsspeise zu nähren, so möge es ihnen doch vergönnt sein, vom Abfall das herauszusuchen, was für ihren momentanen geistigen Zustand gedeihlich ist.
09. Solch gläubige Seelen gab es in jener Zeit nur vereinzelte, und jetzt sind sie gar zur höchsten Seltenheit geworden.
10. So wie Ich gegen alle herrschenden Ansichten, seien es weltliche oder kirchliche, kämpfen mußte und – wie Ich es manchmal selbst sagte von den Juden weniger als von den Heiden erhoffte, so ist es auch in jetziger Zeit, in der von jenen wenig zu erwarten ist, welche sich Katholiken nennen und glauben, es auch wirklich zu sein, wenn sie nur die vorgeschriebenen Gebräuche halten. Ja, gerade sie, die das beste und fruchtbarste Feld für Meine Lehre sein sollten, gerade sie sind die ärgsten Widersacher alles dessen, was sie aus ihrer so bequem eingerichteten Religionslehre aufweckt und Aufopferungen und Entsagungen fordert, denen sie nicht gewachsen sind, weil ihnen die moralische Kraft der Überwindung angewöhnter Gebräuche und Ideen fehlt.
11. Sie gleichen den meisten Zuhörern jener Zeit. Sie suchen Mich überall nur in den Kirchen, aber nicht auf dem Weg des Lebens, wo sie durch Taten beweisen sollen, was sie sooft in den Kirchen geloben. Sie sind auch hungrig wie jene, lassen aber den Hauptgrund Meiner Lehre, die sieben Körbe, ruhig stehen und verzehren bloß dasjenige, was ihnen für den Moment am meisten mundet.
12. Wenn Ich euch dieses Beispiel der Sättigung von viertausend Menschen mit sieben Broten und einigen Fischlein als Thema zu einer Sonntagspredigt anführe, so ergeht damit an jeden einzelnen, wie auch an alle Zuhörer Meines Wortes die Mahnung, sich nicht mit dem oberflächlichen Eindruck Meiner Worte zu begnügen, sondern die darin verborgen liegende Geistesspeise herauszufinden, sich nach dieser in seinen Handlungen zu richten und auch die anderen zu gleicher Ausübung anzueifern.
13. Daß in jener Zeit Meine Zuhörer wenig fruchtbare Äcker für Meine Lehre waren, das wußte Ich wohl; Ich wußte aber, daß Ich nicht nur für sie, sondern für die ganze Menschheit nach ihnen redete und handelte. Ich baute nicht nur für die Gegenwart, sondern Meine Pläne reichten weiter. Als die Pläne eines göttlichen, unendlichen Wesens waren sie von ewiger Dauer und Wirkung.
14. Selbst den Pharisäern und Schriftgelehrten antwortete Ich auf ihre Forderung nach einem Wunderzeichen, daß diesem Geschlecht kein Zeichen von Mir gegeben werde, was soviel sagen will, daß dort, wo Meine sichtbare Erscheinung das größte Wunderzeichen war, kein anderes, noch mehr beweisendes nötig sei, um Meine Göttlichkeit und die Wahrheit und die ewige Dauer Meiner Lehre zu beweisen.
15. Was Ich dort von den Pharisäern und Schriftgelehrten sagte, gilt auch heutzutage allen scheinheiligen Kirchenläufern und allen über die Materie philosophierenden Gelehrten eurer Zeit. Auch sie werden keine Zeichen sehen, weil sie das größte Zeichen, die Stimme eines Gottes und Vaters im eigenen Herzen nicht anerkennen wollen. Ebensowenig glauben viele eurer Gelehrten, trotz des steten Auffindens von Gesetzen in der Natur, daß es auch einen Gesetzgeber geben muß. Sie disputieren sich und andere lieber ihr eigenes Ich hinweg, als daß. sie sich durch tatsächliche Beweise vom Dasein Gottes für besiegt erklärten.
16. Auch in dieser Zeit tobt ein immerwährender Kampf zwischen Zeremonie und Geist, zwischen Trug und Wahrheit, der alle Gemüter in Aufregung bringt. Alle Sekten, alle Gläubigen mühen sich ab, das Neuauftauchende mit dem Alten, Angewöhnten zu verbinden und zu vermischen; aber es ist vergebens. Zwei Herren kann man nicht dienen, sondern: entweder der Materie oder dem Geist! Und weil sich viele nicht entscheiden können oder nicht wollen, so ist dies schuld daran, daß sie, soviel Ich auch die Menschen mit geistigem Brot sättigen will, bis auf wenige das Nebensächliche genießen, ja danach haschen, aber das Eigentliche, Wesentliche, geistig Wahre liegenlassen.
17. So müssen Meine Jünger der jetzigen Zeit, wie jene Meiner Lehrzeit, stets die übriggebliebenen Stücke Meiner Himmelslehre oder des geistigen Brotes wieder sammeln und dann bei anderen Hungrigen ihr Glück versuchen, bis endlich die sieben Körbe Meiner göttlichen Eigenschaften leer sind und in den großen Lebenskorb der Menschheit, wie auch jedes einzelnen, übergangen sind.
18. So ergeht auch an euch der Mahnruf: Befleißigt euch, Meine sieben Eigenschaften euch zu eigen zu machen! Nehmt die geistige Sättigung nicht so oberflächlich, daß ihr etwa glaubt, mit dem Hören oder Lesen genüge es schon! Weit davon entfernt!
Denn auch zu euch werde Ich einst den Sammler schicken und werde das Übriggebliebene in Körbe legen und für Bessere, Würdigere aufbewahren lassen, die eher fähig sind, den geistigen Inhalt zu verwerten, während ihr – im Wahn, schon alles zu wissen – nicht einmal die erste Stufe geistiger Erkenntnis erklommen habt.
19. Befleißigt euch daher, Meiner direkten Mitteilung – wie einst Meine Jünger – würdig zu werden! Werdet auch ihr, wie eben diese Apostel, Verbreiter Meines Wortes! Streut es aus, jedoch so, daß es nicht auf unfruchtbaren Boden falle! Seid immer eingedenk dessen, daß alles, was ihr jetzt in so reichlichem Maße von Mir erhaltet, nicht für euch allein, sondern durch euch einst auch für andere bestimmt ist! Den einen oder andern werden Verhältnisse überkommen, wo er das Gelesene und Gehörte erproben muß; er muß zeigen, inwiefern er es verstanden und sich zu eigen gemacht hat, um es eben auch anderen so wiederzugeben, wie Ich es ihm angedeihen ließ.
20. Laßt also von Meinen Broten nichts übrig! Verdaut sie geistig! Macht sie zu eurem eigenen Ich, damit ihr als lebendig wandelnde Beispiele nicht nur durchs Wort, sondern auch durch Taten beweisen könnt, daß Liebe, Geduld, Demut, Vergebung, Beharrlichkeit, Aufopferung und Barmherzigkeit die Grundfesten eures Glaubens, die sieben Körbe sind, in welche ihr eure guten Taten sammeln wollt, um sie im eigenen Lebenskorbe als Eigentum Dem zu überbringen, der euch stets mit so vielen Gnaden und so vielem Licht aus Seinen Himmeln überschüttet hat! Amen.
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Wahre Gerechtigkeit & Falsche, scheinheilige Gerechtigkeit ❤️ Jesus erläutert Matthäus 5:20
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31. Predigt von Jesus… Wahre Gerechtigkeit
(02.04.1872)
Matthäus 5:20
Wahre Gerechtigkeit (Mt.05,20): “Ich sage euch: Es sei denn eure Gerechtigkeit besser als die der Schriftgelehrten und Pharis„er, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen!”
01. Hier in diesem Kapitel liegt vor euch Meine ganze Lehre als Inbegriff alles dessen, was den Menschen betrifft. Es wird euch gezeigt, inwiefern seine Leiden, seine Aufopferungen und Kämpfe einst einen geistigen Wert haben werden, und wie er sein Gewissen als die Waagschale und die Richtschnur zu allen Gedanken, Worten und Taten gebrauchen soll, wenn er einst Mein Kind genannt werden möchte.
02. Diese Bergpredigt war die gewaltigste Predigt, welche Ich während Meines Erdenwandels gehalten habe, und eben deswegen umfaßt sie alles, was Mich bewog, zu euch auf diese finstere Erde herabzusteigen und die größte Schmach zu erdulden – zu Meinem und Meiner Lehre größtem Triumph.
03. In dieser Predigt stellte Ich Meinen Zuhörern und Jüngern alle Seligkeiten in hoffnungsvolle Aussicht, welche denen zuteil werden sollen, die Meine Liebesgebote halten und ihretwegen Unbilden und Leiden ertragen. Ich stellte ihnen aber auch die Wichtigkeit ihrer Mission in bildlichen Ausdrücken dar, daß Ich Meine Lehre nicht vergebens predigen will, sondern daß jeder, der sie hört, sie auch anwenden und verbreiten soll. Es sind jene Verse, die vom Salz der Erde, von der Stadt auf dem Berg
und von dem angezündeten Licht handeln, damit es leuchte und nicht verborgen unter einem Scheffel brenne.
04. Ich sagte ihnen, sie seien das Salz der Erde, welches dem ätzenden oder anregenden Teile der geistig-seelischen Welt entspricht, da es zur Tätigkeit, zur Ausscheidung des Schlechten, zum materiellen Stoffwechsel notwendig ist.
05. Wo kein Salz oder Reizstoff ist, dort ist kein Leben, keine Bewegung, keine Wärme, kein Licht. Wo das Salz dumm wird – wie es im Evangelium heißt -, d.h. wo es verdirbt, da entstehen die umgekehrten Resultate, weshalb es ausgeschieden werden muß, damit es die Leute zertreten. Zu Staub und Sand zertreten, wird es anderen Schöpfungen auf anderer Basis zur weiteren Bildung behilflich sein, so wie das durch Menschen verübte Schlechte, ebenfalls durch Meine Fügungen am Ende zum Fortschritt, zur Besserung der geistigen Wesen beitragen muß, nur in anderer Form und unter anderen Umständen.
06. So ermahnte Ich das Volk und Meine Jünger, daß sie Mein Wort nicht bloß hören und für sich behalten, sondern daß sie es auch anderen mitteilen und es selbst in der Tat verwirklichen sollten. Ich sagte ihnen auch, daß Meine Lehre nicht neu sei, sondern daß sie nur die von Moses und den Propheten gegebenen Weisungen im wahren Licht darstelle, den Sinn der Worte erkläre und so der ganzen Menschheit zeige, wie alle diese göttlichen Vorhersagungen und Verordnungen der von Mir gesandten Männer stets denselben Zweck hatten, nämlich die Menschen ihren geistigen Wert erkennen zu lehren und sie alle auf dem kürzesten Weg vorzubereiten, ins große Geisterreich eintreten zu können, wie es Wesen geziemt, die einen göttlichen Funken von Mir im Herzen tragen. Ich versicherte allen, daß Meine Worte ewige Dauer haben, weil sie von dem ewigen, höchsten Wesen gegeben wurden.
07. Ich sagte ihnen auch, daß Ich jede Verunglimpfung dieser Meiner Gesetze bestrafen werde, hier und jenseits, weil Ich im voraus wußte, daß in späteren Zeiten Menschen Meine Gesetze der Liebe als Deckmantel benützen und, unter ihm ihren eigenen Interessen nachgehend, die Leidenschaften des Hasses und der Rache ungestört ausüben würden. Schon zu Meiner Zeit trieben die Pharisäer und Schriftgelehrten mit den Lehren Mosis und der Propheten das gleiche Spiel, weshalb Ich zu Meinen Jüngern und den um Mich versammelten Volk die Worte sprach: “Es sei denn eure Gerechtigkeit besser als die der Pharisäer und Schriftgelehrten, sonst werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen!”
08. Obwohl nur dieser Vers für diesen Sonntag gegeben ist, mußte Ich die vorhergehenden Verse desselben Kapitels zuerst erklären, damit wir folgerichtig auf diesen zwanzigsten Vers kommen und von diesem aus weiterschreiten können.
09. Weil Ich die falsche und scheinheilige Gerechtigkeit jener Kaste anführte, der in jener Zeit die Macht und das Recht gegeben ward, den Sinn, den Kultus und die Dogmen ihrer Religion dem Volke beizubringen und zu erklären, und weil Ich wußte, auf welche Weise sie es vollführten – nicht in Meinem, sondern in ihrem Sinne und nach ihren Plänen -, so ward Ich natürlich gezwungen, dem Volk und Meinen Jüngern diese schon vorhandenen Gesetze besser zu erklären und ihr Gewissen empfindlicher zu machen. Auch deshalb mußte Ich es tun, weil in jener Zeit die Priester und Gelehrten die Gesetze so erklärten, daß es sie nicht viel Mühe kostete, diese zu erfüllen, und weil ihnen dadurch ein weiter Spielraum blieb, die scheußlichsten Taten zu begehen, ohne dem Scheine nach gegen die mosaischen Religionsgesetze zu verstoßen; ja den Anschein erwecken konnten, als übten sie diese im strengsten Sinne aus.
10. Daher folgen dem zwanzigsten Vers alle anderen wahren Liebesgesetze, welche in jener Zeit gerade als Gegensätze zu dem Geglaubten betrachtet wurden; denn Wiedervergeltung, Rache, Haß und Verfolgung waren durch einzelne Sprüche der Religion dem Anschein nach gerechtfertigt. Auch deshalb sah man sie als Gegensätze an, weil es weit leichter ist, den Durst der Rache und des Hasses zu kühlen, als dem zu verzeihen, der feindlich gesinnt ist, oder den mit Wohltaten zu überhäufen, der nur Böses im Schilde führt.
11. Eben deswegen ist diese Predigt, besonders vom zwanzigsten Vers an, die wichtigste genannt worden, weil in ihr das Symbol der Liebe, die Fahne der Nächstenliebe und die Verzeihung von Mir als einzige Richtschnur für den Lebensweg aufgestellt wurden, indem Ich allen zurief: “Nur unter dieser Fahne und mit dieser allumfassenden Liebe, mit welcher Ich als Gott und Schöpfer alle Meine Wesen umfasse, nur mit dieser Liebe könnt ihr Menschen Bürger eines geistigen Reiches, Bürger Meines Himmels werden!”
12. Ich führte in den nachfolgenden Versen verschiedene Lebensverhältnisse an, in welchen der Mensch diese Bruder und Nächstenliebe ausüben soll und kann. Ich zeigte, wie weit diese Liebe gehen soll und muß, wenn ihre Taten vor Mir einen geistigen Wert haben sollen. Ich setzte den Eckstein der Aufopferungsfähigkeit, an dem sich leider in jener Zeit und bis auf den heutigen Tag viele gestoßen haben.
13. Ich sagte Meinen Zuhörern: Wie Ich als Gott die Sonne über Gute und Böse aufgehen lasse, wie Ich die Felder der Schlechten wie der Guten mit segnendem Regen befeuchte, so sollen auch Meine wahren Nachfolger – erhaben über alle menschlichen Leidenschaften, Mein Beispiel als Schöpfer und auch als Jesus stets vor Augen habend allen mit gleicher Liebe helfen, unbekümmert darum, ob ihnen je Dank zuteil wird oder nicht.
14. Ich stellte in dieser Predigt das Ideal eines geistig erhabenen Menschen auf und bewies selbst durch Meinen Lebenswandel, daß man so leben kann, wenn man will. Der Inhalt dieser Predigt, seien es die versprochenen Seligkeiten für die Leidenden, Kämpfenden und geduldig Ausharrenden, als auch, wie weit sich die Nächstenliebe erstrecken soll, hat heute noch dieselbe Geltung wie einst und wird sie auch nie verlieren, solange Ich, Meine geistige und Meine materielle Welt bestehen. Denn nur durch diese Gesetze und ihre Befolgung werden die vernünftig lebenden Wesen geadelt und werden Zeugen ihres göttlichen Ursprungs, während sie auf dem entgegengesetzten, am meisten gebräuchlichen und leider auch jetzt noch von vielen als rechtlich bezeichneten Weg, statt zur geistigen Höhe aufwärtszusteigen, zur materiellen Tiefe herabsinken.
15. In den folgenden Kapiteln des Matthäus wird diese Lehre noch weiter dargelegt, damit sich niemand entschuldigen kann, als hätte er nicht gewußt, was Gottes und Nächstenliebe im eigentlichen Sinne sei. So findet ihr auch im 6. Kapitel das einzige Gebet, welches Ich die Meinen lehrte, und das ihr heute noch als Inbegriff aller Gebete ansehen könnt. Nur müßt ihr den tiefen, geistigen Sinn eines jeden darin enthaltenen Wortes fassen; denn wisset, etwas anderes ist es, wenn ihr mit euren eigenen Worten betet, oder wenn Ich euch Worte in den Mund lege, die ihr bei Bedrängnissen, ja wohl auch täglich an Mich richten sollt, damit Ich euch Meine hilfreiche Hand in den Wirrnissen eines jeden neuen Tages reiche, auf daß ihr nicht fallet, sondern Meine Bergpredigt stets im Sinn behaltet und als einzige Richtschnur auf dem Prüfungsweg dieses irdischen Lebens vor Augen habt, um der im Anfang unseres Kapitels verheißenen Seligkeiten teilhaftig zu werden.
16. Ja, Meine Kinder, auch an euch geht die gleiche Mahnung wie einst an jene, die Mir bei der Bergpredigt zuhörten, wo Ich sagte: “Wenn ihr nicht gerechter werdet als eure Pharisäer und Schriftgelehrten, so könnt ihr nicht ins Himmelreich kommen!” Auch euch sage Ich: Wenn ihr die Begriffe Gerechtigkeit, Liebe, Demut und Verzeihung nicht strenger nehmt, als sie euch von vielen gepredigt und falsch ausgelegt werden, so könnt ihr nicht in Mein Reich kommen und könnt nicht Meine Kinder werden; denn zu Meinen Kindern können nur die gezählt werden, die Meinem Beispiel folgend willig ihr Kreuz tragen, und die wie Ich, als Beispiel der Demut und Selbstverleugnung, alle weltlichen Genüsse weit hinter die geistigen zurücksetzen und bei Meinem Hauptgrundsatz verbleiben, der in dem Spruch aufgezeichnet ist: “Mein Reich ist nicht von dieser Welt!”
17. Meine Kinder dürfen keine Weltkinder sein. Sie müssen danach streben, die höchste moralische Höhe zu erreichen, die überhaupt der Mensch erreichen kann. Sie müssen, wie Ich, ihrer Leidenschaften Meister werden und vertrauensvoll hinnehmen, was Ich ihnen zu ihrem Besten schicke. Sie sollen nicht die Welt als eine Gefahr fliehen, sondern sie müssen inmitten derselben alle ihre Eigenheiten, Genüsse und Versuchungen, damit sie diesen nicht unterliegen, dem wahren Werte nach beurteilen. Sie müssen in Gedanken, Worten und Taten reinen Gewissens dastehen, damit andere nicht allein ihren Worten Glauben schenken, sondern auch in ihren Taten den wirklichen Beweis des Gesagten ersehen können. Sie müssen, wie es im Evangelium heißt, als eine Leuchte dastehen, die weit hinaus über alle Unebenheiten des menschlichen Lebens ihr ruhiges Licht ausströmen läßt, das Licht der Liebe, des Vertrauens und der Verzeihung.
18. So nur können sie, wenn sie selbst gerechter, liebender, vertrauender als viele andere verirrte Kinder sind, jenen zur Richtschnur und als Wegweiser dienen, und nur so können sie nach vollendetem Lebens und Prüfungslaufe Anspruch
darauf machen, von Mir an Kindesstatt angenommen zu werden und in Mein ewiges, großes Geisterreich, in Meine Himmel einzugehen, wo ihnen für alles Ausgestandene und Erlittene jene Seligkeiten zuteil werden, die beim Beginn Meiner Bergpredigt verheißen werden.
19. Dies nehmt euch zu Herzen! Lest oft diese Predigt, welche Ich vor mehr als tausend Jahren Meinen Jüngern und dem Volk gehalten habe! Sie enthält große Verheißungen und Forderungen an euch und an Meine Geisterwelt.
20. Wer diesen Bedingungen nicht nachkommen will, dessen Leben gleicht einem schön eingebundenen Buche, das aber nur weiße leere Blätter enthält.
21. Trachtet daher, euer Lebensbuch voll guter Gedanken, Worte und Taten ins andere Leben mitzubringen! Ich habe euch ja in diesen Versen gezeigt, wie die Gedanken schon ein Versündigen gegen Meine Liebesgesetze sein können; denn es mangelt oft nur an der Gelegenheit, sie auszuführen. Wäre solche vorhanden, so vollführte der Wille, was nur flüchtige Gedanken blieben.
22. Daher hütet euch zuerst vor sündigen Gedanken! Sie entwürdigen euren inneren Seelenmenschen. Flieht ferner die Gelegenheit, solche Gedanken in Ausführung zu bringen! Bekämpft die Gedanken, und ihr seid des Handelns eher mächtig! Gebt ihr aber den ersteren Raum, so seid ihr schon in das Reich der Sünde verstrickt und nur ein günstiger Augenblick, – und eure Seele ist durch eine unüberlegte Tat ihres ganzen Schmucks, der Reinheit, der Ruhe und der Zufriedenheit und ihrer schönen Vorsätze beraubt!
23. Daher lest diese Verse alle und sehr oft! Es wird euch so vieles darin gezeigt, worin ihr noch so schwach seid und so oft sündigt gegen euch und gegen Mich. Dadurch seid ihr noch weit davon entfernt, einen Anteil an Meinem geistigen Himmelreich zu haben.
24. Murrt nicht, wenn Ich euch durch Verhältnisse stets Gelegenheit gebe, euch in dem zu üben, was euch noch am meisten mangelt, nämlich das Vertrauen auf Mich und das stete Wachsein über die Regungen des eigenen Herzens, um alles Böse und Schlechte gleich im Keim zu ersticken!
25. So, stets sich übend, erstarkt eure Kraft; so werdet ihr fähig, aller Versuchungen zur rechten Zeit Herr zu werden; und so, Meiner Bergpredigt eingedenk, werdet ihr auch einst den Lohn Meiner Jünger erhalten, wenn eure Mission hier auf dieser Erde beendet und der Sieg errungen ist, um dann dort mit neuer Kraft größeren Anforderungen Genüge leisten zu können; denn wer hier weniges treu verwaltet, den werde Ich dort über vieles setzen!
26. Gedenkt eures Vaters, der euch nicht umsonst alle diese Worte sendet! Gedenkt, daß Er euch zu dem machen möchte, zu dem Er euch erschaffen hat, nämlich zu Seinen geistigen Kindern und damit zu jenen Wesen, welche einst in Seinem Reich über Welten und Millionen von Wesen das Licht der Liebe und der Gnade ihres ewig liebenden Vaters ausstreuen sollen! Daß zu solchen Missionen in allem Leid und Unglück erprobte, also gestählte Wesen gehören, versteht sich von selbst, weil sie, Gedanken und Tatenreinheit als Stempel auf ihrer Stirne tragend, durch die Erhabenheit ihres Geistes die andern emporziehen können.
27. Deswegen gab Ich euch diese ausführliche Auseinandersetzung Meiner Liebesgebote, damit ihr nicht den Einflüssen eurer Eigenliebe Raum gebt, um gerade das zu entschuldigen, was bei Mir vielleicht die größte Sünde ist, nämlich die Gedankenspiele, die der Same zu allerlei unreifen und bösen Taten sind. Amen.
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Der reiche Fischfang... Petrus, du sollst von nun an Menschen fangen ❤️ Jesus Christus erklärt Lukas 5:1-11
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30. Predigt von Jesus… Der reiche Fischfang
(01.04.1872)
Lukas 5:1-11
Es begab sich aber, da sich das Volk zu ihm drängte, zu hören das Wort Gottes (und er stand am See Genezareth und sah zwei Schiffe am See stehen; die Fischer aber waren ausgetreten und wuschen ihre Netze), da trat er in der Schiffe eines, welches Simons war, und bat ihn, daß er`s ein wenig vom Lande führte. Und er setzte sich und lehrte das Volk aus dem Schiffe. Und als er hatte aufgehört zu reden, sprach er zu Simon: Fahre auf die Höhe und werfet eure Netze aus, daß ihr einen Zug tut!” Und Simon antwortete und sprach zu ihm: “Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich das Netz auswerfen.” Und da sie das taten, beschlossen sie eine große Menge Fische, und ihr Netz zerriß. Und sie winkten ihren Gesellen, die im andern Schiffe waren, daß sie kämen und hülfen ihnen ziehen. Und sie kamen und füllten beide Schiffe voll, also daß sie sanken. Da das Simon Petrus sah, fiel er Jesu zu den Knieen und sprach: “Herr, gehe von mir hinaus! Ich bin ein sündiger Mensch.” Denn es war ihn ein Schrecken ankommen und alle, die mit ihm waren, über diesen Fischzug, den sie miteinander getan hatten, desgleichen auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, Simons Gesellen. Und Jesus sprach zu Simon: “Fürchte dich nicht; denn von nun an wirst du Menschen fangen!” Und sie führten die Schiffe zu Land und verließen alles und folgten ihm nach.
01. In diesem Kapitel handelt es sich nicht um Gleichnisse und Bilder, in denen viel Geistiges verborgen liegt, sondern Lukas erzählt euch von der Gewinnung eines Meiner eifrigsten Jünger, des Petrus, früher Simon genannt, und seiner Mitarbeiter Jakobus und Johannes, der Söhne des Zebedäus. Lukas erzählt euch, wie Ich den Fischer Simon dadurch für Mich gewann, daß Ich ihm zeigte, daß, wer festes Vertrauen zu Mir hat, nie in seinen Hoffnungen betrogen wird, vorausgesetzt, daß seine Wünsche auch in Meinen Augen als billig und gerecht angesehen werden und den geistigen Fortschritt bezwecken wollen.
02. Das Auswerfen des Netzes durch Simon, trotz seiner Überzeugung, daß es vergeblich sein werde, und der reiche Fischfang haben zweierlei Bedeutung. Erstens bewies es dem Fischer, daß Meine Macht größer als die obwaltenden Umstände war, und zweitens zeigte es ihm, daß sein Vertrauen auf Mich nicht unbelohnt blieb. Als hierauf Petrus den Unterschied zwischen Mir und sich erkannte, rief er bittend aus: “Herr, gehe von mir, denn ich bin ein sündiger Mensch!”, und Ich, seinen künftigen Beruf wohl vorauswissend, antwortete ihm: “Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen!”
03. Daß Ich beinahe alle Meine Jünger aus dem Fischerstand wählte, hatte seinen guten, geistigen Grund darin, daß ihre Arbeit auf dem beweglichen Element, dem Wasser, und die damit verbundenen Gefahren sie mehr an eine Gottes, an eine Vorsehungslehre band und sie deswegen religiöser, frömmer und auch vermöge ihrer Hauptnahrung, der Fische, friedlicher gesinnt waren als andere, fleischessende Menschen.
04. Ich lenkte die Umstände gewöhnlich so, daß sie, ohne Meine Absicht zu merken und Meinen Einfluß zu fühlen, selbst zu Mir kamen und Mir nachfolgten. Dieses war auch hier wieder der Fall. Ich wollte durch ein Wunder – nach eurer Denkungsart – ihre Herzen gewinnen und sie zu dem großen Schritt bewegen, alles im Stich zu lassen und Mir allein nachzufolgen, was nicht so leicht war, wie ihr vielleicht glaubt. Ich mußte diese Bedingung stellen; denn in jenen Zeiten, und gemäß dem künftigen Lehrberuf Meiner Jünger, war Mir nachzufolgen und gleichzeitig der Welt oder seiner Familie anzugehören eine Unmöglichkeit.
05. Heutzutage habe Ich nicht mehr nötig, Meinen Nachfolgern solch harte Bedingungen aufzuerlegen (krit. Anmerkung d. Hrsg.), weil die Verhältnisse anders sind; und würde Ich solches verlangen, so würde die Zahl Meiner Nachfolger sehr gering ausfallen. Denn bei einem so bequemen, schon von Jugend an gewöhnten Familienleben und bei solch häuslichen Verhältnissen würde es den meisten, welche sich jetzt so begeistert für Meine Lehre zeigen, eine Unmöglichkeit sein, alles zu verlassen und Mir nachzufolgen, wie es einst Meine Jünger taten.
06. Auch unter euch, die ihr euch für Mich und Meine Lehre so begeistert wähnt, würden wenige die Charakterstärke besitzen, Mir zuliebe diesen Schritt zu tun, auch wenn sie Mich, wie einst Meine Apostel, sichtbar in ihrer Mitte leben und wirken sehen würden. Ich habe solche Mittel jetzt nicht mehr nötig und weiß wohl auch auf anderen Wegen ebenso Meinen Zweck zu erreichen wie einst unter jenen Voraussetzungen, deren Erfüllung Meine Nachfolger erst zu Meinen Jüngern machte.
