Warnung vor geistiger Trägheit... Jesus erklärt Jesaja Kapitel 2 und 3 ❤️ Das Grosse Johannes Evangelium durch Jakob Lorber

1 year ago
193

Text, Audio & Verwandte Themen zu Videoinhalt... https://jesus-comes.com/index.php/2018/02/12/warnung-vor-geistiger-traegheit-warning-about-spiritual-lethargy/
Online lesen... https://suche.jesus-comes.com/index.php?title=GEJ07-171
Kanalübersicht... https://jesus-comes.com/index.php/2022/10/16/kanalubersicht-channel-overview/
Video-Playliste Jakob Lorber... https://www.youtube.com/playlist?list=PL73-eEs6JmCvatiNmjDJyeB5DzeeDdLd2
Das Grosse Johannes Evangelium Übersicht & EBooks https://jesus-comes.com/index.php/jesus-offenbart-das-grosse-johannes-evangelium-jesus-reveals-the-great-gospel-of-john-jakob-lorber/
Jesu Offenbarungen durch Jakob Lorber... https://jesus-comes.com/index.php/category/deutsch/jakob-lorber-pdfs-deutsch/

Jesus erklärt die Schrift… Jesaja Kapitel 2 und 3:
Warnung vor geistiger Trägheit

DAS GROSSE EVANGELIUM JOHANNES Band 7, aus den Kapiteln 171 bis 176
Von Jesus Christus geoffenbart durch das Innere Wort an Jakob Lorber

Kapitel 171 – Der Herr erklärt das zweite Kapitel Jesajas

Der Herr spricht:

171,5. „Aber nun schaffet Mir das Buch des Propheten Jesajas her; darin muss Ich euch eine grosse Stelle beleuchten!“

171,6. Auf das brachte unser Nikodemus alsbald das Buch zu Mir. Als das Buch Jesaja durch Nikodemus herbeigeschafft war, da schlug Ich sogleich das 2. Kapitel auf und las es also allen Anwesenden laut vor:

171,7. „,Das ist es, was Jesaja, der Sohn Amoz’, sah von Juda und Jerusalem: Es wird zur letzten Zeit der Berg, darauf des Herrn Haus steht, gewiss höher sein denn alle Berge und wird über alle Höhen erhaben werden, und alle Heiden werden dahin laufen.‘“ (Jes.2,1+2)

171,8. Hier fragten Nikodemus und die beiden Pharisäer, sagend. „Herr und Meister, wo ist denn der Berg des Herrn, darauf Sein Haus steht?“

171,9. Sagte Ich: „O sehet, wie weltlich, sinnlich und wie voll Materie ihr noch seid! Bin nicht Ich der Berg aller Berge, auf dem das wahre Haus Gottes steht? Was aber ist das sehr wohnliche Haus? Das ist Mein Wort, das Ich schon durch alle die Propheten zu euch, ihr Juden, durch mehrere Jahrhunderte geredet habe und nun Selbst aus dem Munde eines Menschensohnes rede. Ich bin sonach der Berg, und Mein Wort ist das wohnliche Haus auf dem Berge, und da um uns stehen die Heiden aus allen Teilen der Erde, die hierher gekommen sind, zu besehen den Berg und Wohnung zu nehmen in seinem höchst geräumigen Hause.

171,10. Aber für die Juden, wie sie nun sind, ist das wahrlich die letzte Zeit, weil sie den Berg und sein Haus fliehen und die Hohen es sogar zu zerstören drohen. – Verstehet ihr nun diesen Vers?“

171,11. Sagten alle: „Ja, Herr, nun ist er uns wohl völlig klar; aber es hat dieses Kapitel noch mehrere Verse, die uns noch lange nicht klar sind! Herr, erkläre sie uns noch weiterhin!“

171,12. Sagte Ich: „Habt nur Geduld; denn übers Knie lässt sich kein Baum brechen!

