🕸 Hinter AppStyle & Co.: Die Netzwerke, die keine App brauchen💣 21.11.2025 Benjamin Baumann

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🕸 Hinter AppStyle & Co.: Die Netzwerke, die keine App brauchen💣
21.11.2025 Benjamin Baumann
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Wenn wir heute über Macht sprechen, schauen die meisten
Menschen auf Bildschirme: auf Apps, auf Accounts, auf
Politiker-Videos, auf die neuste Empörungswelle in den Feeds.
Doch das ist die Oberfläche.
AppStyle, TikTok, Instagram, X – sie sind die bunte Tapete
eines Hauses, dessen Statik ganz woanders entschieden wird.
Hinter dieser Tapete existiert ein Gewebe aus Familien,
Finanzknoten, Datenkonzernen und „Foren“,
die keine Wahlen brauchen, um Einfluss auszuüben.
Kein geheimes allmächtiges Zentrum –
aber ein Netz aus Knotenpunkten,
die sich immer wieder kreuzen.
Wenn man genauer hinschaut, tauchen bestimmte Namen,
immer wieder auf. Nicht als „Weltregierung“,
sondern als Spinnennetz aus Kapital, Daten,
alten Blutlinien und neuen Plattformen.
1. Die stillen Eigentümer: Geld, das sich nicht wählen lässt
Beginnen wir bei dem, was hinter jeder App, jeder Kampagne,
jedem Staat steht: Kapitalströme.
Larry Fink sitzt mit BlackRock auf einem Berg von Vermögen,
der größer ist als das BIP vieler Länder. Über Indexfonds hält
BlackRock Anteile an Tech-Giganten, Energie, Pharma, Rüstung,
Medien – also genau den Konzernen, die die Infrastruktur hinter
AppStyle & Co. bereitstellen. Fink schreibt keine Instagram-Captions,
aber seine Firma stimmt in Hunderten Hauptversammlungen mit ab,
welche Strategie Konzerne fahren, wie „ESG“ umgesetzt wird und
wohin Kapital geschoben wird. Wer so viele Stimmrechte bündelt,
muss nicht im Rampenlicht stehen – er sitzt eine Ebene darüber.
Jacob Wallenberg steht einer traditionsreichen skandinavischen
Dynastie vor, die über Investor AB Firmen wie Ericsson, Saab oder
AstraZeneca mitkontrolliert – Kommunikation, Rüstung, Pharmazie.
Während Menschen am Handy durch Reels scrollen, läuft ein Teil
der Hardware, Software und Sicherheitsarchitektur über Konzerne,
in denen die Familie seit Generationen mitbestimmt.
Öffentlichkeitswirksam ist daran wenig – wirksam schon.
Lynn Forester de Rothschild verbindet etwas anderes: den Namen
einer alten Finanzdynastie mit einem modernen Narrativ –
„Inclusive Capitalism“. Am gleichen Tisch: CEOs, Fondsmanager
und der Vatikan; es geht um die Frage, wie das globale Finanzsystem
„gerechter“ erscheinen und gleichzeitig weiter zentral gesteuert
werden kann. Das ist kein Dämonenrat, aber es ist auch kein
demokratisch gewähltes Gremium. Es ist eine Art innerer Kreis,
in dem sich Geld, Moralrhetorik und globale Agenda treffen.
Mark Carney ergänzt dieses Bild: einst Zentralbankchef in
Kanada und Großbritannien, später Chef des Financial Stability
Board, dann UN-Sondergesandter für Klimafinanz. Er steht für
den Übergang von klassischer Zentralbankwelt in ein System,
in dem „Klimaziele“, Finanzaufsicht und die Idee digitaler,
nachvollziehbarer Transaktionen zusammenfließen.
Klimapolitik trifft Geldpolitik – und am Ende entscheidet
nicht nur ein Parlament, wie „grüne“ Vorgaben in Kredite,
Investitionen und Ratings einfließen.
