Sena Jurinac: Jedes Ding hat seine Zeit (BR)

3 months ago
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Sena Jurinac, Tochter eines kroatischen Arztes und einer Wienerin war in den 40er-, 50er- und 60er-Jahren eine der berühmtesten Sopranistinnen der Welt. Ihr Debüt feierte sie 1942, mit gerade einmal 20 Jahren als Mimi in Puccinis "La Boheme" am Nationaltheater Zagreb. In dem Porträt erzählt sie locker und ohne jede Pose aus ihrem Leben und den Stationen ihrer Karriere. Zudem ist sie ist in einigen ihrer Lieblingspartien zu hören.

Bereits 1944 holte Karl Böhm die junge Sängerin nach Wien. Neben Böhm waren es vor allem die Dirigenten Herbert von Karajan, Erich Kleiber, Hans Knappertsbusch und insbesondere Fritz Busch, die ihre Gesangskunst prägten und nutzten.

Legendär wurden zunächst ihre Mozart-Interpretationen als Cherubino, als Dorabella und Fiordiligi (aus "Cosi fan tutte"), als Donna Anna (aus "Don Giovanni") und dann vor allem ihre Richard-Strauss-Interpretationen: Sie war jahrelang "der" Octavian aus der Strauss-Oper "Der Rosenkavalier" und später dann eine grandiose Marschallin. Weitere Glanzpunkte ihres Repertoires waren die Leonore in Beethovens "Fidelio" und die Elisabeth in Verdis "Don Carlos".

Sena Jurinac war beim Opernpublikum nicht nur wegen ihrer einnehmend-natürlichen Phrasierung und ihrer faszinierenden Sopranstimme beliebt, sondern auch, weil sie immer ein Star ohne Starallüren war. Ihre Karriere führte sie auf alle Bühnen, die die Welt bedeuten. Nach Wien – wo sie in ihrem Debütjahr 150 Vorstellungen sang und ihre Stimme zu verlieren drohte – nach Salzburg, London, Glyndebourne, München, New York und Mailand. Sena Jurinac starb 2011 im schwäbischen Hainhofen.

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