171,13. Jesajas aber spricht also weiter: ,Viele Völker werden (das heisst in der Zukunft) hingehen und sagen: Kommt und lasst uns auf den Berg des Herrn gehen zum Hause des Gottes Jakobs, dass Er uns lehre Seine Wege und wir dann wandeln auf Seinen Steigen; denn von Zion wird das Gesetz ausgehen und von Jerusalem Sein Wort!‘ (Jes.2,3)

171,14. Dass hier unter Zion (Z’e on = Er will) ebenfalls der Berg, also der Herr oder Ich, und unter Jerusalem das Haus Gottes auf dem Berge, also Mein Wort und Meine Lehre zu verstehen ist für jetzt und für alle Zukunft, das wird nun wohl auch schier keinem Zweifel mehr unterliegen.

171,15. Wer aber sind nun die Völker, die da sagen: ,Kommt und lasst uns auf den Berg des Herrn, das heisst zum Menschensohne oder Gottmenschen, gehen und zum Hause des Gottes Jakobs, dass Er uns lehre Seine Wege und wir dann wandeln auf Seinen Steigen!‘?

171,16. Sehet, diese Völker sind jene Menschen, die in aller Zukunft sich zu Mir bekehren werden, sich Mein Wort aneignen und Meinen Willen tun werden; denn die Wege zum Leben zeigt ja Mein Wort, und die Steige sind Mein den Menschen durch das Wort kundgemachter Wille, dessen genaue Befolgung freilich bedeutend unbequemer ist als die pure Anhörung Meines Wortes, wie auch sicher um gar vieles bequemer auf einer breiten und ebenen Strasse zu wandeln ist, als zu gehen auf schmalen und oft sehr steilen Steigen.

171,17. Aber wer in sich selbst auf den höchsten aller Berge und da in Mein lebendiges Wort, welches ist das Haus Gottes auf dem Berge, kommen will, der muss nicht pur auf der Strasse, die zum Berge führt, wandeln und auf ihrer Fläche stehenbleiben, sondern er muss sich auch an die schmalen und oft sehr steilen Steige machen; denn nur auf diesen gelangt er vollends auf den Berg und da in das lebendige Haus Gottes.

171,18. Was dieses bedeutet, habe Ich euch nun schon erklärt, wie auch, was der Prophet eigentlich unter Z’e on und unter Jeruzalem verstanden haben will; darum sagt er denn auch, dass von Z’e on das Gesetz, also Mein Wille, und von Jeruzalem, oder aus Meinem Munde natürlich, Mein Wort komme.

171,19. Wer also Mein Wort, das Ich zu allen Zeiten durch die Propheten zu den Menschen geredet habe, hört, es annimmt und danach lebt, der kommt dadurch zu Mir und also auch zum lebendigen Wort und seiner Kraft; denn Ich Selbst bin ja das lebendige Wort und seine Kraft, und alles, was der endlose Raum fasst, ist ja auch nur Mein lebendiges Wort und seine ewige Kraft und Macht. – Habt ihr das nun wohl auch verstanden?“

171,20. Hierauf sagte einer aus der Zahl jener Pharisäer, die auf dem Ölberge zu Mir gekommen waren, und der ein Schriftgelehrter war: „Herr und Meister, Deine Erklärung über die zwei Verse war so hell wie die Sonne des Mittags, und mir wurde alles klar und einleuchtend; aber nun kommt der vierte Vers, und der lautet also:

171,21. ,Und der Herr wird richten unter den Heiden und strafen die Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spiesse zu Sicheln machen; denn es wird kein Volk wider das andere ein Schwert aufheben, und die Menschen werden hinfort nicht mehr kriegen lernen.‘ (Jes.2,4)

171,22. Wer sind da die Heiden und wer die Völker, die, nachdem sie einmal bestraft sein werden, sich gegenseitig nicht mehr bekriegen dürften? Diese Völker müssen noch in einer fernsten Zukunft erst geboren werden; denn die gegenwärtigen Generationen mit ihren stolzen, hab- und herrschsüchtigen Königen werden Kriege führen bis ans Ende der Welt.“

171,23. Sagte Ich: „Du bist zwar wohl ein Schriftgelehrter, indem du die Gesetze und alle Propheten noch ganz wohl im Gedächtnis hast, doch vom Verstehen derselben im wahren Geiste war bei dir wohl noch nie eine Rede! Du betratest den breiten und ebenen Weg; aber auf den schmalen Steig, der auf den Berg der wahren Erkenntnis führt, hast du noch keinen Fuss gesetzt.

