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Film „War made easy - Wenn Amerikas Präsidenten lügen“
Sprecher: Seit dem zweiten Weltkrieg haben wir eine dramatische Eskalation amerikanischer Militärschläge erlebt. Entschieden und geplant wurden sie von einer kleinen, politischen Elite in Washington, die meist von geopolitischen und wirtschaftlichen Interessen geleitet war. Diese wahren Hintergründe gelangten nur mit Hilfe von durchgesickerten Informationen an die Öffentlichkeit - und das oft Jahre nachdem die Bomben gefallen und die überlebenden Soldaten nach Hause zurückgekehrt waren. Zu dem Zeitpunkt, als die Raketen abgeschossen und die Truppen ins Feld geschickt wurden, präsentierte man dem amerikanischen Volk bestenfalls Halbwahrheiten und verschwieg die wahren Gründe und Ausmaßen der Militäraktionen. Immer wieder die gleiche Strategie: Manipulation statt Information, Propaganda statt Aufklärung.
«Schon der Vietnamkrieg lässt klar ein System der Kriegspropaganda erkennen», meint der Medienkritiker und Journalist Norman Solomon.
Norman Solomon: Als Teenager las ich viel über den Vietnamkrieg und sah die Berichte im Fernsehen.
US-Nachrichtensendung: An der Front gibt es keine Nettigkeiten. Ein toter feindlicher Soldat ist ein Objekt, das manchmal grausam entsorgt wird.
Norman Solomon: Freunde gingen als Soldaten nach Vietnam und als ich selbst ins Wehrpflichtige Alter kam, fragte ich mich immer öfter, ob all das, was da aus Washington und dem weissen Haus kam, wirklich wahr war.
Präsident Johnson: Wir kämpfen für die Selbstbestimmung der Völker. Die Vietnamesen sollen ihren Weg wählen können, in freien Wahlen, ohne Gewalt, Terror und Angst.
Norman Solomon: Immer mehr drängte sich mir die Frage auf, ob wir nicht viel mehr belogen wurden.
Sprecher: Solomon sieht Parallelen zwischen der Propaganda für den Vietnamkrieg und für spätere Militäraktionen der USA.
Norman Solomon: Während ich mir die Geschichte anschaute, beschlich mich immer mehr das Gefühl, dass sich zwar die Namen der Länder änderten und die Situationen auch irgendwie unterschiedlich waren, aber es gab immer auffällige Parallelen. So gut wie nie fällt ein Krieg einfach so vom Himmel. Die Grundlage muss gelegt und der Fall konstruiert werden. Und oft werden wir dabei betrogen.
Sprecher: Es ist nicht neu, die Werbetrommel für den Krieg zu rühren.
Auszug alte Nachrichten:
Person x: Der Sozialismus breitet sich aus. Seine gottlose Philosophie ...
Person y: Lügen, Schmutz
Person x: Sein Ziel, die Weltherrschaft ...
Person y: Heimtückisch, gottlos ...
Person x: Seine hinterlistige Taktik ...
Person y: Mörderisch, zielstrebig ...
Person x: Und durchtriebene Strategie.
Person y: Eine internationale, kriminelle Verschwörung.
Norman Solomon: gleiche Botschaft, teilweise mit denselben Methoden, wird auch heute vermittelt.
Verschiedene Aussagen Präsident G. W. Bush: Diese Staaten und ihre Terror-Verbündeten bilden eine Achse des Bösen. Sie bedrohen den Frieden in der Welt. Sie sind Barbaren. Diener des Bösen. Verehren das Böse. Es ist der Kampf Gut gegen Böse. Aber das Gute wird siegen.
Norman Solomon: Da haben wir den Vergleich mit Hitler:
Rede Präsident Bush Senior: Ein neuer Hitler
Rede Präsident G. W. Bush: Bin Laden hat seine Ziele so klar formuliert, wie einst Hitler und Lenin.
Norman Solomon:: Es gibt keine Informationen, um die Bilder richtig einzuordnen.
Rede US-Offizieller: Der verrückte Hund im nahen Osten. (gemeint ist Gaddafi) Er ist ein Barbar und unberechenbar.
Interview Präsident Bush Senior: Dieser ins Drogengeschäft verwickelte, angeklagte Diktator von Panama. (Gemeint ist Manuel Noriega)
Rede Präsident G. W. Bush: Saddam Hussein ist ein mörderischer Diktator. Er ist süchtig nach Massenvernichtungswaffen.
Norman Solomon: Aldous Huxley hat gesagt, es ist oft überzeugender, Dinge wegzulassen, als direkt zu lügen. Oft hat die US-Regierung den Diktatoren, die sie stürzen will, vorher selbst an die Macht geholfen. Erwähnt man das also nicht, ist dies eine effektive Form der Propaganda.
Sprecher: Diese Art der Propaganda, verstärkt durch Appelle, die Angst schüren, ist Teil eines größeren Vorkriegsmusters. Man suggeriert, die USA wird nur im äußersten Fall zur Gewalt greifen.
