Franz von Suppé - Banditenstreiche

2 years ago
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Gaetano singt dieses Ständchen für seine Verlobte Lidia bei noch geschlossenem Vorhang innerhalb der Ouvertüre. Nach der Ouvertüre schleichen sich Räuber im Schutz der herannahenden Dämmerung auf den Platz eines kleinen Städtchens bei Neapel. Sie sondieren die Lage, bemerken, dass der Bürgermeister im hell erleuchteten Haus Gäste hat, das Haus des Nachbarn aber verlassen ist und sogar eine leichte Möglichkeit zum Einsteigen bietet. Als man gerade diese Möglichkeit nutzen will, kommt der Besitzer, der Professor und Schulmeister Tondolo, angeheitert von nebenan nach Hause. Er erkennt in dem Räuberhauptmann Malandrino, der ihn soeben bestohlen hat, seinen ehemaligen Schüler, der eigentlich Gagliotti heißt. Diesem erzählt er nun, dass er gerade von der Verlobungsfeier der Bürgermeisterstochter Lidia mit dem armen Schlucker Gaetano kommt. Diese Verlobung ist aber geplatzt, da ein Brief eingetroffen ist, in welchem der Millionär Theodosio aus Aversa um die Hand Lidias anhält. Darauf verweigerte der geldgierige Bürgermeister Babbaeo dem Gaetano die Hand seiner Tochter, die er diesem sowieso nur unwillig zugesagt hatte.

Theodosio kommt auch gleich nach dieser Geschichte mit einer Barke an. Malandrino macht Tondolo mit einem Trick zu seinem Komplizen und zusammen überfallen sie den Freier. Als der um Hilfe ruft, kommt die Wache. Malandrino erklärt, Theodosio sei der lange gesuchte Räuberhauptmann und er sei Theodosio. Der einfältige Wachhabende Spaccamonti fällt auf den Schwindel herein und glaubt sogar, in der Physiognomie Theodosios die typischen Merkmale eines Banditen zu erkennen. Malandrino kann also die 1000 Dukaten Belohnung, die Babbeo für die Ergreifung von ihm ausgesetzt hatte, einstreichen und erhält von diesem auch sogleich die Hand seiner Tochter. Lidia erzählt ihrem neuen Verlobten aber, dass sie Gaetano liebt und dieser verspricht, ihr zu helfen.

Als Tondolo von Spaccamonti erfährt, dass der gefangen genommene Räuberhauptmann gehängt werden soll, gibt er sich selbst als Malandrino aus, da er glaubt, dass er daran schuld sei, dass der Falsche verhaftet wurde. Er verlangt von Spaccamonti seine Verhaftung, doch so einfach geht das nicht, dazu braucht der erst eine amtliche Bewilligung.

Gleich darauf kommen die Hochzeitsgäste, Malandrino singt ein Brautlied und seine als Hochzeitsgäste verkleideten Spießgesellen tanzen Tarantella. Mitten hinein platzt Spaccamonti mit Theodosio und bezeichnet nun Tondolo als den wahren Malandrino. Der echte Räuberhauptmann gibt sich jetzt aber als solcher zu erkennen, erzwingt von Theodosio den Verzicht auf Lidia und verschwindet mit seiner Schar, nachdem sie zuvor noch die anderen Hochzeitsgäste um Geld und Schmuck erleichtert haben. Mit einem wilden Galopp (berühmt aus der Ouvertüre) feiern die auf die eine oder andere Art erleichterten Gäste und das Brautpaar das glückliche Ende des verwirrenden Personenkarussells.

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