171,24. Wer durch das Handeln nach dem Gesetze nicht auf die volle Höhe des Berges des Herrn und ins Haus Gottes oder zum inneren lebendigen Worte aus Gott und zu Gottes lebendigem Worte in sich gelangt, der erkennt auch nicht den wahren, inneren, lebendigen Geist des Gesetzes und der Propheten.“
Kapitel 172 – Der Herr erklärt die Zukunftsbilder Jesajas (Jes. 2, 1-5)

172,1. Sagte der Schriftgelehrte: „Aber warum haben denn alle Propheten so verdeckt gesprochen und geschrieben? Es musste ihnen ja doch am meisten daran gelegen sein, dass ihre Worte von den Menschen verstanden würden!“

172,2. Sagte Ich: „Derlei Einwendungen sind vor etlichen Tagen auch auf dem Ölberge gemacht worden, und Ich habe euch ihren Urgrund gezeigt; somit brauche Ich hier das schon einmal Gesagte nicht mehr zu wiederholen.

172,3. Was für ein Gotteswort aber sollte das sein, das keinen inneren Sinn hätte? Oder kannst du dir wohl einen Menschen denken, der kein Eingeweide hätte, oder einen, der so durchsichtig wäre wie ein Wassertropfen, so dass man schauen könnte seine ganze innere Einrichtung, die dich trotz ihrer Künstlichkeit sicher im höchsten Grade anwidern würde?

172,4. Oh, lernet doch alle einmal wahrhaft weise denken! Ich aber werde euch nun den hier auf der Hand liegenden wahren Sinn des vierten Verses Jesaja zeigen, und so habet denn darauf wohl acht!

172,5. ,Der Herr, der Ich es bin im Worte, wird richten unter den Heiden und strafen viele Völker.‘

172,6. Wer sind die Heiden, und wer die Völker? – Die Heiden sind alle jene, die den einen, wahren Gott nicht kennen und an Seiner Statt tote Götzen und den Mammon dieser Welt anbeten und am meisten verehren. Von solchen ist das Judentum nach allen Seiten hin umlagert, und wohin ihr nun in der Welt gehen wollet – ob gen Morgen, gen Mittag, gen Abend oder gen Mitternacht –, so werdet ihr nichts als Heiden in aller Art und Gattung antreffen! Ihr wisset aber, wie nun von allen Seiten der Welt die Heiden hohen und niederen Standes und von nah und weit zu Mir gekommen sind. Sie hörten Mein Wort und sahen Meine Zeichen, wurden voll Glaubens, nahmen an Meine Lehre, und Mein Wort richtet und rechtet nun unter ihnen, wodurch sie aufhören Heiden zu sein und übergehen zu der Zahl der Gesalbten Gottes und zu der Zahl des wahren Volkes Gottes.

172,7. Aber auch sie werden nicht bleiben, wie sie nun belehrt und bestellt sind; denn es werden bald falsche Gesalbte unter ihnen aufstehen, werden auch Zeichen tun, berücken Könige und Fürsten, werden sich bald eine grosse Weltmacht aneignen und mit Feuer und Schwert die Menschen verfolgen, die sich nicht zu ihnen werden bekennen wollen, und sich am Ende in viele Sekten und Parteien spalten, und das sind eben die vielen Völker, die Ich als der Herr strafen werde ihrer Lieblosigkeit, ihrer Falschheit, ihres Eigennutzes, ihres Hochmutes, ihres Starrsinnes, ihrer Herrschsucht und ihres bösen Haders und gegenseitigen Verfolgens und Kriegführens wegen. Bis aber diese Zeit kommen wird, wird es noch eine Weile dauern, wie es von Noah an bis jetzt gedauert hat.