Präsident Johnson: Wir wollen den Krieg nicht ausweiten.
XY: Die USA fängt den Kampf nicht an.
Präsident Bush Senior: Amerika sucht den Konflikt nicht.
Präsident Clinton: Ich möchte nicht militärisch eingreifen.
Präsident G. W. Bush: Wir gehen nur widerwillig in diesen Konflikt.
Sprecher: Widerwillig und nur mit dem höheren Ziel: Freiheit und Demokratie für die ganze Welt.
Rede XY: Wir tun es nicht für uns. Das Volk von Südvietnam soll sein Land regieren und in seinem Sinne führen.
Norman Solomon: Die demokratische Rhetorik soll die Leute überzeugen, dass manchmal auch unangenehme Dinge getan werden müssen. So muss man im Namen der Demokratie auch schon mal andere Länder bombardieren.
Rede Ronald Reagan: Die USA tun alles, um den Kommunismus in Mittelamerika zu stoppen. Mit dem besten Mittel: Unterstützung der Demokratie.
Norman Solomon: Je öfter es gesagt wird, desto richtiger scheint es.
Rede XY: Wir handeln im Namen von Unabhängigkeit, Freiheit, Mitgefühl und Verständnis.
Präsident Bush Senior: Die Menschen wollen Demokratie und Frieden, ein besseres Leben in Würde und Freiheit.
Präsident Clinton: Wir wollen Leben verbessern und nicht nehmen.
Norman Solomon: Es sind perfide Methoden - sie sollen uns zu Tränen rühren.
Präsident Clinton: Die Kosovoflüchtlinge müssen sicher nach Hause. Minenfelder müssen geräumt, Häuser gebaut werden. Obdachlose Menschen brauchen Essen und Medizin.
Norman Solomon: Die Botschaft lautet, Amerika darf nicht zu selbstsüchtig sein. Wir müssen anderen helfen. Am Ende schaffen sie es, das Bombardieren von Menschen wie ein Akt der Nächstenliebe aussehen zu lassen.
Präsident Clinton: Wir fliegen mit der Nato Angriffe gegen die Serben, die für die Gewalt im Kosovo verantwortlich sind. Wir verteidigen unsere Werte und Interessen und treiben den Frieden voran.
Präsident Bush Senior: Auch jetzt da die Truppen den Irak angreifen, denke ich lieber an Frieden und nicht an Krieg.
Norman Solomon: Wenn meine Motive ehrenwert sind, dann ist es nicht so schlimm, dass ich Menschen töte. Ich habe ja einen triftigen Grund sie umzubringen.
George W. Bush: Amerika steht zu den Verbündeten des Friedens, unterstützt Demokratie nicht nur im Nahen Osten. Unser Ziel ist, die Welt von Tyrannei zu befreien.
Norman Solomon: Und dann der moralisch unantastbare Präsident. Er sagt uns, dass alles getan wird, um Frieden möglich zu machen. Das ist die offizielle Version.
Präsident Johnson: Ich suche weiter und immer stärker nach dem Weg zum Frieden.
Norman Solomon: Egal ob Johnson, Nixon oder der heutige Präsident, alle haben immer wieder betont, wie sehr sie den Frieden lieben und den Krieg hassen.
Präsident Bush Senior: Unsere Stärke soll Feinde abschrecken und Freiheit und Frieden erhalten.
Donald Rumsfeld: Niemand, weder Freund noch Feind, sollte an unserer Friedenssehnsucht zweifeln.
Bill Clinton: Die USA wollen Frieden
George W. Bush: Wir wollen und suchen den Frieden.
Norman Solomon: Alle Präsidenten der letzten fünfzig Jahre haben uns erzählt, dass sie keinen Krieg wollen.
Richard Nixon: Ich habe gelobt, den Krieg zu beenden, dass wir den Frieden gewinnen.
Tonband Richard Nixon: Wir sollten die Deiche bombardieren.
Tonband Henry Kissinger: Dann würden 200.000 Menschen ertrinken.
Tonband Richard Nixon: Ach so. Dann lieber die Atombombe.
Tonband Henry Kissinger: Also, ich denke das wäre zu viel.
Tonband Richard Nixon: Die Atombombe? Beunruhigt sie das?
Tonband Henry Kissinger: Unverständliches Rauschen
Tonband Richard Nixon: Herrgott Henry, Sie sollten im grossen Stil denken
Norman Solomon: Eine paradoxe Situation! Der Präsident ordnet massive militärische Gewalt an, viele Menschen werden sterben, und er sagt uns: Ich will keine Gewalt, ich will Frieden.
Richard Nixon: Ich respektiere ihren Idealismus. Ich teile ihre Sorge um den Frieden. Ich will den Frieden genauso sehr wie sie.
Norman Solomon: Für den Frieden zu kämpfen dient immer als Rechtfertigung für den Krieg.
Auszug US-Nachrichtensendung: Wir dürfen nicht den endgültigen Beweis abwarten, der die Form einer Pilzwolke haben könnte.
