🟥 Auserwählt und ausgegrenzt - Der Hass auf Juden in Europa (ARTE ⎪ Dokumentation ⎪ 2017

1 year ago
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Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa ist ein 90-minütiger Dokumentarfilm von Joachim Schroeder und Sophie Hafner von 2017. Er behandelt den aktuellen Antisemitismus vor allem in Deutschland, Frankreich und den von Israel besetzten Palästinensischen Autonomiegebieten. Die Auftraggeber, der deutsch-französische Fernsehsender Arte und der WDR, wollten den Film zunächst nicht ausstrahlen. Als Gründe gaben sie Abweichungen vom verabredeten Sendekonzept und Qualitätsmängel an. Nachdem Bild.de den Film einen Tag lang veröffentlicht hatte, strahlten Arte und Das Erste (für den WDR) den Film am 21. Juni 2017 in einer kommentierten Fassung aus. Zudem bot der WDR eine Diskussionssendung und einen schriftlichen „Faktencheck“ dazu an. Der Film und das Vorgehen der Auftraggeber wurden öffentlich kontrovers diskutiert.

Weil die Juden für die islamischen Herrscher aller Couleur ein so nützlicher Feind sind, wie sie es zwei Jahrtausende lang für christliche Herrscher waren, gibt es keinen Frieden.

Diese einfache Wahrheit belegt der Film von Joachim Schroeder und Sophie Hafner. Und er belegt, dass diese Wahrheit in Europa nicht begriffen wird, weil Linke und Rechte, Antiimperialisten und Identitäre, Christen und Muslime antisemitischen Stereotypen aufsitzen, auch wenn sie das in vielen Fällen weit von sich weisen würden. Niemand will Antisemit sein. Aber Antizionist sein gehört zum guten Ton.

ARD spricht von „handwerklichen Fehlern“ des Films

Weil diese Wahrheit so unbequem ist, wollte der deutsch-französische Sender Arte, der den Film in Auftrag gab, ihn nicht senden. Er schob „handwerkliche Fehler“ der eingereichten Erstfassung vor. Es waren, so WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn, der nach der Ausstrahlung des Films bei „Maischberger“ dazu Stellung nahm, sieben Persönlichkeitsrechtsverletzungen und 25 inhaltliche Fehler, darunter falsche Jahreszahlen.

Als ob irgendein Film in der Rohfassung keine „handwerklichen Fehler“ hätte. Sie zu verbessern, sind die hoch bezahlten Redakteure und Justiziare der öffentlich-rechtlichen Sender ja da. Aber der Film wurde nicht verbessert, sondern liegen gelassen. Als die „Bild“-Zeitung sich den Film besorgte und ihn 24 Stunden lang online stellte, konnte sich jeder seine Meinung bilden über die „handwerklichen Fehler“ und über die inhaltlichen Qualitäten des Films. Und siehe da, die ARD und bald danach Arte sahen sich gezwungen, ihn doch zu senden.

Die ARD wäre aber nicht die ARD, wenn sie ihn kommentarlos ausgestrahlt hätte, auf dass sich die Gebührenzahler eine Meinung darüber bilden, wie ihre Gelder verwendet werden. Was bei keinem anderen kritischen Film und keinem anderen Thema – Trump oder Putin, Klimawandel oder Euro-Krise, Kapitalismuskritik oder Orgasmusprobleme – der Fall wäre: Hier wurde erstens alle paar Minuten eingeblendet, der Zuschauer solle sich unbedingt online einen „Faktencheck“ anschauen, der Film wurde also ständig desavouiert. Und zweitens wurde vorsichtshalber bei „Maischberger“ eine sogenannte Expertenrunde versammelt, die den Film nach der Ausstrahlung kommentieren sollte. Wobei „Experte“ ein dehnbarer Begriff ist.

ARTE ⎪ 2017

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