172,8. Wie es aber war zu den Zeiten Noahs, da die Menschen freiten und sich freien liessen, grosse Feste und Gastmähler hielten, sich gross ehren liessen und gegen jene verheerende Kriege führten, die sich vor ihren Götzen nicht beugen wollten, wo dann bald die grosse Flut kam und die Täter des Übels alle ersäufte, eben also wird es auch sein in jener künftigen Zeit. Aber dann wird der Herr mit dem Feuer Seines Eifers und Seines Zornes kommen und alle solche Täter des Übels hinwegfegen von der Erde.

172,9. Da wird es kommen, dass die verschonten Reinen und Guten und die wahren Freunde der Wahrheit und des Lichtes aus Gott aus den Schwertern Pflugscharen, aus den Spiessen Sicheln machen und die Kunst Krieg zu führen vollends aufgeben werden, und es wird dann fürder kein wahres gesalbtes Volk wider das andere mehr ein Schwert erheben, ausser den noch irgend in den Wüsten der Erde übriggebliebene Heiden; aber auch diese werden ermahnt und dann von der Erde gefegt werden.

172,10. Da wird die Erde gesegnet werden von neuem. Ihr Boden wird tragen hundertfältige Frucht von allem, und den Ältesten wird die Macht gegeben sein über alle Elemente.

172,11. Siehe, also ist dem Geiste nach für diese Erde zu verstehen der vierte Vers, den du als ein Schriftgelehrter für gar so unverständlich hieltst!

172,12. Aber innerhalb dieses naturmässig wahren, geistigen Sinnes ist freilich noch ein tieferer rein geistiger und himmlischer Sinn verborgen, den aber ihr nun mit eurem noch puren Weltverstande nicht fassen könntet, und solcher ist auch nicht mit Worten darzustellen. So ihr aber auf dem Berge des Herrn werdet in das Haus Gottes eingegangen sein und sodann kommen von diesem Hause Jakobs, wie davon der Prophet spricht im kurzen fünften Verse, dann erst werdet ihr wandeln im wahren Lichte des Geistes aus Gott. (Jes.2,5) …“
Kapitel 174 – Erklärung von Jesajas 2, 6-22. Die Gnadeneröffnungen des neuen Lichtes

174,1. Sagte Ich: „Wohl denn, und also vernehmet das Wort weiter! Des Propheten Worte aber lauten:

174,2. ,Du, Herr, aber hast zugelassen Deinem Volke, dass es fahren liess das Haus Jakobs; denn Deine Völker treiben es nun ärger denn die Fremden im Aufgange! Sie sind nun auch Tagewähler (und Zeichendeuter) wie die Philister und machen der fremden Kinder viele zu den ihrigen. Ihr Land ist voll Silber und Gold, und ihrer Schätze ist kein Ende; und ihr Land ist auch voll Rosse, und ihrer Wagen ist kein Ende. Auch ist ihr Land voll Götzen, und sie, die Menschen, beten an ihrer Hände Werk, das ihre Finger gemacht haben. Da bückt sich der Pöbel, und da demütigt sich der Junker. Das wirst Du, Herr, ihnen nicht vergeben. Ziehe denn hin, du treuloses Volk, zu den Felsen der Berge, und verbirg dich in die Erde aus Furcht vor dem Herrn und vor Seiner herrlichen Majestät!‘ (Jes.2,6-10)

174,3. Diese fünf Verse gehören auf ein Feld, weil sie den elenden Zustand der Kirche oder des Hauses Gottes auf Erden anzeigen, und das bei den Juden, die vor dieser Zeit waren, sowohl, als bei denen, die nach uns sein und kommen werden.