Norman Solomon: Wir Amerikaner möchten glauben, dass unsere Regierung niemals versuchen würde, uns mit billiger Propaganda in einen Krieg hinein zu ziehen, wie sie es beim Irakkrieg getan hat.
George W. Bush: Saddam hat sehr viel Uran in Afrika gekauft.
Rede Dick Cheney: Saddam Hussein hat jetzt definitiv Massenvernichtungswaffen.
Rede XY: Präsident Bush hat gesagt, der Irak hat Massenvernichtungswaffen. Tony Blair und Donald Rumsfeld haben es gesagt. Richard Butler, die UN, die Experten haben es gesagt. Die Iraker sagen, sie haben keine. Wem glauben sie?
Norman Solomon: Die Kriegspropaganda der USA ist fein abgestimmt, raffiniert und bestens mit den Medien verzahnt.
US-Nachrichtensendung: Das Weisse Haus sagt, es kann beweisen, dass Saddam Hussein Massenvernichtungswaffen hat.
US-Nachrichtensendung: Das Weisse Haus hat heute wieder gesagt, dass Saddam Hussein verbotene Waffen besitzt.
Norman Solomon: der Paukenschlag der Medien dient als Verstärkungseffekt
US-Nachrichtensendung: Saddam Hussein und al-Kaida haben ein Ziel: Sie wollen tote Amerikaner sehen.
Norman Solomon: Die Bereitwilligkeit, mit der die meisten Medien die Sicht der Regierung übernahmen, hat mich erschreckt. Die Säbel wurden gewetzt und die Invasion des Irak war nicht mehr nur möglich, sondern fast schon sicher.
US-Nachrichtensendung: Der Präsident gibt Saddam Hussein noch 48 Stunden. Der Krieg scheint unvermeidlich.
US-Nachrichtensendung: Gibt er sich die Kugel oder verlässt er das Land? Sonst ist der Krieg nicht mehr aufzuhalten.
US-Nachrichtensendung: Genau, der Krieg rückt unaufhaltsam näher.
US-Nachrichtensendung: Ich sehe keine andere Möglichkeit. Das Ganze ist schon zu weit fortgeschritten.
US-Nachrichtensendung: Schickt uns endlich hin. Und lasst es uns zu Ende bringen.
Norman Solomon: Die US-Medien standen dem weissen Haus bald kaum noch darin nach, die Weichen auf Krieg zu stellen. Wir sprechen gerne von liberalen Medien, aber es gibt kaum Berichte aus dieser Zeit, die die Unausweichlichkeit des Einmarschs in Frage stellen. Wenn die Presse so sehr zur Geisel der Regierung wird, haben wir ein Problem
Rede XY: Ich hab zwei Infos so lange gewaschen, bis sie nicht mehr zu verstehen sind. Die Irakis sollen ja auch nichts verstehen. Aber vertrauen sie mir einfach.
Norman Solomon: Wenn die Geschichte uns eines lehrt, dann dass die Politik die Wahrheit immer gerne verschleiert.
Frage bei einer Pressekonferenz an Donald Rumsfeld: Berichten zufolge gibt es keine Beweise einer direkten Verbindung Baghdads zu den Terroristen.
Donald Rumsfeld: Es gibt Dinge, da wissen wir, dass wir sie wissen. Bei anderen wissen wir, dass wir sie nicht wissen. Aber es gibt auch Dinge von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen.
Norman Solomon: Im Vorfeld des Irakkriegs haben die Massenmedien es versäumt, die nötigen Fragen zu den überstürzten Kriegsvorbereitungen zu stellen. Im Gegenteil: Sie haben über die militärischen Perspektiven diskutiert, lange bevor die Kämpfe überhaupt begonnen hatten.
Auszug US-Nachrichtensendung: Unsere Generäle sagen, dass alle Zeichen auf Krieg stehen.
Sprecher: CNN hat Offiziere im Ruhestand als angeblich unabhängige Experten angeworben. Die betonten militärisches Denken, zu einer Zeit, als grundsätzlich Zweifel an diesem Krieg angebracht gewesen wären.
Norman Solomon: Journalisten machen oft die Regierung verantwortlich, wenn es ihnen nicht gelingt, kritisch zu berichten. Aber keiner hat die grossen Sender gezwungen, so sehr auf pensionierte Generäle und Admiräle zu setzen.
Norman Solomon: Ein CNN Moderator gab allen Ernstes damit an, dass er mit einer Liste möglicher Militärkommentatoren ins Pentagon gegangen sei und die Zuständigen gefragt habe, ob sie seine Auswahl gut fänden.
Eason Jordan, CNN Chief News: Wir haben für alle das OK bekommen.
Norman Solomon: Und sie geben auch noch damit an. Mit unabhängiger Presse hat das nichts mehr zu tun. Es sieht so aus, als ob unsere Medien im Kriegsfall automatisch eine Vermeidungshaltung einnehmen. Auch wenn der Krieg auf Lügen basiert.
Sprecher: 1964 behauptet Präsident Johnson fälschlicherweise, dass die Nordvietnamesen US Kriegsschiffe im Golf von Tonkin angegriffen hätten. Damit bliebe ihm keine Wahl. Jetzt müsse er den Konflikt ausweiten.
