2023 Unser Lied für Liverpool - Sieger: Lord Of The Lost

3 months ago
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Unser Lied für Liverpool war die deutsche Vorentscheidung für den Eurovision Song Contest 2023 im britischen Liverpool. Den Wettbewerb am 3. März 2023 gewann die Dark-Rock-Band Lord of the Lost aus Hamburg.

Am 9. November 2022 gab der NDR bekannt, dass auch 2023 eine nationale Vorentscheidung stattfinden solle. Am selben Tag startete die offizielle Bewerbungsfrist, die am 28. November 2022 endete. Aus den eingereichten Bewerbungen wählte die ESC-Redaktion des NDR die Teilnehmer für die Vorentscheidung aus. Die Redaktion wurde dabei von Experten der Musikindustrie, der deutschen ESC-Delegation, der internationalen ESC-Welt und den Vertretern der ARD-Popradios beraten. Bis zum 20. November gingen mehr als 250 Songs über die Bewerbungsplattform ein.

Neben dem Aufruf ging der NDR eigenen Angaben zufolge auch aktiv auf Künstler zu. Weiterhin wurde erstmals ein Teilnehmer über die Social-Media-Plattform TikTok gesucht. Unter dem Hashtag #UnserLiedFürLiverpool konnten dabei Bewerbungen eingereicht werden. Ab dem 27. Januar 2023 wurden ausgewählte Künstler auf TikTok zur Abstimmung gestellt. Der Sieger der Abstimmung, Ikke Hüftgold, wurde am 4. Februar 2023 auf eurovision.de verkündet, er erhielt automatisch einen Platz in der Vorentscheidung.

Neun Teilnehmer waren für die Vorentscheidung vorgesehen. Nach heftiger Kritik zum vorigen Abstimmungsverfahren fand diesmal keine alleinige Entscheidung durch eine ausgewählte Radiojury statt. Es sollte zudem auf mehr Diversität bei der Liederauswahl gesetzt werden.

Die ersten acht Teilnehmer wurden am 27. Januar 2023 vorgestellt. Über den neunten Teilnehmer wurde zwischen dem 27. Januar und dem 3. Februar 2023 auf TikTok abgestimmt und Ikke Hüftgold mit dem Beitrag Lied mit gutem Text am 4. Februar 2023 als Sieger bekanntgegeben. Insgesamt wurden 121.564 Stimmen abgegeben.

Im Finale am 3. März 2023 wurde der Sieger zu 50,07 % vom internationalen Juryvoting und zu 49,93 % vom Televoting bestimmt. Insgesamt stimmten acht internationale Jurys ab, wobei jede Jury aus fünf Personen bestand. Das Televoting wiederum setzte sich zu je 50 % aus einem vorgeschalteten Online-Voting, das am 24. Februar startete und am 3. März 2023 endete, sowie den per Anruf bzw. SMS abgegebenen Stimmen zusammen. Am 3. März 2023 sagte Frida Gold die Teilnahme an der Vorentscheidung wegen Erkrankung der Sängerin Alina Süggeler ab. Alle bereits für Frida Gold abgegebenen Stimmen wurden nicht berücksichtigt.

Beim Juryvoting wurden 368 Punkte, beim Televoting 367 Punkte vergeben. Jede Jury verteilte jeweils 12, 10, 8, 6, 4, 3, 2, 1 auf die acht Beiträge, sodass ein Beitrag beim Juryvoting maximal 96 Punkte erhalten konnte. Die durch die Zuschauer vergebene Punktzahl ergab sich aus dem prozentualen Anteil der Stimmen je Beitrag von der Gesamtzahl an Punkten, die beim Televoting vergeben wurden (368). Die Grenze von 96 Punkten pro Beitrag bestand für die Zuschauer somit nicht und von ihnen wurden gut zwei Drittel der Punkte auf nur zwei Kandidaten verteilt. Von den Zuschauern erhielten genau diejenigen vier Beiträge am meisten Punkte, die von der Jury am wenigsten erhalten hatten.

Insgesamt wurden über die Zuschauerabstimmung allerdings nur 367 Punkte vergeben, wobei es sich vermutlich um einen Rundungsfehler handelt, da im Vorfeld von einer paritätischen Abstimmung gesprochen wurde. Insgesamt wurden 538.897 Stimmen gezählt, 206.945 fielen dabei auf das vorab laufende Onlinevoting, 331.952 auf das Zuschauervoting während der Sendung.

Nach der Veröffentlichung eines Artikels in der Süddeutschen Zeitung vom 8. April 2023, in dem der langjährige Kommentator des Eurovision Song Contest für Deutschland, Peter Urban, interviewt wurde, veröffentlichte der Finalist Ikke Hüftgold ein Statement, in dem er dem NDR Manipulation vorwarf. Der Grund sei, dass Urban in dem Artikel Hüftgold angegriffen habe.

Der NDR wies den Vorwurf der Manipulation zurück, übersandte dem Teilnehmer die genauen Zahlen des Online- und Telefonvotings, die von der Firma Digame durchgeführt sowie notariell überwacht wurden und etwaige Rechenfehler ausgeschlossen werden können. Auch Urban äußerte sich zu den Vorwürfen und wies sie zurück. Die Zeitung habe ihn an mehreren Stellen falsch zitiert, und er würde keine derartige Wortwahl verwenden.

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