174,4. Die Trägheit in der Ausübung der Gebote Gottes aber ist der Grund, warum Ich es zulasse, dass Mein Volk das Haus Jakobs auf dem Berge des Herrn fahren lässt und das Handeln der rohesten und trägsten Völker, die in den Morgenlanden gleich den wilden Tieren hausen, ganz getreulich nachahmt.

174,5. Und was nun die Pharisäer und die ihnen gleichen Juden tun, das werden auch unsere Nachkommen tun: Sie werden im Volke eine Menge Tage einsetzen, denen sie eine besondere Kraft und Wirkung andichten werden, und wer dagegen zeugen wird, den werden sie mit Feuer und Schwert verfolgen. Also werden sie auch sein Zeichendeuter, werden um Geld den Menschen Glück und Unglück vorherverkünden und sich dafür ganz ausserordentlich loben und bezahlen lassen; denn solch eine müssige Arbeit trägt am Ende ja doch mehr ein als die Pflugschar und die Sichel.

174,6. Damit aber ihr müssiges Einkommen desto grösser wird, so werden sie, wie nun die Pharisäer, ihre Apostel in alle Welt hinaussenden und die Fremden zu ihren Kindern machen. Diese waren schon als finstere Heiden zu nichts nütze; wenn sie aber dann des wahrsten Weltphilistertums werden, so werden sie noch ums Hundertfache ärger werden, als sie ehedem waren! Dadurch aber wird ihr finsteres Land voll Silbers und Goldes werden, und ihre Gier nach den Schätzen dieser Welt wird kein Ende und kein Ziel haben, und also auch ihre Herrschsucht und Kriegswut, – was der Prophet im Bilde durch die Rosse und Wagen in einer Unzahl ausdrückt. Aber auch ihr Herrschterritorium wird sein voll Götzen und Tempel, wie solches trotz der persönlichen Warnung Gottes schon Salomo der Weise angefangen hat, der seiner fremden Weiber wegen Götzentempel um Jerusalem errichten liess. Vor solchen Götzen werden die blinden Narren sich bücken und anbeten ihrer eigenen Hände und Finger Werk in der dummen Meinung, Gott dadurch angenehm zu werden. Und wer das nicht tun wird, der wird verfolgt werden dem Leibe nach auf Leben und Tod. Denn es werden viele Könige des grösseren Glanzes ihrer Throne wegen auf den Unsinn der Weltphilister halten und werden mit Feuer und Schwert verfolgen die stets wenigen Freunde des Lichtes und der lebendigen Wahrheit.

174,7. Und siehe, da wird kommen der Herr und wird strafen solche Völker, die unter Seinem Namen so viele Menschen berückt haben!

174,8. Da wird auf einmal von allen Seiten auftauchen das wahre, lebendige Licht, und die Freunde der Nacht werden geschlagen werden für immerhin. Sie werden zwar fliehen zu den Felsen (die Grossen und Mächtigen der Erde) und werden sich vergraben unter ihr unfruchtbares Erdreich, aus Furcht vor der Wahrheit und Majestät des Herrn; aber es wird ihnen das wenig nützen.