Norman Solomon: Es ist normal, die Öffentlichkeit zu belügen, zu täuschen, ihr wichtige Tatsachen vorzuenthalten.
US-Offizieller: Unser Zerstörer war auf Patrouillenmission in internationalen Gewässern als man ihn angriff.
Norman Solomon: Die Medien übernahmen Johnsons Version. Da die Presse die Geschichte nicht hinterfragte, war es für den Kongress wesentlich einfacher die Tonkin Resolution zu verabschieden. Ein entscheidender Schritt, denn damit waren die Tore offen für den Vietnamkrieg.
Einige Jahrzehnte später sagt uns George W. Bush, dass der Irak ganz sicher Massenvernichtungswaffen habe. Der Geheimdienst habe dies bestätigt. Nichts davon stimmte.
Rede George W. Bush: US Aussenminister Powell präsentiert Informationen, über Iraks illegales Waffenprogramm, seine Vertuschungsversuche und seine terroristischen Verbindungen.
Sprecher: Der Höhepunkt der Propagandalügen ist erreicht, als Aussenminister Collin Powell, am 05. Februar 2003 vor der UN Vollversammlung Bericht erstattet.
Berichterstattung Colin Powell: Saddam Hussein will immer dasselbe. Die Waffen sind nicht zur Selbstverteidigung. Die Raketen sind dazu gedacht, Macht und Schrecken zu demonstrieren und sie mit chemischen, biologischen, und wenn wir es zulassen, nuklearen Sprengköpfen auszurüsten.
Norman Solomon: Der US Presse fiel darauf hin nichts Besseres ein, als begeistert zu applaudieren.
verschiedene US-Nachrichtensendung: Unwiderlegbar, unbestritten, brillant. Collin Powell liefert schlagende Beweise. Er war grossartig heute. So überwältigend. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand das nicht unterstützt. Das war vernichtend und überwältigend. Diese Flut an Beweisen. Er hat uns alle mit Details überflutet. Der Fall ist abgeschlossen.
Norman Solomon: Dabei hätte man Powells Aussagen analysieren und als Unwahrheit entlarven können.
(Einblendung von Schlagzeilen verschiedener Zeitungen aus der Welt, die Fragen aufwerfen – Hervorgehoben Daily Mirror mit «where’s the proof, Colin?»)
Sprecher: Während die britische und internationale Presse die Angaben Powells infrage stellt, zollen die grossen amerikanischen Medien dem Aussenminister einstimmig Lob.
Norman Solomon: Eines der grössten Märchen der Kriegspropaganda ist, dass wir nicht wissen konnten, dass Washington uns angelogen hat. Einigen Leuten war’s klar und sie haben es auch gesagt. Aber man hat sie nicht auf den Sender gelassen.
Sprecher: Einer dieser kritischen Stimmen ist Phil Donahue. Er ist einer der wenigen Kommentatoren, die die offizielle Version Washingtons anzweifeln.
Phil Donahue: Jetzt sagen alle, «Was für ein schrecklicher Hitler!» Früher waren sie alle still. Er war unangreifbar. Und jetzt schicken wir unsere Kinder in den Krieg, um den Fehler zu beheben. Das ist falsch.
Sprecher: Obwohl seine Sendung höchste Einschaltquoten hatte, wird sie drei Wochen vor Kriegsbeginn abgesetzt.
Norman Solomon: Phil Donahue war eine Stimme gegen den Krieg. In einem internen Schreiben steht, warum Donahues Sendung abgesetzt wurde.
(MSN Dokument und Satzeinblendung: Ein gefährliches Gesicht in Kriegszeiten)
Norman Solomon: Wenn wir in den Krieg ziehen, darf das kein Gesicht von NBC sein. Dieser Kerl redet auf unserem Sender gegen den Krieg (Satzeinblendung: Es macht ihm Spass, Kriegsgegner, Bush-Gegner einzuladen) So jemand darf nicht für uns sprechen. Das macht uns verletzlich. Man könnte sagen, wir seien unpatriotisch. (Satzeinblendung: Unsere Konkurrenten schwenken bei jeder Gelegenheit die Flagge) Dann können wir mit den Flaggeschwenkern von Fox und CNN schon gar nicht mehr mithalten.
Man fürchtete nicht nur den Druck der Regierung, sondern auch von Werbekunden und Zuschauern. Unsere Soldaten sind im Kampf, wir müssen sie unterstützen, da stellt man nicht so unbequeme Fragen.
US-Nachrichtensendung: Sobald wir im Krieg gegen Saddam sind, sollte jeder das Militär unterstützen, oder zumindest die Klappe zu halten.