07. Jetzt verlange Ich von euch und allen, welche Mir nachfolgen wollen, die Eigenschaften des Petrus, nämlich sein unbegrenztes Vertrauen auf Mich und die klare Erkenntnis seiner eigenen Unwürdigkeit. Weil er glaubte, er sei nicht würdig, in Meiner Nähe zu bleiben und zu leben, diese freiwillige Erniedrigung vor Mir hat den Fischer Simon zum Fels, zum ,Petrus` gemacht, auf welchen Ich Meine Kirche bauen will, die Himmel und Erde nie zerstören werden. Sein festes Vertrauen auf Mich, schon bei der ersten Begegnung, verstärkte sich noch fernerhin und ward zum Fels wie sein Glaube.
08. Wenn Ich also diesen Text als Wort an euch und die gesamte gläubige Menschheit richte, so wählte Ich ihn deshalb, damit Ich euch als Beispiel den Mann vor Augen führen kann, dem ihr vor allem nachfolgen sollt.
09. Auch Johannes, als personifizierte Liebe, ist ein Leitstern erster Größe am geistigen Himmel; aber um ihm ähnlich zu werden und seinen Beinamen ,Mein Liebling` zu verdienen, müßt ihr vorerst durch die Schule Petri gehen, und diese Schule ist für euch die Welt mit ihren Versuchungen.
10. Zwischen den Klippen der Welt, da alle möglichen Verhältnisse und Ereignisse dazu beitragen, gerade das als schön, angenehm und besonders wichtig zu finden, was nur von außen glänzt, aber keine Beständigkeit, sondern Verwesung in sich birgt, gerade inmitten dieser Versuchungen muß sich vorerst euer Glaube und euer Vertrauen stärken. Gerade da könnt ihr am besten sehen, wie gebrechlich ihr seid, und auf welch schwachen Füßen eure eigene moralische Kraft steht. Mitten in dem Weltgetriebe sind es diese zwei Hauptsektoren, die ihr stets im Auge haben müßt: Meine Allmacht und eure Ohnmacht! Sonst ist es unmöglich, zur Ruhe des Johannes zu gelangen, der nur Liebe und kindliche, innige Verehrung für Mich fühlte.
11. Diese zarten Regungen, dieses Hingeben in Meine Hände, dieses Leben nur für das Geistige ist den Menschen und auch Meinen Anhängern in jetzigen Weltverhältnissen nicht so leicht möglich und nicht so leicht ausführbar, da der Verfall der Welt und sein Eindringen ins geistige Leben der Menschen zu mächtig ist, als daß sich jemand gänzlich von ihm befreien könnte.
12. Eure Aufgabe und die Meiner jetzigen und künftigen Anhänger und Nachfolger ist daher, vorerst das innere, geistige Ich – wie Petrus auf das Vertrauen zu Mir und auf den festen Glauben zu stützen, daß Ich niemand verlassen werde, so drängend die Umstände sich auch gestalten sollten, die auf andere Wege als zu Mir hinzuführen scheinen.
13. Was Ich als Sohn und Vater, als Weisheit und Liebe, in der Schöpfung geistig bin, das stellten Petrus und Johannes als Meine Jünger vor. Petrus war die der Welt gegenüber zu beachtende Klugheit und Johannes die trotz alles Falschen in der Welt nie schwindende Herzensgüte, von welchen Eigenschaften die erstere Meiner Weisheit und die letztere Meiner Liebe entspricht.
14. So sollt auch ihr danach trachten, jene Worte, die Ich zu Meinen Jüngern sagte, geistig aufzufassen: “Seid listig wie die Schlangen und einfältig wie die Tauben!” Denn die List der Schlange bedeutet in geistiger Entsprechung die Weltklugheit, und die Einfalt der friedlichen Taube bezeichnet die nichts Arges, nichts Schlechtes denkende und ausübende Tugend.
15. So sehet ihr, wie in den Worten, Werken und Wundern eures Jesus während Seiner Lehrjahre alles geistigen Ursprungs ist und alles eine geistige Bedeutung besitzt. Es genügt, daß man mit Geistesaugen die innere Bedeutung der Ereignisse erwägt, so daß der dichte Schleier der Unverständlichkeit sich nach und nach lüftet und reine, lichte Wahrheit da erscheint, wo man vorher nur mystische, unzusammenhängende Worte gelesen hatte. So wie die Natur dem Wiedergeborenen, dem geistig Fortgeschrittenen ein lebendiges Buch wird, aus dem er nicht nur Vorteile fürs weltliche Leben herausliest, sondern in welchem er Mahnungen und geistige Winke für die sich danach sehnende Seele aufgezeichnet findet, ebenso ist Mein euch hinterlassenes Buch, die Bibel, eine ewige Fundgrube, in der die einzigen herrlichsten Wahrheiten verborgen liegen, welche Ich jenen vorbehalten habe, die, durch Petri Schule gegangen, bei der Liebe Johannis angelangt sind.
16. Daher befleißigt auch ihr euch, mitten zwischen Dornen dahinwandelnd, doch unverletzten Fußes, euer Ziel zu erreichen, welches am Ende aller Versuchungen und Kämpfe die unbegrenzte Liebe ist, die bildlich in allem Geschaffenen und geistig in Meiner eigenen Nähe das Vertrauen und den Glauben, welche ihr während eures Lebenslaufes gezeigt habt, reichlich belohnen wird.
17. Erinnert euch Meines Mahnrufes an Petrus vor Meiner Gefangennahme, als Ich diesen sich jetzt stark Glaubenden durch Meine Vorhersage: “Ehe der Hahn kräht, wirst du Mich dreimal verleugnen!” an seine menschliche, schwache Natur erinnerte, die er einst dort im Schiff bekannte, als er ausrief: “Gehe hinweg von mir, o Herr; denn ich bin ein sündiger Mensch!” Im Garten am Ölberg zeigte er sich stark, schlug mit dem Schwert drein, war voll des Glaubens, des Vertrauens, und kurz danach – seht die schwache menschliche Natur – verleugnete er Mich aus Furcht dreimal!
18. Deswegen gebt auch ihr euch nicht dem Wahne hin, als wäret ihr schon die Auserwählten, die Unfehlbaren! Vertraut auf Mich und nicht auf eure eigene Stärke; denn ein leichter geistiger Windstoß genügt oft, und das ganze gebäude geistigen Selbstbewußtseins und moralischer Stärke liegt danieder, zusammengeworfen wie ein von Kindern errichtetes Kartenhaus, und ihr habt dann das gleiche Resultat an euch selbst erfahren, das der Fels Petrus in Meiner Nähe erlebte, daß ohne Mich nichts, mit Mir aber alles ausführbar ist!
19. So soll auch dieser Text bei einem großen Fischzug anfangend, mit dem kleinen, aber wichtigen Resultat endigen: Wenn ihr, gleichwie Simon, bestimmt seid, nicht Fische, sondern Menschen in Mein Glaubensnetz zu ziehen, so müßt ihr zuerst bei euch selbst anfangen und nie außer acht lassen, daß nicht Worte, sondern Taten, ausgeübt im edelsten Sinne, es sind, welche die Nächsten, eure Brüder und Schwestern, in Meine Hände führen.
20. Aber bevor dieses möglich ist, müßt ihr, die Lebensklugheit Petri und dann die Liebe Johannis selbst schon im Herzen haben und stets eurer Schwäche und Meiner Stärke eingedenk sein. Auf diese Art vollführt ihr Meinen Willen in bezug auf euch und in bezug auf andere, wozu euch Mein Segen nie ermangeln wird. Amen.
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Ich bin euer Hirte & Ich suche Meine verlorenen und verirrten Schafe ❤️ Jesus erklärt Lukas 15:3-32
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29. Predigt von Jesus… Vom verlorenen Schaf
(30.03.1872)
Lukas 15:3-32
Er sagte aber zu ihnen dies Gleichnis und sprach: “Welcher Mensch ist unter euch, der hundert Schafe hat, und wenn er deren eines verliert, der nicht lasse die neunundneunzig in der Wüste und hingehe nach dem verlornen, bis daß er’s finde? Und wenn er es gefunden hat, so legt er es auf seine Achseln mit Freuden. Und wenn er heimkommt, ruft er seinen Freunden und Nachbarn und spricht zu ihnen: ,Freuet euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war!` Ich sage euch: Also wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, vor neunundneunzig Gerechten, die der Buße nicht bedürfen. Oder welches Weib ist, die zehn Groschen hat, so sie der einen verlieret, die nicht ein Licht anzünde und kehre das Haus und suche mit Fleiß, bis daß sie ihn finde? Und wenn sie ihn gefunden hat, ruft sie ihren Freundinnen und Nachbarinnen und spricht: ,Freuet euch mit mir; denn’ ich habe meinen Groschen gefunden, den ich verloren hatte!` Also auch, sage ich euch, wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.” Und er sprach: “Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und der jüngste unter ihnen sprach zu dem Vater: ,Gib mir, Vater, das Teil der Güter, das mir gehört!` Und er teilte ihnen das Gut. Und nicht lange danach sammelte der jüngste Sohn alles zusammen und zog ferne über Land; und daselbst brachte er sein Gut um mit Prassen. Da er nun all das Seine verzehret hatte, ward eine große Teuerung durch dasselbige ganze Land, und er fing an zu darben und ging hin und hängte sich an einen Bürger des Landes; der schickte ihn auf seinen Acker, die Säue zu hüten. Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit Trebern, die die Säue aßen; und niemand gab sie ihm. Da schlug er in sich und sprach: ,Wieviel Taglöhner hat mein Vater, die Brot die Fülle haben, und ich verderbe im Hunger! Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir und bin hinfort nicht mehr wert, daß ich dein Sohn heiße; mache mich zu einem deiner Taglöhner!` Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Da er aber noch ferne von dannen war, sah ihn sein Vater, und es jammerte ihn, lief und fiel ihm um seinen Hals und küßte ihn. Der Sohn aber sprach zu ihm: ,Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, daß ich dein Sohn heiße.` Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: ,Bringet das beste Kleid hervor und tut es ihm an, und gebet ihm einen Fingerreif an seine Hand und Schuhe an seine Füße, und bringet ein gemästetes Kalb her und schlachtet`s! Lasset uns essen und fröhlich sein; denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden.` Und sie fingen an fröhlich zu sein. Aber der älteste Sohn war auf dem Felde. Und als er nahe zum Hause kam, hörte er das Gesänge und den Reigen. Und er rief zu sich der Knechte einen und fragte, was das wäre. Der aber sagte ihm: ,Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat ein gemästetes Kalb geschlachtet, daß er ihn gesund wieder hat.` Da ward er zornig und wollte nicht hineingehen. Da ging sein Vater heraus und bat ihn. Er aber antwortete und sprach zum Vater: ,Siehe, so viel Jahre diene ich dir und habe dein Gebot noch nie übertreten; und du hast mir nie einen Bock gegeben, daß ich mit meinen Freunden fröhlich wäre. Nun aber dieser dein Sohn gekommen ist, der sein Gut mit Huren verschlungen hat, hast du ihm ein gemästetes Kalb geschlachtet.` Er aber sprach zu ihm: ,Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein. Du solltest aber fröhlich und guten Mutes sein; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist wieder gefunden!”
01. Dieses ganze Kapitel Meines Evangelisten Lukas handelt vom Verlorenen und von der Freude des Wiederfindens.
02. Es wurde den anwesenden Schriftgelehrten und Pharisäern in drei Gleichnissen erläutert, warum Ich nicht die Gesunden, sondern die Kranken, nicht die Guten und Gerechten, sondern die Sünder aufsuchte.
03. Um auch diese Gleichnisse im wahren Sinn aufzufassen, müssen wir – wie bei den meisten Texten – die wichtigsten Worte in desselben etwas näher erklären; denn obwohl ihr eine Sprache habt und euch ihrer Worte zum Ausdruck eurer Gedanken bedient, so muß Ich euch offen sagen, daß ihr von allen gebrauchten Worten die tiefe Bedeutung nicht versteht. Und so muß Ich sowohl als Belehrer und Erklärer Meines Evangeliums, wie auch als Sprachlehrer bei euch auftreten.
04. Hier in diesen drei Gleichnissen – vom verlorenen Schaf, vom verlorenen Groschen und vom verlorenen Sohn – ist zu erklären:
05. Erstens: Was heißt ,verloren`?
06. Zweitens: Warum sehnt man sich so sehr danach, das Verlorene wiederzufinden?
07. Und drittens: Warum hat man eine solch außerordentliche Freude über das Wiedergefundene, eine Freude, die oft bei weitem größer ist als die über das vielleicht Wertvollere und Wichtigere, das man noch im Besitz hat?
08. Seht, diese drei Fragen müssen zuerst erörtert werden, ehe wir zur geistigen Erklärung und zur geistigen Anwendung auf euch, auf das ganze Menschengeschlecht, ja auf die ganze sichtbare Schöpfung schreiten können; denn wenn man um etwas fragt, so muß man erst genau und klar die Bedeutung der Frage und deren Wert kennen, indem dadurch die Antwort schon halb gegeben ist.
09. So wollen wir nun systematisch mit der ersten Frage beginnen, welche heißt:
10. Was bedeutet das Wort ,verloren`?
11. Seht, dieses Wort bezeichnet den Gedanken, welcher denjenigen überkommt, der etwas ihm Gehörendes oder Wertes, sei es eine Person oder eine Sache, seinem Wirkungskreise entrückt sieht und nicht mehr einen Gebrauch davon machen oder einen Genuß davon haben kann! Verloren ist jedes Ding, welches einer andern Bestimmung, einer andern Richtung als der ihm zugewiesenen gefolgt ist.
12. Wenn nun diese Bedeutung so tief in das Seelenleben des Menschen eingreifen kann, so entsteht daraus die zweite oben angeführte Frage, welche heißt:
13. Warum sehnt sich der Mensch so sehr nach dem Verlorenen?
14. Die Antwort darauf lautet: Weil die Seelenruhe des Menschen durch den Verlust gestört worden ist und der Mensch sich danach sehnt, das Gleichgewicht wiederzuerlangen. So hat das Verlorene für den Besitzer eigentlich einen geistigen Wert, der oft bei weitem größer ist als der materielle Wert desselben.
15. Der Mensch sehnt sich also danach, das Verlorene wieder in seinen Besitz, in seine Wirkungssphäre zu ziehen. Er wird sich beim Fund freuen, weil das Mangelnde wieder an seinen früheren Platz und an seine Stelle gelangt und er es wieder der Bestimmung zuführen kann, welche er für die beste erachtet hatte.
16. Aus diesem Sehnen entsteht der Eifer des Suchens oder die Anwendung aller möglichen Mittel, um sich wieder in den Besitz des Verlorenen zu setzen, eine Tätigkeit, welche oft mit Mühseligkeiten und Anstrengungen verbunden ist, daraus sich dann von selbst die dritte Frage löst, welche heißt:
17. Warum freut man sich des Wiedergefundenen mehr als dessen, was man schon im Besitz hat? Das läßt sich leicht erklären. Weil nämlich das Wiederfinden, resp. das Suchen, Mühe kostet und diese Anstrengung durch den Erfolg des Findens belohnt wurde!
18. Da nun aber eine Freude – welche auch immer – erst dann zur rechten Freude wird, wenn man sie mit anderen teilen kann, so sind eben diese angeführten Gleichnisse auch deshalb beachtenswert, weil sie auch diesen Seelengenuß nicht vergessen, sondern ihn mit erwähnen. Ebenso ist in diesen drei Gleichnissen, die Ich aus verschiedenen Lebensverhältnissen wählte, auch der Schmerz über etwas Verlorenes jedem Bild entsprechend ausgedrückt.
19. Voran geht der Vergleich mit einem Hirten, der ein verlorenes Schaf sucht. Dieses Gleichnis wendet sich gegen den Einwurf, daß Ich die Gesellschaft der in den Augen der Schriftgelehrten und Pharisäer mit Sünden behafteten Leute aufsuchte.
20. Was ist ein Hirte?
21. Seht, ein Hirte ist ein Mensch, dem eine gewisse Anzahl von Tieren anvertraut ist, die er auf die rechten Weideplätze führen und im Notfall vor allen Gefahren schützen soll. Der Hirte ist eben wegen dieses Auftrags seinem Herrn verantwortlich, daß keines seiner ihm anvertrauten Tiere Schaden leide, und daß sie stets genügend Futter haben, wozu der Hirte die geeigneten Plätze auszuwählen hat.
22. Wenn Ich mit Sündern aß und auf diese Weise bewies, daß Ich eben die Kranken gegenüber den Gesunden, die keines geistigen Arztes bedurften, bevorzugte, so war gerade dieses Gleichnis vom verlorenen Schafe am besten geeignet, Meinen Jüngern den Grund Meines Verhaltens einleuchtend zu machen; denn ein verlorenes, verirrtes Schaf ist – bildlich gesprochen – ebenfalls wie ein nichtbekehrter, nicht geistig geführter oder kranker Mensch.
23. Wie ein verirrtes Schaf Unglücksfällen ausgesetzt ist, Raubtieren zur Beute fallen oder in Abgründe stürzen kann, welche Gefahren zu beurteilen es oft nicht imstande ist, ebenso läuft ein verirrter, geistig kranker Mensch, der – von der Welt verführt – von seiner geistigen Bestimmung nichts weiß, Gefahr, seine eigentliche Bestimmung als Glied eines zukünftigen, ewigen Reiches ganz zu verfehlen, um erst nach langen Zeiträumen durch große Leiden und bittere Erfahrungen dahin zu gelangen, wohin Ich ihn auf dem kürzesten Wege führen wollte.
24. Ich sagte: Der Hirt ist verpflichtet, seine Schafe auf gute Weideplätze zu führen, und dies war ja auch Meine Pflicht, als Ich es unternahm, die Menschen von den Abwegen, auf welchen sie sorglos wandelten, wieder auf den wahren Lebenspfad, zu ihrer eigentlichen geistigen Bestimmung zurückzuführen.
25. Das Beispiel vom Hirten führte Ich deswegen an, weil es erstens den Menschen in jener Zeit am leichtesten begreiflich war, und weil es Meinem Berufe als Menschensohn am besten glich, indem Ich, die auf Erden herabgestiegene Weisheit, Meinem Vater die verlorenen Kinder, wie verlaufene Schafe eines Hirten, wieder zurückzubringen suchte.
26. Wie die Freude eines Hirten groß ist, der nach langem Suchen und Umherirren sein verlorenes Schaf, das ihm anvertraute Gut, wiederfindet, so ist auch Meine Freude groß über eine wiedergefundene Seele.
27. Um diesen Vergleich aber noch deutlicher zu machen, so wählte Ich das zweite Gleichnis, welches von einem Weibe erzählt, das einen Groschen verlor und alles aussuchte, um ihn wiederzufinden.
28. Ich wußte wohl, welchen Wert die Pharisäer und Gelehrten aufs Geld legten, und so war dies emsige Suchen des Weibes – eben ihrer eigenen Denksphäre entnommen – ihnen leicht begreiflich. Man kann ja auch um eine kleine Münze besorgt sein und so lange suchen, bis sie gefunden ist!
29. Ich folgte noch anderen Gründen, als Ich ihnen das Gleichnis vom verlorenen Schaf als seelischem Wesen zuerst, dann den Verlust materiellen Gutes von vermeintlichem Wert und endlich den Verlust der geistigen Würde im verlorenen Sohn zuletzt vortrug. Ich wollte ihnen damit sagen, daß seelische Verluste leicht, materielle schwerer und geistige am schwersten zu ersetzen sind.
30. Denn bei ersteren kann durch Umstände und Verhältnisse der Verirrte von seinen falschen Ansichten abgebracht werden, worauf er wieder den rechten Weg zu gehen anfängt. Materielle Verluste aber üben gewöhnlich einen solch starken Druck auf die Seele aus, daß sie im Vertrauen zu Mir wankt, ja ganz verzweifelt und wegen des gewohnten Lebens alles mögliche aufbietet, um die weltlichen Genüsse wiederzuerlangen. Das von Mir erwähnte Weib hätte sich mit den übrigen neun Groschen zufriedenstellen können; allein, der verlorene Groschen war ihr so ans Herz gewachsen, daß sie lieber alles durchstöberte, um ihn zu finden.
31. Daß Ich auch bei diesem Gleichnis nicht den materiellen Hergang, sondern nur das Geistige im Auge hatte, ist natürlich. Deshalb sagte Ich auch bei der Wiederfindung des verlorenen Groschens, als das Weib den Fund allen Nachbarinnen und Freundinnen mitteilte, daß im Himmel eine ebensolche Freude sein werde über einen Sünder, der Buße tut, d.h. über eine vom Untergang gerettete Seele.
32. Was das dritte Gleichnis, das vom verlorenen Sohn, betrifft, so hatte Ich Meine Zuhörer nun schon so weit in den Bereich Meiner geistigen Auffassung gezogen, daß Ich ihnen als größtes und letztes Beispiel eine Erzählung geben konnte, in welcher es sich nicht um materiellen Verlust, sondern um den Verlust der geistigen Würde eines Menschen handelt, welcher, uneingedenk seines eigenen Wertes, nur der Welt und ihren Genüssen fröhnt, alle anderen Bande, die ihn an Haus und Familie knüpften, zerreißt und in die Welt hinausstürmt, allen Leidenschaften die Zügel lassend, bis er, ermattet und geistig vernichtet, im größten Unglück erst die Tiefe des Abgrundes erkennt, in den er sich freiwillig stürzte.
33. Im ersten Beispiel war es ein Hirte, der ein tief unter ihm stehendes Wesen, ein Schaf, vom Verderben rettete, indem er es wieder zu den Seinen brachte. Im zweiten Fall war es ein Weib, welches, ihr materielles Gut wiederfindend, sich glücklich schätzte. In beiden Fällen ist nur Weltliches als Beispiel benützt. Im dritten Gleichnis kommt aber zu all diesen möglichen Verlusten noch die Vaterliebe hinzu, die einen noch größeren und wertvolleren Verlust erleidet. Dieses Gleichnis war in bezug auf Mich, als den Vater aller Kreaturen, am ehesten anwendbar, weil in ihm die Reue einer verlorenen Seele auf der einen Seite und die nie versiegende Barmliebe eines liebenden Vaters mit all ihren Folgen auf der andern Seite bildlich dargestellt ist.
34. Das Beispiel vom verlorenen Sohn war, dem menschlichen Leben entnommen, das allerwichtigste, weil Ich darin Meinen Zuhörern neben den Banden der Familie zeigte, wie ein Vater sein sollte, und wie es leider bei ihnen die wenigsten waren. Ich wollte ihnen an der Freude des Vaters über den zurückgekehrten Sohn zeigen, wie groß erst die Freude bei dem Schöpfer aller Wesen sein werde, wenn Er die Menschen, die Er frei in die Welt hinausstellte, dann freiwillig wieder zu sich zurückkehren sieht. Daß über einen solchen Zurückkehrenden die Freude in Meiner Geisterwelt noch größer ist als im Familienleben bei der Heimkehr eines längst vermißten Familiengliedes, konnte Ich ihnen in diesem Gleichnis dadurch begreiflich und verständlich machen, daß Ich bildlich von dem Feste sprach, das der Vater zur Wiederkehr seines schon längst tot geglaubten Sohnes anordnete.
35. So waren diese Gleichnisse drei Bilder aus dem Menschenleben, welche nicht nur in jenen Zeiten zu finden waren, sondern sich stets wiederholen und auch bei euch zu finden sind.
36. Um die verlorenen Schafe und Söhne wieder zu retten, die ersteren selbst heimzuführen und die letzteren zur freiwilligen Umkehr zu bewegen, scheue Ich keine Mühe. Mahnungen, Bedrängnisse aller Art, Krankheiten und Todesfälle sollen ihnen fortwährend vor Augen halten, daß es noch eine andere Welt als die eben sichtbare gibt. Nichts unterlasse Ich, und selbst die gesamte Schöpfung ist ja ein Beispiel dafür, auf welche Weise der verlorene Lohn nach und nach zu mir ,seinem Schöpfer und Vater, wieder zurückkehren muß. Schon seit Äonen Zeiträumen, geht dieser Prozeß auf anderen Welten vor sich. Auf dieser eurer Erde naht er sich bald einem Abschlusse. Dadurch wird ein großer Schritt vollendet sein, damit das gebundene Geistige sich leichter und schneller entwickeln kann, um zu der Bestimmung zu gelangen, zu welcher Ich diesen Erdball und seine Bewohner auserwählt habe.
37. Alles im ganzen Universum muß sich vergeistigen, muß aufwärtsschreiten; aber ihr Menschen, deretwegen Ich selbst zur Erde kam, habt eine größere Mission als Millionen anderer Geister auf anderen Welten vor euch; denn nicht ohne Grund und Zweck wählte Ich eure Erde und auf ihr Meine eigene Demütigung als Beispiel für Mein ganzes Geisterreich.
38. Deswegen seid ihr auch alle hier mehr von Versuchungen umgeben, weil der Preis eurer künftigen Existenz ein größerer ist als der vieler, auf anderen Welten lebender Wesen, welche langsam ihren Läuterungs- und Verwandlungsprozeß durchmachen, während ihr, mit dem großen Licht Meines Worts und Meines Beispiels ausgerüstet, bei starkem Willen in kurzer Zeit dahin kommen könnt, wohin andere Wesen erst nach undenklichen Zeiträumen gelangen. Hier auf dieser kleinen Erde muß der Vergeistigungsprozeß schneller vor sich gehen. Es sind nun alle Mittel vorhanden und alle Anordnungen getroffen, daß die Menschen, so wie sie sich selbst, ihre Seele und durch sie ihren Körper vergeistigen, auch rückwirkend die in finsterer Materie gebundenen Geister zum schnelleren Fortschreiten antreiben; denn für grob gebaute Seelen ist eine grobe, starre Materie, für feinere, geistig entwickelte Wesen auch eine leichtere Unterlage nötig. So wie sich also die Menschheit vergeistigt, so folgt ihr Schritt für Schritt auch ihre Welt nach, die ihr als Wohnort angewiesen ist.
39. Daher beeilt euch, zu diesem Vergeistigungsprozeß euer Möglichstes beizutragen! Fangt bei euch selbst an; denn je mehr ihr selbst das Weltliche entbehren könnt, desto mehr vergeistigt sich euer Inneres! Dieses leuchtet endlich durch die äußere Form hindurch und bildet damit eine Abspiegelung des inneren Gehaltes.
40. Dieses Fortschreiten, je mehr es sich vorerst bei einzelnen, später bei vielen kundgibt, wird die große Lösung Meiner geistigen Frage herbeiführen, wo Ich dann, als der eine Hirte, euch alle als Meine Schafe auf den fetten Triften des Himmelslichtes alles Geistige empfangen lassen werde, das ein liebender Vater euch seit Äonen von Zeiten vorbereitet hat.
41. Sorgt daher, diesem Zweck soviel als möglich nachzukommen! Gedenkt der Freude der Geister und Wesen, die an eurem Schicksal Anteil nehmen! Und wenngleich Leiden und Kämpfe aller Art dieses Fortschreiten begleiten müssen, so ist doch das Endziel aller dieser Mühen wert. Die eigene Freude, alle Mühen überstanden zu haben, die Freude der mit euch Jubelnden im Jenseits, die Belohnung mit Meiner ewigen Vaterliebe und die ewig dauernde Steigerung von Seligkeit zu Seligkeit, von Genuß zu Genuß, werden euch die leichten Unbilden eines kurzen Probelebens vergessen machen.
42. Daher folgt dem Hirten und verirrt euch nicht wieder auf andere Wege, nachdem Er sich so viele Mühe gegeben hat, euch den rechten Weg zum ewigen Leben und zu Seiner Kindschaft zu zeigen! Amen.
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Das grosse Abendmahl scheidet die Würdigen von den Unwürdigen ❤️ Jesus erläutert Lukas 14:16-24
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28. Predigt von Jesus… Das Gleichnis vom großen Abendmahle
(27.03.1872)
Lukas 14:16-24
Er aber sprach: “Es war ein Mensch, der machte ein groß Abendmahl und lud viele dazu. Und sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahles, zu sagen den Geladenen: ,Kommt, denn es ist alles bereit!` Und sie fingen an alle nacheinander, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: ,Ich habe einen Acker gekauft und muß hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich.` Und der andere sprach: ,Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft, und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich.` Und der dritte sprach: ,Ich habe ein Weib genommen, darum kann ich nicht kommen.` Und der Knecht kam und sagte das seinem Herrn wieder. Da ward der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knechte: ,Gehe aus schnell auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen und Krüppel und Lahmen und Blinden herein!` Und der Knecht sprach: ,Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da.` Und der Herr sprach zu dem Knechte: ,Gehe aus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, auf daß mein Haus voll werde! Ich sage euch aber, daß der Männer keiner, die geladen sind, mein Abendmahl schmecken wird!”`
01. Dieses Gleichnis zeigt euch Mein Streben, die Menschheit für Mich und Meine Lehre zu gewinnen, wie auch die vorhergehenden Verse in einem Gleichnis sagen, daß Ich nicht gekommen bin, die Gesunden, sondern die Kranken aufzusuchen und sie zu heilen. Ferner zeigte Ich in den früheren Versen dieses Kapitels, wie ein jeder beschaffen sein soll, der sich Mir oder Meinem Tische nähern will, daß nämlich Bescheidenheit oder Demut die erste Eigenschaft eines Menschen sein soll, der Mir nachfolgen will. Auch die weiteren Verse dieses Kapitels setzen klar auseinander, wie derjenige, der Mir nachfolgen will, sein Herz von allem abwenden und nur Mir untertan sein muß.
