Aufenthalt und Seligkeit der reinen Geister... Jesus erläutert ❤️ Die geistige Erde durch Lorber 29/85

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Die Geistige Erde

Kapitel 29 – Aufenthalt und Seligkeit der reinen Geister

11. Februar 1847

1. In dem Wiederbringen, und zwar in dem vollkommenen Wiederbringen, liegt eben der einstige vollkommene, vollkommenste und allervollkommenste Grad der Seligkeit; aber es wird nicht gefordert oder von dem Geiste eine Rechnung verlangt bezüglich der Wiederbringung alles desjenigen, was zu seiner Wesenheit gehörte, dass er das gewisserart auf eigene Rechnung wiederbringen sollte, was ihm ursprünglich und auf seiner ganzen Wanderung gegeben ward.

2. Was immer seinen Leib betrifft und sein Vorgängiges, überhaupt alles Spezifikalische, erhält er in der ordnungsmässigen Zeitfolge ohne sein Zutun; aber ein anderes ist es hinsichtlich seiner Befähigung, das alles wieder aufzunehmen, was einst zu seinem Wesen gehörte. Über die Befähigung wird er gewisserart tatsächlich zur Rechenschaft gezogen werden, und das darum, weil sich solche Befähigung jeder Geist aus den Vorschriften der reinen Religion erwerben kann und erwerben soll. Wer da nicht will tätig sein und vergräbt sein Talent und gibt sich lieber mit dem ab, was des Fleisches als was des Geistes ist, der muss es sich dann selbst zuschreiben, wenn er gerichtet wird durch das Wort, was ihm gegeben ward aus den Himmeln als ein getreuer Wegweiser, wie er das Leben wieder sammeln und dahin wiederbringen solle, von woher er ursprünglich gekommen ist.

3. Dass darob die schon rein gewordenen Geister längere Zeit noch in dieser dritten Region verweilen müssen, um ihre psychischen Spezifika aufzunehmen, oder mehr auf Deutsch gesagt: weil sie in der dritten Region so lange warten müssen, bis gewisserart ihr Irdisches verweset und aus den Verwesungen in ihr Seelisches übergegangen ist, so ist das nicht etwa als eine Strafe zu betrachten, sondern als eine gleiche Notwendigkeit wie die Dauer des Leibeslebens auf der Erde, welche auch eine gewisse Zeit währen muss, bei manchem kürzer, bei manchem länger, damit in dieser Lebensdauer der Geist Zeit gewinne, sich in seinem Wesen wieder mehr und mehr zu entwickeln und zu manifestieren.

4. Wer könnte da behaupten, dass da jemand von der Zeit, die er auf der Erde im Körper zugebracht hat, irgend eine Rechnung geben müsste? Denn diese ist eine Notwendigkeit und liegt ausser dem Willensbereiche des Geistes, – ebenso wie auch niemand darüber wird eine Rechenschaft ablegen müssen, wie lang etwa sein Haar gewachsen wäre oder die Nägel an seinen Fingern, sowie auch nicht über die Pulsschläge seines Herzens und über das, wie oft er Atem geholt hat; denn das alles ist eine Notwendigkeit. Die Rechnung, oder besser das Gericht, liegt lediglich in dem tätigen Willen; alles andere ist gleichgültig, ist ganz in der Ordnung und gibt sich frei, wenn nur der Wille nach der reinen Erkenntnis Meines göttlichen Willens in die Ordnung gebracht wurde.

5. Wenn manchmal solche reine Geister auch mehrere hundert Jahre in dieser Region verweilen, so verlieren sie dadurch nicht nur nichts, sondern sie können nur gewinnen; denn fürs erste geht ihnen durchaus nichts mehr ab, sie sind überaus glücklich und selig. Was aber ihre stets zunehmende Intelligenz betrifft, so ist das ja offenbar ein stetes Gewinnen, und je mehr sie da gewinnen, desto vollkommener werden sie dahin kehren, wo es sich um ihre endliche und ewige Bestimmung handelt. Haben sie da nur ein kleines Geschäft über sich und haben dieses ordentlich und weise zu verwalten sich eigen gemacht, so werden sie einst desto tauglicher sein, Grosses zu verwalten, wo sie als Engelsgeister nicht über einzelne Teile eines Weltkörpers, sondern über ganze Weltenalle und Sonnengebiete geistig, und von da aus durch und durch in die Materie, werden ihre Tatkraft ausüben müssen. Und dazu gehört sicher mehr, als hier bloss nur einzelne Gegenden zu überwachen, und das unter der Oberleitung der Engelsgeister, denen diese gesamte Erde vom Mittelpunkte aus bis zur Sonne hin zu überwachen anvertraut ist.

