Klassismus, Mobbing, Ausgrenzung, Rassismus, In&Outgroup

3 years ago
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Siehe Wikipedia: Eigengruppe und Fremdgruppe

Eigengruppenbevorzugung und Fremdgruppenabwertung

Der Sozialforscher Henri Tajfel zeigt in seiner Tajfels Minimalgruppen-Forschung, dass willkürliche Unterscheidungsmerkmale binnen Minuten zu Vorurteilen, Stereotypen und Diskriminierung gegenüber einer Fremdgruppe führen können (Fremdgruppenabwertung). Werner Herkner weist darauf hin, dass der Grad der Bildung von Vorurteilen gegenüber anderen Menschen mit der eigenen Selbstzufriedenheit korreliert. So kann das Selbstwert-Gefühl gesteigert werden, wenn positive Eigenschaften der Eigengruppe überbetont, negative heruntergespielt werden und ebenso Fremdgruppen als solche bezeichnet und abgewertet werden.

Die Zugehörigkeit zur Eigengruppe führt hingegen zu einem „Wir-Gefühl“, also Vertrautheit, Sympathie und Kooperationsbereitschaft der einzelnen Gruppenmitglieder. Durch das starke Gefühl von Zusammengehörigkeit, Loyalität und Gruppenidentität grenzt sich die Gruppe auch „Anderen“ gegenüber ab. Es findet eine Eigengruppenbevorzugung oder engl. Ingroupbias statt, in der die eigene Gruppe höher bewertet wird bzw. man in Verteilungssituationen der eigenen Gruppe bewusst oder unbewusst mehr Ressourcen zuteilt. Metaanalysen, z. B. von Mullen et al. 1992, zeigten, dass der Effekt signifikant und stabil war. Er wurde umso stärker beobachtet, je stärker man sich der Eigengruppe zugehörig fühlt. Ein Beispiel für eine Gruppenzugehörigkeit ist das Geschlecht. Betrachtet man die Geschlechterzugehörigkeit als Gruppe, so zeigt sich, dass Frauen eine vielfach stärkere Eigengruppenbevorzugung zeigen als Männer.

Die Vorstellung, dass sich fremde Menschen von der eigenen Gruppe grundsätzlich unterscheiden, weil sie zur Fremdgruppe gehören (Othering), und dass diese Fremdgruppe ungleichwertig ist führt zu einer Legitimation der vermeintlich natürlichen Dominanz der Eigengruppe und zur Benachteiligung bzw. Diskriminierung der Fremdgruppe.

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