Diese Figuren schreiben keine Memes.
Sie definieren die Spielregeln, unter denen alle anderen spielen.
2. Die neue Währung: Daten als Kommandozentrale
Hinter jeder App steht Code – und hinter vielen
sicherheitsrelevanten Datenströmen steht heute ein Name: Palantir.
Peter Thiel und Alex Karp haben mit Palantir eine Plattform geschaffen,
die von Behörden, Militär und Geheimdiensten genutzt wird,
um riesige Datenmengen zu analysieren: Bewegungsprofile,
Transaktionsdaten, Grenzströme, mögliche „Risiken“.
Finanziert wurde das Projekt in der Frühphase von der CIA-Venture
-Firma In-Q-Tel – also direkt aus dem Sicherheitsapparat heraus.
Während AppStyle & Co. dir personalisierte Werbung ausspielen,
laufen im Hintergrund Systeme, die ganze Bevölkerungen als
Datenpunkte modellieren. Nicht jede Entscheidung eines Ministers,
einer Behörde, einer Armee wird noch aus dem Bauch getroffen
– viele basieren auf Scores, Modellen, Risiko-Profilen, die solche
Plattformen berechnen. Peter Thiel selbst steht –
über Palantir hinaus – an der Schnittstelle von Big Tech, Militär,
Kryptoszene und „Parallelgesellschaften“-Experimenten.
Er investierte früh in Facebook, denkt über staatsferne Zonen
auf dem Meer nach und unterstützt politische Projekte,
die klassische Nationalstaaten eher als Hülle sehen denn
als letzte Autorität. So verschiebt sich Macht: vom Politiker,
der im Fernsehen spricht, zu denjenigen, denen die Infrastruktur
gehört, mit der Staaten überhaupt noch „wissen“, was passiert.
3. Die Bühne: Wo sich Eliten synchronisieren
Dann gibt es Orte, an denen diese Stränge zusammenlaufen
– nicht im geheimen Keller, sondern gut sichtbar und trotzdem
wenig verstanden: Foren wie das World Economic Forum.
Klaus Schwab hat mit dem WEF eine Plattform geschaffen,
auf der sich Staatschefs, Konzernlenker, Zentralbanker und
NGO-Vertreter jährlich in Davos treffen. Seit einiger Zeit tritt
Schwab zurück, und Børge Brende, ehemaliger norwegischer
Außenminister, führt immer stärker die Geschäfte. Das WEF
ist keine Weltregierung, aber ein Synchronisationsraum:
Hier werden Narrative abgestimmt („Build Back Better“,
„Great Reset“, „Net Zero“), hier treffen sich BlackRock-Leute,
Carney-Leute, Big-Tech-Manager, Regierungen und Stiftungen.
Nicht, um öffentlich abzustimmen – sondern um vorzuverhandeln,
was später oft als „Sachzwang“ in die nationale Politik zurückkehrt.
Währenddessen diskutiert die App-Öffentlichkeit darüber,
ob die letzte Rede eines Politikers „cringe“ oder „stark“ war
– das eigentliche Framing ist da meist schon vorher passiert.
4. Religion, Politik, Kapital: Nahost als Knotenfeld
Ein weiterer Teil des Netzes verläuft durch den Nahen Osten.
Benjamin Netanyahu ist hier das sichtbare Gesicht:
der langjährige Premier Israels, der zwischen Krieg, Sicherheit,
Siedlungspolitik und Diplomatie agiert. Hinter der Show stehen
aber Lobbys, Militär-Industrie-Komplex, Geheimdienste und
finanzielle Netzwerke. Jared Kushner, Trumps Schwiegersohn,
war offiziell „Berater“, inoffiziell aber einer der Architekten der
Abraham Accords – Deals zwischen Israel und mehreren Golfstaaten.
Er bewegt sich in religiös-konservativen jüdischen Kreisen,
in der US-Power-Politik und in Investorenwelten.
