Warten - Gedanken zum 1. Advent-Sonntag von Kardinal Woelki

11 months ago
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Wer wartet schon gerne? Auf den Zahnarzt oder die Bahn. Am besten funktioniert doch alles nach Plan und so schnell wie möglich, sodass wir das Warten schnell hinter uns bringen. In unserer Ungeduld am liebsten sofort. Es gibt allerdings auch die andere Ungeduld. Das Warten auf den Feierabend, den Urlaub, die freudige Ungeduld der Kleinen und Großen auf die Bescherung am Heiligen Abend. Vorfreude eben. Vor kurzem ist mir eine junge Frau begegnet, die mir davon erzählte, wie sehr sie die Zeit beim Arzt im Wartezimmer genossen habe. Endlich hätte sie einmal Ruhe gehabt, kurz etwas lesen und einmal verschnaufen zu können. Ein wenig Zeit für sich. Sie sei fast ein wenig traurig gewesen, als sie in das Sprechzimmer des Arztes gerufen worden sei. Diese Frau hatte ihre Wartezeit beim Arzt regelrecht zelebriert und ausgekostet. Wer in diesen Tagen aufmerksam ist, der bekommt ein Gefühl für das Auskosten von Wartezeit. Überall leuchten Lichter, locken Glühwein- und Waffelstände. Mehr als das aber laden uns die jetzt beginnenden Tage des Advents zum Verschnaufen ein. Wirklich genießen können wird man sie nur dann, wenn man sich zwischendurch ein wenig Ruhe gönnt. Wenn man die Wartezeit zelebriert, mit ein wenig Zeit für sich und hoffentlich auch für Gott. Versuchen Sie es doch einfach mal! Nehmen Sie sich in den kommenden vier Adventswochen ein wenig Zeit und genießen Sie die Vorfreude auf Weihnachten, wo wir Gottes Sohn begegnen, der für uns Mensch geworden ist.

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