02. Es sollte sich daher ein jeder fragen, bevor er sich entschließt, Mir zu folgen, ob er auch Kraft und Ausdauer besitzt, sich stets unter jeglichen Umständen und Verhältnissen zum Banner Meiner Liebe und Glaubenslehre zu bekennen und dasselbe zu verteidigen. Daraus geht hervor – was Ich euch schon oft gesagt habe -, daß Mir zu folgen, Meine Worte zu vernehmen und auszuüben eine ernste Sache ist, die nicht leicht genommen werden darf, weil nur die im strengsten Sinne verantwortlich, also Sünder sind, welche das Gesetz oder Meinen Willen kennen und doch dagegen fehlen, wenngleich ihnen ihr Gewissen davon abrät. Deswegen heißt es auch am Schlusse dieses Kapitels: “Wer Ohren hat, der höre!”, was mit anderen Worten sagen will: Man lasse nicht Meine Worte zum einen Ohr hinein und zum andern hinausgehen, sondern nehme das Gehörte wohl in sein Herz auf, überdenke es und handle danach!
03. Um nun zum eigentlichen Gleichnis vom großen Abendmahl zurückzukehren, müssen wir wieder, wie in den meisten Fällen, mit der Worterklärung anfangen, wollen wir den tieferen Sinn Meiner Rede klar vor Augen haben.
04. Ich sagte also: Es gab jemand ein Abendmahl. Was ist nun unter einem ,Abendmahl` zu verstehen? – Das Wort ist zusammengesetzt aus ,Abend` und ,Mahl`. Es obliegt uns also zuerst, diese beiden Wörter einzeln näher zu erklären, dann auf die Bedeutung des zusammengesetzten Wortes und endlich auf seine Anwendung, wie Ich sie im Gleichnis machte, überzugehen.
05. ,Abend` ist das erste Wort und bezeichnet den letzten Teil eines Tages, wo die Arbeit aufgehört hat und man Ruhe und Stärkung in der folgenden Nacht bis zum andern Morgen sucht. Der Abend ist also eigentlich der Schlußstein alles Wirkens, das während des ganzen Tages vollbracht wurde. Und wenn der Abend Ruhe und Zufriedenheit bringen soll, so muß während des Tages natürlich alles das pflichtgemäß erfüllt worden sein, was man sich beim anbrechenden Morgen vorgenommen hatte, auszuführen.
06. Daß der Mensch, welcher den ganzen Tag geschafft und gearbeitet hat, sich am Abend auch danach sehnt, seine verbrauchten Kräfte wiederzuerlangen, um am morgigen Tag seinem Lebensberuf nachzugehen, versteht sich von selbst. Und da der Körper sowohl, als auch indirekt die Seele durch aufgenommene Nahrung das während des Tages Verbrauchte zu ersetzen sucht, führt das körperliche und seelische Bedürfnis die meisten Menschen zu einem Mahl, welches, weil es am Abend eingenommen wird, eben den Namen ,Abendmahl` erhalten hat zum Unterschied vom ,Mittagsmahl`, welches, inmitten des Tages eingenommen, denselben Bedürfnissen entspricht. Es hat aber nicht, wie das Abendmahl, das Ausruhen und die Wiedergewinnung der verbrauchten Kräfte zur Folge, sondern ihm folgt wieder nach kurzer Pause tätige Beschäftigung und Anstrengung. Das Mittagsmahl ist deswegen nur mit einem kleinen Ausruhen auf dem begonnenen Weg zu vergleichen, während das Abendmahl, als Schluß des Tages, außer zum Ausruhen auch noch nebenbei zum Überschauen des während des Tages Vollbrachten anregt, wobei nur demjenigen Ruhe und Zufriedenheit wird, welcher sich mit dem ruhigen Bewußtsein an den Tisch setzen kann, alles getan zu haben, was seine Pflicht oder sein Gewissen forderte.
07. Hiermit hätten wir die Bedeutung des Abendmahls, gemäß seinem tieferen Sinn, näher bezeichnet, und wir kommen nun zur zweiten Frage, nämlich warum – wie im Gleichnis angeführt wird – jemand Gäste zu seinem Abendmahl geladen hat.
08. Nun, hier ist wieder die Hauptsache der geistige Sinn dieser Handlung, welcher uns zum Verständnis dieses Bildes führt, das Ich in diesem Gleichnis Meinen Jüngern und den sonst Anwesenden ans Herz legen wollte.
09. Das Einladen anderer, um ein Mahl mit ihnen zu teilen, beruht auf der wichtigen Tatsache, daß der Mensch nicht allein Körper, sondern auch Geist ist, und daß, obgleich er oft nur Körperliches verrichtet, sein Geist und seine Seele dabei nicht vernachlässigt sein wollen. Es ist dies einer jener tiefen Beweise für die Doppelnatur des menschlichen Organismus, abgesehen von Meinem Gottesfunken, welchen Ich in euch gelegt habe. Selbst die Tiere fühlen dieses Bedürfnis des Beisammenlebens und sind nur im Sich-aneinander-Anschließen, also nur vereint, fröhlich und zufrieden.
10. Eure klugen Materialisten glauben, es sei die ganze Welt nur bewegt und erregt durch Kraft und bestehe aus Stoff – zwei Dinge, die sie aber selbst nicht recht erklären können. Sie sollten sich nur einmal bei einem einfachen Mahl selbst belauschen, dann würden sie leichter als bei allen anderen Forschungen erfahren, daß der Mensch zwei Seiten hat, aus Materiellem und Geistigem besteht, wobei das eine nur gedeiht und gesund ist, wenn das andere beteiligt wird. Sie würden sich überzeugen, daß eine Speise nur dann gedeihlich ist, wenn sie mit geistiger Nahrung, mit Liebe vermischt ist und so den beiden Hauptelementen des menschlichen Wesens entspricht.
11. Dieser unbewußte Drang der meisten Menschen, auch geistige Nahrung zu sich zu nehmen, ist der Grund, warum sie ein Mahl in Gesellschaft dem allein zu verzehrenden vorziehen, warum der Wunsch in jedem sich klar zeigt, auch andere zu einem Mahl einzuladen, und weshalb schon das Familienleben für die Gesellschaft bei der Mittags- und Abendtafel sorgt.
12. Daß auch dieses Bedürfnis nach fröhlichem Beisammensein ins Extreme ausarten kann, wobei der Mensch sein geistiges Ich ganz vergißt oder durch Berauschung sogar verliert, das gehört nicht in unsere Untersuchung, da Ich bloß von Menschen spreche, deren Geistiges noch die Oberhand über das Körperliche hat. Wir übergehen also diese beiden oft vorkommenden Fälle, in denen der geistig geschaffene Mensch, trotz seiner höheren Bestimmung, weit unter das Tier herabsinkt.
13. Wir sind an dem Punkt angekommen, wo wir das Abendmahl, sowie den Grund des Einladens erklärt hätten, und können nun zur näheren Betrachtung des Gleichnisses, wie Ich es Meinen Jüngern und den Pharisäern gegeben habe, schreiten.
14. In den vorangegangenen Versen dieses Kapitels wird euch gezeigt, wie Ich den Pharisäern und Höhergestellten einen kleinen Wink geben wollte, daß Bescheidenheit und nicht Stolz die Zierde des Menschen sei. Ich erwähnte da, daß es besser sei, sich als geladener Gast bei einem Mahle eher an den untersten als an den höchsten Platz zu begeben, damit einem nicht die Beschämung einer Zurechtweisung begegne. Ich sagte ihnen: “Wer sich selbst erhöht, soll erniedrigt werden, und wer sich erniedrigt, soll erhöht werden!”, was mit anderen Worten sagen will: Gebt nicht eurer Eigenliebe Gehör, um zu erfahren, was für einen moralisch- geistigen Wert ihr habt, sondern erwartet dieses Urteil von anderen, von Weiseren und Höhergestellten! So entgeht ihr jeder Zurechtweisung; denn wer sich auf diese Art selbst richtet, ist auch schon gerichtet.
15. Wenn Ich ihnen ferner sagte, daß ein Mensch, wenn er jemand einladet, mit dieser Einladung möglichst auch einen Akt der Bruderliebe verbinden soll, so tat Ich es, um ihnen zu zeigen, daß der Mensch bei jeder Handlung, auch bei der geringfügigsten, seines hohen geistigen Adels eingedenk sein soll. Deswegen sagte Ich ihnen: Verpflichte nicht andere zur Erwiderung eines Liebesdienstes; denn wurde dir ein solcher vergolten, so hört die Wirkung deiner guten Tat auf, gleichsam als hättest du keine getan. Darum handle so – wenn auch Undank dein Lohn sein sollte -, daß der Empfänger einer Wohltat sie dir nie oder höchstens schwach vergelten kann! Damit zeigst du, daß du höheren Grundsätzen als bloß weltlichen Interessen gefolgt bist.
16. Die Folgen dieser Einladungen, wie Ich sie im Gleichnis anführte, daß ein jeder geladene Gast mit Ausreden sich entschuldigte, sollten Meinen Zuhörern zeigen, wie wenig Dank und Anerkennung man erhält, wenn man Wohltaten und Begünstigungen an solche austeilt, die ihrer nicht bedürfen. So sah sich der, welcher das Abendmahl geben wollte, gezwungen, um es nicht umsonst bereitet zu haben, seinen Knecht nah und fern auf die Straßen zu schicken, um alle Armen, Lahmen und Durstigen zum Mahl zu sammeln, damit es nicht verlorenginge.
17. In diesem Falle hat der Hausherr freilich keinen Akt der Menschen oder Nächstenliebe ausgeübt – denn seine ursprüngliche Absicht war es nicht, solche Gäste an dem Tisch zu haben -; aber die Not zwang ihn zu solchem Schritt. Es hat ihm aber in der Folge zur Regel gedient, die geistigen Verhältnisse der Menschen mehr zu berücksichtigen und nicht mehr nach weltlichen Glücksgütern den Wert oder Unwert seines Nebenmenschen abzuwägen.
18. Dieses und noch mehr ließe sich aus diesem Kapitel erklären, da ein jedes Wort aus Meinem Munde Unendliches enthält. Wir wollen aber damit abbrechen und uns zu der Erklärung wenden, inwiefern dieses Gleichnis auf die jetzige Zeit oder auf die Menschheit überhaupt anwendbar ist, damit ihr einen geistigen, bleibenden Nutzen daraus ziehen könnt.
19. Das große Abendmahl, welches Ich der Menschheit gesonnen bin in Bälde zu geben, läßt sich aus allem Vorhergehenden leicht erklären. Ich lade und habe schon längst die ganze Menschheit zu diesem Mahl eingeladen, bei dem sie nach getaner Arbeit, zufrieden mit sich selbst, des vollbrachten Lebenswandels sich freuen soll und dann, nach der geistigen Ruhe, getrost dem neuen, anbrechenden Morgen eines nie endenden Tages entgegensehen kann.
20. Doch wie es dem Hausherrn im Gleichnis erging, so ergeht es auch Mir. Vor lauter Weltgeschäften entschuldigen sich die meisten und verschmähen oder scheuen Meine Tafel, auf der Mein geistiges Himmelsbrot der Liebe, Demut, Sanftmut und des unbedingten Vertrauens aufgetischt werden soll. Und warum? Weil sie auf ihrem ganzen Lebenswandel gerade den entgegengesetzten Neigungen gehuldigt haben.
21. So wird auch Mir nichts anderes übrigbleiben, als Meine Knechte und Diener, die Mir treu geblieben sind, in alle Welt hinauszuschicken, um unter den Armen, Krüppelhaften und Lahmen Tischgäste zu suchen, die auf ihrer Lebensbahn genug Gelegenheit hatten, wenn nicht Liebe, so doch Duldung und Sanftmut gegen ihre Mitbrüder auszuüben. Dadurch, daß ihnen weltliche Glücksgüter zum Teil unbekannt waren, oder daß sie wenig von ihnen genießen konnten, sind sie duldsamer und leichter zugänglich geworden und genießen die auf Meinem Tisch aufgesetzten Speisen mit Freuden, da ihnen in ihren körperlichen und seelischen Leiden dieses Abendmahl, am Ende einer mühsam durchwanderten Lebensbahn, doch wenigstens das Ende aller ihrer Duldungen und Entbehrungen ist.
22. Das ,Lahme` und ,Krüppelhafte` muß auch auf das geistige Seelenleben bezogen werden, da es doch bei weitem mehr geistige Krüppel gibt als körperliche. Auch ihnen wird geholfen werden, weil sie – verwahrlost, aber nicht verdorben – die reine, wahre, geistige Kost eher annehmen werden als jene, die in ihrem Eigendünkel sich aufgeklärt wähnen und glauben, keiner Belehrung zu bedürfen. Es wird ihnen bei Meinem Abendmahl ebenso ergehen wie den Juden, zu denen Ich einst, als sie Meine Worte nicht annehmen wollten, sagte, daß es ihnen entzogen und den Heiden gegeben werde.
23. So wird denn das große Abendmahl vor Meiner Wiederkunft die Würdigen von den Unwürdigen scheiden. Den einen wird der Weg zu Mir bedeutend verkürzt, während die anderen, auf lange zurückgewiesen, sich selbst überlassen werden, bis es auch in ihnen tagt. Erst wenn sie den ganzen Tag fleißig gearbeitet, gekämpft und gelitten haben, dann erst, nach langen Zeiträumen, ist auch bei ihnen ein Abendmahl möglich.
24. Auch jenes Abendmahl, welches Ich vor Meinem Hingang mit Meinen Jüngern hielt, hatte denselben Zweck, den die Auslegung dieses Gleichnisses euch sagt.
25. Während Meines Erdenwandels lud Ich das ganze Judenvolk, die Heiden und jeden, der Mich hören wollte, ein; allein die meisten entschuldigten sich, und es blieben Mir nur die Schwachen und Verwahrlosten übrig, die – obwohl nicht mit Glücks, so doch mit vielen Geistesgütern gesegnet – eher reif waren, Mein Brot, Meine Lehre in alle Welt auszutragen.
26. So seid auch ihr jetzt in den gleichen Verhältnissen. Noch hat kein Richter, kein Hochgestellter sich gemeldet, an Meine Tafel zu treten, auf der Ich ihm die Speisen einer großen Geisteswelt auftischen könnte. Sie wenden sich alle weg von Mir, und nur jene Hartgeprüften und von der Welt halb Verlassenen sind es, die Meinem Wort Gehör geben. Aus denen werde Ich auch Meine Arbeiterschar bilden, die für Mich auf den Landstraßen und hinter den Hecken die noch in stärkerem Grad Krüppelhaften und Bedürftigen suchen soll. Solche sind am leichtesten fürs Himmelreich zu gewinnen. Sie sind am leichtesten zu einem kindlichen Sinne und zum Vertrauen auf Mich zu führen, weil in ihnen während ihres Lebens nie der stolze Mannessinn erwacht ist, der gewöhnlich bei jenen zu finden ist, die durch Güter der Welt eine Stellung erhalten haben, in der sie glauben, das Geistige entweder verleugnen oder ganz entbehren zu können.
27. Nehmt auch ihr dieses Beispiel und Gleichnis aus Meinen Lehrjahren als Fingerzeig dafür, daß ihr erstens jeder Handlung einen geistigen Stempel aufdrücken sollt, und zweitens, daß ihr nur durch Liebe, Sanftmut und Geduld wieder Liebe, Zutrauen und Vertrauen erwecken könnt! Trachtet danach, daß Ruhe und Zufriedenheit euer Mahl würze und ihr nicht mit Angst und Bangen dem großen, heranbrechenden Morgen des ewigen Liebereiches entgegensehet, wenn euer Lebenstag abgelaufen ist und ihr euch zur Rechenschaft begebt! Handelt also alle Tage so, als müßtet ihr heute von dieser Erde scheiden! Zieht euer Gewissen jeden Abend zur Rechenschaft und fragt euch: “Wäre ich bereit, wenn jetzt der Herr, mein Gott, mich zum Abendmahl laden würde?” Nur so könnt ihr, alle Tage etwas verbessernd, langsam aber sicher euer Seelenhaus ausbauen, damit es dem Äußern wie dem Innern gemäß das Haus einer von Mir durch Meinen göttlichen Funken geadelten Seele werde, welche einst wert sein wird und mit Recht Anspruch darauf hat, Mein Kind, ein Kind des Herrn der ganzen Schöpfung, genannt zu werden.
28. So seht ihr jetzt, wie Ich euch helfe, durch jeden Text, durch jeden Vers euer Inneres zu vergeistigen und zu veredeln, damit ihr, vorerst selbst als Werkzeug tüchtig, Mir einst dienen könnt – und zwar mit Erfolg – zu der hohen Aufgabe, die Ich mit euch im Auge hatte, als Ich es zuließ, daß ihr, aus so vielen bevorzugt, die Gnade genießt, von Mir durch direkte Mitteilungen für Meinen Zweck und fürs große Geisterreich erzogen zu werden.
29. Merkt euch dieses! Ich kann es euch nicht oft genug wiederholen: Harret aus! Das Ende wird euch belehren, daß Meine Worte nicht Worte der Vergänglichkeit, sondern Worte der Ewigkeit sind, wie Ich selbst ewig war, bin und sein werde! Amen.
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27. Predigt von Jesus… Der Abschied von Jesus
Matthäus 28:18-20
Jesus trat zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: “Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker, und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende!”
01. Diese Worte sagte Ich zu Meinen Jüngern, als Ich ihnen nach Meiner Auferstehung vom Tode auf einem Berg in Galiläa erschien. Es waren dies Worte, welche nicht Jesus, der Zimmermannssohn von Nazareth, zu Seinen Schülern sprach, sondern es waren Worte, die Gott der Herr alles Geschaffenen zu Seinen Kindern und einzigen Verehrern und Gläubigen Seiner Lehre redete. Denn mit dem Kreuzestod hatte Mein irdisches Wandeln auf eurer Erde seinen Abschluß und mit Meiner Auferstehung Meine Göttlichkeit ihre Bestätigung gefunden.
02. Schon bei einer anderen Gelegenheit sagte Ich zu Meinen Jüngern, daß Ich, der Sohn, und der Vater im Himmel eins sind, und daß, wer Mich sieht, auch den Vater sieht; aber ganz begreiflich war dieses Wort Meinen Jüngern doch nicht, weil sie Mich wohl als einen, mit einer größeren Willenskraft als andere ausgestatteten Menschen anerkannten, aber von ihrem Gott doch ein anderes Bild in ihrem Herzen trugen, als daß es von ihnen mit Meiner Persönlichkeit hätte gleichgesetzt werden können.
03. Nach Meiner Auferstehung, einer nach menschlichen Begriffen außergewöhnlichen Tat, stieg ihre Idee von Meiner Göttlichkeit schon etwas höher; aber erst am Himmelfahrtstag erreichte sie ihren Kulminationspunkt, wo sie Mich für das erkannten, was Ich ihnen oft gesagt hatte.
04. Ich muß bei diesen wenigen Worten des Textes solche Bemerkungen vorausschicken, damit euch das Verhältnis Meiner Jünger zu Mir in jener Zeit besser begreiflich ist, und damit ihr die Anwendung dieser Texte auch auf euch und die jetzige und noch kommende Zeit leichter einsehen lernet.
05. Wie dort Meine Jünger nach Meiner Grablegung verlassen und trostlos umherirrten und über den Verlust ihres Führers trauerten, ja selbst an Meiner göttlichen Sendung zweifelten, ebenso ist die jetzige Menschheit – gläubig oder ungläubig – unschlüssig, ob sie etwas glauben, oder ob sie wohl alles verwerfen soll.
06. Meine Jünger waren auch nicht alle von gleicher Fassungskraft, nicht alle von gleichem Eifer für Meine Lehre beseelt, nicht alle von Meiner Göttlichkeit überzeugt. Daher mußte Ich manchmal, selbst nach Meiner Auferstehung, zu außerordentlichen Kundgebungen greifen, um auch die Schwachen vollends zu überzeugen, daß Ich Der sei, für den Ich Mich ausgab, und daß Meine Worte, wie Meine Lehre, nicht für sie allein, sondern für die ganze Welt, für das ganze Geisterreich und für die Ewigkeit bestimmt seien.
07. Wie dort, so jetzt: Auch jetzt muß Ich durch kräftigere Handlungen in den weltlichen Wirren auf eurem Erdball die Eingeschlafenen wecken, die Halbwachen bestärken und die Ganzwachen beschützen, damit nicht ebenfalls Zweifel und Grübeleien den ausgestreuten Samen an seinem Aufkommen hindern.
08. Denn seht: Wenn Ich heute auf eurer Welt wieder sichtbar erscheinen werde, glaubt ihr denn, man wird Mich so ohne alle weiteren Beweise für das halten, was Ich eigentlich bin? Mitnichten! Es werden der Zweifler und Leugner, der Verfolger und Hasser genug auftreten. Und wie in jener Zeit die Hohenpriester die römischen Soldaten bestachen, daß sie aussagten, es wäre Mein Leichnam gestohlen worden, so werden auch bei Meiner Darniederkunft die Vernünftler, die Gelehrten und Priester alles aufbieten, um die Menschheit vom Gegenteil dessen zu überzeugen, was Ich den Menschen sagen werde.
09. Glaubt ja nicht, daß diese Menge von Menschen, welche jetzt in Andacht vor den Mir gebauten Altären und Kirchen kniet, sich so schnell mit der Idee vertraut machen wird, Ich sei wiedergekommen, zumal wenn sie hören wird, wo Mein erstes Auftreten und wie Meine Worte an sie gerichtet sein werden!
10. In jener Zeit, in der durch Elementarereignisse und sonstige Wunder die Juden sich wohl hätten überzeugen können, daß derjenige, den sie kreuzigen halfen, etwas anderes als ein gewöhnlicher Mensch war, konnte Ich Mich nach Meiner Auferstehung doch nicht dem ganzen Judenvolk zeigen, sondern nur Meinen Jüngern, und konnte nur den wenigen, die wahrhaft an Mich glaubten, den tatsächlichen Beweis geben, daß die Worte, die Ich zu ihnen oft klar, oft in Bilder eingekleidet, gesprochen hatte, und die von der Besiegung des Todes und von Meiner Auferstehung handelten, wahr waren.
11. Und wie in jenen Zeiten, so wird es wieder geschehen. Nur einem kleinen Kreis Meiner wirklichen Jünger wird es im Anfang zuteil werden, Mich als zurückkehrenden Jesus, aber auch als Gott, Herrn und Schöpfer des Unendlichen ertragen und erkennen zu können. Diesen werde Ich erscheinen und werde ihnen, wie einst Meinen Jüngern auf dem Berg in Galiläa zurufen: “Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden! Gehet hin, lehret die Völker und taufet sie, d.h. weihet sie alle ein in diese Lehre im Namen der göttlichen Dreieinigkeit, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! Lehret sie aber auch halten, d.h. in Taten ausüben, was ihr selbst als Wahres erkannt habt, und seid versichert, daß Ich bei euch sein werde von Anfang bis in alle Ewigkeit! Amen.”
12. So wird der Ruf an die kleine Schar ergehen, die Ich auserlesen habe zur weiteren Verbreitung Meines göttlichen Worts, welches Ich einst als Mensch mit Meinem Blut erkauft und besiegelt habe. So wird es geschehen, daß auch diese Neuerwählten, wie einst Meine Jünger, als Wiedergeborene mit aller Macht von Mir ausgerüstet werden, um ihre Worte durch Taten zu bekräftigen und Mir den Weg zu ebnen, damit Ich nur Mir zugewandten, aber nicht entfremdeten Herzen begegne.
13. Jetzt schon ist Mein Darniederkommen eingeleitet, indem Ich, wenn auch nicht sichtbar, doch schon geistig einwirke, um Mir eine Anzahl Jünger zu bilden, welche die Wege ebnen sollen. Und was die Aufgabe Meiner Jünger in jener Zeit war, was Meinen Auserwählten damals bei Meiner sichtbaren Ankunft aufgetragen wurde, das müssen Meine jetzigen Anhänger geistig vollführen. Auch ihnen, sowie euch allen, rufe Ich zu: “Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden! Zweifelt nicht an Meiner Liebe, an Meiner Lehre und an Meinem Versprechen, welches Ich der Menschheit, und somit auch euch, gegeben habe; denn Ich bin, war und werde stets der Herr sein, der Seine Kinder beschützen, führen und auch für ihr Ausharren einst belohnen wird.
14. Mir ist alle Gewalt gegeben, Mir muß alles gehorchen, von Mir ging alles aus, und zu Mir muß alles wieder zurückkehren. Streut Meinen Samen aus in die Herzen, welche gutes Erdreich für solche Frucht zeigen! Vermehret Meine Anhänger, weiht sie ein in das eigentliche Verständnis Meiner zwei einzigen Liebesgebote, damit sie das Wahre vom Falschen unterscheiden und den Irrlehren Widerstand leisten können! Mir ist die Macht gegeben, mit der sanftesten Liebelehre die härtesten, verstocktesten Gemüter zu bekehren und zu erweichen.
15. Taufet eure Mitbrüder und Mitschwestern mit dem Geist der Duldung, der Aufopferung und der Verzeihung! Lehret sie alle die Nachsicht, wie Ich sie gegen euch und die ganze Menschheit schon seit unendlichen Zeiten geübt habe! Lehret sie den geistigen Genüssen die weltlichen unterordnen! Lehret sie die große, langandauernde Ewigkeit jenseits des Grabes nicht durch eitle, nichtige Jagden nach Weltgütern verscherzen!”
16. So sollt ihr Meine Lehre als geistigen Samen ausstreuen, damit auch ihr einen Anteil haben könnt an dem Erneuerungswerk Meines geistigen Reichs, welches nach Meiner Ankunft auf Erden herrschen soll.
17. So vollführt ihr geistig, was einst Meine Apostel tatsächlich getan haben. Und wie Ich Meinen Jüngern dort in Aussicht stellte, daß sie alle einst bei Mir sein würden, so erwerbet auch ihr euch dieses Recht, in Meiner Nähe die Liebe und die ganze Seligkeit fühlen zu dürfen, die denen vorbehalten ist, die Mein Wort und Meine Lehre sich so zu eigen gemacht haben, daß sie ganz zu ihrem Ich geworden sind.
18. Seht, Ich verspreche euch viel; aber wie einst, so sage Ich auch jetzt: Mir ist alle Macht inne! Ich bin der Herr und Schöpfer, bin aber auch zugleich euer Vater, euer liebender, stets nachsichtiger Vater, der nur in den Freuden, geistigen Genüssen und Seligkeiten Seiner Kinder Seine eigenen wieder verherrlicht sieht.
19. Daher werdet ihr, wenn es vielleicht euch allen nicht zuteil wird, Mein persönliches Erscheinen auf dieser Welt mitzuerleben, von dorther, von wo Ich komme, Mich begleiten und mit Wonne und Zufriedenheit Meine väterlichen Freuden mitgenießen, wozu ihr, wie es euch euer Bewußtsein sagen wird, ebenfalls euer Scherflein beigetragen habt.
20. Dann werdet ihr Mich und Meine Führungen preisen, wenn ihr klar erkennen werdet, wie die Worte gemeint waren, welche Ich zu Meinen Jüngern einst sagte; denn ihr werdet Mich in Meiner ganzen Macht, in Meiner ganzen Liebe, in Meiner ganzen Herrlichkeit sehen, wie Ich wieder sichtbare Umkleidung wähle, um Meinen gläubigen, schon längst sich nach Mir sehnenden Schafen der einzige und wahre Hirte zu werden. Dann wird die Erde materiell dem Bilde der geistigen Welt auf ihr folgen; sie wird wieder zu einem Paradiese werden, wenn der Seelenfrieden oder das geistige Eden in allen Herzen seinen Wohnort aufgeschlagen hat.
21. Diesen Genuß und diese Feier weiter auszumalen, ist nicht möglich; denn ihr ertraget und begreifet es nicht, aber daß sie euch vorbehalten ist, das kann Ich euch versichern, – und Mein Wort trügt nicht.
