Apokalypse des Johannes IV | Die Briefe an die sieben Gemeinden | Dr. Rudolf Steiner

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Die Apokalypse des Johannes ist das letzte Buch der Bibel, das eine Reihe von Visionen und Offenbarungen über das Ende der Welt und das Reich Gottes enthält. Rudolf Steiner war ein österreichischer Philosoph, Esoteriker und Pädagoge, der die Anthroposophie und die Waldorfpädagogik begründete. Er sah in der Apokalypse eine Erneuerung der antiken Mysterien, die in christlicher Form allen Menschen zugänglich gemacht werden sollten.

Steiner interpretierte die Apokalypse als eine geistige Geschichte der Menschheit, die sich in sieben Epochen vollzieht. Jede Epoche entspricht einem der sieben Siegel, die vom Lamm Gottes geöffnet werden. Die erste Epoche ist die uralte indische Kultur, die zweite ist die uralte persische Kultur, die dritte ist die ägyptisch-chaldäische Kultur, die vierte ist die griechisch-römische Kultur, die fünfte ist die gegenwärtige Kultur, die sechste ist die zukünftige Kultur und die siebte ist die endgültige Kultur.

Steiner erklärte, dass die Apokalypse nicht nur eine Prophezeiung, sondern auch eine Anleitung für die geistige Entwicklung des Menschen sei. Er sagte, dass die Menschen in jeder Epoche bestimmte Prüfungen und Herausforderungen zu bestehen hätten, um ihre Seelen zu läutern und sich für höhere Bewusstseinsstufen zu qualifizieren. Er nannte diese Prüfungen die sieben Posaunen, die sieben Schalen und die sieben Plagen, die jeweils eine bestimmte Kraft oder ein bestimmtes Wesen symbolisieren, das die Menschen bekämpfen oder überwinden müssen.

Steiner betonte, dass die Apokalypse nicht nur eine individuelle, sondern auch eine gemeinschaftliche Aufgabe sei. Er sagte, dass die Menschen in jeder Epoche eine bestimmte Mission und einen bestimmten Führer hätten, der ihnen den Weg weise. Er nannte diese Führer die sieben Sterne, die sieben Engel und die sieben Gemeinden, die jeweils eine bestimmte Tugend oder eine bestimmte Qualität repräsentieren, die die Menschen entwickeln oder bewahren müssen.

Steiner sah die Apokalypse als eine lebendige und aktuelle Schrift an, die nicht nur die Vergangenheit und die Zukunft, sondern auch die Gegenwart betrifft. Er sagte, dass die Menschen in der fünften Epoche, in der wir uns befinden, vor der Entscheidung stünden, ob sie sich dem Materialismus oder dem Geist hingeben wollen. Er warnte, dass die Menschen in dieser Epoche den Antichrist, den falschen Propheten und das Tier, die die Mächte des Bösen verkörpern, bekämpfen müssen3. Er ermutigte, dass die Menschen in dieser Epoche den Christus, den wahren Propheten und das Lamm, die die Mächte des Guten verkörpern, nachahmen müssen.

Die Apokalypse des Johannes von Rudolf Steiner ist eine spirituelle, kreative und individuelle Interpretation, die das Buch der Bibel in einem neuen Licht zeigt. Sie beruht auf einer anthroposophischen Menschenkunde, die den Menschen als ein geistiges Wesen in einer geistigen Welt versteht. Sie zielt darauf ab, den Menschen zu einem freien, verantwortungsvollen und liebevollen Menschen zu erziehen, der in Harmonie mit sich selbst, mit seinen Mitmenschen und mit der Natur leben kann.

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