Wer stoppt das Geschäft mit dem gefährlichen "Wundermittel" MMS? (Kontraste I 16.04.2015)

2 years ago
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Seit Jahren wird MMS (Miracle Mineral Solution) von selbsternannten Alternativmedizinern als Wundermittel angepriesen: gegen Malaria, Krebs, Autismus, die Liste ist lang. MMS ist eine ätzende Chemikalie, besser bekannt als Chlordioxid. Immer wieder werden auch Kinder mit MMS behandelt. Dabei hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArm) das Mittel als nicht zugelassenes und bedenkliches Arzneimittel eingestuft. Wer offen für MMS wirbt und es in Umlauf bringt, macht sich eigentlich strafbar. Doch der Handel und die Werbung gehen weiter - weil die Behörden vor Ort und die Gerichte nicht oder zu lasch reagieren. Jetzt fordert das BfArM erstmalig eine zentrale Zuständigkeit, um den Quacksalbern endlich das Handwerk zu legen.

Können Sie sich vorstellen, ein Desinfektionsmittel zu trinken, mit dem man Bäder säubert? - Nun ja, es gibt Scharlatane, die solch ein scharfes Zeug tatsächlich als Alternativmedizin anpreisen. So wie dieser Mann - Jim Humble. Seine Chemikalie heißt "Miracle Mineral Supplement!" , sie ist ätzend und alles Andere als ein Heilmittel. Trotzdem findet MMS tausende Anhänger in Deutschland. Wir hatten uns schon im vergangenen Jahr in diese Quacksalber-Szene eingeschleust, Doch unsere Autoren Caroline Walter und Christoph Rosenthal mussten feststellen, dass der Wahnsinn weitergeht - und viele Behörden tatenlos zusehen.

rbb I Kontraste I 16.04.2015

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