22. Jetzt schon bereitet sich diese Umwandlung geistig auf eurem Weltkörper vor. Inniges Sehnen nach dem geistigen Frühling hebt die bedrängten Herzen. Es regt sich überall. Viele wissen nicht, wie ihnen geschieht. Die einen handeln mit, die andern ohne vorgesetzten Zweck. Alle treibt es zu geistiger Reife; selbst die größten Materialisten, die verstocktesten Ungläubigen und Gleichgültigen läßt es nicht in Ruhe. Wie ein Sonnenstrahl, welcher durch eine kleine Öffnung eines geschlossenen Fensterladens auf einen Schlafenden fällt und ihn beruhigt, ebenso trifft dieser Liebestrahl, der Meinem Wiederkommen vorausgeht, alle. Die einen wollen sich seiner Wirkung durch Verstandesgrübeleien entziehen. Sie schwätzen sich selbst auf einige Zeit Ruhe ins Herz; aber es hilft nichts. Neue Zweifel, neue ,Warum` steigen auf. Immer wieder regt es sich; es bewegt sie der herrschende Geist, der schon die ganze Welt in seine Sphäre eingehüllt hat. Vergebens ist es, diesen Geisteszwang abschütteln zu wollen. Die Verhältnisse und Ereignisse lassen die Menschen immer mehr fühlen, daß alles, was sie als Endziel, als Zweck ihres Lebens betrachten, nicht das Ende, nicht das letzte Ziel ist. Unaufhaltsam drängt es sie vorwärts. In Sturmeseile geht es der Zeit entgegen, in der Meine Darniederkunft ihnen allen beweisen wird, daß nicht Weltliches, sondern Geistiges angestrebt werden muß, daß nicht ein kurzes Erdenleben, sondern die lange Ewigkeit der eigentliche Aufenthalt Meiner von Mir als Geist geschaffenen Wesen ist.
23. Unaufhaltsam drängt es dem Schlußpunkt entgegen, wo Ich, wie einst Meinen Jüngern, Meinen neuen Auserwählten die gleichen Worte sagen werde: Mein ist die Macht – auf der Erde, wie im Himmel! Bereitet euch vor, Meine Kinder, wo ihr auch sein möget – hier oder dort -, dieses Auferstehungsfest der geistigen Menschenwürde mit Mir zu feiern; denn es ist nicht allein das größte Fest für euch Menschen, sondern auch das wichtigste für Mein ganzes, großes Geisterreich, in welchem dieser Schluß der Beweis sein wird, warum Ich einst auf eure kleine Erde herabstieg, und warum Ich gerade euch unansehnliche und kleine Geschöpfe auf einem in der Unendlichkeit herumkreisenden Sandkorn auserwählt habe, Meine Kinder zu werden.
24. Ich will wieder beweisen, daß Ich im Kleinsten am größten bin. Wäre Mir nicht alle Macht gegeben, so könnte Ich es nicht ausführen, wäre aber auch kein Gott, den diese Macht weit über alles Geschaffene erhebt und selbst dem größten Engelsgeist unerreichbar ist.
25. Nehmt diese Worte, ihr kleinen Kinder des großen Gottes, als Zeichen Seiner Liebe und erinnert euch Seiner Worte, die Er als Jesus einst sagte: “Wer über Kleines gesetzt, es pflichtmäßig verwaltet, dem wird einst Großes anvertraut werden.”
26. Wie Ich einst bei euch winzigen Würmern in Meiner großen Schöpfung den größten Liebesakt vollzog, so sollt auch ihr trachten, eben im Kleinsten, selbst bei sonst unscheinbaren Vorkommnissen, Meine Liebesgesetze zu befolgen und sie am ehesten und gewissenhaftesten auszuüben, damit auch ihr im Kleinsten eure größte Seelenstärke zeigen und bewähren könnt. So seid ihr Meine würdigen Kinder, die wert sind, einst über Großes gesetzt zu werden, wo ihr dann im Großen Frieden und Seligkeit verbreiten könnt, wie ihr es nicht unterlassen habt, sie auf eurer kleinen Erde bei den geringsten Verhältnissen an den Tag zu legen.
27. Dies merkt euch wohl! Weiht auch andere in die Geheimnisse eures Herzens ein, lehrt sie ebenfalls Mein Evangelium verstehen und begreifen, damit ihr, wie Meine Jünger, Anspruch haben könnt, einst in Meiner Nähe die ganze Kraft der Liebe zu genießen, deren ein göttlichväterliches Herz fähig ist! Amen
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Jesus & Seine Kinder... Der liebende Vater und gute Hirte ❤️ Jesus erläutert Johannes 14:23
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26. Predigt von Jesus… Jesus und Seine Kinder
(24.03.1872)
Johannes 14:23
“Wer mich liebet, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.”
01. Diesen Vers zu erklären genügen wenige Worte; denn es ist ganz natürlich, wenn jemand für einen andern eine Zuneigung hat und dieser noch höher gestellt und weiser ist, daß dann der erste alles mögliche tun wird, um sich die Achtung und Liebe seines höhergestellten Freundes oder Herrn zu verdienen. Er wird seine Zuneigung und Liebe durch Taten zu beweisen suchen und genau nach den Lehren und Ratschlägen des höhergestellten Freundes oder Lehrers handeln. Wenn dieses der Fall ist, so wird die Zuneigung des einen durch die Liebe des andern erwidert, und es wird dadurch ein geistiges Einvernehmen hervorgerufen, wie bei in Eintracht lebenden Familiengliedern.
02. Das ist ungefähr der Sinn dieser Worte, die Ich einst zu Meinen Jüngern sagte, und die eine Mahnung waren, auch noch nach Meinem Hingang, nachdem kein sichtbarer Einfluß durch Meine Worte und Taten mehr möglich war, auf dieser einmal eingeschlagenen Bahn zu verharren und aus Liebe zu Mir Mein Wort zu halten und danach zu leben. Ich sagte dieses Meinen Jüngern wohlweislich im voraus, weil Ich wußte, welchen Versuchungen und Einflüssen der Welt sie bei Ausführung ihrer Mission entgegengingen.
03. Deswegen machte Ich sie auch auf einen Punkt aufmerksam, den sie noch nicht begriffen hatten, nämlich, daß Ich und der Vater eins sind, und daß derjenige, der Mich sah, auch den Vater gesehen hat; denn wie Ich schon in einer früheren Texterklärung erwähnt habe – sie dachten noch immer zu menschlich. Sie konnten sich eine geistige Welt, einen geistigen Einfluß und ein geistiges, höheres Wesen, wie Ich eines bin, in körperlicher Hülle nicht recht vorstellen. Manchmal glaubten sie wohl, jetzt hätten sie diesen Begriff ganz richtig aufgefaßt; doch blieb ihnen diese Stimmung nicht. Wenn sie Gefahr lief, sich ganz zu verlieren, so mußte Ich sie auffrischen und wieder in ihrem Herzen rege machen, zumal in jener Zeit, in der die letzten Augenblicke heranrückten, die Mir die bittersten waren und auch ihnen die härtesten Schläge versetzten, da sie nie für möglich gehalten hätten, was nun vor ihren Augen geschah.
04. Deswegen versprach Ich ihnen einen Tröster und machte ihnen den Gedanken des Verlustes Meiner sichtbaren Person so leicht erträglich wie möglich.
05. Was Ich dort zu Meinen Jüngern sagte, das gilt auch in fernen Zeiten für alle diejenigen, die ebenfalls den rechten Weg des Glaubens und der Liebe einschlagen; denn alle Menschen, die Mich wahrhaft lieben wollen, bewahrheiten dieses eigentlich nur dann, wenn sie Meine Worte halten und befolgen.
06. Das Befolgen Meiner Worte, das Beweisen durch Taten ist erst der Probierstein, ob es den Menschen ernst ist, Mir auf dem Wege der Demütigung und Selbstverleugnung, den Ich selbst vorangegangen bin, zu folgen, indem sie, alle Annehmlichkeiten der materiellen Welt dahintenlassend, den Blick nur nach dem geistigen, aber ewigen Weltreich richten.
07. Viele gibt es auf dieser Welt, die das Wort ,Mich lieben` gar nicht verstehen oder es nur so deuten möchten, wie es ihnen bequem ist; mit diesen aber bin Ich nicht. Ich werde und kann nicht, weder als Sohn noch als Vater, in ihren Herzen Wohnung nehmen; denn darin ist der größte Platz den weltlichen Sorgen eingeräumt. Und es wird von ihnen Meiner und Meiner Lehre nur dann gedacht, wenn etwa ein kirchlicher Feiertag oder bittere Erfahrungen gelangen werden, daß ihr so gleichsam nur Liebäugeln mit Mir von keinem Wert und Nutzen ist, sondern daß man entweder sich Mir ganz ergeben oder in der Folge der Welt verfallen muß.
08. Solchen Menschen, die Mich nur so zur Not neben den Weltgeschäften herlaufen lassen, solchen Menschen kann Ich freilich nicht das Versprechen erfüllen, in ihrem Herzen zu wohnen; denn sie lieben Mich nicht, wie die Liebe zu Mir beschaffen sein sollte. Sie haben nur eine Art von Wohlwollen für Meine Lehre und für Meine Person übrig, wobei sie noch im Zweifel sind, ob diese besteht -, weil Ich durch Mein Wort ihnen nur Gutes rate und ihr Bestes will. Allein, sich ganz Mir hinzugeben, Mir und Meinen Fügungen alles aufzuopfern, so weit wollen sie ihre Liebe nicht ausdehnen; denn da müßten sie gar vielen weltlichen Vergnügungen und Genüssen entsagen, was nach ihrer Meinung doch nicht angeht, da man einmal in dieser Welt sei und – wie sie sich entschuldigen – mit ihr leben müsse.
09. Diese Menschen – und es gibt deren Millionen – haben noch einen weiten Weg von herben Erfahrungen zu machen, bis sie zu der Einsicht gelangen werden, daß ihr so gleichsam nur Liebäugeln mit Mir von keinem Wert und Nutzen ist, sondern daß man entweder sich Mir ganz ergeben oder in der Folge der Welt verfallen muß.
10. Überall werden sie Ruhe und Frieden suchen, alles anklagen, Mich, die Natur, die Verhältnisse oder das Schicksal, wie sie es nennen werden; aber nur sich selbst werden sie als Urheber ihres eigenen Unglücks nie erkennen wollen. So wird ihr Schicksal sein: kein Tröster, kein Friedensstifter wird zu ihnen kommen können, weil sie nicht begreifen, daß er nicht von außen hinein, sondern nur von innen heraus den Frieden herstellen kann.
11. Wenn ihr jetzt die Welt stets ärger, stets schlechter werden seht, wenn die Menschen stets unzufriedener, stets mißmutiger, stets grausamer, stets egoistischer werden, so ist überall der Grund der, daß niemand den eigentlichen Weg zum Frieden, zur Genügsamkeit und zum völligen Ergeben in Meine Führung mehr erkennt. Je mehr dieses Haschen nach flüchtigen Weltgütern und mächtigen Stellungen fortgeht, desto mehr entfernen sich die Menschen von dem eigentlichen Quell aller besseren Tugenden, und selbst das Wort ,Liebe` ist ihnen nur insofern bekannt, als es sich auf ihre irdischen Genüsse bezieht, denen sie mit aller Hast nachjagen, und die sie um jeden Preis erringen wollen.
12. Hier seht ihr die Quelle vieler Selbstmorde, als Folge von Überdruß, weil das Erwünschte sich nicht erreichen ließ. Es ist dies auch der Beweis, wie wenig in solchen Herzen von Religion oder von dem Begriff eines ewigen, geistigen Lebens vorhanden ist, wo Vergeltung für Gutes und Böses den Dahingeschiedenen erwartet, indem er in solche Lagen versetzt wird, in denen er, auf sich selbst beschränkt, alles Schlechte und Falsche aus seinem Innern ausmerzen muß, bevor er eine bessere Stellung im Geisterreiche erhalten kann.
13. Unter solchen Menschen ist natürlich denjenigen, welche wirklich Mir leben, Mir folgen und durch Taten Mir beweisen wollen, daß sie Mich lieben, das Fortschreiten bedeutend erschwert, weil sie gegen die Meinung der Mehrzahl ankämpfen müssen und, wie einst Meine Jünger, für das Segenverbreiten nur Haß und Spott ernten.
14. Aber dieses Kämpfen, dieses Streiten gegen den mächtigen Strom der materiellen Welt, das auch Meiner Jünger Los war, dieses Kämpfen ist notwendig, um Meine Kindschaft zu erreichen. Denn wenn es nicht Gott, das höchste Wesen wäre, das euch zu Seinen Kindern erziehen will, so wäre es nach menschlichen Begriffen und Forderungen schon genügend, wenn ihr so wie die große Mehrzahl der Menschen lebtet, d.h. wenn ihr Mir die Ehre zollet, euch wohl die besten Lehren gegeben zu haben, es aber euch überlassen bliebe, wie und wann ihr diese bequem mit euren weltlichen Bedürfnissen vereinbaren wolltet.
15. Aber so habe Ich es nicht gemeint, als Ich damals Meinen Jüngern: “Wer Mich liebt, der wird Mein Wort halten!”, und wie Ich euch auch jetzt wieder zurufe: “Wer Mich liebt, der muß es durch Taten beweisen!”
16. Wie Meine Jünger in jener Zeit entweder Heiden oder fanatische Juden vor sich hatten, denen sie Mein Evangelium predigen mußten, so habt ihr jetzt ebenfalls Heiden, Ungläubige, fanatische Buchstabenausleger und beschränkte Zeremonienreiter vor euch, von denen die ersten gar nichts glauben, weil es ihnen so besser zusagt, und die andern mit dem Halten des Religionskultus alles getan zu haben glauben, was sie Mir schuldig sind.
17. Wie Ich einst Meinen Jüngern versprach, ihnen den Tröster zu schicken, der sie führen und leiten wird, wenn sie überall Schwierigkeiten und Hindernissen begegnen, so wird es auch jetzt denjenigen ergehen, welche Mich im wahren Sinne lieben und Mein Wort halten wollen.
18. Wäre dies nicht die Verheißung Gottes, der alles Erduldete reichlich vergelten will, so wäre es entschuldbar, wenn selbst die Eifrigsten in ihrer Mission scheiterten und die Hoffnung verlören, auch nur den kleinsten Teil der Menschheit vom gänzlichen Verderben zu retten. Da aber Ich als Schöpfer, Herr und Vater die Zügel der ganzen Welt in der Hand habe, so werde Ich auch, wie Ich es Meinen Jüngern versprach, bei denjenigen wohnen, die Mich lieben und Mein Wort halten, d.h. Ich werde ihr Ratgeber und Führer sein. Ich werde ihnen die reifen Seelen in den Weg führen, die durch bittere Schläge zugänglich und mürbe gemacht worden sind, welche die Vergänglichkeit der Welt gekostet haben, und sich nach Besserem sehnen.
19. Ich werde Meine jetzigen Jünger im Glauben und festen Vertrauen in Meine Fügungen stets mehr bestärken, werde ihnen durch Mein Wohnen in ihren Herzen Ersatz geben für alles, was sie Meinet und Meiner Lehre wegen erdulden müssen, damit sie mitten im trüben Gewirr aller menschlichen Leidenschaften die klare Fernsicht behalten und das Ziel ihrer Aufgabe nicht aus den Augen verlieren. Daher folgt unverdrossen Meinen Worten und Meiner Lehre!
20. Wißt ihr, warum Ich selbst nun durch Meine Knechte und Schreiber euch Meinen Willen mitteile?
21. Der Grund, daß schon seit mehreren Jahren Meine direkten Mitteilungen reichlicher fließen als in früheren Zeiten, und daß Ich euch so viel Himmelsbrot gebe, wie es seit Meinem irdischen Lebenswandel nie geschehen ist, ist der, weil gerade jetzt der Zeitpunkt sich nähert, an dem die Welt ihren Gipfelpunkt in den Verirrungen und im Abweichen von Meinen Schöpfungszwecken erreichen wird. Damit nun – zumal dies Meine Wiederkunft bedingt – nicht alle Menschen verlorengehen, so habe Ich bestimmt, daß von nun an einzelnen, wie einst Meinen Jüngern, Mein Wort und Meine Lehre unverfälscht zukommen soll, nicht verschleiert wie in den Propheten, sondern klar und verständlich, wie Meine Jünger es einst die Völker lehrten.
22. Dort war das Verbreiten der Lehre schwieriger; heute aber ist durch eure Erfindung der Buchdruckerkunst das Verbreiten Meiner Lehre bei weitem leichter, so daß überallhin, wo die Finsternis der weltlichen Macht sich geltend machen will, der Schein Meines ewigen Liebe und Gnadenlichts dringen kann.
23. Ich will jetzt dem Ungläubigen die Augen öffnen und den Buchstabenauslegern Meiner Bibel den eigentlichen Sinn erklären, damit niemand sich entschuldigen könne, als hätte er nichts davon gewußt, und durch diese Ausrede Mich beschuldigen möchte, während doch die ganze Schuld auf ihn selbst fallen wird.
24. Daher seid stark, ihr wenigen, die ihr zerstreut in verschiedenen Gauen noch Meine Perlen im eigenen Herzen bewahret! Vertraut auf Mich! Ich wohne bei und in euch, Ich werde euch führen und nicht verlassen, solange ihr Mich liebt und Mein Wort haltet. Euch habe Ich alles – Mein Ich, Meine Schöpfung und das Verhältnis des Menschen zu beiden – durch viele Worte klar gezeigt. Für euch gibt es keinen Entschuldigungsgrund, als hättet ihr es nicht gewußt. Nur das eine ist noch bei manchen von euch der Fall, daß sie Mein Wort nicht in der größten geistigen Tiefe auffassen. Doch dazu werde Ich euch schon Meinen Tröster und heiligen Geist in Form von bitteren Erfahrungen und Zweifeln schicken, um auch diese letzte Schattenseite aus den Herzen Meiner Ergebenen zu entfernen; denn wer berufen ist, einst auf andere zu wirken, der muß in sich selbst fest sein und genau wissen, was er zu tun und was er zu lassen hat.
25. Meine Worte sind einfach und klar, nur dürfen nicht die Selbstliebe der Dolmetscher und falsche Ausleger dabei sein; denn sonst würde von euch manches entschuldigt, was bei Mir nicht vergeben werden kann.
26. Daher prüfet euch wohl! Bedenket: Ich treibe keinen Scherz mit euch und will auch nicht, daß ihr mit Mir nur so gelegentlich verhandelt, wie es euch gerade genehm ist!
27. Ernst ist das Leben und heilig Meine Sache! Hinter diesem flüchtigen, irdischen Scheinleben steht ein ewiges, wahres Leben, in dem keine Ausflüchte, keine Entschuldigungen gelten können und dürfen; denn es ist das Reich des wahren Gottes, der nur eine Wahrheit und die Liebe zu ihr kennt.
28. Darum befleißigt euch, Mich zu lieben und Mein Wort zu halten! Ihr tut damit den größten Dienst euch selbst; denn ihr erkämpft euch durch diese Liebe das ruhige Bewußtsein der edlen Tat und eine bessere Stellung und ein leichteres Fortschreiten im Jenseits.
29. Ich bin kein strenger Richter, kein zürnender Gott und will auch keiner sein. Ich bin – wie Ich es euch oft gesagt habe – ein liebender Vater, ein voraussehender Hirte, der seine Schafe auf gute Weideplätze und weit weg von jenen Gegenden führen möchte, wo Abgründe oder sonstige Hindernisse ihrem geistigen Leben Gefahr bringen könnten.
30. Ich will nur das Gute, weil Ich die Güte selbst bin! Ich will nur die Liebe, weil Ich die Liebe selbst bin, und Ich will euch zu geistigen, höheren Wesen machen, weil Ich als das höchste geistige Wesen selbst nur solche Kinder um Mich haben möchte, die Mir und Meinem Reiche Ehre machen und ihren Frieden und ihre Freude nur in Mir suchen.
31. Dies bezeugt das Wort, das Ich einst Meinen Jüngern sagte: “Wer Mich liebt, der wird Mein Wort halten!”
32. Haltet also Mein Wort und macht euch Meiner Liebe würdig, und das Wort im Evangelium ist auch an euch erfüllt! Amen.
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Verheissung des Trösters... Der Göttliche Geist der Wahrheit ❤️ Jesus erläutert Johannes 15:26 & 16:7
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25. Predigt von Jesus… Die Verheissung des Trösters
(20.03.1872)
Johannes 15:26 und Johannes 16:7
“Wenn aber der Tröster kommen wird, welchen ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird zeugen von mir.” “Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch gut, daß ich hingehe. Denn wenn ich nicht hingehe, so kommt der Tröster nicht zu euch; wenn ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden.”
01. Dieser Vers findet sich in zwei Kapiteln des Evangeliums Johannes vor, und zwar im ersten als ein Versprechen, daß Ich Meinen verlassenen Jüngern den Tröster, den Geist der Wahrheit senden werde, welcher ihnen zeigen wird, daß alles wahr und richtig war, was Ich sie lehrte, – und im zweiten als ein Hinweis, daß Mein Hingang notwendig war, um das zu bekräftigen, was Ich ihnen von Mir und Meiner göttlichen Sendung gesagt hatte. Denn in diesem zweiten Kapitel heißt es: “Wenn Ich nicht hingehe, so kommt der Tröster nicht zu euch!” Dadurch bewies Ich ihnen, daß Mein Hingang zum ,Vater` – wie Ich Mich dort ausdrückte – teils als Schluß Meiner Mission, teils auch als Anfangspunkt der ihrigen nach Meinen Plänen, die Ich zur Rettung der Menschen entworfen hatte, unumgänglich notwendig war.
02. Wenn ein Meister seine Zöglinge verläßt, ehe sie ganz reif sind, um auch ohne ihn den Lehrkurs fortsetzen zu können, so ernennt er gewöhnlich einen Stellvertreter, der das Weitere ausführt, was zur Vollendung des Ganzen notwendig ist. So tat auch Ich.
03. Meine Mission auf Erden oder Mein Verweilen unter Meinen Jüngern war nur so lange von Nutzen, als sie noch nicht ganz in Meine Lehre eingeweiht waren. Ich mußte Mein Dasein auf eurer Erde erst mit der größten Tat der Demütigung und der Liebe beschließen, was der praktische Teil Meiner Lehre war. Ich mußte Meinen Jüngern durch die Tat zeigen, welche Opfer Meine Lehre und deren Erhaltung verlangt, und ihnen, gleichsam vorausgehend, als ewiges Beispiel zeigen, was Meine rechten Jünger auch zu ertragen imstande sein sollen, d.h. sogar ihr Leben für ihren Glauben zu lassen, welchem Schicksal später viele von ihnen erlagen. Ich mußte ihnen auch beweisen, durch Meine Auferstehung, wie wenig der Tod seine Macht an Mir ausüben konnte. Damit sie sich aber in der Zwischenzeit bis zu Meiner Himmelfahrt oder Rückkehr in Mein Reich nach dem harten Schlag, den ihnen die Abwesenheit Meiner sichtbaren Person verursachte, recht fassen konnten, so war es Meine eigene hohe Pflicht als ihr Meister und Lehrer, ihnen einen Ersatz für Meinen Verlust in Aussicht zu stellen. So versprach Ich ihnen einen Tröster, den sie sich, als Ich es ihnen sagte, wie auch später, als Ich es wiederholte, eher als eine Persönlichkeit, denn als eine Kraft dachten.
04. Als Ich ihnen diese Worte und manches andere sagte, waren sie noch zu sehr weltliche Menschen; sie konnten den geistigen Sinn Meiner Worte, ja Meiner letzten, größten und tiefsten Abschiedsworte nicht im geistigen Sinn verstehen. Deswegen sagte Ich ihnen ja auch: “Ich hätte euch noch manches zu sagen; aber ihr könnt es nicht ertragen!”, was mit anderen Worten sagen will: “Ich kann euch Geistiges nicht in weltliche Begriffe verwandeln. Ihr seid zwar gläubige, aber noch unmündige Kinder, und es muß erst die letzte Weihe über euch kommen, die euch von Kindern zu Männern ausreift, damit ihr geeignet seid, das von Mir Gehörte zu verstehen und es anderen so wiederzugeben, wie ihr es von Mir empfangen habt.”
05. Diese Überschattung durch Meinen Geist machte sie zu Wiedergeborenen; denn Mein Geist vollzog diesen Akt als Trennung des Geistigen vom Weltlichen. Das Verstandesleben hörte auf, und das Leben des Geistes oder Herzens begann. So waren denn Meine Jünger ausgerüstet mit geistiger Willenskraft, zu reden und zu wirken, wie es Meine Lehre erheischte, um so dem von Mir begonnenen Erlösungswerk seine ewige Dauer zu sichern.
06. Was in jenen Zeiten mit Meinen Jüngern geschah, das hat sich in jedem Jahrhundert mit einzelnen, von Mir dazu erwählten Männern erneuert. Nie mangelte es an solchen, Mir ganz Ergebenen, die ihr Leben für ihre Überzeugung ließen. Immer gab es solche Mahner und Auffrischer Meiner für die Menschheit so teuer bezahlten Lehre. Sie waren bestimmt, mitten unter dem groben Mißbrauch, den man mit der Religion trieb, die Lehre des echten und wahren Glaubens nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
07. Auch in eurem Jahrhundert mangelt es an solchen Begeisterten nicht, und jetzt, da die Menschheit sich noch mehr ins Weltliche verirrt, jetzt, wo sich das Ende dieser Prüfungsperiode für die Menschheit naht, vermehren sich auch die Anhänger Meiner wahren Lehre, welche so zur Gründung Meines Reiches die ersten Bausteine liefern sollen, damit Ich schon bei Meiner Ankunft gläubige Herzen vorfinde. Denn zum zweiten Mal will Ich nicht tauben Ohren predigen, sondern die Dämmerung des Morgenrots muß da sein, und die geistigen Augen Meiner Verehrer müssen schon vorbereitet sein, das ganze Licht Meiner Liebe und Meines Erscheinens ohne Schaden ertragen zu können.
08. Wie Ich in jenen Zeiten Meinen Jüngern den Tröster versprach, welchen Ich ihnen senden würde, so lasse Ich auch jetzt in jedes fromme, Mir ergebene Herz den wahren Trost einfließen, den nur Meine Lehre, nur die wahre Religion und das wahre Glaubensbekenntnis geben kann, welches aus Meinen Worten erhellt.
09. Jetzt ist der wahre Tröster in den Menschen gelegt. Er erwächst aus der richtigen Befolgung Meiner beiden Liebesgesetze, wenn sie richtig aufgefaßt, auch in diesem Sinne ausgeübt werden.
10. Um Mein Werk zu beschleunigen, habe Ich Mich herbeigelassen, durch direkte Mitteilungen alles klar auseinanderzusetzen, was den Menschen, wie Meine Jünger einst sagten, zu hart oder zu unverständlich war. Jetzt, da Meine Mitteilungen so reichlich fließen, bin Ich eigentlich schon geistig auf eure Erde hinabgestiegen, lehre und führe Meine Kinder tatsächlich wie einst. Es fehlt nur Meine sichtbare Erscheinung, welche die Zweifelnden aber nur zum Glauben zwingen würde, was gegen die Freiheit des Menschen wäre.
11. Jetzt wähle Ich wieder Meine Jünger, die die goldene Saat Meiner Liebelehre aussäen sollen; nur habe Ich jetzt nicht mehr nötig, sie so zu führen wie einst. In jener Zeit mußte Ich andere Mittel anwenden, Ich mußte selbst kommen und ihnen das wirkliche Dasein Gottes durch Meine Worte und Taten beweisen. Jetzt braucht es diese Gewaltmittel nicht mehr; denn die Wissenschaft mit ihren Entdeckungen im Gebiete Meiner Weltschöpfung hat den mit Geist und Herz beobachtenden Menschen Wege genug geöffnet, Mich überall zu finden und Mein wirkliches Dasein anzuerkennen.
12. Der Glaubenslehre parallel läuft heutzutage die Lehre durch Überzeugung. Nur ein absichtlich blind sein Wollender wird das Dasein eines Gottes leugnen, welches doch in allen Ecken und Winkeln der Schöpfung, unten und oben, ja selbst in des Menschen eigenem Herzen trotz aller Gegenbeweise besteht. Nur ein solcher Mensch wird leugnen, daß es einen Gott, einen Gesetzgeber und – wie das hinterlassene Werk, eure Bibel, es euch lehrt – auch einen liebenden Vater gibt, der trotz Verirrungen und Ausschweifungen aller erdenklichen Art der Menschen stets Verzeihung statt Vergeltung, stets Geduld statt strengen Gerichtes übt und stets das Leben und nicht den Tod, den geistigen nämlich, verbreiten will.
13. Deshalb ist euch auch jetzt der Tröster ins Herz gelegt, und ihr seid Herren eures Friedens und eurer Ruhe. Ich brauche euch denselben nicht mehr zu senden, da ihr ihn schon von Mir empfangen habt. Es ist an euch, das Empfangene gehörig in Wort und Tat auszuüben, weil ihr dadurch zeigt, daß ihr Meine Kinder, Meine Jünger in dieser Zeit seid.
14. Kümmert euch nicht um die Ausschreitungen auf religiösem Gebiet, die sich jetzt überall regen! Sie sind wohl Wecker, doch ihren Anhängern wird über kurz oder lang der Hauptfaktor, der Tröster, fehlen, den Ich damals nur denen versprach, die Meine wahren Jünger waren, und denen auch ihr in allem nachfolgen sollt.
