Der Gonger oder das kleine Mädchen

1 year ago
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Eine gruselige Geschichte über einen Gonger.

https://www.youtube.com/watch?v=XVHcUmwLLqE

Er sah wieder nichts. Er öffnete langsam die Tür und schaute raus. Er sah wieder eine kleine Pfütze am Boden und einen feuchten Fleck an der Tür. Es war gruselig und doch konnte er nichts tun. Also legten sich alle wieder hin und nach einer Weile schliefen auch alle wieder ein. Der nächste Tag war wie immer. Keine besonderen Vorkommnisse. Die nächsten Nächte verliefen wieder wie die zwei gruseligen Nächte davor. Nach zwei Wochen wollte Enno genau wissen wer da immer klopft. So legte er sich etwas abseits vom Haus auf die Lauer und wartete. Die Nacht war kalt und es fing an zu nieseln. Aber Enno behielt sein Haus im Auge und wartete weiter. Nur noch fünf Minuten und es wird um zwei Uhr sein. Als die Glocken der Kirche im Dorf um zwei Uhr erklingen, starrte Enno zielstrebig auf die Tür seines Hauses. Als er sah was da passierte, lief es ihm eiskalt den Rücken herunter. Er sah ein kleines Mädchen, dass aussah wie seine verschwundene Bilke. Allerdings konnte er sie nur kurz von hinten sehen, da sie einfach so verschwand, nachdem sie an die Tür geklopft hatte. Sie war nur für einen kurzen Moment zu sehen und verschwand dann auch wieder. Enno holte tief Luft und zitterte noch am ganzen Leib als er zu seinem Haus zurück ging. Als er ankam, hatte Dammo bereits die Tür geöffnet. Enno war kreidebleich und man sah ihm die Angst an. Als er seinen Dammo und Lentje erzählte, was er gesehen hatte, weinte Lentje auf einmal. Sie war sich sicher, dass es Bilke war und sie nun heimgesucht werden würden. Sie hatte Schuldgefühle, weil sie dachte sie haben nicht genug getan, um Bilke zu finden. Die nächsten Nächte verliefen wie die Nächte zuvor. Die Familie gewöhnte sich an das Klopfen in der Nacht. Sie wussten Bilke war zwischen den Welten und wollte nicht vergessen werden. Die Familie wusste aber nicht, was sie machen können, um Bilke zu helfen. Der Pfarrer aus dem Dorf versuchte es mit christlichen Sprüchen und eine Art Exorzismus. Aber nichts half. Viele Jahre später war Enno wieder draußen beim Fischen. Das Wetter war schlecht. Es war windig und sehr wackelig auf dem Boot. Enno verlor den Halt und viel ins Wasser. Er war nur ca. 100m vom Ufer entfernt, aber die Wellen zogen ihn immer wieder runter. Die Wellen? Nein, irgendetwas griff nach seinem Bein und versuchte ihn runterzuziehen. Doch nach einer Weile hat er es doch noch mit letzter Kraft geschafft zum Ufer zu schwimmen. Sein Boot war nicht mehr zu sehen, aber Enno konnte sich retten. Als er am Strand liegt und auf das Meer blickte, sah er etwas Unbeschreibliches, genau an der Stelle wo er ins Wasser fiel. Irgendetwas leuchtete an der Stelle unter dem Wasser. Es war aber viel zu stürmisch, so dass er noch eine Weile sitzen blieb und versuchte zu entschlüsseln, woher dieses Leuchten kam. Nach kurzer Zeit verschwand das Leuchten und Enno ging nach Hause. Doch er konnte nicht richtig schlafen, da ihn das Leuchten nicht in Ruhe ließ. Am nächsten Morgen lieh er sich ein Boot von seinem Nachbarn und fuhr raus an die Stelle, wo er das Leuchten sah. er versuchte unter Wasser zu schauen, doch die Spiegelung des Wassers war zu stark. Also zog er seine Sachen aus und sprang ins Wasser. Er tauchte ab und versuchte unter Wasser herauszufinden, was das Leuchten in der Nacht erzeugt haben könnte. Er tauchte immer wieder herunter. Doch er fand nichts. Als er schon aufgeben wollte, sah er etwas auf dem Grund liegen. Es sah schon sehr verwittert aus. Er tauchte runter und hielt die Luft so lange an, wie er konnte. Er versuchte das Gestrüpp zu entfernen. So tauchte er immer wieder runter und beseitigte das Gestrüpp. Das Gestrüpp, dass an einem alten verwitterten Fischernetz hing, dass auf fest dem Grund des Meeres lag und bereits viel Unrat eingefangen hatte. Nachdem er das meiste beseitigt hatte, sah er ein Stück Stoff das an etwas hing. Aber er musste erstmal wieder Luft holen. Er tauchte also wieder runter und versuchte das Stück Stoff zu greifen. Dabei erschrak er konnte kaum noch die Luft anhalten. in dem Stück Stoff, waren Knochenreste. Es war ein kleines Skelett, das von dem Stück Stoff umgeben war, das wahrscheinlich mal ein Kleid war. Beim Auftauchen nahm er das Stück Stoff mit und als er an der Oberfläche war, erkannte er das Stück Stoff. Es war ein Teil von dem Kleid, das Bilke am Tag getragen hatte, wo sie verschwunden war. Enno hatte Bilke nach vielen Jahren endlich gefunden. Die Familie hatte nun Gewissheit. Bilke muss irgendwie ins Meer gelangt sein und sich dann am Fischernetz verfangen haben. Sie hatte keine Chance. Enno sammelte alle Knochen und Kleidungsreste ein. Am darauffolgenden Sonntag wurde Bilke endlich beerdigt und begraben. Sie liegt jetzt auf dem Friedhof, neben ihrer Mutter. Von da an waren die Nächte wieder ruhig und ohne lautes Klopfen in der Nacht. Bilke wurde niemals vergessen in dem kleinen Dorf auf Sylt.

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