Das Fest Christkönig sollte ein Bekenntnisfest sein!

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Impuls der Woche, 25. November 2023, Schriftform

Es sind nun fast 100 Jahre. Einige Jahre nach dem Ersten Weltkrieg, einige Jahre nach dem Untergang von König- und Kaiserreichen in Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland. In dieser Zeit, 1925, führt Papst Pius XI. das Fest Christkönig ein, das wir in der Kirche am heutigen Sonntag feiern. Es wirkt ein bisschen so, als hätte der Papst der Monarchie hinterhergetrauert und deshalb solch ein Fest eingeführt. Aber der Schein trügt. Denn das Königtum Jesu ist ja nicht von dieser Welt. Und auch das Reich Gottes ist es nicht. Christi Königtum ist anders. Er herrscht überall da, wo Menschen die Weisungen Gottes befolgen. Wo sie das Reich Gottes, in dessen Zentrum Gottes- und Nächstenliebe stehen, verwirklichen. Wo sie die Seligpreisungen leben. Christus herrscht da, wo auch der Staat dem Menschen die Würde, die Gott ihm verleiht, zugesteht. Christus herrscht, wo wir uns um Arme, Schwache und Kranke, um Flüchtlinge, Obdachlose und Arbeitslose sorgen. In unserer Geschichte wurde das Fest Christkönig so zu einem Bekenntnisfest. Und auch heute kann es ein Bekenntnisfest sein und eine Erinnerung an die Gottes- und die christliche Nächstenliebe, die für unseren Glauben so entscheidend sind.

Ihr Rainer Woelki, Erzbischof von Köln
VIDEO: (c) Erzbistum Köln

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