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Jesus und die Blindheit der Pharisäer... Johannes 9:35-41 erläutert ❤️ Das Grosse Johannes Evangelium
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Darum wird das Licht von euch genommen und den Heiden gegeben werden
DAS GROSSE EVANGELIUM JOHANNES – Band 7 Kapitel 188
Von Jesus Christus geoffenbart durch das Innere Wort an Jakob Lorber
(Joh. 9, 35-41) Der Herr beleuchtet die Widersprüche der Pharisäer
1. Die Pharisäer sagen: „Wir sehen es wohl ein, dass dir besonders in der Heilung verschiedener menschlichen Erzkrankheiten, die sonst wohl kaum je ein Arzt zu heilen imstande sein dürfte, eine ungewöhnliche Kraft innewohnt, wie bis auf diese Zeiten noch niemals erhört worden ist. Ja, es ist uns sogar nicht unbekannt, dass es dir sogar möglich sein soll, jüngst verstorbene junge Menschen ins Leben zurückzurufen oder zu erwecken! Also haben wir auch vernommen, dass du sonst ein ganz nüchterner, sittlicher und äusserst wohltätiger Mensch seist und für deine ausserordentlichen Heilungen noch nie von jemandem etwas verlangt hast. Siehe, das sind deine unbestreitbar guten und ausgezeichneten Seiten!
2. Aber dass du dich dabei vor aller Welt für den Sohn Gottes ausgibst und sagst, dass du der verheissene Gesalbte Gottes seist, und dabei aber nicht achtest der Satzungen Mosis und umgehst mit Heiden, Zöllnern und Sündern aller Art und Gattung, – siehe, das sind deine schlechten und sehr üblen Seiten, die der Tempel, der streng auf die Satzungen Mosis hält, niemals wird gutheissen können!
3. Warum erhöhst du dich denn wegen deiner besonderen Eigenschaften so sehr vor den Menschen, während du doch sichtlich auch nur ein Mensch bist? Wer von uns kann dich achten, so du auch von uns verlangst, dass wir glauben sollen, dass du Gottes Sohn seist und der verheissene Gottesgesalbte, und verdammest den, der das aus gar manchen Gründen nicht glauben kann? Du sagtest wohl, dass du die Wahrheit, das Licht und das Leben seist, – aber womit kannst du uns das denn wohl beweisen, dass sich die Sachen also verhalten? Beweise uns das, und überzeuge uns davon, und wir wollen an dich glauben!“
4. Sagte Ich: „Sehet diese Steine an, die da zerstreut am Boden herumliegen! Eher denn euch überzeuge Ich diese Steine, dass eben Ich Derjenige bin, von dem Moses und die Propheten geweissagt haben!
5. So Ich Zeichen wirke, die vor mir nie ein Mensch, noch der grösste aller Propheten gewirkt hat, so sollten euch denn doch die Augen aufgehen, damit ihr die Zeichen dieser Zeit wohl erkennen möchtet zu eurem Heile! Aber ihr seid blind, taub und verstockt in euren Herzen und sehet, vernehmet und empfindet darum nichts. Und darin liegt auch das Gericht über euch in euch selbst und mit ihm der sichere Tod eurer Seelen.
6. Ihr übertünchet wohl jährlich die Gräber der Väter und der Propheten; aber eben das, was die übertünchten Gräber sind, das seid auch ihr. Dem Aussen nach seid ihr wohl bekleidet nach der Ordnung Mosis und Aarons, auf deren Stühlen ihr sitzet, – aber inwendig seid ihr voll Moders und Ekelgeruchs!
7. Ihr sagtet nun, dass es von Mir eine schlechte und sehr üble Seite sei, dass Ich mit Heiden, Zöllnern und Sündern umgehe, und dass Ich ein Sabbatschänder sei und die Satzungen Mosis nicht halte. Wie haltet aber ihr dessen Satzungen? Ich sage es euch aber, dass eben ihr die Satzungen Mosis nicht einmal dem Scheine nach ganz ordentlich haltet; wohl aber habt ihr selbst eine Menge nichtiger und wertloser Satzungen gemacht, die ihr zu eurem irdischen Besten haltet und dabei das arme Volk bedrücket und aussauget. Hat das wohl auch irgend Moses geboten? So es aber nach den Satzungen Mosis gar wohl gestattet und sogar befohlen ist, auch am Sabbat dem Esel, dem Ochsen und den Schafen das Futter zu reichen und sie zur Tränke zu führen, und einem Esel, der in eine Grube oder in einen Brunnen gefallen ist, herauszuhelfen, sollte es da nicht um so mehr recht und billig sein, einem bedrängten Menschen auch an einem Sabbat zu helfen? O ihr Blinden, ihr Tauben und ihr Toren am Herzen und am Verstande! Ist denn ein Mensch vor Gott weniger wert als ein Tier?!
