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Die geistige Heimat & Eure Bestimmung auf Erden ❤️ Jesus erläutert Johannes 16:5-6
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23. Predigt von Jesus… Die geistige Heimat
(18.03.1872)
Johannes 16:5-6
“Nun aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat; und niemand unter euch fragt mich: Wo gehst du hin?, sondern weil ich solches zu euch geredet habe, ist euer Herz voll Trauerns worden.”
01. Seht, dies ist der Text für diesen Sonntag, und obwohl er dem Anscheine nach leicht verständlich ist, so liegt doch bei weitem viel Tieferes darin, als ihr ahnen möget.
02. Nach eurem Ermessen sage Ich diese Worte deshalb zu Meinen Jüngern, weil Ich – immer von Vater und Sohn sprechend – sie vorbereiten wollte auf die nächsten Ereignisse, die der Abschluß Meines irdischen Lebenswandels waren. Weil Ich ihnen Mein Verhältnis zu ihrem Jehova nicht anders begreiflich machen konnte, als unter dem Bild von Vater und Sohn, einem Bilde, das ihrem Weltverstand näher lag und auch in geistiger Entsprechung völlig das Verhältnis der Liebe zur Weisheit ausdrückt, wie Ich zwar als Weisheit Mensch geworden, aber als Liebe der ewige Erhalter und Schöpfer des ganzen Universums geblieben bin.
03. Ich sagte dort: “Ich gehe zu Dem, der Mich gesandt hat, und niemand fragt Mich: Wo gehst Du hin?, sondern nur Trauer befällt euch alle wegen des Gedankens, ihr könntet Mich verlieren.”
04. Diese unerwartete Voraussage, daß eine Trennung zwischen Mir und ihnen möglich sei, dieser Gedanke, der nicht in ihre Vorstellungen von Meiner Göttlichkeit und Meiner Mission paßte, versetzte sie in Trauer, und sie wußten daher auf dieses Wort weder zu antworten, noch eine Frage zu stellen. Deshalb eninnerte Ich sie mit einer solchen, indem Ich sagte, daß niemand Mich frage: “Wo gehst du hin?” dies war die Frage, die sie selbst nie dachten. Es war ihnen unglaublich, daß Ich Mich jemals von ihnen entfernen würde. Und wenn sie Mich als Gott annahmen, der herabstieg, um die Menschheit von den weltlichen Banden zu erlösen, wußten sie natürlich nicht, wohin Ich gehen sollte; denn obgleich sie durch den Einfluß Meiner Worte und Wunder die Überzeugung Meines göttlichen Ursprungs hatten, verkehrten sie doch viele geistigen Begriffe in weltliche Ideen. Daraus mußten natürlich falsche Schlüsse folgen, was sehr oft geschah, wenn sie Meine Bilder oder Meine Worte nicht verstanden und Mich beschuldigten, Ich rede hart oder unverständlich.
05. Ich sagte in jener Zeit: “Ich gehe zu Dem, der Mich gesandt hat!” Und jetzt, nach so vielen Jahrhunderten, richte Ich an euch und an die ganze Menschheit die Frage und sage: “Wo geht denn ihr hin, und wer hat euch denn gesandt?” Denn so wie Ich Meine Mission, Meinen Zweck oder ein ,Warum’ des Daseins habe, so haben es auch alle aus Mir geschaffenen Wesen, ja selbst die dichteste, rohe Materie, da auch sie als sichtbarer Ausdruck gebundener, gefesteter Geister eben ihren Zweck, ihre Mission haben muß.
06. Ich frage also jetzt, da die Prüfungszeit ihrem Ende naht, die Menschen durch politische, religiöse und Elementarereignisse: “Wo geht ihr hin?”, damit sie sich besinnen sollen, wer sie eigentlich sind, und warum sie eigentlich auf diese Erde gesandt oder gestellt wurden.
07. Der geistige Wind, der Meinem baldigen Kommen vorausgeht, um, wie im materiellen Leben, die Luft von schlechten Dünsten zu reinigen, regt wie die Frühlingslüfte alles zur Tätigkeit an. Überall ertönen die Fragen: “Warum bin ich eigentlich da?” und “Was bin ich eigentlich?” und “Was ist mein Endziel, oder wo gehe ich hin?”