Norman Solomon: Und das ist nur ein Beispiel. Ein anderes: Bei CNN, den manche für einen liberalen Sender halten, hat im Herbst 2001, als die Raketen in Afghanistan einschlugen, der Chef ein Memo an seine Moderatoren und Reporter geschickt. Darin teilt er ihnen mit: «Immer wenn wir Bilder von sterbenden Menschen in Afghanistan zeigen, müssen Sie die Zuschauer daran erinnern, dass dies alles im Zusammenhang mit dem Anschlag vom 11. September passiert. (Satzeinblendung: «Es ist falsch, das menschliche Leid in Afghanistan zu sehr zu betonen»)
Sprecher: Wenn die Korrespondenten vor Ort danach von zivilen Opfern berichten, reagieren die Moderatoren im Sender sofort.
US-Nachrichtensendung: Wie immer bei diesen Berichten aus dem von Taliban kontrollierten Afghanistan, möchten wir Sie daran erinnern, dass unsere Militäraktionen nur eine Reaktion sind auf den Terroranschlag, der mehr als 5000 Amerikaner getötet hat.
Sprecher: Gern stellt man auch den erschreckenden Bildern aus Afghanistan, Aufnahmen aus Ground Zero gegenüber, wo die Helfer zu diesem Zeitpunkt immer noch 24 Stunden am Tag im Einsatz sind und man betont immer wieder: Hier wurden 5000 unschuldige Amerikaner ermordet.
Norman Solomon: Dabei belegen alle Schätzungen, dass mehr Zivilisten bei der Bombardierung Afghanistan ums Leben gekommen sind als 2001 bei den Twin Towers in New York Sprecher: Die Stimmung gegen die Kriegsgegner heizte sich auf.
US-Nachrichtensendung: Manche sind leider nicht am Sieg interessiert, und meinen das sei Patriotismus. Aber das ist es nicht! Achten Sie nicht auf Friedensspinner und linke Rockstars. Sie haben ihren Auftritt gehabt. Diese Leute sind nutzlos. Sie sind gegen den Krieg. Sie sind es aus Prinzip und das Prinzip ist falsch. Man sollte sie nicht ernst nehmen.
Norman Solomon: Demokratie braucht freien Informationsfluss. Es darf keine Manipulation geben.
Sprecher: Dann die Wende in den Medien. Nach der schnellen, erfolgreichen Einnahme Bagdads, kommen die eigentlichen Probleme zum Vorschein. Es gibt keinen Plan für die Zeit danach. Die Gewalt eskaliert. Obendrein erfährt die Öffentlichkeit, dass der Militärschlag auf einer Lüge basierte. Der Irak hat gar keine Massenvernichtungswaffen. Jetzt kommt zum ersten Mal auch in den Medien Kritik auf.
Sprecher: Obendrein erfährt die Öffentlichkeit, dass der Militärschlag auf einer Lüge basierte. Der Irak hat gar keine Massenvernichtungswaffen. Jetzt kommt zum ersten Mal auch in den Medien Kritik auf.
Norman Solomon: Plötzlich sind sich alle einig, dass bei der Tonkin-Resolution damals und den Waffen im Irak gelogen wurde.
US-Talksendung: Das Fernsehen hat sich von der Regierung und deren Gefolgsleuten bei Fox-News einschüchtern lassen. Wir hätten misstrauischer sein sollen.
Norman Solomon: Aber das macht keines der Opfer wieder lebendig. Keiner unserer Soldaten und nicht die, die in ihrem Land von uns getötet worden sind. Es ist schön und gut zu sagen, das System hat funktioniert, die Wahrheit ist ans Licht gekommen. Für diejenigen, die gestorben sind, war’s zu spät.
Rede Präsident George Bush: Zu dieser Stunde beginnen amerikanischen Truppen und ihre Verbündeten ihre Militäroperationen gegen den Irak. Wir werden das irakische Volk befreien und die Welt von einer grossen Gefahr schützen.
(Video CNN) von Zerstörung durch herabfallende Bomben
Norman Solomon: Wenn der Präsident entscheidet, in den Krieg zu ziehen, wird der Krieg zum Produkt.
Sprecher: Nach Vietnam hält die Regierung es für besser, die Kriegsberichterstattung direkt zu beinflussen. Denn man vermutet, das erst die negativen Bilder über den Krieg die Proteste der Menschen ausgelöst haben. Die Invasion von Grenada 1983, Panama 1989 und der 1. Golfkrieg 1991 machte man prompt zur TV Show, produziert vom Pentagon.
Man tat alles, um die Regierungssicht ins rechte Licht zu rücken. Dann, eine neue Ära. Die Invasion des Irak 2003.
US-Nachrichtensendung: Unsere Reporter sind bei den Truppen in den Kuwait.
So stellt sich das Pentagon eine «medienfreundliche Kampagne» vor.
Norman Solomon: Die Medien verehren jetzt auch den Gott der Technologie.
Diverse Reporter / Moderatoren: Ich bin verliebt in den Super Hornet, es ist ausgesprochen vielseitig.
Meine Lieblingsmaschine ist die A-10 Warthog. Ich liebe sie.
Heute Morgen um 04:00 sind die ersten drei [Kampfflugzeuge] gestartet. Wenn sie den Motor anlassen und du 100m weg bist, dann spürst du das in den Schuhen und im Bauch.