8. Hat nicht Moses geboten, sagend: ,Ehre Vater und Mutter, auf dass du lange lebest und es dir wohl ergehe auf Erden!‘? Warum saget denn ihr dann den Kindern: ,Kommet her und bringet dem Tempel ein Opfer; das wird euch dienlicher sein!‘ Wenn ihr solches lehret, handelt ihr da nach dem Gesetze Mosis?!
9. Hat Moses nicht auf das feierlichste jedermann geboten, dass man die Witwen und Waisen nicht unterdrücken soll?! Was tut aber ihr? Ihr schützet den Witwen und Waisen lange und wirkend sein sollende Gebete vor und bemächtiget euch dabei ihrer Habe, und wenn dann die Witwen und Waisen, so ihnen eure Gebete nichts nützen, sich weinend darum bei euch beschweren, so stosset ihr sie hinaus und saget, dass sie Sünder seien, für die Gott auch die kräftigsten Gebete nicht erhöre! Saget, hat Moses wohl je ein solches Tun und Treiben geboten? Ihr handelt in allem wider die Gesetze Mosis, und Mir saget ihr, dass Ich den Gesetzen Mosis zuwiderhandle?!
10. Sehet, dieweil ihr eben von Moses ganz abgewichen seid, so seid ihr mit Blindheit geschlagen worden und könnet nun den hellsten Tag vor euren Augen nicht mehr ersehen, – und das ist euer Gericht, euer Tod und eure Verdammnis! So säuget ihr die Mücken mit euren leeren und teuerst bezahlten Gebeten und verschlinget dafür ganze Kamele, und dennoch saget ihr, dass ihr Mosis Jünger seid! Wie könnet ihr aber Mosis Jünger sein, so ihr – wie schon gesagt – allen Satzungen Mosis, ärger denn alle Heiden, zuwiderhandelt? Darum aber wird das Licht auch von euch genommen und den Heiden gegeben werden.
11. Ich bin in diese Welt gekommen, um euch auf dem freundlichsten und liebevollsten Wege durch Lehre und Taten auf die rechten Lebenspfade zu bringen; ihr aber verfolget Mich auf allen Wegen und Stegen und suchet Mich zu fangen und zu töten, da ihr saget und behauptet, Ich sei ein Volksverführer und Volksaufwiegler. Ich aber habe auch Zeugen, und Gott Selbst, der in Mir ist wie Ich in Ihm, ist Mein Zeuge, dass ihr alle böse Lügner seid vor Gott und vor allem Volke.
12. Die Römer, die nun die irdischen Herren des Landes der sein sollenden Kinder Gottes sind, und die mit ihren scharfen Augen alles sehen und bemerken, was irgend nur im geringsten ihrer Herrschaft gefährlich werden könnte, hätten Mich, so sie an Mir irgendeine Volksaufwieglerei entdeckt hätten, schon lange vor die Gerichte gezogen! Da sie aber von allem dem, dessen ihr Mich beschuldiget, noch nie auch das Allergeringste entdeckt haben, so begegnen sie Mir auch auf allen Wegen auf das freundlichste und erweisen sich als Menschen voll Glaubens, voll Liebe und voll Achtung gegen Mich, Meine Lehre und Meine Taten. Darum aber werden sie auch in Mein Licht und Leben aufgenommen werden; ihr aber werdet hinausgestossen werden in die äusserste Finsternis, wie es geschrieben steht, und da wird sein viel Heulens und Zähneknirschens!“
13. Als Ich solches geredet hatte, da wurden auch diese noch gemässigteren Juden und Pharisäer voll Ärgers und sagten: „Siehe, wie du doch unsinnig redest! Wer verfolgt dich denn, und wer sucht dich zu töten? Wenn du Gutes lehrst und den Menschen Gutes erweisest, darum verfolgt dich niemand und sucht dich auch niemand zu töten; aber wenn du als ein Mensch, wie auch wir nur Menschen sind, vorgibst, dass du ein Gottes-Sohn seist und somit der Verheissene, der Gesalbte Gottes – was nach dem Ausspruche der Propheten soviel sagen will als Jehova Selbst –, so musst du denn doch selbst einsehen, dass wir das so lange als eine allerärgste Gotteslästerung ansehen müssen, als wie lange du uns entweder nicht die genügenden Beweise dartust, dass du der vollsten Wahrheit nach der verheissene Gesalbte Gottes bist und wir an dich glauben können, oder du musst vor uns und vor dem Volke dein Zeugnis über dich selbst widerrufen! Solange du aber da weder das eine noch das andere tun wirst, wirst du dir auch gefallen lassen müssen, dass dich der Tempel als einen Gotteslästerer verfolgen wird! Haben wir nicht recht, wenn wir dir das nun vor allem Volke vorhalten?!“
14. Sagte Ich: „So, – ihr habt nun geredet, und das also geredet, gleichwie ein Stockblinder über die Farben des Lichtes urteilt und redet; und weil ihr also urteilet und redet, so sprechet ihr damit auch selbst euer eigenes Verdammungsurteil aus. Ich werde euch nicht richten, sondern das Wort, das Ich schon so oft vergeblich zu euch geredet habe, wird euch richten.