174,9. Denn es spricht der Prophet nun wieder weiter und sagt laut: ,Denn alle hohen Augen (Herrscherstolz) werden gedemütigt werden, und alle die hohen Leute werden sich bücken müssen; denn der Herr wird allein hoch sein zu derselbigen Zeit und dann ewig immer fort und fort (Jes.2,11). Denn des Herrn Zebaoth Tag (Licht) wird gehen über alles Hoffärtige und Hohe und über alles vor der Welt Erhabene, dass es erniedrigt werde (Jes.2,12) also auch über alle erhabenen Zedern Libanons (Priester) und über alle Eichen in Basan (Hauptstützen des Götzenpriestertums zu aller Zeit) (Jes.2,13); über alle hohen Berge (Regenten) und über alle erhabenen Hügel (alle Hoffähigen) (Jes.2,14); über alle hohen Türme (Feldherren) und über alle festen Mauern (Kriegsheere) (Jes.2,15); auch über alle Schiffe auf dem Meere (solche, die am Staatsruder sitzen) und über alle irdisch köstliche Arbeit (die grosse Staatenindustrie) (Jes.2,16). Und das wird geschehen, auf dass sich alles bücken muss, was hoch ist unter den Menschen, und sehr gedemütigt werden alle hohen Leute und der Herr allein hoch sei zu der Zeit (Jes.2,17). Mit den Götzen aber wird es dann ganz aus sein in jener Zeit (Jes.2,18). Ja, da wird man wohl auch noch in die Höhlen der Felsen gehen und in der Erde Klüfte (des Mammons Verstecke), und das aus Furcht vor dem Herrn und vor Seiner herrlichen Majestät (das Licht der ewigen Wahrheit), so Er Sich aufmachen wird, zu schrecken (strafen) die Erde (Jes.2,19). Ja, zu der Zeit wird ein jeder hinwerfen seine silbernen und goldenen Götzen in die Löcher der Maulwürfe und Fledermäuse (Jes.2,20) – welche Götzen er sich machen liess zur Anbetung –, auf dass er sich desto leichter verkriechen könne in die Steinritzen und Felsenklüfte aus Furcht vor dem Herrn und vor Seiner herrlichen Majestät, so Er Sich aufmachen wird, zu schrecken die Erde (Jes.2,21); aber es wird das niemandem irgend etwas nützen. Darum lasset nun ab von dem Menschen, der irgendeinen Odem in der Nase hat (der Odem in der Nase bezeichnet den weltlichen Hochmut); denn ihr wisset es nicht, wie hoch er etwa in der Welt steht (Jes.2,22)!‘

174,10. Nun, da habt ihr die ganze, leicht fassliche Erklärung des ganzen zweiten, höchst beachtenswerten Kapitels des Propheten Jesaja! Die letzten Verse erklären sich von selbst, so man die Bedeutung der ersten wohl verstanden hat.

174,11. Aber Ich sage euch, dass es wahrlich auch also geschehen wird jetzt schon in jüngster Zeit und dann nach etwa gegen neunzehnhundert Jahren wieder im Vollmasse; denn es gibt selbst in Meinem Rate kein anderes Mittel, so dem Menschen die vollste Willensfreiheit belassen werden muss, als nur dies einzige, mit dem man von Zeit zu Zeit der menschlichen Trägheit fruchtbringend begegnen kann; denn sie ist die Wurzel aller Sünden und Laster! – Habt ihr das alles wohl verstanden?

174,12. Ihr werdet nun wohl weniger Freude in euch darüber empfinden, – aber eine desto grössere die künftigen Völker, so ihnen neuerdings diese Kunde gegeben wird in ihrer grossen Drangsal und in der Zeit, in welcher sich ein Volk wider das andere erheben wird, um es zu verderben. – Doch darüber soll uns noch das nächste Kapitel ein näheres Licht verschaffen!

174,13. Doch nun saget es Mir, wie ihr diese Sache von grösster Wichtigkeit aufgefasst habt! Ich sage darum ,von grösster Wichtigkeit‘, weil Ich euch das als Meinen künftigen Nachfolgern vor allem ans Herz legen will, euch selbst und alle eure Jünger vor der Trägheit zu verwahren. Und so möget ihr nun reden von dem Geiste, dem ihr im Jesajas begegnet seid; dann gehen wir leicht aufs dritte Kapitel über!“

174,14. Sagten die Jünger und auch einstimmig die andern Anwesenden: „Herr, was Du anordnest, willst und zulässest, ist sicher übergut, überweise und gerecht; denn Du als der Schöpfer und Meister der Menschen und aller Dinge in der Welt weisst es ja am allerbesten, was für die Menschen am allerbesten taugt. Wären das Silber, das Gold, die Edelsteine und die köstlichen Perlen zum pursten Nachteil Deiner Menschen, so hättest Du wahrlich derlei böse Dinge nicht erschaffen!

