Wer entscheidet, was für uns das Beste ist? Podiumsdiskussion Hall/Tirol

1 month ago
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Mitschnitt der Podiumsdiskussion im Rahmen der Vortragsveranstaltung von "Menschen in Tirol" am 9. März 2024.

Teilnehmer: Professor Dr. Christian Schubert, Jan David Zimmermann, Robert Winkler, Uwe Alschner. Moderator: Michael Kriess

Inhalt:
01:45 Christian Schubert: Wenn Menschen etwas bewusst wird, kann Veränderung erfolgen. Dazu benötigen sie Raum, den man ihnen ein-räumen muss. Traumatisierungen müssen angeschaut werden. Veranstaltungen wie diese tragen dazu bei, Aufarbeitung zu bewerkstelligen. Echte Aufarbeitung, und keine unechte, wie nach 1945, als das Wirtschaftswunder ein Effekt war, der verhinderte, dass Aufarbeitung wirklich erfolgen konnte. Jetzt betreiben wir sogar Aufarbeitung für den Holocaust. Wie eine Chronische Krankheit, wird es sonst immer wieder kommen.
06:10 Uwe Alschner: Kein Schluss, sondern ein Ent-Schluss: Mir ist für mich klar geworden, dass ich JETZT hinschauen muss, wohin Vera Sharav als Überlebende zeigt. Die Arbeit mit Vera Sharav war sehr intensiv. Beispiel „Jana aus Kassel“. Der Shitstorm hatte zur Folge, dass sie eine neue Identität annehmen musste, weil sie Mut bewies, dass zu tun, wozu Sophie und Hans Scholl mit der Weißen Rose aufrufen wollte: „Lasst es nicht bis zum Äußersten kommen.“ Dies ist uns heute ein Auftrag: es nicht erst bis zum Schlimmsten kommen zu lassen, sondern den Anfängen zu wehren.
09:05 Jan David Zimmermann: Die Tatsache, dass wir eine solche Veranstaltung zusammen bringen, stimmt optimistisch. Erinnerungskultur ist von hinten aufgezogen worden. Frage: Wie hat das alles begonnen? Was haben wir für ein Menschenbild? Wenn man sich heute um sein Kind kümmert, gilt das als „Attachment Parenting“ und als „rechtsextrem“. Da wird ein mechanistischen Menschenbild erkennbar. Unterschied zwischen Ursachenforschung und Symptomen.
11:50 Christian Schubert: Das ist der Alltags-Materialismus.
12:45 Wie kommen wir aus dem mechanistischen System heraus?
13:00 Robert Winkler: Gar nicht. Grenzen der Erkenntnis. Wie die Realität aussieht, wissen wir nicht. Über 4000 Jahre überlegen kluge Geister, wie das geht und haben es bis heute nicht entdeckt. Drehbücher werden „aus sich heraus“ erschaffen. Wie kommen wir heraus ist eine übermenschliche Frage. Wir müssen das Beste daraus machen.
16:05 Christian Schubert: Es gibt Hoffnung. Viele Menschen sind „der Geschichte“ nicht auf den Leim gegangen. Von „Pseudo-Realisten“ und Norma-Realisten“. Gerade (Psycho-)Analytiker, die mit ihren Ängsten umzugehen gelernt haben müssten, haben uns „fürchterlich verlassen“.
19:50 Robert Winkler: „Wir“ haben auch Ängste gehabt, nur andere Ängste. Zum Beispiel vor Manipulation, oder vor Mißbrauch.
20:30 Uwe Alschner: Ist das „Gute, Wahre, Schöne“ tatsächlich relativ? Schiller: Bildung ist der Schlüssel zur Freiheit. „Durch das Schöne wandern wir zur Freiheit“. Humanistisches Weltbild. Klassische Bildung, Humboldtsches Bildungswesen. Ideale Schönheit existiert und der Mensch ist berufen, sie zu suchen. Kant und Schiller zur „Vernunft“. Schiller wurde zum „Romantiker“ banalisiert, aber er war Humanist und Republikaner.
25:40 Christian Schubert: Differenzierung ist notwendig. Fundamentale Existenzangst? Desmet und der reduktive Materialismus war vor Corona bereits vorhanden, darauf hat Corona aufgebaut.
29:20 Uwe Alschner: Selbsterkenntnis ist der erste Schritt, aber auch das Problem. Geh’ in das Vertrauen!
31:20 Christian Schubert: Nachhaltigkeit und kulturelle Langfristigkeit DAUERT! Wir müssen uns im Klaren sein: Es gibt keine Psyche Light. Beziehungsmedizin. Es wird eine andere Sprache benötigen.
33:00 Jan David Zimmermann: Der Einzelne muss nicht alle Probleme der Welt lösen. Nicht in die Ohnmachts-Falle tappen! Positiv ist, dass die Impfpflicht verhindert wurde.
35:20 Zuschauerin: Hinweis auf Viktor Frankl! Ihr habt es geschafft bis hierher, ihr schafft es weiter. Auch wenn das Bildungssystem schlecht ist, haben wir Möglichkeiten, unsere Kinder zu erziehen.
37:45 Uwe Alschner: Aufruf zur Wachsamkeit beim Thema Impflicht. Fehlende Grundlage für die Maßnahmen (Denis Rancourt). Oligarchie hat die Eugenik der Nazis finanziert, dann auf Tauschstation, aber bereits 1962 in der CIBA-Konferenz abstruseste Gedanken zur „Zukunft des Menschen“. Dabei war Joshua Lederberg, damals junger Nobelpreisträger, der bis in die erste Dekade des 21. Jahrhunderts die Biotechnologie maßgeblich geprägt hat. „Genetische Immunisierung“ ist nicht nur über Injektion möglich, Gentechnik durch die Hintertür eingeführt wird. Robert Malone, der nach wie vor von „Pandemiegefahren“ spricht und andere haben Interessenskonflikte. Ob es eine Pandemiegefahr gibt, ist Umstritten, aber Leute wie Malone verhindern Debatte über diese grundlegende Frage.
43:50 Robert Winkler: Wie können wir uns so aufstellen, dass wir nirgends „drin“ sind, aus dem wir „raus“ kommen müssen? Autonomie über das eigene Leben bewahren. Niemand kann entscheiden.
45:40 Christian Schubert: Psychologen nennen das „emotionale Autonomie“

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