Der Ursprung von AIDS (Dokumentarfilm I 22.11.2005)

Haben Wissenschaftler versehentlich die AIDS-Epidemie verursacht?

Die Ursprünge von HIV, dem AIDS-Erreger, sind noch nicht geklärt. Es muss durch den Kontakt zwischen Menschen und den genetisch eng verwandten Schimpansen entstanden sein, die mit dem HIV-verwandten SIV-Virus infiziert waren. Die Art dieses Kontakts ist ungewiss.

In der ersten Hälfte von THE ORIGINS OF AIDS entfaltet sich in Interviews mit Experten die Hypothese, dass das Virus Ende der fünfziger Jahre von Menschenhand in Afrika bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen Polio geschaffen wurde. Zu diesem Schluss kam der Investigativjournalist Edward Hooper in seinem Buch The River, das im September 2000 auf einer wissenschaftlichen Konferenz in London verspottet wurde.

In der zweiten Hälfte recherchiert der Dokumentarfilm vor Ort. Die Behauptungen von Hilary Koprowski, dem Erfinder des Polio-Impfstoffs, erweisen sich als fragwürdig. In ihrem Labor in Stanleyville im damaligen Belgisch-Kongo benötigte Koprowksi Gewebe aus Affennieren, um den Impfstoff herzustellen. Zu diesem Zweck hat sie angeblich Rhesusaffen aus Fernost verwendet. Doch ihre Mitarbeiter bescheinigen, dass in unmittelbarer Nähe Hunderte von Schimpansen für Laborzwecke gefangen wurden. Anschließend wurde der Impfstoff ausgiebig an der kongolesischen Bevölkerung getestet, in der Region, in der zwanzig Jahre später das AIDS-Virus ausbrechen würde.

Die Frage ist, ob der Kampf gegen eine Krankheit die Entstehung einer anderen verursacht hat.

Die englische Variante des Films dauert 93 Minuten, die deutsche wurde offenbar auf 43 Minuten gekürzt.

Regie: Peter Chappell, Catherine Peix Eyrolle I 2004