15. Es mögen noch so viele religiöse Lehrgebäude aufgebaut werden, wer nicht zu Meinem einfachen Hause zurückkehrt, in dem nur die Liebe, geleitet durch die Weisheit, allein thront, dem fehlt in schweren Augenblicken der Tröster überall; denn ihm fehlt neben dem wahren Glauben die wahre Überzeugung, ihm fehlt der Geist der Wahrheit, den Ich einst Meinen Jüngern versprach und auch gesandt habe, und der einem jeden zuteil wird, der Mich im Geist und in der Wahrheit begreift und im Geist und in der Wahrheit Meine Lehre in der Tat anwendet.
16. Wahrheit gibt es, wie Ich es euch vor kurzem bewies, nur eine. Wer dieser nicht huldigt, der hat auf Sand gebaut. Kommen dann die großen weltlichen und geistigen Stürme, die zur Reinigung des Geist- Seelenwesens auf dieser Erde stattfinden müssen, so wird solch ein Haus, auf flüchtigen Weisheits-oder Verstandessand gebaut, samt seiner Unterlage spurlos verschwinden, als wäre es nie dagewesen. Nur dasjenige Gebäude wird feststehen, allen Stürmen trotzen und sich als einzige Wahrheit, als einziger fester Grundbau erweisen, welches auf Mein Wort, auf das Wort des Gottes und Schöpfers des ganzen Universums, gebaut ist; denn was ein Gott sprach und mit solchen Opfern Seinem ganzen Geisterreich auch durch die Tat bewies, wie Ich auf eurer Erde, das kann nicht trügen, kann nicht täuschen. Die Getäuschten sind diejenigen, welche allen Mahnungen und Rufen aus der sicht- und unsichtbaren Natur ihre Ohren verschließen, den Tröster in ihrem Verstandesleben suchen, während er nur allein im Herzen zu finden ist.
17. Daher bedenkt jene Worte, die gerade in diesen Kapiteln 15, 16 und 17 stehen, und die Ich einst zu Meinen Jüngern gesagt habe!
18. Sie sind die wichtigsten, gewichtigsten und tiefsten; denn sie waren die Scheideworte eures Vaters, der, ehe Er den letzten Liebesakt vollziehen mußte, noch einen, und zwar den Schlußstein Seines geistigen Gebäudes, welches Er auf Erden zurückließ, gelegt hatte, dessen Bedeutung weit über die jetzige Zeit hinausragt.
19. Was Ich Meinen Jüngern versprach als den ,Tröster`, welchen Ich ihnen senden würde, das lag schon in diesen, von Meinem Lieblinge Johannes aufgezeichneten Worten. Meine Jünger verstanden sie nicht; aber ihr, die ihr jetzt schon so ziemlich geschult und vorbereitet seid, Meine Lehre zu begreifen und zu fassen, wie Ich sie verstanden und auch ausgeübt sehen möchte, ihr könnt in diesen hinterlassenen Worten den Tröster finden, der euch erleuchten, erheben und stark machen kann gegen alles Kommende, wie auch einst Mein Geist die Jünger bestärkte, um ihre künftigen Schicksale mit der zu ihrer Mission notwendigen Seelenstärke zu ertragen.
20. Euch erwachsen zwar solche bitteren Momente nicht, wie einst Meinen Jüngern bei ihrem Lehramt: aber desto mehr habt ihr zu kämpfen mit der Welt, mit ihren Annehmlichkeiten, mit euren Mitmenschen, von denen die Mehrzahl nicht den Weg, den ihr geht, sondern gerade den verkehrten eingeschlagen hat.
21. Euch wird es so gehen, wie Ich es Meinen Jüngern prophezeite: “Die Welt wird euch hassen, weil ihr nicht von ihr seid!”, d.h. weil ihr anderen Grundsätzen, anderen Prinzipien huldigt als die Mehrzahl der Menschen; aber hier ist der Tröster euch am nächsten, der euch für dieses kurze Prüfungsleben einen längeren, größeren, ja ewigen Genuß entgegenhält als Lohn für ein treues Ausharren bei dem einmal festgesetzten Wort eures Vaters, eures Jesus, der Sein irdisches Leben gab, um irdische Geschöpfe vom geistigen Verderben zu retten.
22. Daher sei auch euch das der beste Trost, den Ich jedem nach jeder vollbrachten guten Tat ins Herz lege, das die beste Belohnung und die beste Beruhigung: Meinen Lehren, Meinen Worten gefolgt zu sein, welche am Ende doch, trotz alles Weltglanzes und aller Weltmacht, die letzten Stützen sein werden, welche den Kämpfenden als Rettungspfeiler im großen Ozean der Weltereignisse bleiben werden.
23. Verlaßt daher den Tröster in eurem Herzen nicht, – und Der, welcher diesen Tröster in euer Herz legte, wird euch nicht verlassen! Das versichert euch Der, welcher schon so viel himmlisches Brot, so viel geistigen Segen und so viel wahren Trost über eure Häupter ausgeschüttet hat. Amen.
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Die geistige Heimat & Eure Bestimmung auf Erden ❤️ Jesus erläutert Johannes 16:5-6
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23. Predigt von Jesus… Die geistige Heimat
(18.03.1872)
Johannes 16:5-6
“Nun aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat; und niemand unter euch fragt mich: Wo gehst du hin?, sondern weil ich solches zu euch geredet habe, ist euer Herz voll Trauerns worden.”
01. Seht, dies ist der Text für diesen Sonntag, und obwohl er dem Anscheine nach leicht verständlich ist, so liegt doch bei weitem viel Tieferes darin, als ihr ahnen möget.
02. Nach eurem Ermessen sage Ich diese Worte deshalb zu Meinen Jüngern, weil Ich – immer von Vater und Sohn sprechend – sie vorbereiten wollte auf die nächsten Ereignisse, die der Abschluß Meines irdischen Lebenswandels waren. Weil Ich ihnen Mein Verhältnis zu ihrem Jehova nicht anders begreiflich machen konnte, als unter dem Bild von Vater und Sohn, einem Bilde, das ihrem Weltverstand näher lag und auch in geistiger Entsprechung völlig das Verhältnis der Liebe zur Weisheit ausdrückt, wie Ich zwar als Weisheit Mensch geworden, aber als Liebe der ewige Erhalter und Schöpfer des ganzen Universums geblieben bin.
03. Ich sagte dort: “Ich gehe zu Dem, der Mich gesandt hat, und niemand fragt Mich: Wo gehst Du hin?, sondern nur Trauer befällt euch alle wegen des Gedankens, ihr könntet Mich verlieren.”
04. Diese unerwartete Voraussage, daß eine Trennung zwischen Mir und ihnen möglich sei, dieser Gedanke, der nicht in ihre Vorstellungen von Meiner Göttlichkeit und Meiner Mission paßte, versetzte sie in Trauer, und sie wußten daher auf dieses Wort weder zu antworten, noch eine Frage zu stellen. Deshalb eninnerte Ich sie mit einer solchen, indem Ich sagte, daß niemand Mich frage: “Wo gehst du hin?” dies war die Frage, die sie selbst nie dachten. Es war ihnen unglaublich, daß Ich Mich jemals von ihnen entfernen würde. Und wenn sie Mich als Gott annahmen, der herabstieg, um die Menschheit von den weltlichen Banden zu erlösen, wußten sie natürlich nicht, wohin Ich gehen sollte; denn obgleich sie durch den Einfluß Meiner Worte und Wunder die Überzeugung Meines göttlichen Ursprungs hatten, verkehrten sie doch viele geistigen Begriffe in weltliche Ideen. Daraus mußten natürlich falsche Schlüsse folgen, was sehr oft geschah, wenn sie Meine Bilder oder Meine Worte nicht verstanden und Mich beschuldigten, Ich rede hart oder unverständlich.
05. Ich sagte in jener Zeit: “Ich gehe zu Dem, der Mich gesandt hat!” Und jetzt, nach so vielen Jahrhunderten, richte Ich an euch und an die ganze Menschheit die Frage und sage: “Wo geht denn ihr hin, und wer hat euch denn gesandt?” Denn so wie Ich Meine Mission, Meinen Zweck oder ein ,Warum’ des Daseins habe, so haben es auch alle aus Mir geschaffenen Wesen, ja selbst die dichteste, rohe Materie, da auch sie als sichtbarer Ausdruck gebundener, gefesteter Geister eben ihren Zweck, ihre Mission haben muß.
06. Ich frage also jetzt, da die Prüfungszeit ihrem Ende naht, die Menschen durch politische, religiöse und Elementarereignisse: “Wo geht ihr hin?”, damit sie sich besinnen sollen, wer sie eigentlich sind, und warum sie eigentlich auf diese Erde gesandt oder gestellt wurden.
07. Der geistige Wind, der Meinem baldigen Kommen vorausgeht, um, wie im materiellen Leben, die Luft von schlechten Dünsten zu reinigen, regt wie die Frühlingslüfte alles zur Tätigkeit an. Überall ertönen die Fragen: “Warum bin ich eigentlich da?” und “Was bin ich eigentlich?” und “Was ist mein Endziel, oder wo gehe ich hin?”
08. Der denkende Mensch, welcher einmal von diesen Gedanken überrascht wurde, sieht sich natürlich zwischen zwei Welten gestellt, zwischen eine sicht und eine unsichtbare. Es genügen ihm die wenigen Anhaltspunkte, welche die Vergänglichkeit alles Geschaffenen bietet, nicht mehr, um ihm Trost und Ruhe zu bringen. Alles, was vor seinen Augen entsteht, sieht er wieder vergehen, sich verändern, sich verwandeln. Und eben diese Beispiele regen auch ihn an, an die vor ihm entstehenden und vergehenden Gegenstände, so wie an sich selbst, die Fragen zu richten: “Wo kommt ihr her, ihr Geschöpfe voller Wunder und Geheimnisse, und wo gehet ihr hin?”
09. So begrüßt er das Ankommende, und so fragt er das Scheidende; und eben diese Fragen ist er auch gezwungen an sich selbst zu richten, indem er selbst, wenn er nur ein bißchen nachdenkt, noch ein größeres, unauflösbareres Rätsel ist als alle anderen, vor ihm sichtbaren Dinge. Diese Fragen, die immer wieder auftauchen, sind es, welche die Menschen, oder wenigstens viele von ihnen, zur besseren Beurteilung des Bestehenden und des Angelernten zwingen. Und wo nicht genügend Wahres und Klares das Endresultat solcher Forschung ist, dort steigt natürlich das Heer der Zweifel auf, welche mit all dem Gefundenen nicht zufrieden, mehr Gewißheit, mehr Klarheit haben wollen.
10. Dieses Drängen war stets der Anfang von geistigen und weltlichen Umwälzungen. Es war der unvermeidliche geistige Wind, welcher die menschliche Natur stets wieder aufweckte, sooft sie sich gerade in einen bequemen Schlaf weltlicher Freuden und Genüsse versenken wollte.
11. Da nun zwei Dinge diesen Wind wieder erregten – erstens Mein baldiges Kommen als Ende und Krone Meiner einstigen, auf eurer Erde vollführten Mission. Zweitens die Neigung der ganzen Menschheit von oben bis unten, sich dem weltlichen Genusse hinzugeben und das Geistige zu verleugnen -, so ertönt wieder in allen Gemütern, den meisten unbewußt der Ruf: “Wo gehen wir hin?” und “Wozu sind wir da?” Die ungenügende Antwort, die die jetzige Geistesrichtung auf diese Fragen gibt, veranlaßt den Umsturz alles Bestehenden, das Sehnen nach Neuem, aber nicht Trügerischem sondern Wahrem.
12. Die Menschen empfinden, das unsichtbare Reich ist nicht abzuleugnen. Es ist umsonst, wenn manche Gelehrte sich die Mühe geben, zu beweisen, daß nur Materie bestehe und Geistiges nicht. Die Menschen fühlen die Leere in ihrem Herzen nicht ausgefüllt, soviel grobes Material durch den Verstand auch in jenes geworfen wird. Wie bei einem Faß ohne Boden verschwindet es, wie es gekommen ist, und die alte Frage steht wieder neu vor ihrem Geiste.
13. So wird die Menschheit gedrängt, endlich einmal alle Fesseln abzustreifen, sich von dem Gängelbande zu befreien, welches viele nur zu ihrem eigenen Vorteile benützen wollen.
14. Dieses Verhältnis, dieser Streit mußte Meinem Kommen vorangehen, damit Ich am Ende nur mit denen zu tun hatte, die das Geistige dem Materiellen vorzogen und auch wußten, woher sie kamen, warum sie da sind, und wohin sie zu gehen bestimmt sind.
15. Es werden das diejenigen sein, welche, alle Stürme überlebend, mitten im Schmutz des weltlichen Egoismus und Leichtsinns sich rein gehalten haben; denn nur für Liebe werde Ich der Hirte und nur sie werden Meine Schafe sein.
16. Auch an euch, Meine Kinder, die Ich unter so vielen auserkoren habe, damit ihr, geleitet durch Mein direktes Wort, den andern als Beispiel vorangehen sollt, auch an euch tritt diese Frage ernster Art heran. Auch an euch stellt; die Lebenszeit, welche euch noch auf Erden zu ermessen ist die Frage: “Wo gehst du hin?” Sie will damit sagen: Bedenket die Verantwortung, die ihr auf euch genommen habt, das Wort eures Gottes, eures Vaters hören zu wollen! Mit diesem Hören habt ihr euch der Verpflichtung unterzogen, dieses Wort auch auszuüben; denn ohne Ausübung ist das Hören zu nichts nütze.
17. Ihr, die ihr Mein Wort hört, erfahrt und nun auch wißt, wie man demselben nachkommen soll, ihr seid doppelt strafbar, wenn ihr die Ausübung unterlaßt.
18. Meiner Jünger Herz erfüllte sich mit Trauer, als Ich sprach von Meinem Hingange zu Dem, der Mich gesandt hatte. Welches Gefühl wird denn euch überkommen, wenn auch ihr hingehen müßt zu Dem, der euch gesandt hat? Trachtet darnach, daß ihr mit dem anvertrauten Kapital, wohl benutzt und verzinst, in Mein Reich zurückkehrt und nicht, wie der faule Knecht, euer Kapitel vergrabet; denn sonst kommt ihr unreif in einer Welt an, in der es euch selbst zur Last würde, als Unreife zwischen Gereiften, als Unglückliche zwischen Glücklichen leben zu müssen!
19. Wenn ihr hingehen müßt zu Dem, der euch gesandt hat, so trachtet doch wenigstens danach, mit dem Bewußtsein in jenes Geisterreich zu treten, alles getan zu haben, was gemäß allen an euch ergangenen Worten von euch zu erwarten war! Trachtet danach, Meine Worte und Meine Lehre so für euch und für andere zu nutzen, daß viele guten Taten und nur wenige Fehler eure Lebensbilanz ausmachen, damit ihr dann ruhig, fortschreiten und den Mitbruder, der euch fragt: “Wo gehst du hin?”, getrost nach dem Morgen des ewigen Liebelichts hinweisen könnt, indem ihr saget: “Ich gehe dorthin, von wannen ich gekommen bin, und wo ewiges geistiges Fortschreiten und stetes Annähern an meinen Schöpfer und Vater möglich ist!”
20. Auch Ich sagte: “Ich gehe zu Meinem Vater, der Mich gesandt hat!” Ich ging aber auch mit dem vollen Bewußtsein, Meine Mission im strengsten Sinne erfüllt zu haben, obwohl als Mensch das Herbste Mich noch erwartet. So sollt auch ihr einst sagen und euch schon jetzt des Triumphes freuen können, wenn nach ausgestandanen Kämpfen und besiegten Versuchungen ihr getrost die Hand nach der Siegespalme ausstrecken dürft.
21. Wer von Meinem Worte nur dunkle Begriffe hat oder gar nichts weiß, den kann Ich für seine Handlungen nicht so verantwortlich machen wie diejenigen, welche Meine Lehre kennen, welche begreifen, wie und wann sie nach derselben handeln müssen. Diese, wenn sie vorsätzlich dagegen sündigen, sind strafbar und werden – nicht von Mir, sondern von ihrem eigenen Gewissen – des Wankelmutes, der Kleinmütigkeit angeklagt werden, weil es ihnen so sehr an Kraft mangelt, und weil sie, mitten unter dem Einflusse geistiger Hilfe von oben, sich so ins Netz der weltlichen Genüsse verstricken ließen, daß sie darüber ihre geistige Würde eingebüßt haben.
22. Bedenket also alle Meine Worte! So angenehm das Anhören derselben auch sein mag, so nehmt sie doch recht ernst, da nur die Befolgung Meiner zwei einzigen Liebesgebote, im strengsten Sinne, euch zu Meinen, zu Kindern des Schöpfers der ganzen Unendlichkeit stempeln kann!
23. Den Preis, welchen Ich euch aussetzte, könnt ihr noch nicht im ganzen Sinn und in seiner ganzen Tiefe begreifen, weil ihr Mein Geisterreich nicht kennt; aber würdet ihr sehen, wie Engel und große Geister euch um diesen Vorzug beneiden, ihr würdet gewiß stolz darauf sein, von Dem ausgegangen zu sein und wieder zu Dem zurückkehren zu können, der die Liebe selbst ist, eine Liebe, die ein menschlich Herz aber nicht fassen kann.
24. Welch unfaßbare Liebe liegt darin, daß die höchste göttliche Liebe euch zu ihren Kindern machen will, daß diese Liebe den niedrigsten Stand auf eurer Erde vorgezogen hat, um eben das zu beweisen, was sie als Jesus einst sagte, – daß sie als Weisheit, nach vollendeter Mission, sich wieder vereinen will mit der Liebe, von welcher sie ausgegangen ist, und zu welcher auch ihr kommen könnt, wenn ihr euch derselben würdig zu machen wisset!
25. Ich ging einst zu Meinem Vater, der Mich gesandt hat; trachtet auch ihr, dahin zu gelangen, um aus Seinen Händen die Siegeskrone für eure Kämpfe und Leiden zu erhalten – wie Ich einst als Gottmensch und Jesus vor mehr als tausend Jahren! Amen.
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Richtig beten... In Geist & Wahrheit ❤️ Jesus Christus erläutert Johannes 16:23
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24. Predigt von Jesus… Richtig beten
(19.03.1872)
Johannes 16:23
“Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: So ihr den Vater etwas bitten werdet in meinem Namen, so wird er’s euch geben!”
01. Dieser Vers, der im katholischen Kirchenjahr für diesen Sonntag bestimmt ist, sagt euch, wie Ich Meinen Jüngern als Trost für den Verlust Meiner Person die Hoffnung gab, daß sie, wenn es nötig sein werde, von Meinem Vater im Himmel alles erhalten würden, um was sie bitten. Ich stelle ihnen diese Freude in Aussicht, weil sie dadurch in geistiger Gemeinschaft mit Mir verbleiben konnten, indem Ich, wenn ihnen auch nicht mehr sichtbar, doch ihre Bitten vernehmen und auch erfüllen helfen würde.
02. Der Satz, so wie er in der Bibel aufgezeichnet ist, hat nicht viel Schwieriges, um verstanden zu werden. Und doch liegt etwas bei weitem Tieferes darin, sobald ihr ihn nur ernstlich betrachten wollt!
03. Um euch näher in seine geistige Entsprechung und Deutung einzuführen, müssen wir vorerst die Frage: “Was ist denn eigentlich eine Bitte?” beantworten.
04. Sehet, es wird von euch – wie Ich schon öfters gesagt habe – so manches Wort ausgesprochen, ohne daß ihr nur im mindesten eine Ahnung davon habt, was es eigentlich bedeutet! Dies ist ein Zeichen, wie wenig ihr die Tiefe, Kraft und Gewalt des Wortes, als Ausdruck eines Gedankens kennt. Deswegen bin Ich öfters gezwungen, euch vorher auf die einzelnen Worte, aus denen ein aus der Bibel angeführter Satz besteht, aufmerksam zu machen, um euch so nach und nach in ihr Verständnis einzuführen. Solange ihr die Zerlegung der Worte und ihre entsprechende Deutung nicht kennt und zu finden vermögt, solange ist von einem eigentlichen Verstehen der Bibelstellen, auch der einfachsten, keine Rede. Die Bibel mit all dem in ihr niedergelegten Weisheitsschatz bleibt dann für euch unverständlich; höchstens gewährt sie, wenn man sich mit dem oberflächlichen Buchstabensinne begnügt, dem einen oder andern in schweren Momenten des irdischen Lebens einigen Trost und Frieden.
05. Um auf unseren Satz des Evangeliums Johannes zurückzukommen, wollen wir vorerst die Frage beantworten, was eine Bitte ist, und auf die geistige Bedeutung übergehen, wie eine Bitte zu nehmen ist, wenn sie an Mich als allwissenden Herrn und Schöpfer gerichtet wird.
06. Nun seht, eine Bitte ist ein Flehen um Hilfe bei einem Mächtigeren oder Stärkeren, wenn die eigenen Kräfte nicht ausreichen. Es ist ein Ansuchen um tätigen Beistand entweder für sich selbst oder für ein anderes Wesen, das der Unterstützung oder Hilfe bedarf.
07. Was bezeugt nun dieses Anflehen? Es bezeugt die eigene Ohnmacht; diese veranlaßt zum Bitten, da man nicht befehlen kann.
08. Wenn nun ein Bittsteller eine Bitte an jemand stellt und sich dabei auf andere, wohlwollende oder befreundete Menschen bezieht und mittels der Nennung ihres Namens oder mittels der Fürsprache der Person selbst bei Einflußreicheren einen günstigen Eindruck machen will, so bezeugt dies wieder, daß der Bittsteller durch die Anrufung eines Namens, der auch dem Dritten teuer und angenehm ist, ihn um so eher zu bewegen hofft, dem angesuchten Begehren zu willfahren.
09. Wenn ihr also diese einfache Bemerkung erwägt, so begreift ihr leicht, warum Ich als Jesus Meinen Jüngern anempfohlen habe, in Meinem Namen den Vater im Himmel zu bitten, und warum Ich ihnen im voraus versprochen habe, daß keine ihrer Bitten unerfüllt bleiben werde. Ich wollte sie dadurch stets an ihre eigene Ohnmacht erinnern, ihnen zu Gemüt führen, daß sie aus sich selbst nichts zu verrichten vermögen, und wollte dabei auch nebenbei die Erinnerung an Mein Wirken und Leben unter ihnen wach erhalten, weil sie nur so – dem geistigen Streben mehr zugewendet – das Weltliche nach seinem eigentlichen Wert einschätzen und daher nie mißdeuten würden.
10. Diese Art zu bitten sollte ein stetes Wachsen des Vertrauens zu Mir bewirken, der Ich, obwohl nicht mehr sichtbar, doch geistig stets um sie war. Sie glaubten dadurch auch mehr an Meine Abkunft von oben und konnten anderen diesen unerschütterlichen Glauben an die Führung eines höchsten Wesens als Schöpfer, Erhalter, Herr und Vater beibringen.
11. Daß Ich als Gott ihre Bitten nicht nötig hatte und schon seit Äonen von Zeiten vorauswußte, wessen sie bedurften, und was zu ihrem Besten war, das versteht sich von selbst. Das Bitten hatte nur den Zweck, in ihnen, wie in den Menschen überhaupt, das Zutrauen zu Mir als höchstem Wesen zu erwecken, daß Ich nicht ein Gott bin, vor dessen Größe der winzige Mensch erzittern soll, sondern daß Ich – wohl ein Gott und ein höchstes Wesen – als liebender Vater Meinen Kindern und erschaffenen Wesen zugänglich bin, und zwar durch demütiges Annähern, durch inbrünstiges Bitten oder Gebet, welches nur von einem liebenden Vater, aber nicht von einem streng richtenden Gott erhört werden kann.
12. Daß Ich Mich als Jesus zum Fürbitten anbot, daß Ich sagte: “Was ihr in Meinem Namen bittet, wird euch der Vater im Himmel gewähren!”, das geschah deswegen, weil sie während Meines Lebenswandels Meine Liebe, Meine Duldung und Geduld mit den Fehlern anderer gesehen und begriffen hatten und sich so in schwachen Umrissen eine Vorstellung von dem Vater machen konnten, der einem solchen Sohne, wie Ich es als Jesus war, bei allen Gelegenheiten Seine Liebe bewies. Nur so wurde ihnen der unzugängliche Gott Jehova zugänglich, nur so faßten sie Mut, ihr Herz zu Mir zu erheben, und nur so vertrauten sie auch darauf, daß, wenn sie in Meinem Namen beteten oder um Erhörung ihrer Bitten flehten, sie auch ein geneigtes Ohr bei Mir finden würden.
13. Auf diese Art ward die geistige Verbindung, welche Mich als Jesus früher mit ihnen einerseits und mit Meiner Liebe oder dem Vater anderseits verbunden hatte, nie gestört. Nur so gingen Meine Jünger getrost in die Welt hinaus, lehrten und predigten Mein Evangelium, taten Wunder und opferten sogar ihr eigenes Leben, weil ihre Verbindung mit Mir, die nie abgebrochen worden war, sie stets von der materiellen Welt ab und zur geistigen hinzog.
14. So gaben sie ein ewiges Beispiel von der Gewalt des Glaubens, des Gebetes, wenn es, aus reinem Herzen quellend und nur Geistiges verlangend, sich zu Mir erhebt und Mir den Dank vorauszahlt für Wohltaten, welche Ich Meinen Kindern auch dann nicht entzogen hätte, wenn sie nicht darum gebeten hätten.
15. Seht also, Meine Kinder, was hinter dem Wort ,Bitte’ steckt, wie groß seine Bedeutung, sein dem bittenden Herzen zugelassener Genuß ist! Und wie im Weltleben oft ein Bittender sich der süßen Hoffnung hingibt, daß das Erflehte ihm gewährt werde, und schon im voraus die Freude genießt, welche das Zutrauen zu dem Angeflehten erhöht, die Liebe zu ihm vergrößert, ebenso ist im geistigen Maßstabe das Annähern an Mich als Vater alles Geschaffenen der einzige Trost und die einzige Beruhigung, daß ein gerechter, alles mit Liebe umfassender Gott sicher nur das Rechte und Gute will und jede Bitte, wenn sie gerecht ist, auch gewiß erfüllen wird.
16. So ist die Verbindung zwischen Geschöpf und Schöpfer stets vorhanden. Sie ist nicht gegründet auf Furcht, auf Kriechen vor dem Throne eines allmächtigen, zürnenden und streng richtenden Gottes, nein, sie ist gegründet auf Zutrauen, auf Liebe, welche ein unmündiges Kind für seinen mächtigen Beschützer, für seinen Vater hegt.
17. Es ist die Liebe und nicht die Furcht, welche das Herz in höchster Bewegung erhält und es mit freudigen Schlägen dem ewigen, sich stets gleich bleibenden Vater aller Kreatur entgegenwendet. Es ist das schönste Band, das die Natur aufweisen kann, das Band der Kindes- und Vaterliebe, deretwegen die ganze Schöpfung erschaffen, erhalten und vervollkommnet wird, und welches Band nur das einzige sein kann, das einem Geist wie Mir entspricht, und das einem Menschen oder geschaffenen Wesen seinen geistigen Adel verschaffen kann.
18. Daher begreift, Meine Kinder, was es heißt: ,bitten, was es heißt: ,beten`, was es heißt, zu Mir im Namen Jesu sich zu wenden. Der Name ,Jesus` schließt Meinen größten Akt, Meine größte Tat, Mein größtes Opfer ein, welches Ich euch und allen Geistern zulieb vollbrachte.
19. In Erinnerung an Mein Dulden könnt ihr nicht stolz sein, in Erinnerung an Meine Liebe könnt ihr nicht hassen, und in Erinnerung an Mein Opfer könnt ihr nicht geizig sein, sondern nur bei Anrufung Meines Erdennamens allen diesen Tugenden nachstreben, die Ich persönlich während Meines Erdenlebens ausgeübt habe.
20. Die Bitte zu Mir soll euch erheben über alles Weltliche, soll euch in Mein geistiges Reich führen, in welchem Ich dem Bittenden gerne gewähre, was in geistiger Hinsicht ihm oder seinem Nächsten zum Besten dient.
21. Wenn ihr nun wißt, was ,bitten` heißt, wenn ihr wißt, wen ihr bitten müßt, so ist noch ein zweiter Punkt in Betracht zu ziehen, nämlich: um was ihr bitten könnt, um wenigstens im mindesten eine Gewährung zu erhoffen.
22. Hier nun in diesem zweiten Punkt wird von vielen am meisten gefehlt. Viele bitten erst, wenn die Not sie dazu zwingt, und viele andere wieder dann, wenn es sich um weltliche Vorteile oder sonstige unbedeutende Dinge handelt.