6. Ja, Meine Lieben, wo ihr mit euren Augen wenig oder nichts erblickt, da gehen gar grosse Dinge vor, und es ist also, wie einst ein Weiser sagte: Zwischen der Erde und der Sonne gehen Dinge vor, von denen sich die menschliche Vernunft noch nichts hatte vorträumen lassen.

7. Diese reinen Geister kommen auch nicht selten in die zweite, manchmal auch in die erste Region herab; hauptsächlich aber sind jene Stellen auf der Erde ihre sichtbaren Niederkunftsplätze, die ihrer bedeutenden Höhe wegen fortwährend mit Schnee und Eis bedeckt sind. Und darin liegt auch der Grund, warum solche Gegenden für fast jeden Menschen eine – wie ihr zu sagen pflegt – magische, beseligende und zugleich das ganze menschliche Gemüt erheiternde, stärkende und beruhigende Anziehungskraft haben. Wer da traurigen Herzens ist und voll Unruhe in seinem Gemüte, der begebe sich in Meinem Namen auf eine solche Höhe oder gehe wenigstens in ihre Nähe, und sein Gemüt wird wie mit einem stärkenden Balsam übergossen werden.

8. Während das Gemüt in den tieferen Regionen stets dumpfer, schwieriger und leidender wird, ähnlich dem Gefühle eines Bergschluchten- und Höhlenbesteigers, wird eben das Gefühl bei einem, der eine solche reinere Höhe erstiegen hat, heiterer und heiterer, und wer da hinaufkommt, mag füglicherweise ausrufen: »Herr, hier ist gut sein!« – Aber da sage Ich dann dazu: »Es ist noch nicht an der Zeit für dich, hier zu bleiben!« Aber dessenungeachtet sage Ich dennoch:

9. Gehet gerne auf Berge! Denn auch Ich, als Ich im Leibe wandelte auf der Erde, ging häufig auf Berge. Auf einem Berge ward Ich verklärt; auf einem Berge trieb Ich den grössten Versucher von dannen; auf einem Berge predigte Ich das Himmelreich; auf einem Berge betete Ich, und auf einem Berge ward Ich gekreuzigt! Darum gehet gerne auf die Berge; denn nicht nur euer Geist, sondern auch euer Leib gewinnt mehr dabei als aus hundert Apotheken.

10. Auf diese Weise aber haben wir auch die dritte geistige Region der Erde durchwandert, und es bleibt darüber nur noch weniges zu erwähnen übrig, und dieses wenige besteht darin, dass die Erstlinge der reinen Geister sich zuerst dort aufhalten, wo sie bei Leibeslebzeiten auf der Erde gewohnt haben. Wenn sie aber schon vollkommener geworden sind, dann dehnt sich ihr Wirkungskreis über alle Punkte der Erde aus; die stärksten jedoch bewachen die Polargegenden, die weicheren, sanfteren und schwächeren die Tropengegenden der Erde, und diejenigen, die sehr regsam sind, bewachen das Meer, die Seen und die Flüsse, und den Anfängern werden grössere oder kleinere Gebirge zur Überwachung anvertraut und alles, was sich da befindet.

11. Dieses könnet ihr euch noch dazu anmerken, dass die weiblichen Geister zumeist das Pflanzenleben überwachen und üben auch den Einfluss auf die gesamte Vegetation der Erdoberfläche aus.

12. Nachdem wir nun auch dieses wissen, können wir uns schon in die zweite Luftregion herabsenken, allda es schon viel bunter zugeht als in der dritten (d.h. in der) Friedensregion. Nächstens also von der zweiten Region!

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