Er ist kein Präsident, aber ein Knotenpunkt, an dem Religion,
Sicherheit und Investmentinteressen zusammentreffen. Lev Leviev,
Diamantenmagnat und Investor, ist eng mit Chabad-Kreisen
verbunden; er steht für jene Schnittstelle, wo Religion, Philanthropie
und Kapitalströme in postsowjetischen und israelischen Kontexten
miteinander verflochten sind. Hier wird sichtbar: Nicht eine Religion
„steuert“ die Welt – sondern Netzwerke innerhalb religiöser,
wirtschaftlicher und politischer Milieus kreuzen sich.
Die Folgen sieht man in Rüstungsdeals, Energieströmen,
diplomatischen Allianzen – aber die Vorverhandlungen laufen
weitgehend abseits von TikTok-Debatten.
5. Alte Namen in neuen Kleidern
Im Hintergrund leuchten noch immer alte Familien weiter,
die gelernt haben, Systeme zu überleben. Die Wallenbergs
tun das über Holdingstrukturen und Stiftungen. Die Rothschild-Welt
tut es teils über neue Marken wie „Inclusive Capitalism“.
Und in Europa tauchen Figuren wie Beatrix von Storch auf,
die einerseits als AfD-Politikerin auftritt, andererseits Teil
des Hauses Oldenburg ist – verwandt mit mehreren europäischen
Königshäusern – und Enkelin eines NS-Finanzministers.
Das heißt nicht: „Sie zieht alle Fäden“. Es heißt: bestimmte
Familien tauchen in der Geschichte immer wieder an
interessanten Schnittstellen auf, auch wenn sie offiziell nur
„eine Abgeordnete“ oder „eine Unternehmerin“ sind.
Blutlinien allein erklären nichts – aber sie markieren oft,
wo über Generationen Netzwerke gepflegt wurden.
6. Was dieses Netz nicht ist – und was doch
Dieses Spinnennetz ist keine simple Pyramide,
keine eine Zentralfigur, kein „Geheimbund mit einem Chef“.
Es besteht aus: Finanzknoten (Fink, Wallenberg,
Rothschild/Forester, Carney)
Daten- und Techknoten (Thiel, Karp, Palantir)
Synchronisationsräumen (WEF mit Schwab/Brende)
religiös-politischen Brücken (Kushner, Netanyahu, Leviev)
alten Familienlinien (Wallenbergs, Oldenburg/Beatrix von Storch)
Jeder dieser Knoten hat seine eigene Agenda,
seine eigenen Konflikte, aber sie treffen sich immer wieder,
in denselben Foren, Deals, Fonds, Stiftungen, Think Tanks.
Das ist die Ebene hinter AppStyle & Co.:
Während vorne Aufmerksamkeit gemessen wird,
wird hinten Infrastruktur vermessen. Während vorne Reels laufen,
laufen hinten Rohstoffketten, Datenpipelines, Kreditlinien und
Militärverträge. Nicht alles ist „geheim“. Aber vieles ist unsichtbar
für den normalen Medienkonsum, weil es schlicht nicht Thema
der öffentlichen Debatte ist.
7. Warum das alles wichtig ist
Es geht nicht darum, an „die eine große Verschwörung“ zu glauben.
Es geht darum zu erkennen: > Apps sind Oberfläche.
Netzwerke sind Struktur. Wer nur auf AppStyle schaut,
sieht nur Pixel. Wer auf die Knoten dahinter schaut,
erkennt zumindest schemenhaft, warum bestimmte
Entscheidungen immer in dieselbe Richtung tendieren
– egal, welche Partei gerade die Schlagzeilen dominiert.
Und genau deshalb lohnt es sich, über diese Figuren und ihre
Verbindungen zu sprechen – nicht um sie zu dämonisieren,
sondern um das Machtgewebe sichtbar zu machen,
in dem wir alle heute leben.
21.11.2025 Benjamin Baumann
( https://www.facebook.com/share/v/1DHezzyzYM/ )

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