23. Aus dem Vorhergegangenen mögt ihr ersehen, was eigentlich eine Bitte, und zwar eine Bitte an Mich, ist. Ihr mögt euch dabei erinnern, daß Ich öfters sagte: “Mein Reich ist nicht von dieser Welt!, und: “Wer zu Mir beten will, muß im Geist und in der Wahrheit beten!”
24. Seht, diese Sätze beweisen euch genau, daß es sich nicht um weltliche Dinge handelt, und daß es von wenig Achtung und wenig Liebe eurerseits zeugt, wenn ihr Mich für so einen gewöhnlichen Richter oder Monarchen haltet, an den man nur Bittschriften einzureichen braucht, und bei dem man dann durch gewisse Fürsprache seinen Zweck leichter erreichen zu können vermeint.
25. Seht die Welt an, wieviel Unsinn wird da von Mir verlangt! Wie viele eingebildete Fürsprecher und Fürsprecherinnen werden angerufen, die bei Mir zugunsten der Bittenden fürsprechen sollen. Wenn die Menschen nur ein wenig nachdächten über ihr eigenes Gebaren, so müßten sie sich ihrer eigenen Kurzsichtigkeit schämen und müßten erröten, wie sie Gott, den Schöpfer und Herrn der Unendlichkeit, zu nichtssagenden Dingen ins kleinliche Weltleben herunterziehen möchten. Sie bedenken nicht, daß die meisten Übel und Unglücke nicht von Mir, sondern von dem Verhalten der Menschen selbst herrühren.
26. Wenn Ich die Menschen tun lasse, was sie wollen, und sie sich Krankheiten und Unglücksfälle zuziehen, aus denen sie in der Folge geistigen Nutzen erreichen sollen, warum soll Ich das verhindern, was gerade zum Besten der Menschen, zu ihrem geistigen Heile dient? Ich kann doch nur das geistige Fortschreiten, aber nicht das weltliche Wohlleben jedes einzelnen als Hauptzweck seines Erdenwandels im Auge haben! Wie sollte Ich Meinen Kindern das angedeihen lassen, was gerade zu ihrem Schaden wäre?
27. Kurzsichtige, leichtgläubige Menschen! Ihr kommt Mir oft vor wie Kinder, die mit Gewalt ihre Hände ins Feuer stecken wollen, weil sie noch nicht die Erfahrung gemacht haben, daß das Feuer nicht allein leuchtet, sondern auch brennt.
28. Wie viele Fälle könnte Ich euch aufzählen, um was alles gebeten wird! Da will einer Geld, der andere Gesundheit, der dritte Gelingen seiner Unternehmungen, der vierte jammert, weil der Tod Lücken in seine Familie gerissen hat, der fünfte möchte seine Kinder in Luxus und Wohlleben so ganz der Hölle zueilen sehen usw.; aber alle bedenken nicht, daß beim Gewähren ihrer Bitten das geistige Wohl und Wehe der Beteiligten oft noch ärger, noch schlechter würde. Sie bedenken nicht, daß gerade Leiden und Unglücke die Ecksteine sind, an welchen sich die Taumelnden stoßen, wenn sie dem weltlichen Treiben huldigen und das geistige Fortschreiten ganz beiseitesetzen möchten.
29. Ihr Familienväter und Mütter, ihr wollt für eure Kinder alles Gute haben, Gesundheit, Reichtum, langes Leben und hohe Stellung in der Welt. Nun, was ihr wollt als winzige Kreatur in Meiner Schöpfung, wird wohl Mir, glaube Ich, auch erlaubt sein! Es wird wohl Mir auch erlaubt sein, Meine Kinder so zu ziehen, daß sie alles Gute und Schöne, was Ich in Meiner Schöpfung, und zwar nur für sie, aufgehäuft habe, im vollsten Maße genießen, daß sie geistig gesund, an Liebe reich und Mir nahe über Großes gesetzt werden können.
30. Seht, Ich will nichts, als was ihr selbst wollt; und nur der Unterschied besteht, daß ihr Menschen, um Meine Kinder zu werden, andere Schulen durchmachen müßt, als ihr eure Kinder besuchen lassen wollt. Hier gehen also unsere Ansichten auseinander.
31. Noch muß Ich nebenbei bemerken, daß ihr euch nur um eine kurze Spanne Zeit bekümmert, in der es euren Kindern nach euren Begriffen gut gehen soll, während Ich Sorge trage, daß das ewige, künftige Leben Meiner Zöglinge voll von Seligkeiten und nie geahnten Genüssen werde.
32. Ihr seht aus dem, daß Ich in diesem Punkte oft den Unerbittlichen spielen und eure Narrenbitten in den Sand schreiben muß, damit sie der nächste Luftzug wieder verweht, während Meine Anordnungen in nie vergehenden Steinen der Ewigkeit als Gesetze geschrieben stehen. Daher bedenkt wohl eure Bitten und verlangt von Mir nicht den Ruin Meiner Kinder! Ich habe sie fürs ewige Leben, fürs Geister-, fürs Engelleben erschaffen und nicht für das Wohlleben in weltlichem Schmutz, um Mir vielleicht einst eine befleckte Seele zu überbringen.
33. Wenn ihr also bittet und Meinen Beistand anruft, so bedenkt, daß Ich wohl schon im voraus weiß, um was ihr Mich bittet, und daß ihr Mir nichts Neues sagen könnt! Bedenkt, daß die Menschen, wenn es nicht Mein Wille gewesen wäre, sie durch ihre eigenen Fehler zu witzigen, nicht in diese bitteren Verhältnisse geraten wären! Bedenkt, daß euer einziger Trost das Vertrauen zu Mir ist! Auch Ich hatte Vertrauen, als Ich im Garten von Gethsemane im Drange Meines größten Leidens, welches Ich dort als Mensch fühlen mußte, und bat: “Vater, nimm den bittern Kelch von Mir!” Und doch wurde der Kelch nicht von Mir genommen, sondern Ich mußte ihn leeren bis zum letzten Tropfen! Bedenkt, daß Ich dort sagte: “Nicht Mein, sondern Dein Wille, o Vater, geschehe!”
34. Was Ich einst ausrief, worauf Ich Mich willig in Mein Schicksal ergab, das möge auch euer einziger Trost und Leitstern auf eurer irdischen Lebensbahn sein!
35. Ja, bittet! Bittet in Meinem Namen, fleht inbrünstig zu Mir! Das Flehen gibt euch Trost, gibt euch Frieden, und ihr habt eure Pflicht und Schuldigkeit gegen Mich getan. Das Erfüllen oder Nichterfüllen eurer Bitten überlaßt aber Mir! Ich sehe besser und weiter und kann nicht alles gewähren, was blinde und unmündige Kinder wünschen. Ihr gebt ja den Kindern auch nicht alles, was sie wollen, und warum? Weil ihr als erwachsene Menschen klarer seht und verständiger seid. Und was kleine Kinder in bezug auf euch sind, das seid ihr in bezug auf Mich, und noch um vieles weniger.
36. Daher vertrauet auf Mich! Ich weiß zu geben und zu nehmen, wann es an der Zeit ist. Meine Wege sind unerforschlich, und oft gerade da, wo bei euch Tränen des Schmerzes im Überfluß fließen, feiern Meine Geister und Engel ein Freudenfest.
37. Vertrauen in Meine stets liebenden Absichten war es, was Ich einst Meinen Jüngern anriet. Dasselbe Vertrauen möchte Ich auch in euch erwecken; denn ohne es könnt ihr keinen Schritt vorwärts machen, ohne es müßtet ihr an eurem Schicksal verzweifeln und bis zur Gottesleugnung gelangen. Vertrauen ist der Faden, der euch aus dem Labyrinth des Lebens sicher hinausführt in die Hand eines liebenden Vaters, der oft gerade da, wo Er euch am weitesten entfernt schien, am nächsten war.
38. Bittet und betet; aber verlangt nichts Unmögliches, nichts Weltliches! Geist seid ihr, und Geist bin Ich! Ich kann nur urteilen wie ein geistiges Wesen, und auch ihr müßt euch angewöhnen, schon während eurer Lebenszeit das Geistige in euch dem Weltlich-Materiellen vorzuziehen.
39. Dann gilt auch euch, was Ich einst Meinen Jüngern sagte: “Was ihr in Meinem Namen bittet, wird euch gewährt werden!” Dessen mögt ihr versichert sein, zumal Ich es euch nun hier selbst wiederholend verspreche! Amen.
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Vorbereitung auf Meinen Heimgang... Verlasset Mich nicht ❤️ Jesus erklärt Johannes 16:16-23
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22. Predigt von Jesus… Vorbereitung auf Jesu Heimgang
(10.03.1872)
Johannes 16:16-23
“Über ein kleines, so werdet ihr mich nicht sehen; und aber über ein kleines, so werdet ihr mich sehen; denn ich gehe zum Vater.” Da sprachen etliche unter seinen Jüngern untereinander: Was ist das, was er sagt zu uns: ,Über ein kleines, so werdet ihr mich nicht sehen, und aber über ein kleines, so werdet ihr mich sehen`! und: ,Ich gehe zum Vater`? Da sprachen sie: “Was ist das, was er sagt: Über ein kleines? Wir wissen nicht, was er redet.” Da merkte Jesus, daß sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: Davon fraget ihr untereinander, daß ich gesagt habe: Über ein kleines, so werdet ihr mich nicht sehen, und aber über ein kleines, so werdet ihr mich sehen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet weinen und heulen, aber die Welt wird sich freuen; ihr aber werdet traurig sein; doch eure Traurigkeit soll in Freude verkehrt werden. Ein Weib, wenn sie gebiert, so hat sie Traurigkeit; denn ihre Stunde ist gekommen. Wenn sie aber das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Angst um der Freude willen, daß der Mensch zur Welt geboren ist. Und ihr habt auch nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen. Und an dem Tage werdet ihr mich nichts fragen. Wahrlich, wahrlich, wahrlich, ich sage euch: So ihr den Vater etwas bitten werdet in meinem Namen, so wird er’s euch geben.”
01. In diesem Kapitel, sowie in dem vorhergehenden, habe Ich Meinen Jüngern schon den Vorgeschmack gegeben, wie es um sie stehen wird, wenn Ich sie verlassen muß und sie nicht mehr unter Meinem sichtbaren Einfluß und Meiner Leitung stehen werden.
02. Im 15. Kapitel Johannes verglich Ich Mich mit dem Weinstock und Meine Jünger mit den Reben, welche nur so lange Früchte tragen können, als sie am Stocke haften.
03. Ich zeigte ihnen in diesem Beispiel das Schicksal derjenigen, welche von Mir abfallen werden, sagte ihnen, daß nur diejenigen Sünder sind, welche wissen, was sie tun und glauben sollen, und doch dagegenhandeln, während die Unwissenden nicht strafbar sind. Ich stellte ihnen im Gleichnis vor, daß der, welcher an Mich glaubt, nicht ein Knecht Meines
Gesetzes, sondern ein freiwilliger Ausüber desselben, also nicht willenlos Mir untertan sein, sondern wie ein Freund den Ratschlägen des Freundes folgen soll. Ich sagte ihnen, daß sie, wenn sie Mir und Meiner Lehre folgen wollen, mit der Welt in Konflikt geraten werden, und daß die Welt, während Ich sie Lieben werde, sie mit Haß überhäufen wird. Ich gab ihnen aber nebenbei die Hoffnung, daß sie, wenn Mein Geist sie überschatten wird, Ersatz genug haben werden durch geistige Genüsse, wenn die weltlichen sich nach und nach vor ihnen verschließen.
04. Alles dies mußte Ich Meinen Jüngern im voraus sagen; denn sie hatten ja noch gar keinen Begriff, was und wie ihre Mission eigentlich sein werde. Sie lebten noch zu sehr unter dem Einfluß Meiner Persönlichkeit, hatten, obgleich sie jeden Augenblick bekannten: “Wir wissen, daß Du von Gott gesandt bist!”, doch keine rechte Idee von Meiner Sendung, weder von der Wichtigkeit Meines Kommens, noch eine entfernte Ahnung von der Art und Bedeutung Meines Heimganges; denn sie waren Menschen und dachten menschlich. Deswegen war Ich auch gezwungen, ihnen öfters von Meinem Heimgange zu sprechen, und auch eben dieses Kapitel Meines Lieblings Johannes spricht davon, als Ich Meine Jünger wieder auf die Ereignisse vorbereiten mußte, welche in kurzer Zeit stattfanden.
05. Ich sprach zu ihnen von Meinem Heimgang, von Meinem Scheiden, erklärte ihnen dessen Notwendigkeit; doch es war eben so, wie es in diesem Kapitel steht: “Ich hätte euch noch viel zu sagen, aber ihr könntet es noch nicht ertragen oder verstehen!” So waren Meine Worte für Meine Jünger rätselhaft, weshalb sie auch den angeführten Spruch nicht fassen konnten, indem es hieß: “Und über ein kleines werdet ihr Mich nicht sehen, und aber über ein kleines werdet ihr Mich sehen; denn Ich gehe zum Vater.”
06. Wie wäre es möglich gewesen, daß Meine Jünger dem Glauben Raum gegeben hätten, Ich könnte gefangen oder gar getötet wenden, wo sie Mich doch Gefahren aller Art so oft ausweichen und sie vereiteln sahen!? Wie konnte es ihnen in den Sinn kommen, daß ein von Gott Gesandter getötet werden könne!? Alles, was Ich von Meiner Erhöhung, von Meinem Hingang, von Meiner Wiederkunft sprach, war ihnen nicht faßbar, bis die harte Wirklichkeit sie nur zu sehr überzeugte, wie wahr Meine Worte gewesen waren. Erst nach diesen Ereignissen verstanden sie, was ihre Mission, was Ich und was die Welt war.
07. Was Ich in jenen Zeiten Meinen Jüngern vielmals vom Reiche Gottes, von der Wichtigkeit Meiner Lehre und deren Befolgung vorpredigte, was Ich ihnen durch Beispiele erklärte, wie es demjenigen ergehe, der sich von Mir und Meiner Lehre entfernt, all dies predige Ich schon Jahrhunderte in allen Sprachen und durch tausend verschiedenartige Ereignisse der Welt. Allen rufe Ich zu: “Verlasset Mich nicht; denn ohne Mich ist kein Trost und kein Heil in der Welt!” Und wie Ich Meinen Jüngern Mein Scheiden voraussagte, ihnen jedoch die Hoffnung nicht benahm, nach kurzer Zeit Mich wiederzusehen, ebenso rufe Ich es euch und jedem Gläubigen zu: “Verlaß den betretenen Weg nicht! Denn weg von Mir ist Finsternis, und selig wirst du sein, wenn du, nach kurzem Umherirren, nach einer kleinen Pause Mich wieder zu Gesicht bekommst!” Wehe aber denen, die ihr Gesicht gänzlich von Mir abwenden! Sie gehen den Weg der Finsternis, der groben Materie, wo lange Läuterungsprozesse dazu gehören, das Verlorene wiederzugewinnen und das mit Füßen Getretene auszubessern.
08. Meinen Jüngern teilte Ich mit, daß es in dem Plan Meines Erdenwandels liege, wenn Ich sie verlasse. Ich sagte ihnen vorher, daß Ich sie im Anfang nur auf ein kleines verlassen werde, damit sie sich daran gewöhnen sollten, Meine Persönlichkeit auf längere Zeit zu entbehren; aber Ich versprach ihnen als Ersatz für den herben Verlust Meiner Sichtbarkeit den Tröster oder den Geist Gottes.
09. Wenn Ich dem Menschen in manchen Stunden ebenfalls zurufe: “Verlaß Mich nicht!”, so ist dies auch so gemeint, wie einst bei Meinen Jüngern das Wort: “Verzaget nicht, wenn über ein kleines ihr Mich nicht sehet!” Es will so viel sagen: “Mein Kind, verzweiwfle nicht in Meiner Abwesenheit, wenn Momente eintreten, in denen die Welt und deren Ereignisse auf dich einstürmen und du Meine Hand nicht mehr fühlst und Meine Stimme nicht mehr hörst! Wenn die Welt dich für deine Ergebung mit Hohn, Haß und Verfolgung lohnt, harre aus! Über ein kleines wirst du Mich wieder sehen, wieder fühlen, wieder hören, wieder sehen in der Sprache der Natur, wieder fühlen in der Lenkung der Ereignisse und wieder hören in der sanften Stimme des wiedererlangten Friedens in deinem Herzen!”
10. Wie Ich Meinen Jüngern voraussagte, daß sie bittere Stunden des Schmerzes würden durchmachen müssen, so geht es auch jedem Gläubigen, der mehr an Mir als an der Welt hängt; jedoch Meine Wiedereinkehr in das hartgeprüfte Herz des Menschen, seine nach langen Kämpfen erlangte feste Überzeugung, daß die Sonne, wenn auch Wolken sie verfinstern, doch am Ende siegen und glorreich, überall Wohltaten verbreitend, wieder hervortreten wird, – dies alles wird die bitteren, ausgestandenen Schmerzen vergessen machen und den Glauben an Mich und das Vertrauen zu Mir festigen.
11. Die Mission Meiner Jünger nach Meinem Hingange war zu ernst, als daß sie nicht auch im Ertragen des Herbsten geschult werden sollten. Sie mußten sich an Meine Abwesenheit vorerst gewöhnen, um dann als selbsthandelnd auftreten zu können.
12. Was Meinen Jüngern als Schule vorgezeichnet war, ist auch jetzt der Weg eines jeden, der Meinen und Meiner Jünger Fußstapfen folgen will.
13. Den Jüngern sagte Ich: “Die Welt wird euch hassen und verfolgen, weil ihr nicht von ihr seid!” Und Meinen jetzigen Kindern muß Ich das gleiche zurufen; denn je mehr sie Mich lieben, je mehr sie Mir folgen, desto mehr kommen sie in Widerspruch mit der Welt, mit der Mehrzahl der Menschen, bis Ich durch Ereignisse auch diese zubereiten werde, daß sie für etwas Besseres empfänglich werden.
14. Diese Folgen sind erstens natürlich und zweitens notwendig; denn ein Kind des Schöpfers der ganzen sicht und unsichtbaren Natur werden zu wollen, erlangt man nicht so leicht. Wenn ein Kind in geistiger Hinsicht fortschreitet, so muß es mit der Welt und den gewöhnlichen Alltagsmenschen stets mehr in Zwiespalt kommen. Der Haß der Welt wächst mit der Liebe zu Mir. Daher nicht verzagt, wenn über ein kleines ihr Mich nicht sehet; über ein kleines werdet ihr Mich wiedersehen!
15. Ich muß euch manchmal euren Kräften allein überlassen; :ihr müßt erproben, ob ihr auch wirklich fähig seid, das öffentlich und ohne Scheu zu bekennen, was euch bei mancher Vorlesung Meiner Worte so sehr begeistert. Es muß die Frage an euch herantreten, inwieweit ihr euch vor der Welt fürchtet.
16. Glaubt ja nicht, daß ihr einen so großen Heldenmut habt, wie euch oft scheint! Seht Meinen Apostel Petrus an! Im Garten von Gethsemane verteidigte er Mich mit dem Schwert, und kurze Zeit danach verleugnete er Mich. Wenn also ein Petrus fehlen kann, so könnt ihr euch denken, wie es im Moment der Entscheidung mit eurem Mute aussehen wind. Daher müssen öfters solche Umstände kommen, die euch stärken und im Glauben an Mich befestigen sollen. Verleugnete Mich der, welcher Mich persönlich kannte, was soll man von euch erwarten, die ihr Mich nie gesehen habt, sondern Mich nur aus der sanften Stimme eures Herzens kennt?
17. Daher muß Ich euch öfters verlassen, muß euch allein lassen, muß euch mit den Umständen und der Welt ringen lassen, damit ihr ermessen könnt, was ihr errungen habt, und was euch noch fehlt.
18. Gedenket stets der Worte: “Der Wille ist stark; aber das Fleisch ist schwach!” Sie sind gewichtig und bezeichnen ganz die menschliche Natur. In dem Moment der Begeisterung glaubt ihr einen Elefanten auf die Schultern laden zu können, und im Augenblick des wirklichen Ausübens ist euch eine Fliege oft schon lästig.
19. Daher forschet auch ihr emsig in eurem Herzen nach, wieviel der Liebe, wieviel des Vertrauens ihr besitzet, damit, wenn ihr manchmal scheinbar Meine Abwesenheit fühlt, ihr nicht verzagt, sondern getrost dem Wiederkommen eures Führers und Vaters entgegenharrt!
20. Habt ihr eure eigenen Schwächen erkannt, wißt ihr, wieviel Liebe dazu gehört, um praktisch auszuüben, was euch im Gefühlsleben oft so leicht vorkommt, dann erst kennt ihr ,den Weg ganz, der zu Mir führt; dann wißt ihr auch, wie einst Meine Jünger – durch Meine Abwesenheit geschult -, wieviel dazu gehört, die Mission als Mensch und als Mein Kind im strengsten Sinne des Wortes zu erfüllen.
21. Dies sage Ich euch allen zur Warnung, daß ihr euch nicht in träumerischer Verwegenheit fähig glaubt, Lasten zu tragen, denen ihr nicht gewachsen seid, und zum Trost, damit ihr in herben Umständen und Venhältnissen, bei scheinbarer Abwesenheit eures himmlischen Vaters, euch dessen erinnern mögt, was Er einst zu Seinen Jüngern sagte: “Über ein kleines, so wendet ihr Mich nicht sehen; und aber über ein kleines, so werdet ihr Mich wieder sehen!” Amen.
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(09.03.1872)
Johannes 10:1-16
"Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht zur Tür hineingeht in den Schafstall, sondern steigt anderswo hinein, der ist ein Dieb und ein Mörder. Der aber zur Tür hineingeht, der ist ein Hirte der Schafe. Dem tut der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme; und er ruft seine Schafe mit Namen und führt sie aus. Und wenn er seine Schafe hat ausgelassen, geht er vor ihnen hin, und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber folgen sie nicht nach, sondern fliehen von ihm denn sie kennen der Fremden Stimme nicht." Diesen Spruch sagte Jesus zu ihnen; sie verstanden aber nicht, was es war, das er zu ihnen sagte. Da sprach Jesus wieder zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir gekommen sind, die sind Diebe und Mörder; aber die Schafe haben ihnen nicht gehorchet. Ich bin die Tür; so jemand durch mich eingeht, der wird selig werden und wird ein und ausgehen und Weide finden. Ein Dieb kommt nicht, denn daß er stehle, würge und umbringe. Ich bin gekommen, daß sie das Leben und volle Genüge haben sollen. Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte läßt sein Leben für die Schafe. Der Mietling aber, der nicht Hirte ist, des die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen und verläßt die Schafe und flieht, und der Wolf erhascht und zerstreut die Schafe. Der Mietling aber flieht; denn er ist ein Mietling und achtet der Schafe nicht. Ich bin der gute Hirte und erkenne die Meinen und bin bekannt den Meinen, wie mich mein Vater kennt, und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe. Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stalle; und dieselben muß ich herführen, und sie werden meine Stimme hören und wird eine Herde und ein Hirte werden."
01. Dieses Kapitel handelt von dem wahren Führer zum Lichte der Wahrheit und von den falschen Führern, die vorgeben, nur durch sie ginge der Weg zum Licht, während sie selbst die ausgeprägteste Finsternis sind. Denn was dort ,Diebe und Mörder` bezeichnet, ist in geistiger Bedeutung das Streben, der Seele des Menschen das ihr gehörige Geistige entweder zu entwenden oder gar zu vernichten.
02. Was im Evangelium besagt ist mit der ,Tür`, die nur Ich allein sei, bedeutet den einzigen, rechtmäßigen Weg zur wahren Erkenntnis und will soviel heißen wie: Nur jene Menschen, welche durch die Welt und ihr Treiben den geistigen Instinkt nicht verloren haben, oder welche sich ihn nicht haben nehmen lassen oder, wenn er ihnen einst genommen wurde, ihn wiederfanden, - nur jene Menschen wissen Meine Stimme und Meine Lehre von der falschen Propheten Stimme und von der unrechten Lehre zu unterscheiden, und nur jene werden Meinem Ruf folgen, weil sie Meine Stimme erkennen und sie von den anderen verführerischen zu unterscheiden wissen.
03. Gerade jetzt seid ihr in dieser geistigen Bewegung, wo - bildlich gesagt - in Mein Wohnhaus Diebe und Mörder zu allen Fenstern und möglichen Öffnungen einsteigen, um sich des Schatzes zu bemächtigen, welcher in ihm verborgen ist. Gerade jetzt seht ihr in den aufgeregten Gemütern die religiöse Bewegung, wie sie die Herzen ergreift, erweckt, sie hin und herzieht, und wie es vor lauter Anpreisungen schwer zu erkennen ist, wo eigentlich die wahre Tür und der wahre Hirte ist. Denn je mehr der Instinkt die gläubigen Herzen zu Mir führt, desto mehr wehren sich die andern, welche nur allein ihren Vorteil im Auge haben, damit nicht Ich, sondern sie den Sieg davontragen möchten.
04. Dieses Drängen, Verleumden und Hassen wird sich stets steigern. Je mehr Mein Einfluß wächst, desto mehr steigert sich der Widerstand. Meine Kinder werden dadurch auf die härtesten Proben gestellt, in denen ihr Ausharren geprüft und ihr Glaube und Vertrauen am meisten angegriffen werden.
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Mein Friede sei mit euch... Jesu Erscheinung bei Seinen Jüngern ❤️ Jesus erläutert Johannes 20:19-31
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20. Predigt von Jesus… Die Erscheinung Jesu bei den Jüngern
(5. März 1872)
Johannes 20:19-31
Am Abend aber desselben ersten Tages der Woche, da die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten ein und spricht zu ihnen: “Friede sei mit euch!” Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, daß sie den Herrn sahen. Da sprach Jesus abermals zu ihnen: “Friede sei mit euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.” Und da er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: “Nehmet hin den heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden erlasset, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.” Thomas aber, der Zwölf einer, der da heißt Zwilling, war nicht bei ihnen, da Jesus kam. Da sagten die andern Jünger zu ihm: “Wir haben den Herrn gesehen.” Er aber sprach zu ihnen: “Es sei denn, daß ich in seinen Händen sehe die Nägelmale und lege meinen Finger in die Nägelmale und lege meine Hand in seine Seite, will ich’s nicht glauben!” Und über acht Tage waren abermals seine Jünger drinnen und Thomas mit ihnen. Kommt Jesus, da die Türen verschlossen waren, und tritt mitten ein und spricht: “Friede sei mit euch!” Darnach spricht er zu Thomas: “Reiche deinen Finger her und siehe meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!” Thomas antwortete und sprach zu ihm: “Mein Herr und mein Gott!” Spricht Jesus zu ihm: “Dieweil du mich gesehen hast, Thomas, so glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!” Auch viel andere Zeichen tat Jesus vor seinen Jüngern. die nicht geschrieben sind in diesem Buch. Diese aber sind geschrieben, daß ihr glaubet, Jesus sei Christus, der Sohn Gottes, und daß ihr durch den Glauben das Leben habet in seinem Namen.
01. Dieses Kapitel bestätigt Meine Auferstehung und zeigt euch ihre Wichtigkeit und Notwendigkeit als Bedingung, wenn Meine mit so großen Opfern erkaufte Lehre Dauer und Erfolg haben sollte; denn ihr seht Meine Jünger furchtsam, ohne Mut und Glauben, sich in die Wohnungen einsperren.
02. War doch, als Ich Meinen Jüngern – wie der Magdalena am Grabe erschien, einer Meiner Jünger so ungläubig, daß er erst durch unmittelbare Berührung Meiner Wunden sich von Meiner Auferstehung überzeugen wollte.
03. Dieses alles, was in jenen Zeiten geschah, nebst den anderen Zeichen, welche Ich vor Meinen Jüngern bei verschlossenen Türen ausübte Zeichen, welche ihr später auch erfahren werdet -, dieses alles wird auch bei Meiner nächsten Darniederkunft sich nach und nach vor den Augen der Menschen abwickeln.
04. Je mehr die Gläubigen Meiner reinen Lehre, wie Ich sie euch jetzt gebe, sich vermehren werden, desto mehr werden sie auch alle Stadien der Begeisterung, des Zweifels, des Unglaubens und alle Erschütterungen des geistigen Lebens durchmachen müssen; denn die Verhältnisse werden oft gegen Mich zeugen. Die Menschen werden Meine Anhänger in ihrem Glauben irreführen, werden sie verfolgen, hassen und wo es möglich sein wird, sich an ihnen rächen.
05. Es wird auch in der Zeit so Ungläubige wie Thomas geben, die irregeführt, entmutigt, allen früheren Seelenfrieden und Glauben über Bord geworfen haben, und die erst durch Mein persönliches Erscheinen zu heilen sein werden.
06. Was in der Zeit Meines Erdenwandels die Behausungen mit den verschlossenen Türen waren, das werden künftig die Herzen der Menschen sein, welche verschlossen weder dem Weltlichen, noch dem Geistigen einen Eingang erlauben wollen. Dort werde Ich auch gezwungen sein, mit sanfter Einsprache in das Herz Meiner Anhänger den Ruf ergehen zu lassen: “Fürchtet euch nicht!” und: “Der Friede sei mit euch!”, weil auch sie, ohne Halt und Stütze, auf dem Punkte stehen, alles zu verlieren und in ewigen Zweifeln unterzugehen.