Norman Solomon: Grundsätzlich hat es das schon immer gegeben. Die Begeisterung der Medien für die neuesten Tötungstechnologie. Auch im Vietnamkrieg.
Video vom Vietnamkrieg: Die B-57, Canberra Jets. Im Vietnam sind sie sehr effektiv, um den Vietkong über dem Dschungel im Sturzflug zu bombardieren.
Journalist im Kampfflugzeug, Funkspruch: Da drüben ist unser Zielgebiet. Wir haben die Bombe abgeworfen. Welche Beschleunigungskraft beim Sturzflug. Jetzt weiss ich, was Astronauten erleben. So macht der Krieg doch Spass.
Sprecher: Die Technologie wird von Mal zu Mal ausgefeilter. Wir haben intelligente Bomben, gelenkte Präzisionswaffen. Und doch sterben mehr Zivilisten als Soldaten. Und ihre Zahl steigt seit dem ersten Weltkrieg immer weiter an.
Texteinblendung: Während des 1. Weltkrieg waren 10% der Opfer Zivilisten.
Während des 2. Weltkrieg waren es 50% Zivilisten.
Während des Vietnamkriegs waren 70% der Opfer Zivilisten.
Im Irakkrieg sind 90% aller Toten Zivilisten
Norman Solomon: Wir haben eine völlige Gefühlskälte entwickelt gegenüber dem, was unsere Waffen anrichten.
US-Reportage: Hinter dem Pilotenraum sitzt der Soldat, der die Bomben wirft. Er reagiert auf Signal. Er sieht weder das Ziel, noch den Boden. Nur ein unscharfes Bild auf seinem Monitor.
Norman Solomon: Es gibt noch einen perfiden Aspekt der Kriegspropaganda. Uns wird suggeriert, dass es moralisch richtig ist, die Menschen aus 10’000 Meter Höhe mit Hightechwaffen umzubringen. Ganz im Gegensatz zu der Tat des Selbstmordattentäters, der die Menschen um sich herum mit seinem Sprengstoffgürtel in die Luft jagt.
Interview Donald Rumsfeld: Unsere Zielgenauigkeit und Sorgfalt, mit der Ziele exakt getroffen werden, ist beeindruckend.
(Video eines absichtlich verschwommenes kindlichen Kriegsopfers und die Bergung eines verschütteten, toten Kleinkindes)
Interview Donald Rumsfeld: Wir verwenden besondere Sorgfalt darauf, dass nur militärische Ziele zerstört werden. Unser Handeln und unsere Waffen gewährleisten, dass das anvisierte Ziel getroffen wird. Unsere Waffen haben eine Präzision, die wir uns vorher nicht erträumen konnten.
Sprecher: In vielerlei Hinsicht sorgte der 2. Irakkrieg 2003 für neue Dimensionen. Auch in der Berichterstattung. Mit dem sogenannten Einbetten von Journalisten hat die Beeinflussung ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht.
Norman Solomon: Jetzt hielt man die Reporter nicht mehr vom Geschehen fern, man umarmte sie geradezu. Hunderte zogen mit in den Krieg. Sie wurden Teil des Invasionsapparates. Die eingebetteten Reporter befanden sich immer auf der Seite der Angreifer, nie dort, wo die Bomben einschlugen.
Nachrichtensendung mit Reporter vor Ort: Letzte Nacht, ein gewaltiges Lichtermeer.
Norman Solomon: Alles wurde aus der Sicht der Besetzer gezeigt. Die Korrespondenten der grossen amerikanischen Sendern liessen uns noch dazu wissen, wie eng verbunden sie mit den Soldaten waren. Manche sagten: «Ich würde alles für sie tun und sie alles für mich.» Kameradschaftsgeist als Triebfeder der Berichterstattung.
Nachrichtensendung mit Reporter vor Ort: Die Jungs Taten alles, um uns zu schützen. «Ihr macht uns zu Stars», haben sie gesagt.
Norman Solomon: Das ist sehr nett, hat aber nichts mit unabhängigem Journalismus zu tun. Das Einbetten der Reporter ist nur ein neuer Trick im alten Spiel der Kriegspropaganda.
Nach Vietnam ist der Mythos entstanden, dass die Medien dort besonders kritisch berichteten und den Amerikanern die ganze Brutalität des Krieges vermittelten. Viele meinen, es sei das beste, zu diesem Standard zurück zu kommen. In der Tat gab es aussergewöhnliche Berichte. Aber es waren Ausnahmen. So die Bilder von GI’s, die mit Feuerzeugen ein Dorf abfackelten. Das ist den Leuten deshalb noch so präsent, weil es so unüblich war. Eigentlich sah man recht wenig von der masslosen Gewalt dieses Krieges im Fernsehen, besonders wenn amerikanische Soldaten für die Greuel verantwortlich waren.
(In Filmaufnahmen werden Bombenabwürfe im Vietnamkrieg gezeigt. Bei Maschinengewehrsalven im Hintergrund weinen vietnamesische Frauen mit kleinen Kindern.)