08. Der denkende Mensch, welcher einmal von diesen Gedanken überrascht wurde, sieht sich natürlich zwischen zwei Welten gestellt, zwischen eine sicht und eine unsichtbare. Es genügen ihm die wenigen Anhaltspunkte, welche die Vergänglichkeit alles Geschaffenen bietet, nicht mehr, um ihm Trost und Ruhe zu bringen. Alles, was vor seinen Augen entsteht, sieht er wieder vergehen, sich verändern, sich verwandeln. Und eben diese Beispiele regen auch ihn an, an die vor ihm entstehenden und vergehenden Gegenstände, so wie an sich selbst, die Fragen zu richten: “Wo kommt ihr her, ihr Geschöpfe voller Wunder und Geheimnisse, und wo gehet ihr hin?”
09. So begrüßt er das Ankommende, und so fragt er das Scheidende; und eben diese Fragen ist er auch gezwungen an sich selbst zu richten, indem er selbst, wenn er nur ein bißchen nachdenkt, noch ein größeres, unauflösbareres Rätsel ist als alle anderen, vor ihm sichtbaren Dinge. Diese Fragen, die immer wieder auftauchen, sind es, welche die Menschen, oder wenigstens viele von ihnen, zur besseren Beurteilung des Bestehenden und des Angelernten zwingen. Und wo nicht genügend Wahres und Klares das Endresultat solcher Forschung ist, dort steigt natürlich das Heer der Zweifel auf, welche mit all dem Gefundenen nicht zufrieden, mehr Gewißheit, mehr Klarheit haben wollen.
10. Dieses Drängen war stets der Anfang von geistigen und weltlichen Umwälzungen. Es war der unvermeidliche geistige Wind, welcher die menschliche Natur stets wieder aufweckte, sooft sie sich gerade in einen bequemen Schlaf weltlicher Freuden und Genüsse versenken wollte.
11. Da nun zwei Dinge diesen Wind wieder erregten – erstens Mein baldiges Kommen als Ende und Krone Meiner einstigen, auf eurer Erde vollführten Mission. Zweitens die Neigung der ganzen Menschheit von oben bis unten, sich dem weltlichen Genusse hinzugeben und das Geistige zu verleugnen -, so ertönt wieder in allen Gemütern, den meisten unbewußt der Ruf: “Wo gehen wir hin?” und “Wozu sind wir da?” Die ungenügende Antwort, die die jetzige Geistesrichtung auf diese Fragen gibt, veranlaßt den Umsturz alles Bestehenden, das Sehnen nach Neuem, aber nicht Trügerischem sondern Wahrem.
12. Die Menschen empfinden, das unsichtbare Reich ist nicht abzuleugnen. Es ist umsonst, wenn manche Gelehrte sich die Mühe geben, zu beweisen, daß nur Materie bestehe und Geistiges nicht. Die Menschen fühlen die Leere in ihrem Herzen nicht ausgefüllt, soviel grobes Material durch den Verstand auch in jenes geworfen wird. Wie bei einem Faß ohne Boden verschwindet es, wie es gekommen ist, und die alte Frage steht wieder neu vor ihrem Geiste.
13. So wird die Menschheit gedrängt, endlich einmal alle Fesseln abzustreifen, sich von dem Gängelbande zu befreien, welches viele nur zu ihrem eigenen Vorteile benützen wollen.
14. Dieses Verhältnis, dieser Streit mußte Meinem Kommen vorangehen, damit Ich am Ende nur mit denen zu tun hatte, die das Geistige dem Materiellen vorzogen und auch wußten, woher sie kamen, warum sie da sind, und wohin sie zu gehen bestimmt sind.
15. Es werden das diejenigen sein, welche, alle Stürme überlebend, mitten im Schmutz des weltlichen Egoismus und Leichtsinns sich rein gehalten haben; denn nur für Liebe werde Ich der Hirte und nur sie werden Meine Schafe sein.
16. Auch an euch, Meine Kinder, die Ich unter so vielen auserkoren habe, damit ihr, geleitet durch Mein direktes Wort, den andern als Beispiel vorangehen sollt, auch an euch tritt diese Frage ernster Art heran. Auch an euch stellt; die Lebenszeit, welche euch noch auf Erden zu ermessen ist die Frage: “Wo gehst du hin?” Sie will damit sagen: Bedenket die Verantwortung, die ihr auf euch genommen habt, das Wort eures Gottes, eures Vaters hören zu wollen! Mit diesem Hören habt ihr euch der Verpflichtung unterzogen, dieses Wort auch auszuüben; denn ohne Ausübung ist das Hören zu nichts nütze.
17. Ihr, die ihr Mein Wort hört, erfahrt und nun auch wißt, wie man demselben nachkommen soll, ihr seid doppelt strafbar, wenn ihr die Ausübung unterlaßt.