07. Der ganz Ungläubigen, wie Thomas, wird es dann viele geben, die – selbst Meiner Stimme nicht mehr Gehör gebend – nur durch tatsächliche Beweise auf den früher betretenen Weg zurückgeführt werden können.
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Meine Auferstehung in den Herzen der Menschen ❤️ Jesus Christus erläutert Markus 16:1-8
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19. Predigt von Jesus… Die Auferstehung Jesu
(19. Februar 1872)
Markus 16:1-8
Und da der Sabbat vergangen war, kauften Maria Magdalena und Maria, des Jakobus Mutter, und Salome Spezerei, auf daß sie kämen und salbten ihn. Und sie kamen zum Grabe am ersten Tage der Woche sehr früh, da die Sonne aufging. Und sie sprachen untereinander: “Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür?” Und sie sahen dahin und wurden gewahr, daß der Stein abgewälzt war denn er war sehr groß. Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Kleid an; und sie entsetzten sich. Er aber sprach zu ihnen: “Entsetzet euch nicht! Ihr suchet Jesus von Nazareth den Gekreuzigten; er ist auferstanden und ist nicht hier. Siehe da die Stätte, da sie ihn hinlegten! Gehet aber hin und sagt’s seinen Jüngern und Petrus, daß er vor euch hingehen wird nach Galiläa; da werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat.” Und sie gingen schnell heraus und flohen von dem Grabe; denn es war sie Zittern und Entsetzen ankommen. Und sagten niemand etwas; denn sie fürchteten sich.
01. Der vorherige Evangelientext behandelte Meinen Einzug in Jerusalem und im Tempel; der obenerwähnte beschreibt Meine Grablegung und Auferstehung, sowie Meine Erscheinung bei verschiedenen Meiner Jünger und der Magdalena. Zwischen dem Einzug in Jerusalem und Meiner Grablegung liegt Meine gerichtliche Verurteilung, liegen Meine größten, als Mensch und Gott ausgestandenen Schmerzen, Meine größte Demütigung als Schöpfer und Herr der Welt und der Beweis Meiner größten Liebe, der nur Ich allein fähig sein kann, indem Ich ungeschaffener, ewiger Gott und Herr Mich dem allem unterzog, um Meinen geschaffenen Wesen und Geistern als Beispiel voranzugehen, damit sie alle sehen können, was dazu gehört, ein Kind Desjenigen zu sein, der Welten, Sonnensysteme und große Geisterreiche ins Leben rufen konnte und auch wieder aus demselben vertilgen könnte, wenn Sein mächtiger Wille nicht eben durch die allumfassende Liebe zur Erhaltung statt zur Vernichtung des Geschaffenen angeregt würde.
02. Die letzten Tage Meines irdischen Lebenswandels sollten allen Geistern den tatsächlichen Beweis liefern, daß jeder, der einen Gottesfunken in sich trägt, auch, weit über alle Begriffe geschaffener Wesen hinaus, noch größerer Aufopferungen und Verleugnungen fähig ist, und zwar nicht seines eigenen, sondern des Heiles anderer wegen.
03. In nichts ist das zweite Liebesgebot so ausgeprägt, so in seiner ganzen Fülle erfüllt worden wie in den letzten Tagen Meines Leidens von Mir selbst. Ich erniedrigte Mich als Mensch, alle menschlichen Leiden, die dem irdisch Geschaffenen die größten scheinen – Torturen, Tod und öffentliche Entehrung -, geduldig zu ertragen, und zwar als Mensch für alle anderen Menschen, sie als meine Brüder betrachtend, welche, obwohl feindlich gesinnt und Meine großen Wohltaten mit Undank und Rache lohnend, Mich doch im letzten Atemzuge noch betend und Verzeihung für sie erflehend am Kreuze sterben sahen.
04. Was kann die Nächstenliebe mehr tun, als was Ich in jenen Momenten getan habe? – Weil Ich es tat, erhob Ich dieses Gebot der Nächstenliebe, das auch als soziales für das Zusammenleben gilt durch den Satz: “Was du nicht willst, das man dir tu, das tue auch anderen nicht!”, zu einem göttlichen, unzertrennlich verbunden mit dem ersten, nämlich: den Schöpfer über alles zu lieben.
05. Mein Scheiden von der kleinen Erde, welche Ich unter Millionen und Millionen von Erdkörpern und Sonnen zum Schauplatz Meiner größten, nur Mir möglichen Tat, auserkoren hatte, dieses Scheiden besiegelte mit dem letzten Atemzuge die Göttlichkeit der beiden von Mir aufgestellten Liebesgebote. Ich als Mensch übte beide in ihrer größtmöglichen Erfüllung und hinterließ so der Menschheit das Ideal eines Erdeninenschen, wie er sein soll. Ich zeigte als Geist Meinen höheren Wesen und Engeln, was sie zu vollbringen imstande sein und nach was sie streben sollen, wenn der Moment der Prüfung auch an sie herantritt.
06. Auf der Erde war der Schlußstein zur Gewißheit Meiner Göttlichkeit die Auferstehung von den Toten; denn ohne sie wären Meine Lehre, Meine Taten, überhaupt Mein Lebenswandel bald vergessen worden. Meine Jünger hätten sich zerstreut, wären für..
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Jesu Einzug in Jerusalem & In die Herzen der Menschen ❤️ Jesus erläutert Matthäus 21:1-9
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18. Predigt von Jesus… Jesu Einzug in Jerusalem
18. Febr. 1872
Matthäus 21:1-9
Da sie nun nahe an Jerusalem kamen, gen Bethphage an den Ölberg, sandte Jesus seiner Jünger zwei und sprach zu ihnen: “Gehet hin in den Flecken, der vor euch liegt, und alsbald werdet ihr eine Eselin finden angebunden und ein Füllen bei ihr; löset sie auf, und führet sie zu mir! Und so euch jemand etwas wird sagen, so sprechet: ‘Der Herr bedarf ihrer!’; sobald wird er sie euch lassen!” Das geschah aber alles, auf daß erfüllet würde, das gesagt ist durch den Propheten, der da spricht: “Saget der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen der lastbaren Eselin!” Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider drauf und setzten ihn darauf. Aber viel Volks breitete die Kleider auf den Weg; die andern hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Das Volk aber, das vorging und nachfolgte, schrie und sprach: “Hosianna dem Sohn Davids! Gelobet sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!”
01. Dieses Kapitel beginnt mit Meinem Einzug in Jerusalem. Auf einer Eselin, dem Bild der Demut, nahm Ich als der demütigste Mensch die Huldigungen von so manchen Gläubigen entgegen und begab Mich dann zu den Hochmütigsten jener Zeit, zu den Hohenpriestern und Pharisäern, in den Tempel. Dort räumte Ich wahl dem Äußern nach dieses Bethaus vom materiellen Mist, indem Ich die Wechsler und Taubenhändler austrieb. Was die Reinigung von dem geistigen Unrate in den Gemütern der Machthaber in jenen Mauern betrifft, mußte Ich es der Zeit überlassen, welcher von ihnen einst gereinigt in Mein Reich gelangen werde.
02. Was sich dort während Meines Lebenswandels ereignete, das alles hatte seine geistige Bedeutung in bezug auf das ganze Geister und Seelenreich. Ich, als Menschensohn auf eurer Erde, stellte das große Prinzip Meiner Liebeslehre vor, wie es alle Entwicklungsstufen des Lebens durchmachen mußten, damit es, als Beispiel und erreichbares Ziel nicht nur von allen geschaffenen Wesen angestrebt, sondern durch Mein eigenes Beispiel ausgeführt, auch als Wegweiser auf dem langen Wege der geistigen Vervollkommnung im Strahlenglanz Meiner göttlichen Allmacht, Liebe und Weisheit euch zur Nachahmung anregen könne und solle.
03. Was Ich im Tempel tat – sowohl die Reinigung desselben als auch Meine Gleichnisreden an die Schriftgelehrten und Pharisäer -, ist geistig genommen das gleiche, was in eines jeden Menschen Herzen geschieht, sobald er sich nur im mindesten für Meine Lehre empfänglich zeigt. Denn auch dort ziehe Ich dann ein unter dem Bild der Demut und Sanftmut. Dort zieht Mir die frohlockende Seele ebenfalls angeregt durch den in ihr ruhenden Geist, mit Lobgesängen der Freude entgegen. Auch dort ist Mein erstes Augenmerk auf die Ausmerzung der weltlichen Leidenschaften, hauptsächlich des Egoismus – der Handel ist ja das ausgeprägteste Bild desselben -, gerichtet. Dann fange Ich an, der Individualität der menschlichen Seele gemäß, geistige Nahrung zu verabreichen, welche den Gleichnissen entsprechen, die Ich vor den Schriftgelehrten und Pharisäern redete, die zwar alles nicht im geistigen Sinn begriffen, in welchem Ich es meinte, doch aber die Wahrheit der Vergleiche nicht ableugnen konnten.
04. Was taten die Pharisäer und Schriftgelehrten nach Anhörung Meiner Worte? Sie trachteten Mir nach dem Leben und verwarfen Meine Lehre. – Und was tun so viele Menschen, bei denen Ich im Anfang mit Triumph eingezogen bin? Sie tun das gleiche. Sobald es im Ernst auf Verleugnung und Aufopferung ankommt, kehren auch sie Mir den Rücken, wollen lieber die Eindrücke Meines ersten Kommens vernichten, als ihr materielles Streben nach Glücksgütern und zeitlichem Wohlleben einem geistigen und höheren Leben unterordnen.
05. Mein Einzug in Jerusalem und im Tempel stellt auch die Epoche der Bekehrung des einzelnen Menschen, wie der Menschheit im ganzen dar. Hierbei wurden die Vorarbeiten zur geistigen Wiedergeburt in äußeren Verhältnissen angebahnt; dann, stets näher und näher rückend, ging der Angriff auf den Lebenskern, auf das Herz selbst über, um mit einem letzten...
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Steinigung der Lehre Christi & Ausreifung zur Himmelsblume ❤️ Jesus Christus erläutert Johannes 8:59
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17. Predigt von Jesus… Versuch der Juden, Jesus zu steinigen - Steinigung der Lehre Christi
(17. Februar 1872)
Johannes 8:59
Da hoben sie Steine auf, daß sie ihn würfen; Jesus aber verbarg sich und ging zum Tempel hinaus.
01. Hier habt ihr wieder einen Beweis, wie wenig die Mehrzahl des jüdischen Volkes Mich, Meine Mission, Meine Herkunft und Meine Lehre verstand.
02. Wenn ihr dieses ganze Kapitel vom Anfang bis zum Ende lest, so müßt ihr bekennen, daß Ich Ströme des Lichts über Meine Zuhörer im Tempel ausgoß; aber es war umsonst! Die meisten nahmen Meine Worte im buchstäblichen Sinn, die Pharisäer und Schriftgelehrten, gekränkt durch Meine tief treffenden Worte wegen der Ehebrecherin, schlichen sich davon, und die übrigen, an Einsicht Beschränkten, verstanden nicht, was Ich sagte.
03. Diese Mißdeutung Meiner Worte in jenen Zeiten besteht heute noch ebenso, und vielleicht in noch größerem Maße. Denn während damals der Verstand eines jeden Menschen die Bibel und auch Meine Worte buchstäblich nahm, wollen jetzt eure Gelehrten und Naturforscher aus der sichtbaren Natur euch beweisen, daß es weder einen Gott, noch einen Schöpfer gibt, und daß daher auch keines Seiner Worte – sei es durch Propheten oder durch Jesus gesprochen – göttlichen Ursprungs ist. Damals wollten Mich die Juden steinigen, weil Ich ihnen nicht nur die Wahrheit ins Gesicht sagte, sondern weil Ich Mir anmaßte, von Meiner göttlichen Herkunft zu sprechen, von der sie keinen Begriff hatten, ob eine solche möglich sei.
04. Die Juden in jener Zeit hielten zwar dem Buchstaben gemäß streng an ihren Satzungen, machten sich aber die Lehren Mosis so bequem wie möglich. Es war daher nicht anders zu erwarten, als daß Meine Lehre, den Geist vom toten Buchstaben trennend, ihnen nicht behagen konnte, da sie sich bei Haltung Meiner Lehre einschränken und ihren Leidenschaften hätten den Zaum anlegen müssen. Sie waren – was heutzutage noch viele Tausende sind – reine Tempelläufer und Zeremonienreiter. In dieser Hinsicht hatten auch die Priester ihr Volk erzogen, damit es ihnen nicht aus der Hand schlüpfe, und sie es zu ihrem Interesse ausbeuten konnten, wie sie wollten.
05. Nehmt die Geschichte zur Hand und lest sie aufmerksam durch, so werdet ihr sehen, daß von der Zeit an, als eine Kirche mit den dazugehörigen Priestern ins Leben trat, nach kurzer Zeit die Lehren Meiner Apostel zu dem Zwecke ausgebeutet wurden, dem Priesterstande Macht und Ansehen zu verschaffen, worauf ja auch zu Meiner Zeit das Hauptaugenmerk der Templer in Jerusalem gerichtet war. Die Erziehung der Jünglinge zu dieser Kaste wurde planmäßig ausgerichtet, damit sie ja nichts anderes lernen und verstehen sollten, als was den Zwecken der ganzen Priesterschaft heilbringend war. So kamen dann infolge zu großen Unfugs die Religionskriege, die Verfolgung und die Scheidung in zwei Hauptlager, in Katholiken und Protestanten, zum Vorschein, welche zwei Klassen, stets in Buchstabenauslegung ihr Heil suchend, wieder in mehrere Sekten zerfielen, deren Grundlage – Meine Lehre – im ganzen die gleiche war, um deren Auslegungen sie sich bekämpften.
06. Jetzt, wo der Reinigungsprozeß angefangen hat, treten die gleichen Kämpfe auf, nur auf friedlicherem Wege. Jetzt streiten sich die Sekten und Kasten wieder. Einzelne Männer verlangen Reinigung der großen Masse zeremonieller Gebräuche, welche das ganze Religionsgebäude fast verdecken. Sie wollen dieselben zurückführen auf den ersten Kultus, der einfach war, und in welchem jede Zeremonie, wenn eine solche festgesetzt wurde, eine geistige Grundlage hatte, die auch der Nichtpriester oder Laie verstehen konnte. Noch irren auch diese Männer; denn sie leiden unter der Last der genossenen Erziehung, auch sie begreifen noch nicht ganz, was Ich einst sagte: daß Mein Wort Geist und Wahrheit ist, und wer Mich anbeten will, Mich im Geist und in der Wahrheit anbeten muß.
07. Mehrere Meiner Apostel rieten den Gemeinden, die sich damals gebildet hatten, von zeremoniellen Gebräuchen ab. Denn die Zeremonie tötet den Geist und wird leicht mißverstanden; es wird ihr mehr Wichtigkeit beigelegt, als ihr zukommt, und sie führt im ganzen, statt zu Mir, von Mir weg.
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Die Speisung der Fünftausend & 7... Die Zahl des Schöpfers ❤️ Jesus erläutert Johannes 6:1-15
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16. Predigt von Jesus… Die Speisung der Fünftausend
(16.02.1872)
Johannes 6:1-15
Darnach fuhr Jesus weg über das Meer an der Stadt Tiberias in Galiläa. Und es zog ihm viel Volk nach, darum daß sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. Jesus aber ging hinauf auf einen Berg und setzte sich daselbst mit seinen Jüngern. Es war aber nahe die Ostern, der Juden Fest. Da hob Jesus seine Augen auf und sieht, daß viel Volks zu ihm kommt, und spricht zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, daß diese essen?” (Das sagte er aber, ihn zu versuchen; denn er wußte wohl, was er tun wollte.) Philippus antwortete ihm: “Für zweihundert Groschen Brot ist nicht genug unter sie, daß ein jeglicher unter ihnen ein wenig nehme.” Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus: “Es ist ein Knabe hie, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; aber was ist das unter so viele?” Jesus aber sprach: “Schaffet, daß sich das Volk lagere!” Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich bei fünftausend Mann. Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie den Jüngern, die Jünger aber denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, wieviel sie wollten. Da sie aber satt waren, sprach er zu seinen Jüngern: “Sammelt die übrigen Brocken, daß nichts umkomme!” Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die übrig blieben denen, die gespeist worden. Da nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: “Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll!” Da Jesus nun merkte, daß sie kommen würden und ihn haschen, daß sie ihn zum Könige machten, entwich er abermals auf den Breg, er selbst allein.
01. Hier habt ihr eine jener Taten vor euch, die bei den Juden am meisten Aufsehen erregten, und zwar in solchem Grade, daß die Augenzeugen Mich zum Könige ausrufen wollten und Mich deshalb zwangen, ihren Absichten auszuweichen, indem Ich Mich allein auf den Berg in die Einsamkeit zurückzog.
02. Nun, die Handlung an und für sich ist für Mich, als Herr und Schöpfer eine nicht so große und wichtige gewesen, wenn Ich veranlaßte, daß sich aus den Stoffen der Luft die fünf Gerstenbrote und die zwei Fische stets ergänzten, und zwar so, daß sie bequem für fünftausend Mann ausreichten und vom Brote noch zwölf Körbe voll übrig blieben. Für die Mich umlagernden Menschen aber war es wohl ein Wunder, welches Meine göttliche Abkunft und Meine Macht schlagend bewies. Es wurde von den Juden nicht geistig, sondern ihrem materiellen Interesse gemäß aufgefaßt, da sie Mich nach dieser Handlung zu ihrem König ausrufen wollten. Ich mußte Mich von ihnen zurückziehen; denn erstens war jenes nicht der Zweck Meines Erdenwandels, und zweitens war Meine Zeit des ,Erhöhtwerdens` noch nicht gekommen, welches Wort – sooft Ich es auch aussprach – ebenfalls nie begriffen wurde, bis die Kreuzigung es erklärte und Meine Himmelfahrt auch geistig die Erhöhung in Erfüllung brachte.
03. Die Handlung des Verteilens der Gerstenbrote und Fische hat aber ihre geistige Entsprechung, die eigentlich das Wesentliche ausmacht. Schon einmal sagte Ich euch, daß Mein ganzer irdischer Lebenswandel, besonders Meine Lehrjahre und Meine während dieser Zeit gesprochenen Worte und ausgeübten Taten, sich bei Meinem künftigen Wiederkommen wiederholen werden, und zwar geistig.
04. So ist auch diese Handlung eine derjenigen, die jetzt in ihrer Entsprechung vor sich geht. Was einst für die fünftausend Mann gegolten hat, das gilt jetzt für die Menschen im allgemeinen. Damals war Mein Wirkungskreis das Judenvolk, als der mit Mir lebende, empfänglichste Teil der Menschheit, und sein Land, als die für Meine Taten ausgewählte Welt. Jetzt, da Meine Lehre über die ganze Erde ausgebreitet und, obgleich nur von wenigen befolgt, doch vielen bekannt ist,jetzt ist auch jede Tat aus jenen Zeiten im größeren, im geistigen Sinn zu nehmen, wenn sie sich wiederholt, wie Ich es angedeutet habe.
05. Nun fragt es sich: Was haben die Gerstenbrote, was die Fische zu bedeuten? Warum waren es bloß fünf Gerstenbrote und zwei Fische? Denn seht, bei Handlungen Gottes hat alles eine geistige und tiefe Bedeutung, und es ist nicht wie bei euch Menschen...
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Die Austreibung eines Teufels... Denkt daran, es gibt nur zwei Wege ❤️ Jesus erklärt Lukas 11:14-28
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Predigten des Herrn - 15. Predigt... Lukas 11:14-28 - Die Austreibung eines Teufels
"Das Gesetz der Schwere, der Anziehungskraft!"
Geoffenbart an Gottfried Mayerhofer (27. Januar 1872)
Lukas 11:14-28...
Und er trieb einen Teufel aus, der war stumm. Und es geschah, da der Teufel ausfuhr, da redete der Stumme. Und das Volk verwunderte sich. Etliche aber unter ihnen sprachen: "Er treibt die Teufel aus durch Beelzebub, den Obersten der Teufel!" Die anderen aber versuchten ihn und begehrten ein Zeichen von ihm vom Himmel.
Er aber vernahm ihre Gedanken und sprach zu ihnen: "Ein jeglich Reich, so es mit sich selbst uneins wird, das wird wüst, und ein Haus fällt über das andre. Ist denn der Satanas auch mit sich selbst uneins, wie will sein Reich bestehen, dieweil ihr saget, ich treibe die Teufel aus durch Beelzebub!? So aber ich die Teufel durch Beelzebub austreibe, durch wen treiben sie eure Kinder aus? Darum werden sie eure Richter sein.
So ich aber durch Gottes Finger die Teufel austreibe, so kommt ja das Reich Gottes zu euch. Wenn ein starker Gewappneter seinen Palast bewahret, so bleibt das Seine mit Frieden. Wenn aber ein Stärkerer über ihn kommt und überwindet ihn, so nimmt er ihm seinen Harnisch, darauf er sich verließ, und teilt den Raub aus. Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreuet.
Wenn der unsaubere Geist von dem Menschen ausfährt, so durchwandelt er dürre Stätten, sucht Ruhe und findet ihrer nicht; so spricht er: ,Ich will wieder umkehren in mein Haus, daraus ich gegangen bin!` Und wenn er kommt, so findet er's mit Besen gekehrt und geschmückt. Dann geht er hin und nimmt sieben Geister zu sich, die ärger sind denn er selbst; und wenn sie hineinkommen, wohnen sie da, und es wird hernach mit demselben Menschen ärger denn zuvor." -
Und es begab sich, da er solches redete, erhob ein Weib im Volk die Stimme und sprach zu ihm: "Selig ist der Leib, der dich getragen hat, und die Brüste, die du gesogen hast!" Er aber sprach: "Ja, selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren!"
So spricht der Herr...
1. Um diese Tat zu verstehen und zu würdigen, müßt ihr erst wissen, wie die Teufel in den Menschen hineinkommen, und was sie in der Tat sind, damit euch das Austreiben derselben verständlich werden kann.
2. Um euch dieses deutlich vor Augen zu führen, muß Ich weiter ausholen und euch in frühere Zeiträume zurückführen, in denen noch keine materielle Welt, sondern nur das Geisterreich bestand.
3. Aus Übermut und Trotz mißbrauchte der erste Engel, Lichtträger bis in die fernsten Räume des Geisterhimmels, seine Macht und lehnte sich nebst seinem Anhang gegen Mich auf. Da er, sowie seine Spießgesellen von einer Rückkehr nichts wissen wollten, wurden sie in die Materie gebannt und mußten auf langen Wegen der stufenartigen Läuterung den Rückgang zum einst gewesenen besseren Zustand antreten, welcher Läuterungsprozeß auch heute noch fortdauert, bis alle wieder das geworden sind, was sie einst waren, nämlich: Erkenner Meiner Macht und Liebe und werktätige Förderer Meines großen Schöpfungsplanes.
4. Nun seht, in jener fernen Zeit, in der - wie jetzt noch gültig die individuelle Freiheit des Geistes als unantastbar festgesetzt wurde, stand es den Geistern, sowie Satan selbst frei, von ihrer verkehrten Richtung umzukehren oder nicht. Da die Geister aber nicht alle gleich an Erkenntnis, Güte und Einsicht waren - wie es auch heute noch nicht zwei Geschöpfe gibt, die geistig einander gleichen -, so war die Art und Weise jener Wesen, zu denken und zu handeln, sehr verschieden. Dem einen genügte seine geistige Stufe, dem andern nicht. Der eine war standhaft und widerstand den Anfechtungen Schlechterer, der andere dagegen widerstrebte dem Einfluß Besserer. - So bestand nicht eine gleichsam geordnete Stufenreihe, sondern, soviel es geistig denkende Wesen gab, ebenso vielseitig waren auch die Ansichten und Vorstellungen von Mir, von der Welt und von dem nötigen Fortschreiten.
5. Diese große Verschiedenheit, die sowohl bei den guten Geistern wie auch bei den schlechten besteht, welche eher den Satan als Höchsten ansehen - wie die guten Mich -, bedingte eben das geistige Leben und Treiben, welches zum Bestand des großen...
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Die Verklärung Jesu... Ihm sollt ihr zuhören ❤️ Jesus erläutert Matthäus 17:1-13
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Matthäus 17:1-13
Und nach sechs Tagen nahm Jesus zu sich Petrus und Jakobus und Johannes, seinen Bruder, und führte sie beiseits auf einen hohen Berg. Und er ward verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie ein Licht. Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia, die redeten mit ihm. Petrus aber antwortete und sprach zu Jesu: “Herr, hier ist gut sein; willst du, so wollen wir hier drei Hütten machen, dir eine, Mose eine und Elia eine!” Da er noch also redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!” Da das die Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und erschraken sehr. Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: “Stehet auf und fürchtet euch nicht!” Da sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand denn Jesus allein. Und da sie vom Berge herabstiegen, gebot ihnen Jesus und sprach: “Ihr sollt dies Gesicht niemand sagen, bis des Menschen Sohn von den Toten auferstanden ist!” Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: “Was sagen denn die Schriftgelehrten, Elia müsse zuvor kommen?” Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Elia soll ja zuvor kommen und alles zurechtbringen. Doch ich,sage euch: Es ist Elia schon gekommen, und sie haben ihn nicht erkannt, sondern haben an ihm getan, was sie wollten. Also wird auch des Menschen Sohn leiden müssen von ihnen.” Da verstanden die Jünger, daß er von Johannes dem Täufer zu ihnen geredet hatte.
01. Hier habt Ihr wieder eine Begebenheit aus Meinem irdischen Lebenswandel, die Tiefes und Himmlisches in sich birgt und wie einst für Meine Mich begleitenden Jünger so auch für euch und die ganze lebende Menschheit ein bedeutungsvolles Ereignis und in seiner geistigen Entsprechung von großer Tragweite für die Zukunft ist, der ihr entgegengeht. Wir wollen dieses Ereignis betrachten, wollen erklären, was es in jener Zeit und für Meine Jünger für eine Bedeutung hatte, und wollen dann auf seine geistige, große Entsprechung übergehen: wie, wann und wo es in jetziger Zeit sich wiederholt, und wie es als Regenerationswerk jetzt ebenso wirken wird, wie einst auf Meine drei Mich begleitenden Jünger und ihre fernere Lebensweise und Handlungen.
02. Das Evangelium sagt, Ich nahm Meine Jünger Petrus, Jakobus und Johannes mit auf einen Berg. Dort sahen sie Mich verklärt, d.h. sie sahen Mich mit ihren geistigen Augen als Denjenigen, der Ich eigentlich bin, war und sein werde. Sie sahen Mich vor sich als einen hohen Geist, dessen Kleid, die Wahrheit, in Entsprechung weiß war, und dessen Angesicht leuchtete wie die Sonne, d.h. von Liebe strahlte. Sie sahen daneben zwei mächtige Stützen Meines ganzen zukünftigen Lehrgebäudes, die am meisten dazu beitrugen, Mir Mein Werk zu erleichtern, und die Vorläufer und Wegbereiter waren, – sie sahen Moses und Elias, mit denen Ich redete. Ferner hörten sie aus einer Wolke eine Stimme die Worte sprechen, die einst bei Meiner Taufe am Jordan ebenfalls ertönten: “Dies ist Mein lieber Sohn, an dem Ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!”
03. Dieses Gesicht, das den drei Jüngern von Mir zugelassen wurde, hatte den Zweck, ihnen einen Vorgeschmack ihrer eigenen Bestimmung zu geben. Petrus, den Ich den ‘Felsen’ nannte, auf den Ich Meine Kirche bauen wollte, hatte eine ähnliche Aufgabe wie einst Moses, der das jüdische Volk auf Mein Kommen vorbereitete. Er gab ihnen Gesetze und Verhaltungsregeln, die das Judenvolk leichter als jedes andere aufnehmen konnte, um es zu dem auserwählten Volk zu machen, in dessen Mitte Ich Mein Darniederkommen auf eure Erde beschlossen hatte.
04. Wie Elias, nach seiner nochmaligen Einkleidung in die menschliche Form des Johannes des Täufers im Kleinen dasselbe vollzog, was Moses im Großen bewirken mußte, so war Johannes, Mein Liebling, bestimmt – durch sein spezielles Wirken und dadurch, daß gerade er länger am Leben blieb als alle seine übrigen mitjünger -, noch in seinen letzten Jahren in seiner Offenbarung der Welt ihren geistigen Gang bis zur Läuterung im voraus zu beschreiben und ein Zeugnis zu hinterlassen, daß die Gesetze, die Ich in Meine Schöpfung gelegt habe...