15. So ihr den Propheten Jesajas gelesen und nur in Wenigem verstanden habt, so müsset ihr denn doch wissen, was das sagen will: ,Eine Jungfrau wird uns einen Sohn gebären, und Sein Name wird sein ,Emanuel‘, das heisst, ,Gott mit uns‘!‘ Hat sich denn das nicht wie auch alles andere eben an Mir erfüllt?! Wenn es aber also und ewig nicht anders ist, – würde Ich da nicht euch gleich ein Lügner sein, wenn Ich nun eurer finstersten Ansicht zuliebe bekennen würde, Ich sei nicht Der, der Ich doch vor Gott, vor allen Himmeln und vor aller diesirdischen Kreatur bin?!
16. Ihr wollet andernteils einen solchen Beweis von Mir haben, der euch unwiderruflich und ganz sonnenklar überzeugte, dass eben Ich der verheissene Gesalbte Gottes bin. Saget Mir aber, wie Ich für euch und eure Stockblindheit denn das anstellen soll!
17. So Ich vor euch Werke und Taten verrichte, die vor Mir kein Mensch je verrichtet hat, so Ich Lahme und Krüppel heile, dass sie dann völlig gesund und kräftig einherspringen wie Hirsche, wenn Ich weiter Gichtbrüchige, Aussätzige heile, den Tauben und Stummen das volle Gehör und die Rede gebe, die Blinden sehend mache, die Besessenen von ihren argen Plagegeistern befreie, sogar die Toten durch die Macht Meines Wortes wieder zum Leben erwecke und bei Gelegenheiten noch gar manche andere Taten verrichte, die ausser Gott niemandem möglich sind, und dabei den Armen am Geiste das Evangelium von der lebendigen Ankunft des Reiches Gottes auf Erden predige und Mich kein Mensch je einer Sündenbegehung zeihen kann – und ihr dann saget, dass Ich alles das durch die Hilfe Beelzebubs, des Obersten aller Teufel, zustande bringe, so frage Ich euch, welche anderen Zeichen soll Ich vor euren Augen noch wirken, auf dass ihr glauben würdet, dass Ich wahrhaft der Gesalbte Gottes bin?
18. So Ich euch noch tausend und abermals tausend andere Zeichen leisten würde, so würdet ihr abermals sagen, dass Ich solches alles durch die Hilfe des Obersten der Teufel gewirkt habe! Was würden bei solcher eurer stockblinden Ansicht euch dann Meine ferneren Zeichen wohl nützen? Ich sage es euch aber: Ebensowenig als man einem Blindgeborenen einen Begriff von irgendeiner Farbe beibringen kann, gleichalso kann man auch euch keinen für euch begreiflichen Beweis von dem geben, dass Ich der vollsten Wahrheit nach der Gesalbte Gottes bin!
19. Und sehet, diese böse Nacht in eurer Seele ist denn auch euer Untergang, euer eigenes Gericht und euer wahrer Tod! Denn Ich allein bin der Weg, das Licht, die Wahrheit und das ewige Leben. Wer an Mich glaubt und nach Meinem Worte lebt und handelt, der auch überkommt von Mir den Geist des ewigen Lebens, und Ich allein werde ihn zum Leben erwecken an seinem jüngsten Tage in Meinem Reiche; wer Mich aber flieht, verachtet und verfolgt, der flieht, verachtet und verfolgt auch sein eigenes Leben und kann es ewig nie von woanders her erhalten als nur allein von Mir.
20. Wer sonach von Mir das ewige Leben seiner Seele nicht annehmen will und sich gegen alles von Mir Ausgehende sträubt, der bleibt auch tot in Ewigkeit.
21. Wer aber das Leben haben will, der muss es von Dem nehmen, der das Leben selbst ist, also das Leben hat und dasselbe geben kann, wem Er es geben will. Aber dieser Er gibt das Leben nur dem, der danach dürstet.
22. Mein Wort und Meine Lehre aber sind eben das nun allen Menschen dargebotene Leben. Wer demnach, wie schon gesagt, Mein Wort und Meine Lehre tatsächlich annimmt, der nimmt auch das Leben der Seele von Mir an.
23. Wenn aber unmöglich anders denn also nur, wie Ich es euch und allen andern nun hier gezeigt habe, sich die Sache des ewigen Lebens verhält, – woher wollet und werdet ihr denn euer erhofftes ewiges Leben für eure Seelen hernehmen?“ …
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