Ein grosses Tabu ist generell die Berichterstattung über das menschliche Leid. Bomben und Raketen, die vom Steuerzahler finanziert wurden, richten unermessliches Leid an. Sie verstümmeln und töten Menschen.
Rede Präsident Johnson: Keiner sollte glauben, dass ein Rückzug den Konflikt beenden wird.
Rede Präsident Nixon: Ein Rückzug wäre verhängnisvoll.
Norman Solomon: Vor dem Krieg tut ein Präsident alles, um sein Volk dafür zu gewinnen. Er lügt, betrügt und manipuliert. Dann läuft es eine Weile problemlos für ihn, bis man ihn auffordert den Krieg zu beenden.
Rede Präsident George W. Bush: «Solange ich Präsident bin, ziehen wir nicht ab.»
Rede Präsident Nixon: «Die Verbündeten verlieren das Vertrauen in Amerika.
Rede XY: «Der Gewalt weichen, hiesse das Vertrauen schwächen.»
Rede Präsident George W. Bush: «Abziehen, bevor die Arbeit erledigt ist, hiesse die Terroristen zu ermutigen.»
Rede Präsident Nixon: «Ein Rückzug aus Vietnam wäre ein Sieg für die Kommunisten, der zum dritten Weltkrieg führen würde.»
Rede Präsident Johnson: «Wenn wir dieses kleine Land aufgeben und ihre Unabhängigkeit nicht gewährleisten, was passiert dann mit den anderen kleinen Ländern?»
Rede Präsident Nixon: «Das hiesse nicht Frieden, sondern mehr Krieg.
Im Hintergrund demonstrieren grosse Menschenmassen gegen den Vietnamkrieg und gegen Nixon. Sie halten Banner hoch mit Aufschriften «Not Kill».
Sprecher: Selbst wenn die Rufe nach Rückzug so laut werden, dass man sie nicht mehr überhören kann, haben die Politiker Strategien entwickelt, uns das baldige Ende des Krieges anzukündigen, während sie ihn in Wirklichkeit noch verlängern. Oder sie schaffen es sogar, wie im Fall von Nixon’s Vietnamisierung, den Krieg im Namen der Beendigung des Konfliktes, noch anzuheizen.
Rede Präsident Nixon: «Die Regierung vor uns hat den Krieg in Vietnam amerikanisiert. Wir werden ihn vietnamisieren und den Frieden suchen.»
Norman Solomon: Nun, da der Krieg unpopulär geworden ist, zieht man ein paar US-Truppen ab und überlässt den Verbündeten vor Ort die Verantwortung.
Rede Präsident George W. Bush: Unsere Strategie: In dem Masse, in dem die Irakis für sich eintreten, werden wir abtreten.
Norman Solomon: Das vermittelt den Amerikanern: Wir werden auf jeden Fall da rausgehen. Es ist nur eine Frage der Zeit. Der Fokus der Medien liegt immer auf unseren Soldaten. Die Leiden der zivilen Opfer werden uns kaum gezeigt.
Sprecher: 1968 tritt der Einflussreiche CBS Moderator Walter Cronkite vor die Kamera und stellt sich massiv gegen die Regierung. Cronkite sagte ganz klar, der Krieg ist nicht zu gewinnen.
Rede Walter Cronkite: Es ist sicherer als je zuvor: die blutige Erfahrung in Vietnam wird uns in eine Sackgasse führen.
Norman Salomon: Jetzt, da der Wind sich gedreht hatte, übernahmen immer mehr seine Meinung. Lindon Johnson soll nach Cronkites Kommentar gesagt haben: «Ich habe halb Amerika verloren.» Die Aussage wird gerne zum Wendepunkt des Krieges und zur moralischen Stellungnahme der Medienwelt hochstilisiert. Nun, das stimmt und stimmt auch wieder nicht. Cronkite stellte fest, dass die USA, entgegen der offiziellen Version, den Krieg in Vietnam nicht gewann – nicht gewinnen konnte. Er sprach nicht davon, dass der Krieg falsch war. Wenn der Kritiker sagt, der Krieg sei schlecht, weil wir ihn nicht gewinnen, lautet die Antwort: Wir zeigen Dir, dass er zu gewinnen ist, oder der nächste Krieg zu gewinnen sein wird. Diese Kritik stellt nicht das Recht auf die Aggression an sich in Frage, dazu müsste sie tiefer gehen. Egal, ob dieser Krieg zu gewinnen ist, oder nicht: Ein Reich mit Cruise-Missiles [Lenkraketen] erzwingen zu wollen, ist nicht rechtens.»
Sprecher: Während der letzten fünf Jahrzenten haben wir eine Reihe von militärischer Interventionen erlebt. Unser Militär ist einmarschiert, hat Länder bombardiert und sie über lange Zeit besetzt gehalten. Immer wurde uns gesagt, es geschehe mit hehren Absichten und immer wieder haben junge Amerikaner und zahllose andere Menschen mit ihrem Leben dafür bezahlt.