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Egoismus, Eitelkeit & Herrschsucht... Die Versuchung des Herrn ❤️ Jesus erläutert Matthäus 4:1-11
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13. Predigt... DER HERR Erläutert Matthäus 4:1-11
DIE VERSUCHUNG DES HERRN
Da ward Jesus vom Geist in die Wüste geführt, auf daß er von dem Teufel versucht würde. Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. Und der Versucher trat zu ihm und sprach: “Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brot werden!” Und er antwortete und sprach: “Es stehet geschrieben: “Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht!” “Da führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sprach zu ihm: ,Bist du Gottes Sohn, so laß dich hinab; denn es steht geschrieben: “Er wird seinen Engeln über dir Befehl tun, und sie werden dich auf den Händen tragen, auf daß du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest!” “Da sprach Jesus zu ihm: “Wiederum steht auch geschrieben: Du sollst Gott, deinen Herrn, nicht versuchen!” ” Wiederum führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und sprach zu ihm: “Das alles will ich dir geben, so du niederfällst und mich anbetest!” Da sprach Jesus zu ihm: “Heb dich weg von mir, Satan; denn es steht geschrieben: “Du sollst anbeten Gott, deinen Herrn, und ihm allein dienen!” “Da verließ ihn der Teufel; und siehe, da traten die Engel zu ihm und dienten ihm.
01. Dieses Kapitel handelt von Meiner Versuchung durch Satan während Meines Erdenwandels. So, wie diese Versuchung durch Satan in den Evangelien Meiner Apostel niedergeschrieben ,ist, ist sie nicht wörtlich zu nehmen; denn es ist ganz natürlich, daß Satan Mich wohl kannte und in Jesus seinen Herrn sah. Deswegen wäre es auch keine Versuchung von seiner Seite gewesen, Mir anzubieten, Ich sollte aus Steinen Brot machen – da er wohl wußte, daß Ich ganz anderer Dinge mächtig war -, oder Mir anzuraten, Ich sollte Mich von den Zinnen des Tempels hinunterstürzen, und es würde Mir, wenn Ich Gottes Sohn wäre, kein Leid geschehen. Führte doch er Mich durch die Lüfte aus der Wüste bis auf diese Zinnen und wußte, daß Ich weder der Erde ganz angehöre, noch daß die Anziehungskraft dieses Planeten auf Mich eine Wirkung haben könne, wenn Ich nicht wolle.
02. Oder wenn er Mich auf einen Berg führte und Mir dort alles anbot, was Mein menschlich Auge von dort aus erblickte, so wußte Satan wohl, daß er seinem Herrn und Schöpfer nicht die winzigen Reiche eurer finsteren Erde oder gar die ganze Erde selbst anbieten konnte; denn er konnte Mein unermeßliches Schöpfungsreich so wie kein anderer Geist mit seinen geistigen Augen überschauen.
03. Ihr seht, daß die wörtliche Erklärung dieser Stellen – wie sie im Evangelium geschrieben sind – nicht die Erklärung sein kann, die den Worten zu entnehmen ist. Der Sinn dieser Versuchung, und was sie bedeutet, liegt tiefer und ganz wo anders! Denn diese Versuchungen, wie sie im Evangelium beschrieben sind, sind wohl für Menschen vielleicht solche, aber für den Gott und Schöpfer alles Endlichen – wenngleich in Menschengestalt – können sie nie und nimmer solche sein und werden.
04. Seht, wenn sich bei euch ein Student auf eine Prüfung vorbereitet, so schließt er sich gewöhnlich mehr als sonst in sein Kämmerlein ein und studiert da Tage und Nächte fort. Er entsagt deswegen manchen weltlichen Genüssen, entweder in Speise und Trank oder in sonstigen Unterhaltungen, damit in ersterem Falle der Magen nicht soviel Einfluß auf seinen Geist gewinne, und im zweiten Falle, damit nicht Unterhaltungen seinen Geist zerstreuen, während er gerade zum Studieren ihn gesammelt braucht.
05. Was jeder Mensch tut, der sich auf einen wichtigen Schritt in seinem Leben vorbereitet, das tat auch Ich!
06. Nachdem die Zeit gekommen war, in der Ich Mein Lehramt antreten mußte – nämlich als Mensch, in dessen Hülle Meine Göttlichkeit eingekleidet war -, mußte auch Ich Mich sammeln, mußte die Nahrungsmittel für den Körper auf das nötigste heruntersetzen, weil Mein Geist Geistiges und Ewiges schaffen wollte und von der Materie nicht beeinträchtigt werden durfte.
07. Mein irdischer Mensch fastete, während Mein geistiger im Übermaße aller Seligkeiten schwelgte, deren nur ein geistiges Wesen fähig ist...
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Jesus erklärt... Heilung durch Mein Wort & Licht ❤️ Predigten des Herrn Lukas 18:35-43
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12. Predigt von Jesus… Die Heilung eines Blinden - Lukas18:35-43
Es geschah aber, da er nahe zu Jericho kam, saß ein Blinder am Wege und bettelte. Da er aber hörte das Volk, das hindurchging, forschte er, was das wäre. Da verkündigten sie ihm, Jesus von Nazareth ginge vorüber. Und er rief und sprach: “Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich mein!” Die aber vornean gingen, bedräueten ihn, er solle schweigen. Er aber schrie viel mehr: “Du Sohn Davids, erbarme dich mein!” Jesus aber stund stille und hieß ihn zu sich führen. Da sie ihn aber nahe zu ihm brachten fragte er ihn und sprach: “Was willst du, daß ich dir tun soll?” Er sprach: “Herr, daß ich sehen möge!” Und Jesus sprach zu ihm: “Sei sehend! Dein Glaube hat dir geholfen.” Und alsobald ward er sehend und folgte ihm nach und pries Gott. Und alles Volk, das solches sah, lobte Gott.
01. Hier habt ihr ein Beispiel, in dem der feste Glaube eines Blinden an Meine Allmacht ihm das Licht seiner Augen wiedergegeben hat.
02. Wie viele Blinde gibt es jetzt auf eurer Erde, die alle das Licht sehr nötig hätten, und doch sind unter ihnen nur wenige, die den Drang haben, ihr Augenlicht wiederzuerhalten!
03. Die meisten sind mit ihrer geistigen Blindheit zufrieden und haben sich an sie so gewöhnt wie ein Blindgeborener, der, weil ihm der Gesichtssinn von Geburt aus mangelt, seine übrigen Sinne, besonders den Tastsinn, so verfeinert und vervollkommnet hat, daß letzterer den ersteren beinahe ganz ersetzt. Sie sind mit ihrer Lage zufrieden, weil sie keine bessere kennen. Sie bedauern den Mangel des Augenlichts nicht, weil sie keinen Begriff von dem haben, was eigentlich Licht und seine Wirkung ist.
04. Wie diese Blindgeborenen materiell in dieser Weise fortleben, so leben Tausende von Menschen geistig fort. Durch Erziehung und Umstände wurde ihnen nie etwas von geistigem Licht, von höheren Stufen der Auffassung selbst des Materiellen gesagt. Für sie bestehen nur die Begriffe des Materiellen. Sie glauben, alles sei Materie, und die Materie sei die eigentliche Welt, aus Materie werde alles ausgeboren, und zur Materie kehre alles wieder zurück.
05. Zu diesen Stockblinden gehören auch jene Gelehrten und Naturforscher, die sich selbst um den letzten Funken geistigen Lichts durch die verkehrte Richtung ihres Studiums gebracht haben. Die ersteren sind blind und wissen nicht warum, – die letzteren wollen blind sein, weil das Licht, wenn es über sie hereinbräche, nicht mit ihrer Denk und Lebensweise zusammenpassen würde.
06. Außer diesen mit ihrer Blindheit Zufriedenen gibt es noch eine andere Art Blinde, die den Wunsch hegen, sehend zu werden. Das sind diejenigen, welche wie die blinden Bettler am Lebensweg sitzen und die Vorübergehenden, wenn sie ihrer durch das Geräusch gewahr werden, um geistige Nahrung bitten, damit ihre Blindheit entweder erträglich oder gar geheilt werde.
07. Solche Blinde sind jene Menschen, die in ihrem Lebenswandel auf manches gestoßen sind, was sie zum Nachdenken veranlaßte, worüber sie gerne Licht und Bescheid haben möchten, aber sich selbst nicht von der Finsternis befreien können. Es sind dies jene Menschen, die den religiösen Zeremonien huldigen, in sie mehr Wert hineinlegen, als sie wirklich haben. In einzelnen Fällen fühlen sie sehr wohl, daß über diesem Kultus doch noch etwas Höheres, Geistiges ist, das ihnen den eigentlichen Trost in den Fällen geben könnte, wo sie die menschliche Weisheit im Stich läßt.
08. Diese Menschen sitzen am großen Lebensweg der Geister, welche alle im Fortschreiten begriffen sind. Sie sind es, die als Bettler um geistige Almosen bitten, damit auch sie an der Erdenscholle, auf die sie ihr Schicksal gestellt hat, nicht ewig haften bleiben, sondern damit auch sie den geistigen Flug antreten können, welcher anderen zuteil wurde, die sie an sich vorüberrauschen fühlen. Manche gehen diese große Heerstraße des geistigen Fortschritts; aber nicht alle fühlen sich berufen und gedrungen, den Anflehenden zu helfen. Wie auch nicht alle einem Bettler Almosen darreichen, sondern nur die, die den Begriff der Nächstenliebe näher verstanden haben. So wird diesen geistigen Bettlern nur spärlich der Lebensunterhalt gewährt, weil niemand – sei es aus Mangel an Kraft, sei es aus Mangel an Kenntnis
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Das Gleichnis vom Sämann & Verantwortung für die ausgestreuten Samen ❤️ Jesus erklärt Lukas 8:4-15
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11. Predigt von Jesus… Das Gleichnis vom Sämann - Lukas 8,4-15
Da nun viel Volk beieinander war und aus den Städten zu ihm eilte, sprach er durch ein Gleichnis: “Es ging ein Sämann aus, zu säen seinen Samen. Und indem er säte, fiel etliches an den Weg und ward zertreten, und die Vögel unter dem Himmel fraßen es auf. Und etliches fiel auf den Fels; und da es aufging, verdorrte es, darum daß es nicht Saft hatte. Und etliches fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen gingen mit auf und erstickten es. Und etliches fiel auf ein gutes Land; und es ging auf und trug hundertfältige Frucht.” Da er das sagte, rief er: “Wer Ohren hat, zu hören, der höre!” Es fragten ihn aber seine Jünger, was dies Gleichnis wäre. Er aber sprach: “Euch ist es gegeben, zu wissen das Geheimnis des Reiches Gottes; den andern aber in Gleichnissen, daß sie es nicht sehen, ob sie es schon sehen, und nicht verstehen, ob sie es schon hören. – Das ist aber das Gleichnis: Der Same ist das Wort Gottes. Die aber an dem Wege sind, das sind, die es hören; danach kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihrem Herzen, auf daß sie nicht glauben und nicht selig werden. Die aber auf dem Fels, sind die: wenn sie es hören, nehmen sie das Wort mit Freuden an; und die haben nicht Wurzel; eine Zeitlang glauben sie, und zu der Zeit der Anfechtung fallen sie ab. Das aber unter die Dornen fiel, sind die, die es hören und hingehen unter den Sorgen, Reichtum und Wollust dieses Lebens und ersticken und bringen keine Frucht. Das aber auf dem guten Land, sind die, die das Wort hören und behalten in einem feinen, guten Herzen und bringen Frucht in Geduld.”
01. Dieses Gleichnis vom Sämann und dem Samen, das Ich einst Meinen Jüngern und dem Mich umgebenden Volke gab, ist nach seiner Form, in der es gegeben ist, leicht zu verstehen, um so mehr, als selbst im Evangelium die zeitgemäße Erklärung steht, wie Ich sie Meinen Aposteln, aber nicht dem Mir zuhörenden Volke gegeben habe.
02. Gemäß dieser Erklärung ist der Same Mein Wort. Wo dieses auf den Weg fällt und zertreten wird, bezeichnet es die Gleichgültigkeit derjenigen, welche es hören, aber sich nicht darum kümmern, es mißachten und, ihren weltlichen Interessen allein huldigend, darüber hinweggehen. Der felsige Grund, auf den der Same fällt, bezeichnet diejenigen Herzen, die – wie die Gelehrten und Theologen – den Samen nur insoweit annehmen, als er in ihre wissenschaftlichen Systeme paßt. Sobald sich aber bei ihnen andere Ansichten geltend machen, so findet dieser Same auf dem felsigen Grund keine oder sehr wenig Nahrung und muß verdorren.
03. Wenn der Same zwischen die Dornen fällt und mit ihnen aufgeht, so heißt das soviel, daß Meinem Wort nur insofern geglaubt und danach gelebt wird, wie es sich mit den weltlichen Ansichten vereinen läßt. Stößt es gegen diese an, oder verlangt Mein Wort Aufopferung und Verleugnung, so wird es beiseitegesetzt und bringt deshalb auch keine Frucht. Es bleibt dann höchstens bei schönen Worten, aber zu Taten kommt es nicht!
04. So weit die Erklärung, die Ich schon Meinen Aposteln gegeben habe. Es kommt jetzt darauf an, wie dieses Gleichnis auf die jetzige Zeit anzuwenden und ob ihm nicht noch eine andere, wichtigere Seite abzugewinnen ist.
05. Bevor wir in der Erklärung weitergehen wollen, müssen wir uns erst folgende Fragen beantworten: Was ist eigentlich der Same? Was bezweckt sein Ausstreuen, und was ist die Absicht des Sämanns selbst? – Erst nach Beantwortung dieser Fragen kann eine wahre Deutung und Erklärung durch geistige Entsprechung folgen; denn im allgemeinen sprecht ihr der Worte gar viele aus und seid euch doch nicht ihrer tiefen und geistigen Bedeutung bewußt. Nur wer der Worte tiefsten Sinn und deren geistige Entsprechung kennt, der erst ist seiner Sprache mächtig. Er hat das Geschenk, mittels seines Mundes Töne hervorzubringen, in geistigem Sinne aufgefaßt, und jedes Wort, das aus seinem Munde fließt, ist ein Strahl des Geistlichtes, welches in ihm die Seele erleuchtet, vergeistigt und sie stufenweise zur Vereinigung mit Mir weiterleitet. Daher ist zwischen Sprechen und Reden ein großer Unterschied. Man kann viel sprechen – und doch nichts sagen, während der gewichtige Sinn einer geistigen Rede sich inhaltsschwer gestalten kann.
06. So müssen wir also mit dem Worte ,Samen` zuerst anfangen und es in seiner Bedeutung näher betrachten.
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Der Mensch, die erste geistige Stufe... Gleichnis vom Weinberg ❤️ Jesus erklärt Matthäus 20:1-16
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EBook Schöpfungsgeheimnisse... https://jesus-comes.com/wp-content/uploads/2015/06/Schoepfungsgeheimnisse-von-Jesus-offenbart-durch-Gottfried-Mayerhofer.pdf
10. DER HERR Erläutert Matthäus 20,1-16
GLEICHNIS VON DEN ARBEITERN IM WEINBERG
Der Mensch - die erste(!) geistige Stufe
Geoffenbart an Gottfried Mayerhofer (im Januar 1872)
Matthäus 20:1-16: "Das Himmelreich ist gleich einem Hausvater, der am Morgen ausging, Arbeiter zu mieten in seinen Weinberg. Und da er mit den Arbeitern eins ward um einen Groschen zum Tagelohn, sandte er sie in seinen Weinberg.
Und er ging aus um die dritte Stunde und sah andere am Markte müßig stehen und sprach zu ihnen: 'Geht ihr auch hin in den Weinberg; ich will euch geben, was recht ist!' Und sie gingen hin. Abermals ging er aus um die sechste und neunte Stunde und tat gleich also.
Um die elfte Stunde aber ging er aus und fand andere müßig stehen und sprach zu ihnen: 'Was steht ihr hier den ganzen Tag müßig?' Sie sprachen zu ihm: 'Es hat uns niemand gedingt.' Er sprach zu ihnen: 'Geht ihr auch hin in den Weinberg; und was recht sein wird, soll euch werden!'
Da es nun Abend ward, sprach der Herr des Weinbergs zu seinem Schaffner: "Rufe die Arbeiter, gib ihnen den Lohn und hebe an bei den letzten bis zu den ersten!" Da kamen, die um die elfte Stunde gedingt waren, und es empfing ein jeglicher seinen Groschen.
Da aber die ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen; und sie empfingen auch ein jeglicher seinen Groschen. Und da sie den empfingen, murrten sie wider den Hausvater und sprachen: 'Diese letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleich gemacht, die wir des Tages Last und Hitze getragen haben!'
Er antwortete aber und sagte zu einem unter ihnen: 'Mein Freund, ich tue dir nicht unrecht! Bist du nicht mit mir eins geworden um einen Groschen? Nimm, was dein ist, und gehe hin! Ich will aber diesem letzten geben gleich wie dir. Oder habe ich nicht Macht, zu tun, was ich will, mit dem Meinen? Siehst du darum scheel, daß ich so gütig bin? Also werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein. Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.'"
So spricht der Herr...
1. Dieses Gleichnis, sowie viele andere, hatte den Zweck, den damals lebenden Juden geistige Wahrheiten in der Form von Vergleichen und Schilderungen aus dem praktischen Leben leichter verständlich zu machen. Außerdem war damals - wie heute noch im Orient - die Bilder und Gleichnissprache mehr gebräuchlich als in heutiger Zeit, wo man bei allen Mitteilungen die direkte Darstellung vorzieht.
2. Es liegt in diesen Gleichnissen immer ein tieferer, geistiger Sinn, der sowohl damals paßte, wie auch für alle kommenden Zeiten stets den gleichen Wert haben wird.
3. Diesen geistigen Sinn wollen wir nun etwas mehr beleuchten und seine Bedeutung hervorheben, weil er das Wesentliche, der Kern, das Gleichnis nur seine Schale oder Umhüllung ist.
4. Seht, in jenem Gleichnis sagte Ich: "Das Himmelreich gleicht einem Weinberge." Der geistige Sinn dieser Worte muß auf den eigentlichen Begriff, was denn ein Weinberg ist, zurückgeführt werden.
5. Seht, ein Weinberg ist ein Stück Land, aus dessen Boden durch Anpflanzung von Reben das Ätherische der Erde in Geistiges, in der Traube zu Wein verwandelt wird. Durch Zersetzung der Elemente werden gröbere Stoffe in feinere, geistigere umgewandelt.
6. Was ist aber neben der Erde zum Ausreifen der Traube noch besonders nötig?
7. Es ist das Licht der Sonne; denn ohne den Wecker von oben entwickelt sich aus der Erde kein geistiges Produkt. Die Sonne muß mit ihren Lichtstrahlen erst die in der Erde schlafenden Elemente wecken, sie mit ihrer Wärme vergeistigen helfen und so durch den Kreislauf im Rebstock, durch Wurzeln, Äste, Blätter und Blüten, das Höchste absetzen, das endlich nach seinem Zersetzungsprozeß sichtbar zeigt, welche Fülle geistigen Stoffes in der Traube verborgen lag, welch geistiger Stoff sich jedoch erst dann zu zeigen beginnt, wenn die Traube aufgehört hat, Traube zu sein.
8. Hier habt ihr also den Weinberg, bei dem drei Dinge - nämlich Erde, Wasser und Licht - zusammenwirken müssen, um auf höherer Stufe etwas Geistiges hervorzubringen.
9. Nun wird euch der Vergleich Meines Reichs oder des Himmelreichs mit einem Weinberg schon leichter verständlich sein, wenn ihr die oben angeführte Erklärung auf Mein Reich anwendet.
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Geistiger Aussatz ist ansteckend... Die Heilung eines Aussätzigen ❤️ Jesus erklärt Matthäus 8:1-4
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9. DER HERR Erläutert Matthäus 8:1-4... GEISTIGER AUSTZ IST ANSTECKEND... Heilung eines Aussätzigen
Da er aber vom Berge herabging, folgte ihm viel Volk nach. Und siehe, ein Aussätziger kam und betete ihn an und sprach: “Herr, wenn du willst, kannst du mich wohl reinigen!” Und Jesus streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will es tun, sei gereinigt!” Und alsbald ward er von seinem Aussatz rein. Und Jesus sprach zu ihm: ,Siehe zu, sage es niemand, sondern gehe hin und zeige dich dem Priester und opfere die Gabe, die Mose befohlen hat, zu einem Zeugnis über sie.”
(Vers 01. fehlt im Original – wahrscheinlich falsche Nummerierung…)
02. Hier ist angeführt, wie Ich durch bloße Berührung einen Aussätzigen heilte. Diese Art der Heilung ist jetzt nicht mehr möglich oder nicht in Meinem Willen gelegen; denn wenn ihr die Krankheit ,Aussatz` im geistigen Sinn nehmen wollt, so müßte Ich viele Menschen, und zwar nicht die besten, auf einmal zu Engeln machen, welches aber weder für Mich und Mein Geisterreich, noch für den plötzlich verwandelten Geist und Seelenmenschen von Nutzen wäre.
03. Was ist denn eigentlich der Aussatz für eine Krankheit? Woher kommt er, und wie kann er geheilt werden?
04. Diese Fragen müssen wir zuerst beantworten, ehe uns das geistig Entsprechende klar vor Augen treten kann. Aussatz ist jene Krankheit, bei der man – sei es durch Ausschweifung, sei es durch unnatürliche Lebensweise im Essen und Trinken, sei es durch Unreinlichkeit so viele fremde, giftige Stoffe in seinen Organismus hineingeschafft hat, daß das ganze menschliche Uhrwerk nicht weitergehen kann. Um nun die normale und natürliche Tätigkeit und Geschäftsleitung in allen Teilen des Körpers wiederherzustellen, wirft die menschliche Natur alle seit Jahren aufgenommenen fremden Stoffe oder Gifte auf ihr größtes und auch sehr wichtiges Organ, auf die Haut, durch welche die größte und ausgebreitetste Verbindung mit der Außenwelt besteht, erstens um auf diese Weise sich ihrer fremden, lästigen Bürde zu entledigen, zweitens um selbst durch dieses giftige Reizmittel eben die Haut anzuregen, mit mehr Tätigkeit den ganzen Organismus zu unterstützen, und ihm so wieder zu seiner früheren Gesundheit zu verhelfen.
05. Geheilt wird diese Krankheit natürlich am besten auf demselben Wege, auf dem sie entstanden ist, d.h. der Aussatz kam von innen nach außen, und so muß auch die Heilung den nämlichen Weg gehen. Das verdorbene Blut, welches seine schlechten Bestandteile in der Haut abgesetzt hat, muß durch neues und gesundes ersetzt werden. Von außen gehört natürlich auch die Reinhaltung der Wunden dazu, damit das Zersetzte, dem Körper nicht mehr Taugliche, entfernt und dem allenfalls noch Nachkommenden Platz gemacht wird.
06. So erfolgt dann die Heilung, wodurch bei Beachtung einer naturgemäßen Lebensweise der Körper sich erneuert, seinem Organismus volle Kraft und dem Menschen ein langes, gesundes Leben sichert.
07. Hier habt ihr in kurzen Umrissen ein Bild vom Wesen des Aussatzes als körperliche Krankheit. Jetzt wollen wir dieselbe in ihrer geistigen Entsprechung betrachten, damit ihr auch dort die Krankheitserscheinung und die Heilmittel erkennen mögt. Nur der Wunderheiland, der diese Krankheit durch bloße Berührung oder durch ein Wort zu heilen vermag, der wird und muß hier wegbleiben; denn in geistiger Hinsicht muß jeder Aussätzige sich selbst heilen und so selbst sein Heiland werden.
08. Sehet, ,aussätzig`, d.h. mit vielen giftigen Beulen behaftet, ist ein großer, ja der größte Teil der Menschen; aber eben, weil die Mehrzahl aussätzig ist, so nimmt man an dieser Krankheit keinen Anstoß. Denn die wenigen von ihr Gereinigten ziehen sich von den mit dieser Krankheit Behafteten nicht zurück, sondern pflegen sie mit der Liebe und Geduld des christlichen Glaubens, um die Kranken, wenn sie zu schwach sind, mittels Rat und Unterstützung zur Wiederherstellung ihrer verlorenen moralischen Gesundheit zu führen.
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Die Hochzeit zu Kana... Verwandlung von Wasser zu Wein ❤️ Jesus erklärt Johannes 2:1-11
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8. DER HERR Erläutert Johannes 2:2-11
DIE HOCHZEIT ZU KANA...
Und am dritten Tage ward eine Hochzeit zu Kana in Galiläa, und die Mutter Jesu war da. Jesus aber und seine Jünger wurden auch auf die Hochzeit geladen. Und da es an Wein gebrach, spricht die Mutter Jesu zu ihm: “Sie haben nicht Wein.” Jesus spricht zu ihr: “Weib, was habe ich mit dir zu schaffen? Meine Stunde ist noch nicht gekommen!” Seine Mutter spricht zu den Dienern: “Was er euch sagt, das tut.” Es waren aber allda sechs steinerne Wasserkrüge gesetzt nach der Weise der jüdischen Reinigung, und es ging in je einen zwei oder drei Maß. Jesus spricht zu ihnen: “Füllet die Wasserkrüge mit Wasser.” Und sie füllten sie bis obenan. Und er spricht zu ihnen: “Schöpfet nun und bringet es dem Speisemeister!” Und sie brachten es. Als aber der Speisemeister kostete den Wein, der Wasser gewesen war, und wußte nicht, woher er kam (die Diener aber wußten es, die das Wasser geschöpft hatten), ruft der Speisemeister den Bräutigam und spricht zu ihm: “Jedermann gibt zum ersten guten Wein und, wem sie trunken geworden sind, alsdann den geringeren; du hast den guten Wein bisher behalten.” Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat, geschehen zu Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn.
01. Dieses Kapitel des Johannes beginnt mit der Hochzeit zu Kana in Galiläa, wo Ich die erste öffentliche Wundertat verrichtete, indem Ich Wasser in Wein verwandelte.
02. Mit diesem Ereignis, welches in den Anfang Meiner Lehrjahre fällt, wollte Ich, obwohl Ich noch nicht lehrend aufgetreten war, gerade durch die Verkettung der Umstände bei dieser Hochzeit die Aufmerksamkeit vieler auf Mich lenken; denn in Kürze war Mein Wandel im Verborgenen zu Ende.
03. Eine Hochzeit ist zwar ein schon oft dagewesener und sich stets wiederholender Akt. Er wird aber, obwohl viel Geistiges in ihm verborgen ist, von den meisten Menschen nur materiell verstanden und begangen.
04. Wenn es nur eine solche Hochzeit gewesen wäre, so würde man Mich dort nicht gefunden haben. Ich hatte weit größere Zwecke im Auge, die jedoch nicht durch zu auffallende Ereignisse erreicht werden sollten. Es sollten die Juden langsam auf Mein künftiges Lehr und Tatenleben aufmerksam gemacht werden.
05. Was diese Handlung und alle weiteren betrifft, so ist ihre jetzige, geistige Wiederholung in einem größeren und tieferen Sinne aufzufassen. Jetzt werden auch die Zeiträume größer sein als während Meiner kurzen Lehrjahre und Meines Aufenthalts auf eurer finsteren Erde. Dort war Mir nur kurze Zeit gegeben, um Großes für eine ewige Dauer zu verrichten; jetzt,wo es sich um die künftige Vollendung der geistigen Bildung der Menschheit handelt, fließt der Strom der Ereignisse langsamer, aber desto gewaltiger, –, alle Hindernisse überwindend, die sich bis zu Meiner letzten Ankunft gegen Meine Pläne erheben möchten.
06. Um bei der Hochzeit zu Kana wieder anzuknüpfen, muß Ich vorausschicken, was eine Hochzeit eigentlich ist, wie sie bei euch gefeiert wird, und wie Ich sie gefeiert haben möchte, damit ihr später die geistige Bedeutung derselben inbezug auf die ganze Menschheit erkennen möget, indem die Verbindung zweier Menschen, in der Entsprechung, auch für die ganze Menschheit ihre tiefe Bedeutung hat.
07. Eine Hochzeit ist der Abschluß eines vorhergegangenen Übereinkommens zweier Menschen verschiedenen Geschlechts, welche, durch Sympathie angezogen, dem Drang ihrer Seele nachgeben und gesonnen sind, diese einmal angefangene geistige Verbindung während ihrer Lebensdauer nicht mehr aufzugeben, sondern, stets mehr eins miteinander werdend, Freud und Leid gemeinsam zu tragen. So wird, infolge dieser gleichen Gesinnung, durch einen gesetzlichen Akt die Ehe geschlossen, in der die einzelne Individualität eigentlich aufhört, und ein gemeinsames Leben, das Leben der Familie, vorgezogen wird.
08. Solch ein Akt zweier Seelen, die sich erkannt haben, und ihre dauernde Verbindung sollten nicht nur für dieses kurze Erdenleben, sondern auch für das jenseitige Leben gelten, wo beide durch das Streben nach gleichem Ziele sich stets mehr und mehr vereinigen und am Ende wie ihr sagt – “ein Herz und ein Sinn” werden sollen.
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