Irdische und himmlische Rechtsordnung... Jesus erläutert ❤️ Himmelsgaben durch Jakob Lorber

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Irdische und himmlische Rechtsordnung. – 28. Mai 1840, Donnerstag, nachmittags

1. Ich gebe euch im Folgenden einen Tropfen Weisheit – geniessbar für euch endliche Geschöpfe durch Meine ewige Liebe. Denn als Gott habe Ich keine Kinder als das alleinige, ewige Wort in Mir, welches ist der alleinige Sohn, an dem Ich Wohlgefallen habe. Aber im Sohne bin Ich auch euer Vater und habe Wohlgefallen an euch, so ihr diesen Meinen lieben Sohn in euch aufgenommen habt und somit auch Meine Heiligung durch Ihn!

2. Aber dieser (Weisheits-)Tropfen fällt auf den heissen Sand der wüsten Erde, da ihr damit wohl bereichern könnet euer Wissen, aber ausserstande seid, zu handeln darnach, was doch die Hauptsache ist – da nur die Handlung, nie aber das blosse Wissen das ewige Leben bedingt.

3. Sehet, all euer politisches „Recht“ beruht auf lauter Falschem und Bösem der Eigenliebe, welche die Erde abgemarkt hat mit Grenzsteinen, darauf überall steht „Mein“ und niemals „Dein“ – aus welchem unvertilgbaren Irrtume zumeist euere Vergehungen herrühren und weshalb auch ganz widerrechtliche Gesetze erfunden werden mussten, die jedem sein eingebildetes Eigentum durch Gewalt unerhörter Strafen, ja selbst durch den Tod, sichern müssen – während Ich die Erde, wie die Luft, wie das Wasser, wie den Regen und der Sonne Strahlen für alle gemeinschaftlich erschaffen habe, und von Mir keinem irgendein Vorrecht eingeräumt wurde.

4. Nun aber ist die Erde abgezirkelt wie die Hölle, da jeder seinen bestimmten, unverlassbaren Platz hat. Somit kann auch nur eine entsprechende Rechtspflege und können demgemäss auch nur ähnliche Strafen als Grenzen der Bosheit gesetzt sein. Und so können dann die Strafen, wenn sie der Bosheit angemessen sind, nicht anders als „rechtlich“ sein – aus der Hölle betrachtet, da alles, Ich sage es euch, wortgetreu aus ihr entnommen ist, so die Grenzsteine, so die Gesetze und so auch die Strafen.

5. Sehet, bei solchen Umständen ist schwer zu raten aus den Himmeln, wo einer hat alles für alle und alle haben alles für einen aus Liebe – was euch lehret das Evangelium, da man zum verlangten Mantel noch den Rock geben soll, um allen Streitigkeiten auszuweichen. So ein jeder täte ein Gleiches, wie in den Himmeln, dann wären keine neuen Höllengesetze vonnöten, da dann keiner etwas besässe und somit auch frei bliebe vor jeder Beraubung oder Bestehlung.

6. Nun habe Ich euch in aller Kürze gezeigt, wie die Sachen stehen. Aus solchem Grunde sollet ihr auch nicht euren himmlischen Vater in die Rechtshändel der Hölle nötigen und dadurch kränken Seine Langmut und grosse Geduld im Angesichte solcher Greuel und Frevel, und das um so mehr, da Ich ohnehin schon bewaffnet an der Türe stehe, um den letzten Rechtsspruch über die Erde hinzudonnern, damit der ganze Höllenplunder über den Haufen geworfen werde, dahin, wo dessen Verfasser schon lange seine bleibende Wohnstätte aufgerichtet hat.

7. Beherziget wohl diese Meine Worte und handelt aus Liebe dabei, und es wird sich dereinst zeigen, wieviel Goldes in dem Kehricht der Hölle anzutreffen sein wird! – Amen.

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