Das zwangsläufige Debakel der Linken | Von Rainer Rupp

2 years ago
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Den vollständigen Tagesdosis-Text (inkl ggf. Quellenhinweisen und Links) finden Sie hier: https://apolut.net/das-zwangslaeufige-debakel-der-linken-von-rainer-rupp/
Ein Kommentar von Rainer Rupp.
Meine Tagesdosis vom Freitag letzter Woche über das „Heulen und Zähneknirschen“ in der Partei Die Linke (1), kündigte die heutige Fortsetzung zu diesem Thema im letzten Absatz wie folgt an:
Einst war die PDS eine politische Kraft, an der zumindest im Osten niemand vorbeikam. Inzwischen ist Die Linke zu einer kraftlosen Lachnummer verkommen. Ohne die drei Direktmandate wäre diesmal Die Linke mit ihren 4.9% der Stimmen aus dem Bundestag geflogen. Aber der Zersetzungsprozess in der Linken, die nur noch dem Namen nach „sozialistisch“ ist, hatte bereits in der PDS begonnen. Eine Bestandsaufnahme dieses Prozesses, u.a. über die diesbezügliche Rolle der „anti-Deutschen“, der „antifa“ und anderer Gruppen in der LINKEN folgt in der nächsten Tagesdosis.
In den letzten Tagen bin ich immer wieder gefragt worden, was in der „Linken“ los ist, warum operiert die Führung immer wieder derart selbstzerstörerisch, sodass man schon Absicht dahinter vermuten könnte. Gefragt wird auch, warum die wenigen noch in der Partei verblieben Persönlichkeiten, die im traditionellen linken Bevölkerungsspektrum als echte Zugpferde gelten, von einer chaotischen Parteiführung entweder weggebissen oder bei Wahlen auf die letzten Listenplätze gesetzt werden, um sie auf bequeme Weise loszuwerden. So wie das jetzt z.B. mit den verdienten anti-Militaristen und kompetenten NATO-Gegnern Dr. Alexander Neu, Diether Dehm und anderen geschehen ist.
Oder warum hat sich die Parteiführung in ihrem politischen Fokus und Handeln von linken Kernthemen wie dem fortschreitenden Sozial- und Demokratieabbau abgewendet, bzw. die Themen nur noch mit Lippenbekenntnissen bedient?
Statt sich der Nöte der Arbeiter, der kleinen Angestellten, der Billig-Löhner und der sich selbst ausbeutenden Scheinselbständigen anzunehmen, hat die linke Führung mit Energie und Schwung die hippen Spezialthemen der Post-Moderne zu ihren politischen Prioritäten gemacht.
Das sind die Themen der urbanen – in Anführungszeichen „linken“ Jugend, aus der Schicht der Besserverdienenden. Die haben keine anderen Sorgen als Freitags für das Klima zu hüpfen und unser Land de-industrialisieren zu wollen, oder die Hunderte Millionen potentieller Flüchtlinge und Armutsmigranten willkommen zu heißen und dafür unser Land als Nation abschaffen und Deutschland zu einem Land ohne Grenzen machen zu wollen. Nichts anderes versteckt sich hinter ihren überall hinausposaunten Losungen „Refugees Welcome“ oder „No Borders no Nation“.
Ein weiteres Lieblingsthema dieser neuen Linken ist die Identitätsdebatte um Schwule, Lesben, Transen, usw., und die für diesen Dunstkreis meist frei erfunden Probleme. Und ganz verrückt ist, wie sich die dominierende Pseudo-„Linke“ in der Partei „Die Linke“ zum Büttel der Merkel-Regierung gemacht haben, und jeden - sogar alte Genossen aus den eigenen Reihen - denunzieren und als „rechts-offen“, als Verschwörungstheoretiker, als Querdenker oder gar als Nazis diffamiert. All das nur, weil diese Querdenker in den widersprüchlichen und oft exzessiven Covid-19 Regierungsmaßnahmen einen Vorwand für den allseits zu beobachtenden Demokratieabbau gesehen und als solchen benannt haben.
Diese Hauptthemen der Pseudo-Linken berühren die Nöte der arbeitenden Klasse nicht oder höchstens marginal. Aber um das zu erkennen fehlt der linken Führung ganz offensichtlich jegliches Gespür und Verständnis. Denn „in unserer post-industriellen Welt gibt es keine Arbeiterklasse mehr“. Diese Worte hatte mir eine junge Genossin vor über zehn Jahren in einer Diskussion am Rande der alljährlichen Januar-Großdemo zum Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht entgegen geschleudert. Diese junge Frau hatte direkt nach ihrem Uni-Abschluss einen festen Posten in der Partei die Linke bekommen und sofort Karriere gemacht. Sie hat es später sogar bis zu Parteispitze geschafft. Ich bin sicher, dass sie mein damaliges Gegenargument, dass selbst in ihrer post-industriellen Welt weiterhin die Trennline zwischen Ausgebeuteten und Ausbeutern verläuft, gar nicht gehört oder als Dummheit eines ewiggestrigen alten Mannes bei Seite geschoben hat.
Mehr denn alle anderen Parteien sollte eine linke Partei wissen, wo sie steht. Das hat die Linke jedoch ganz offensichtlich immer weniger getan. So fanden Mitglieder der Berliner Parteispitze z.B. nichts ...

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