Das Schweigen der Sonntags-Antifaschisten | Gerold Grosz

Na, Herr Grönemeyer! Wo sind Sie denn? Na, Herr Lindenberg? Man hört von Ihnen nichts! Wo sind die gesellschaftlich bewegten, allseits paraten Gutmenschen, die staatlich geförderten A bis Z-Promis, die doch ihr hauptberufliches Leben im Grölen und ihren Nebenberuf im antifaschistischen Kampf sehen? Wo sind denn die medialen Fußabstreifer, die irgendwo zwischen RTL und OnlyFans die Menschheit mir ihrer Oberflächlichkeit nerven? Wo sind die grellen Klischeegestalten der neuen woken Werte wie Olivia Jones und Veuve Noire, wo sind denn die ganzen Gestalten, die sich als lustige TV-Sternchen verkleiden, aber in Wahrheit gesteuerte Aktivisten des Gutmenschentums sind? Wo sind denn die ganzen versoffenen Koksnasen, die auf den Brettern der Bühnen der Welt gegen Rechts brettern und nun ihr verlogenes Maul halten, wenn der Antisemitismus ausgerechnet von Jenen kommt, sie sie damals mit ihren krächzenden Untergangsmelodien und den dazugehörigen Teddybären frenetisch empfangen haben? Wo sind denn die aufrechten, wackeren, tapferen Demokratieverteidiger, die in ihren Sonntagsreden den solidarischen Beitrag im Verteufeln demokratischer Parteien sehen, aber wenns darauf ankommt, sich feig verleugnen lassen?