Die bagatellisierte Diskriminierung | Von Roberto J. De Lapuente

2 years ago
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Den vollständigen Tagesdosis-Text (inkl. ggf. Quellenhinweisen und Links) findet ihr hier: https://apolut.net/die-bagatellisierte-diskriminierung-roberto-j-de-lapuente
Es gibt keinen Grund, weswegen man sich für seine Nicht-Impfung rechtfertigen müsste — es doch zu verlangen, ist übergriffig.
Ein Kommentar von Roberto J. De Lapuente.
Diskriminierung ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Semantisch wurde dieser Begriff ausgehöhlt und durcheinandergewirbelt. Bedurfte es früher noch handfester, klar messbarer Merkmale, anhand derer man eine reale Diskriminierung ausmachen konnte, reicht heute zuweilen schlicht das Gefühl aus. Häufig ist das vage Gefühl der Benachteiligung bei der schillernden Gruppierung der „Woken“ anzutreffen. Niemand ist noch davor gefeit, über halsbrecherische Argumentationsketten als Täter ausgewiesen zu werden oder als Relikt aus einer rassistisch-kolonialistischen Zeit. Ob der „Täter“ diese Diskriminierung überhaupt beabsichtigte, gilt als irrelevant. Ganz im Gegensatz zu dieser verbreiteten Praxis müssen sich dieser Tage nun Menschen, die wirklich diskriminiert werden, anhören, sie sollten sich nicht so anstellen. Dass man aufgrund von Entscheidungen, die man eigenverantwortlich für seinen eigenen Körper getroffen hat, von weiten Teilen der Gesellschaft ausgeschlossen wird, gilt vielen nicht als Diskriminierung. Häufig kommt diese Bagatellisierung der himmelschreienden 3G/2G-Segregation ausgerechnet von denen, die sich schon wegen eines falschen Blickes oder Wortes als geschundene Opfer inszenieren und die Twitter-Tweets heiß laufen lassen. Eine beängstigende Entwicklung nimmt ihren Lauf, die selbst Hartgesottenen ein mulmiges Bauchgefühl bereitet.
Neulich bei einem meiner Quartalstermine beim Facharzt. „Sind Sie geimpft, Herr De Lapuente?“, wollte der Mediziner von mir wissen. Ich verneinte. „Warum nicht?“, bohrte er nach. „Ich möchte das Thema nicht vertiefen, vielen Dank.“ Neuer Versuch: „Warum nicht?“ Ich wiederholte stur: „Ich möchte das Thema nicht vertiefen, vielen Dank.“ Er klimperte auf der Tastatur, stierte in den Bildschirm. „Beim letzten Mal sagten Sie, Sie würden zunächst die Priorisierung abwarten, damit Sie mit Ihrer Lebensgefährtin zusammen geimpft werden können.“ Das schien er abzulesen, er hat sich offenbar sehr genaue Notizen gemacht. Eine solche Genauigkeit gemachter Aussagen kommt eher bei der Polizei als im Gesundheitswesen vor.
Ich blieb bei meiner Aussage: „Ich möchte das Thema nicht vertiefen, vielen Dank.“ Dieses sture Wiederholen habe ich von manchem Sportfunktionär gelernt, der auf jede Frage gleich mit „Kein Kommentar!“ retourniert. Er gab es auf. Aber zurück blieb ein komisches Gefühl, eine Anklage im Raum, Bedrängung irgendwie. Das war übergriffig. Ein Mediziner kann mir eine Impfung anraten, argumentativ und sachlich — wenn ich das will. Aber mich löchern, meine Motive hinterfragen: Das geht zu weit.
Eingebildete Diskriminierung
Das habe ich als zu persönlich empfunden, fühlte sich geradewegs zudringlich an. Und damit auf eine peinliche Art und Weise auch entwürdigend. Ich bin doch keinem Rechenschaft schuldig. Schon gar nicht einem Arzt, der mich aus anderen Gründen behandelt. Und dass er so genau Protokoll über meine Aussagen verfasst zu haben schien: Ich glaubte mich auf einer Anklagebank, ohne einen konkreten Anklagepunkt beschuldigt. ... hier weiterlesen: https://apolut.net/die-bagatellisierte-diskriminierung-roberto-j-de-lapuente
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