Norman Salomon: All das gilt auch heute noch. Die Dynamik ist immer dieselbe, bei der Besetzung des Iraks oder bei möglichen Zielen wie dem Iran und die Zukunft wird das Selbe bringen, wenn wir nicht begreifen, wie der Krieg in unsere Köpfe gepflanzt wird. Die Medien haben geglaubt und uns glauben gemacht, dass die Aussenpolitik vom Präsidenten gemacht werden sollte. Dieser kluge Kopf im Oval Office hat alle Informationen. Er weiss mehr als wir. Das amerikanische Volk spielt keine besondere Rolle. Es hat nicht die Fähigkeiten mit so einer Situation umzugehen. Das gilt für den Vietnamkrieg, aber auch für spätere Konflikte. Im Kongress hat es immer wieder einzelne Stimmen dagegen gegeben, aber sie fanden keine Plattform in den Medien. Auch wenn heute klar ist, dass sie richtig lagen.
Kongressrede Barbara Lee: So schwierig diese Abstimmung auch ist. Einige müssen zu Zurückhaltung drängen.
Bildschirmtext: 14. September 2001: Der Kongress gibt dem Präsidenten grünes Licht für militärische Vergeltungsschläge als Antwort auf den 11. September.
Kongressrede Barbara Lee: Unser Land trauert. Es muss einige unter uns geben, die sagen: Lasst uns für einen Moment inne halten…
Bildschirmtext: Der Senat stimmt mit 98 zu 0. Der Kongress mit 420 zu 1.
Kongressrede Barbara Lee: …und die Folgen unserer Taten bedenken, dass die Gewaltspirale nicht ausser Kontrolle gerät.
Bildschirmtext: Barbara Lee, eine demokratische Abgeordnete des Kongresses, stellte sich als Einzige gegen den Präsidenten.
Kongressrede Barbara Lee: Bevor wir handeln, lasst uns nicht zu dem Bösen werden, das wir beklagen.
Norman Salomon: Es hat immer Menschen gegeben, die als Aussenseiter abgetan wurden, weil sie nicht mit dem Strom schwimmen wollten. Oft hat sich herausgestellt, dass sie als Einzige den historischen Moment richtig eingeschätzt haben.
Rede Senator Wayne Morse: Wir müssen zu unserem Präsidenten stehen? Seit wann müssen wir das, wenn er gegen die Verfassung verstossen will?
Bildschirmtext: Wayne Morse war eine der zwei Stimmen gegen die Tonkin Resolution. Die genehmigte im August 1964 Militäraktionen gegen den Vietnam.
Norman Salomon: Das beste Beispiel ist Senator Wayne Morse. 1964 schwamm er gegen den Strom des gesamten Kongresses. Morse sprach der US Regierung das Recht ab, den Krieg gegen Vietnam überhaupt anzufangen. Denn, so sagte er, es ist Sache des amerikanischen Volkes über die Aussenpolitik zu entscheiden.
Sprecher vom weissen Haus: Unsere Verfassung gibt dem Präsidenten die Verantwortung für die Aussenpolitik.
Senator Wayne Morse: Völlig falsch. Sie könnten keine unseriösere Aussage treffen. Es ist ein Irrglaube, dass die Aussenpolitik dem Präsidenten gehört. Das ist Unsinn. Sie gehört dem amerikanischen Volk.
Sprecher vom weissen Haus: Und was ist die Rolle des Präsidenten dabei?
Wayne Morse: Nach unserer Verfassung muss der Präsident die Aussenpolitik des Volkes umsetzen. Deshalb muss das amerikanische Volk die Fakten zur Aussenpolitik haben. Sprecher vom weissen Haus: Das Volk kann doch keine Aussenpolitik formulieren.
Wayne Morse: Sie haben ja wenig Vertrauen in die Demokratie. Ich vertraue darauf, dass die Amerikaner die Fakten beurteilen können, wenn sie sie kennen. Aber die Regierung gibt ihnen die Fakten nicht.
Norman Salomon: Dieses Vertrauen in die Demokratie ist in Washington nicht sehr verbreitet. Aber es ist eine gute Auslegung unserer Verfassung und eine gute Definition von Demokratie. Der bekannte amerikanische Journalist I. F. Stone hat einmal gesagt, dass alle Regierungen lügen und man ihnen nie glauben sollte. Stone meinte nicht, dass die Regierungen immer Lügen, aber wir sollten nie glauben, dass das was eine Regierung uns sagt automatisch wahr ist. Den wir haben die Verantwortung hinter die Fassade zu blicken. Wenn wir die Tricks durchschauen, mit denen man versucht, das Schlachten schönzureden, dann hat der Wahnsinn des Militärs, wie Martin Luther King es nannte, keine Chance. Wenn wir erkennen, wie viel Leid, das Blutbad bedeutet, können wir den Lauf der Dinge ändern. Aber die Sucher nach der Wahrheit ist nicht leicht und braucht unsere ganze Hingabe.
(Abschluss mit schockierenden Kriegsbildern)
von -
Quellen/Links:
https://www.youtube.com/watch?v=J_souEi9gaE
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