Die Überzähligen | Von Colin Todhunter
Den vollständigen Standpunkte-Text (inkl ggf. Quellenhinweisen und Links) finden Sie hier:
https://apolut.net/die-ueberzaehligen-von-colin-todhunter
Zur Krise des Kapitalismus fällt den Herrschenden nicht mehr ein, als Millionen Menschen zu unterwerfen und in die Verelendung zu treiben.
Hinweis zum Beitrag: Der vorliegende Text erschien zuerst im „Rubikon – Magazin für die kritische Masse“, in dessen Beirat unter anderem Daniele Ganser und Hans-Joachim Maaz aktiv sind. Da die Veröffentlichung unter freier Lizenz (Creative Commons) erfolgte, übernimmt apolut diesen Text in der Zweitverwertung und weist explizit darauf hin, dass auch der Rubikon auf Spenden angewiesen ist und Unterstützung braucht. Wir brauchen viele alternative Medien!
Gummiknüppel, Hausarrest und Kontaktverbot für den Gesundheitsschutz? Das glauben diejenigen, die dergleichen propagieren, doch selber nicht. Dass hinter der plötzlichen Besorgnis der Politik um das Wohl ihrer Bürger eine ganz andere Agenda steckt, ist vielen inzwischen klar. Doch worauf genau soll das alles hinauslaufen? Zwei Entwicklungslinien deuten sich an: Der Kapitalismus tut sich schwer, an seinem Wachstumsdogma festzuhalten, ohne dass eine ohnehin überdehnte Spekulationsblase platzt.
Und immer mehr Menschen werden im Zuge der fortschreitenden Automatisierung und Digitalisierung schlicht überflüssig. Sie sind — nimmt man die Bedürfnisse von „Investoren“ zum alleinigen Maßstab — schlicht zu nichts nütze. Sofern nicht noch brutalere Pläne in den Schubladen der „Eliten“ schlummern, sind deren Antworten auf die Herausforderungen der Gegenwart offensichtlich: noch mehr Kontrolle, noch mehr Ausbeutung, die Gewöhnung der Bevölkerung an eine totalitäre Hölle aus Armut, Existenzdruck und staatlicher Drangsalierung.
Ein Standpunkt von Colin Todhunter.
Im Oktober 2019 warnte Mervyn King, der ehemalige Chef der Bank of England, in einer Rede auf einer Konferenz des Internationalen Währungsfonds davor, dass die Welt in Richtung einer neuen Wirtschafts- und Finanzkrise taumeln würde, welche furchtbare Folgen für das von ihm so bezeichnete „demokratische Marktwirtschaftssystem“ haben würde.
Die Weltwirtschaft würde in einer Falle von geringem Wachstum stecken und die Erholung von der Krise im Jahr 2008 wäre schwächer als nach der Großen Depression, so King weiter. Er folgerte daraus, dass es an der Zeit für die Federal Reserve und andere Nationalbanken wäre, hinter geschlossenen Türen mit der Politik ins Gespräch zu kommen.
Im sogenannten Repo-Markt schossen die Zinssätze am 16. September in die Höhe. Die Federal Reserve intervenierte vier Tage lang mit einem Volumen von 75 Milliarden Dollar pro Tag, dem höchsten Betrag seit der Krise 2008.
Ebenfalls zu dieser Zeit begann die Fed laut Fabio Vighi, Professor für Kritische Theorie an der Universität Cardiff, im Rahmen eines geldpolitischen Notfallprogramms hunderte Milliarden Dollar pro Woche in die Wall Street zu pumpen.
Während der letzten ungefähr 18 Monate konnten wir sehen, wie unter dem Vorwand einer „Pandemie“ die Wirtschaft heruntergefahren, kleine Geschäfte vernichtet, Arbeitskräfte entlassen und die Rechte von Menschen zerstört wurden. Lockdowns und Einschränkungen haben diesen Prozess ermöglicht.
Der Zweck dieser sogenannten „öffentlichen Gesundheitsmaßnahmen“ hat wenig mit der Gesundheit der Bevölkerung, dafür aber viel mit dem Management einer Kapitalismuskrise, und letzten Endes mit der Umstrukturierung der Wirtschaft, zu tun.
Im Neoliberalismus wurden die Einkommen und Leistungen der Arbeitnehmer gekürzt, Schlüsselsektoren der Wirtschaft ausgelagert und alle zur Verfügung stehenden Mittel eingesetzt, um die Nachfrage aufrechtzuerhalten und finanzielle Schneeballsysteme zu schaffen, in die die Reichen weiterhin investieren und von denen sie weiterhin profitieren können.
Die Bankenrettungen, die auf die Krise von 2008 folgten, verschafften nur vorübergehende Erleichterung. Der Crash kehrte vor Covid mit einem viel größeren Knalleffekt zurück, begleitet von milliardenschweren Rettungsprogrammen. Der dystopische „Great Reset“, den wir derzeit miterleben, ist eine Antwort auf diese Krise. Dieser Reset beinhaltet eine Transformation des Kapitalismus. Fabio Vighi gibt Aufschluss über die Rolle der „Pandemie“ in diesem ganzen Zusammenhang:
„…einige haben sich vielleicht gefragt, warum die üblicherweise skrupellosen Herrschaftseliten sich dazu entschlossen haben, die globale Profitmaschine angesichts eines Erregers anzuhalten, der fast auss...
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