Joseph Haas

Dieses Mal ohne Bruckner, aber mit einem (Joseph) Haas – immerhin: Bild 'Häschen in der Grube'! Man findet diesen Komponisten nicht so ohne weiteres auf yt, auch sonst hört man kaum Werke von ihm. Leider ist er - freilich völlig zu Unrecht - vergessen!
Aber es gibt hier allerlei schöne und eher leichte romantische Stücke in der Tradition Schumanns. Wir hören recht dramatische Stücke, sogar ein Marsch. Joseph Haas (1879 – 1960) war ein spätromantischer Komponist und Musiklehrer. Er unterrichtete von 1897 bis 1904 in Lauingen an der Donau.
In seinem Bemühen, seiner musikalischen Neigung nachzugehen, lernte er Max Reger kennen, bei dem er ab 1904 Privatunterricht nahm. Später folgte er ihm 1907 nach Leipzig, um am dortigen Konservatorium Musik zu studieren. Im Jahr 1909 schloss Haas sein Studium ab. Nach ersten Erfolgen als Komponist und einem Arthur-Nikisch-Stipendium wurde er 1911 Kompositionslehrer am Stuttgarter Konservatorium, wo er 1916 zum Professor ernannt wurde. Ab 1921 unterrichtete er an der Akademie für Tonkunst in München (die heutige Hochschule für Musik und Theater); von 1924 bis 1950 war er dort Professor.
1921 gründete er zusammen mit Paul Hindemith und Heinrich Burkard die Donaueschinger Kammermusikaufführungen zur Förderung zeitgenössischer Tonkunst. Haas' Werk war ganz auf die Tonalität ausgerichtet. Zunächst wurde er stark von seinem Mentor Max Reger beeinflusst, dessen polyphone und harmonische Sprache auch in Haas' Musik zum Tragen kam.
Merke wohl:
Zu seinen Lebzeiten war Haas ein erfolgreicher und bekannter Komponist. Zu seinem 75. Geburtstag im Jahr 1954 fanden zahlreiche Festveranstaltungen in West- und Ostdeutschland statt. Nach seinem Tod hörte man ihn nur noch selten in Konzerten!