🇱🇾 Libyen: Muammar Gaddafis Todesumstände unklar (euronews ⎪ 21.10.2011)

1 year ago
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Gaddafi ist tot - doch zu den Umständen, unter denen er gestorben ist, kursieren widersprüchliche Aussagen. Amnesty International fordert eine Untersuchung, wie der libysche Diktator ums Leben kam. Starb er nach einem Schusswechsel oder wurde er gezielt hingerichtet?

Die genauen Umstände des Todes von Muamar al-Gaddafi sind unklar. In Misrata, wohin der angeschossene Gaddafi gebracht wurde, posierten jubelnde Kämpfer des Übergangsrates neben seiner Leiche. Schwer verwundet soll Gaddafi im Krankenhaus von Misrata verblutet sein. Mit Mobiltelefonen gemachte Videoaufnahmen zeigen einen anscheinend noch lebenden Gaddafi in Sirte.

Umstehende rufen: "Lasst ihn am Leben!" Gaddafi wurde womöglich von einem Querschläger getroffen - nachdem er von Soldaten des Übergangsrates gefangen genommen worden war.

Ein französischer Geheimagent hat auf ausdrücklichen Befehl von Nicolas Sarkozy Muammar al-Gaddafi getötet, meldet die italienische Zeitung Corriere della Serra. Er hatte sich unter die Rebellen gemischt, welche den libyschen Staatsführer gefangen genommen haben und dann in den Kopf geschossen. Ziel war es die Aussage von Gaddafi bei einem Verhör nach seiner Gefangennahme über die engen Verbindungen zwischen ihm und dem französischen Präsidenten zu verhindern. Gaddafi hatte nämlich behauptet, er hätte den Wahlkampf von Sarkozy mit Millionen finanziert.

Diese Behauptung erklärt vieles, nämlich mit welchem Eifer Sarkozy unbedingt Libyen bombardieren und Gaddafi stürzen wollte, um angeblich "das Leben von Zivilisten vor dem bösen Diktator zu retten." Retten wollte vermutlich Sarkozy nur sich selber vor der Bekanntgabe, er ist ein korruptes Schwein und wurde von Gaddafi bezahlt.

Aber er ist nicht der einzige westliche Politiker der Bussi-Bussi mit Gaddafi war und von ihm Geld genommen hat. Dazu gehören Silvio Berlusconi sowie auch Tony Blair, die alle eng zu ihm standen, ihn oft besuchten und Geschäfte in Milliardenhöhe abschlossen. Diese Ratten haben ihn dann als Dank in den Rücken gestochen und zum Abschuss freigegeben.

Wie ich schon lange sage, wer den Westen als Freund hat braucht keine Feinde mehr, die hat er schon. Westliche Politker an der Macht kennen keinen Anstand und keine Moral. Sie sind seelisch genau so marode und bankrott wie das Finanzsystem. Jedes Wort aus ihrem Mund ist eine Lüge. Sie gehen über Leichen für ihren Machterhalt.

Der Interims-Premierminister Libyens nach der Ermordung von Gaddafi, Mahmoud Jibril, erzählte dem ägyptischen TV: "Es waren ausländische Agenten die sich unter die Revolutionsgarden mischten um Gaddafi zu töten".

Diplomatische Quellen in Tripoli haben Corriere della Serra erzählt, der ausländische Mörder war ein Franzose. Die Zeitung schreibt:

"Seit dem Beginn der NATO-Unterstützung für die Revolution, erheblich durch die Regierung von Sarkozy angetrieben, hat Gaddafi offen damit gedroht die Details seiner Beziehung zum ehemaligen französischen Präsidenten offen zu legen, einschliesslich die Millionen von Dollar die für die Finanzierung seiner Kandidatur zur Wahl 2007 gezahlt wurden."

Eine Quelle in Tripoli sagte dazu ergänzend: "Sarkozy hatte jeden Grund den Oberst so schnell wie möglich zum Schweigen zu bringen."

Auch Wladimir Putin sagte im Dezember 2011, die NATO war an der Tötung von Gaddafi beteiligt, denn sie wussten genau wo er war und hätten die libyschen Rebellen darüber verständigt. NATO-Kampfjets hätten die Fahrzeuge angegriffen und dann hätten die Rebellen Gaddafi gefangen genommen und "ohne Gerichtsverfahren umgebracht", sagte Putin.

Diese Meinung wird durch weitere Recherchen in Bengasi bestätigt. Rami El Obeidi, der ehemalige Aussenminister der libyschen Übergangsrates sagte, er wusste der Aufenthaltsort von Gaddafi wurde über sein Satellitentelefon geortet, als er mit Syriens Präsidenten Bashar Al-Assad telefonierte. So konnten NATO-Abhörexperten Gaddafi in Sirte lokalisieren, wo er am 20. Oktober 2011 aufgespürt und ermordet wurde.

Drei Tage nach seinem Tod bestätigten Ärzte die den Leichnam von Gaddafi in Misrata obduziert hatten, dass er durch einen Kopfschuss getötet worden sei. Er habe eine Kugel im Kopf und eine in der Brust gehabt.

Es ist ja nicht so, wie wenn der französische Geheimdienst nur hinter dem Schreibtisch sitzt. Zur Erinnerung, 1985 sollte ein Schiff von Greenpeace zum Mururoa-Atoll in Französisch-Polynesien fahren, um gegen die dort stattfindenden französischen Atomtests zu protestieren. Im Hafen von Auckland vor Anker liegend wurde die Rainbow Warrior am 10. Juli 1985 durch Agenten des französischen Auslands-Nachrichtendienstes (DGSE) versenkt. Dabei wurde der niederländisch-portugiesische Greenpeace-Fotograf Fernando Pereira getötet.

Ein weiteres interessantes Detail in der Geschichte um die Ermordung von Gaddafi ist der Tod der Person die behauptete, im Besitz der Pistole von Gaddafi zu sein, weil er bei seiner Ermordung dabei war. Der 22-jährige Ben Omran Shaaban ist am Montag in einem Spital in Paris angeblich seinen Verletzungen erlegen. Er soll von Gaddafi-Loyalisten zusammengeschlagen und angeschossen worden sein und wurde dann nach Paris zur Behandlung geflogen. Wusste er zu viel?

Sarkozy weist die Behauptungen zurück, er hätte jemals Geld von Gaddafi bekommen. Es laufen aber einige Untersuchungen über finanzielle Ungereimtheiten in denen er verwickelt sein soll. Bereits Ende April hat der Internetdienst Mediapart ein Dokument veröffentlicht, wonach Gaddafi bereit war, Sarkozys Wahlkampf im Jahr 2007 mit 50 Millionen Euro zu unterstützen.

Eine Klage läuft bereits gegen Sarkozy wegen dem illegalen Einsatz von Clusterbomben gegen die libysche Zivilbevölkerung. Drei französische Anwälte, darunter der ehemalige französische Aussenminister Roland Dumas, haben ihn wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ beschuldigt. Hoffentlich kommt dieser Verbrecher nach Ende seiner Immunität endlich dran.

euronews ⎪ 21.10.2011

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