Erdogan, Orban, Trump und das Demokratieverständnis der Transatlantiker | Von Peter Haisenko

10 months ago
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Ein Standpunkt von Peter Haisenko (Betreiber des Portals anderweltonline.com).
Die Art der Berichterstattung zur Präsidentschaftswahl in der Türkei hat mich stark erinnert an den Umgang mit Donald Trump vor seinem Wahlsieg. Glaubte man den Systemmedien, hätte Erdogan die Wahl genauso wenig gewinnen können, wie Trump. Auch bei der letzten Wahl in Ungarn war es nicht anders. Das ist aber nicht die einzige Gemeinsamkeit.
Es gab Zeiten, da war mir Erdogan wenig sympathisch. Im Lauf der Zeit musste ich aber erkennen, dass meine Abneigung auf der allgegenwärtigen negativen Berichterstattung beruhte. Mit dem Putschversuch gegen Erdogan begann ich genauer hinzusehen. Ich erkannte, dass da Kräfte von außerhalb der Türkei am Werk gewesen sein mussten. Die Erfahrung lehrt, dass es sich dabei vor allem um die USA handeln musste. Zu dieser Erkenntnis ist wohl auch Erdogan gelangt und das spiegelt sich wider in seiner Außenpolitik der letzten Jahre. Die kann ich nur als bedacht, neutral und vor allem an den Bedürfnissen der türkischen Bevölkerung orientiert bewerten. Das kann nicht falsch sein, aber man muss Erdogan trotzdem nicht mögen.
Nun ist Erdogan doch wiedergewählt worden mit einer eindeutigen Mehrheit. Der Vorlauf zu dieser Wahl ist abgelaufen nach dem Modell Ungarn. Alle Anti-Erdogan-Parteien hatten sich zusammengeschlossen zu einem Bündnis gegen Erdogan. Dabei war es völlig unwichtig, ob die Programme dieser Parteien überhaupt tragfähige Schnittmengen aufweisen. So wie in Ungarn. Oder in Österreich oder Frankreich. Auch dort hatten sich alle gegen den schlimmen Kandidaten der „Rechten“ verschworen. Da hat es noch funktioniert und man sieht, was daraus geworden ist. Selbstverständlich hat Erdogans Gegenkandidat, dessen Namen man sich nicht merken muss, sofort Wahlbetrug oder zumindest Wahlbehinderung reklamiert. Auch das wurde in den Westmedien aufgegriffen, wenn auch verhalten. Es kann, darf ja nicht sein, dass so jemand eine Wahl gewinnt.
Die Türkei-Wahl wurde nicht in Deutschland entschieden
Wegen der vielen Türken, die in der BRD leben, wurde in den deutschen Medien angeführt, dass die Türken, die nicht unter Erdogan leben, diesem zum Sieg verholfen hätten. Eine deutliche Mehrheit hatte sich pro Erdogan entschieden. Diese Betrachtung zeigt aber nur, wie wenig diese Systemjournalisten von einfachen Rechenaufgaben verstehen. Der Anteil der türkischen Wähler in der BRD beträgt weniger als zwei Prozent am gesamten Wählerpotential. Selbst wenn alle gegen Erdogan gestimmt hätten, hätte Erdogan immer noch die absolute Mehrheit erreicht.
Interessant daran ist aber, dass in den Systemmedien der Vorwurf der Wahlmanipulation nicht in derselben Weise behandelt wurde, wie bei der letzten Wahl in USA. Wie wurde nicht auf Trump eingeschlagen, als er durchaus berechtigte Zweifel an der Durchführung der Wahl angemeldet hatte. Anzumerken ist dazu, dass gerade in der letzten Woche in Arizona ein Prozess angelaufen ist, wegen 140.000 Pro-Biden Stimmzetteln zweifelhafter Herkunft. Davon haben Sie nichts gehört? Natürlich nicht, denn das würde Trumps Vorwürfe zumindest zum Teil bestätigen.
Als die Transatlantiker in Schockzustände fielen
Ich kann mich noch gut an die Fernsehrunden erinnern, die die Wahl von Donald Trump bei der Stimmenauszählung begleiteten. Euphorisch wurde jede Meldung begrüßt, die Hillary Clinton nach vorn brachte. Als dann aber klar wurde, dass Trump diese Wahl gewonnen hatte, war es mir ein Vergnügen zu sehen, wie zum Beispiel die Gesichtsfarbe des Transatlantikers Röttgen zu einem Kalkweiß wechselte. Was wurde nicht schnell an die Wand gemalt! Trump hätte jetzt die Kontrolle über den „Atomknopf“ und ob das die Welt überleben könnte. Es war aber dann so, dass Trump einer der ganz wenigen US-Präsidenten wurde, der keinen neuen Krieg angezettelt hat. Nicht zu vergessen dabei, wie kritiklos sämtliche Anwürfe gegen Trump übernommen wurden, die sich auch jetzt als haltlos herausstellen. Die ARD hat von einer US-Universität den ersten Preis erhalten, für die konsequenteste Anti-Trump-Berichterstattung. Darf man sich da an den Umgang mit Erdogan erinnert fühlen?...
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