18. Meiner Jünger Herz erfüllte sich mit Trauer, als Ich sprach von Meinem Hingange zu Dem, der Mich gesandt hatte. Welches Gefühl wird denn euch überkommen, wenn auch ihr hingehen müßt zu Dem, der euch gesandt hat? Trachtet darnach, daß ihr mit dem anvertrauten Kapital, wohl benutzt und verzinst, in Mein Reich zurückkehrt und nicht, wie der faule Knecht, euer Kapitel vergrabet; denn sonst kommt ihr unreif in einer Welt an, in der es euch selbst zur Last würde, als Unreife zwischen Gereiften, als Unglückliche zwischen Glücklichen leben zu müssen!
19. Wenn ihr hingehen müßt zu Dem, der euch gesandt hat, so trachtet doch wenigstens danach, mit dem Bewußtsein in jenes Geisterreich zu treten, alles getan zu haben, was gemäß allen an euch ergangenen Worten von euch zu erwarten war! Trachtet danach, Meine Worte und Meine Lehre so für euch und für andere zu nutzen, daß viele guten Taten und nur wenige Fehler eure Lebensbilanz ausmachen, damit ihr dann ruhig, fortschreiten und den Mitbruder, der euch fragt: “Wo gehst du hin?”, getrost nach dem Morgen des ewigen Liebelichts hinweisen könnt, indem ihr saget: “Ich gehe dorthin, von wannen ich gekommen bin, und wo ewiges geistiges Fortschreiten und stetes Annähern an meinen Schöpfer und Vater möglich ist!”
20. Auch Ich sagte: “Ich gehe zu Meinem Vater, der Mich gesandt hat!” Ich ging aber auch mit dem vollen Bewußtsein, Meine Mission im strengsten Sinne erfüllt zu haben, obwohl als Mensch das Herbste Mich noch erwartet. So sollt auch ihr einst sagen und euch schon jetzt des Triumphes freuen können, wenn nach ausgestandanen Kämpfen und besiegten Versuchungen ihr getrost die Hand nach der Siegespalme ausstrecken dürft.
21. Wer von Meinem Worte nur dunkle Begriffe hat oder gar nichts weiß, den kann Ich für seine Handlungen nicht so verantwortlich machen wie diejenigen, welche Meine Lehre kennen, welche begreifen, wie und wann sie nach derselben handeln müssen. Diese, wenn sie vorsätzlich dagegen sündigen, sind strafbar und werden – nicht von Mir, sondern von ihrem eigenen Gewissen – des Wankelmutes, der Kleinmütigkeit angeklagt werden, weil es ihnen so sehr an Kraft mangelt, und weil sie, mitten unter dem Einflusse geistiger Hilfe von oben, sich so ins Netz der weltlichen Genüsse verstricken ließen, daß sie darüber ihre geistige Würde eingebüßt haben.
22. Bedenket also alle Meine Worte! So angenehm das Anhören derselben auch sein mag, so nehmt sie doch recht ernst, da nur die Befolgung Meiner zwei einzigen Liebesgebote, im strengsten Sinne, euch zu Meinen, zu Kindern des Schöpfers der ganzen Unendlichkeit stempeln kann!
23. Den Preis, welchen Ich euch aussetzte, könnt ihr noch nicht im ganzen Sinn und in seiner ganzen Tiefe begreifen, weil ihr Mein Geisterreich nicht kennt; aber würdet ihr sehen, wie Engel und große Geister euch um diesen Vorzug beneiden, ihr würdet gewiß stolz darauf sein, von Dem ausgegangen zu sein und wieder zu Dem zurückkehren zu können, der die Liebe selbst ist, eine Liebe, die ein menschlich Herz aber nicht fassen kann.
24. Welch unfaßbare Liebe liegt darin, daß die höchste göttliche Liebe euch zu ihren Kindern machen will, daß diese Liebe den niedrigsten Stand auf eurer Erde vorgezogen hat, um eben das zu beweisen, was sie als Jesus einst sagte, – daß sie als Weisheit, nach vollendeter Mission, sich wieder vereinen will mit der Liebe, von welcher sie ausgegangen ist, und zu welcher auch ihr kommen könnt, wenn ihr euch derselben würdig zu machen wisset!
25. Ich ging einst zu Meinem Vater, der Mich gesandt hat; trachtet auch ihr, dahin zu gelangen, um aus Seinen Händen die Siegeskrone für eure Kämpfe und Leiden zu erhalten – wie Ich einst als Gottmensch und Jesus vor mehr als tausend Jahren! Amen.
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