174,15. Wer weiss es ausser Dir, ob die Menschen ohne solche Reizmittel nicht etwa noch um vieles träger geworden wären, als sie bei allen diesen tausendmal tausend Reizmitteln ohnehin sind und mit der Zeit noch mehr werden? Wenn da aber gar viele aus zu grosser Liebe zu diesen Reizmitteln zu wahren Teufeln unter den Menschen werden, weil sie sich von dem falschen Glanze des Goldes haben blenden lassen, so hast Du ja der Zuchtmittel in endlosester Fülle Dir zu Gebote stehend, und wir sind da der Meinung, dass am Ende der Zeiten der Welt alles nach Deinem geheimsten und ewigen Ratschlusse noch gut ausgehen wird.

174,16. Wir als Deine erwählten Jünger werden sicher alles aufbieten, um die Menschen nach Deinem Ratschluss in der gerechten und wahren Tätigkeit zu erhalten und sie für solche zu begeistern und zu beleben. Ob sie aber das in der ferneren Zeitenfolge in ihren Nachkommen auch so beachten werden, das ist freilich wohl eine sehr bedeutend andere Frage! Allein, da wirst schon Du Selbst alles geschehen lassen, was zum Besten der Menschen wird am besten taugen können, ob Kriege, Pestilenz, Teuerung, Hungersnot, oder Friede, Gesundheit und gesegnete, fruchtreiche Jahre und Zeiten! Und so hätten wir nun unsere Meinung vor Dir, o Herr, offen ausgesprochen und bitten Dich um die Fortsetzung in der Beleuchtung des Propheten.“

174,17. Sagte Ich: „Diesmal bin Ich mit eurer Äusserung völlig zufrieden, und da ihr die Erklärung des zweiten Kapitels des Propheten wohl aufgefasst habt, so können wir nun denn auch kurz gefasst auf das dritte Kapitel übergehen. Und so denn höret Mich!“
Kapitel 175 – Erklärung des 3. Kapitels Jesajas. Die Zustände einer geordneten Gemeinde

175,1. (Der Herr):“ „Auch dieses folgende Kapitel hat seine weissagende Geltung für jetzt und für die Folge jener Zeiten, die Ich euch ehedem kundgegeben habe.

175,2. Also aber lautet der erste sehr bedeutungsvolle Vers des Propheten: ,Sieh, der Herr, Herr Zebaoth wird von Jerusalem nehmen allerlei Vorrat und desgleichen von ganz Juda, allen Vorrat des Brotes und allen Vorrat des Wassers!‘ (Jes.3,1)

175,3. Unter dem Ausdruck ,Jerusalem‘ verstehet hier das gegenwärtige Judentum, wie es jetzt ist und schon lange früher auch also war; unter ,Juda‘ aber verstehet die künftigen Generationen, die dann durch die Annahme Meiner Lehre zu dem Stamme Juda gezählt werden. Diese werden durch ihre grosse Trägheit auch in einem noch viel grösseren Masse dasselbe Los zu gewärtigen haben wie nun im engeren Masse die Juden.

175,4. Unter der Wegnahme des Brotvorrates verstehet die Wegnahme der Liebe und der Erbarmung, und unter der Wegnahme des Wasservorrates verstehet die Wegnahme der wahren Weisheit aus Gott, und die Folge davon wird sein, dass sie alle in grosser Irre und Finsternis der Seele wandeln werden und keiner dem andern wird raten können; und so auch einer dem andern etwas raten wird, so wird ihm der Rat- und Lichtbedürftige doch nicht trauen und wird sagen: ,Wie redest du mit mir vom Lichte und befindest dich in der gleichen Finsternis wie ich!‘ Dass dann die Menschen durch ihr eigenes Verschulden infolge ihrer Trägheit völlig hilflos dastehen werden, gibt der Prophet in den folgenden Versen treulich also kund, indem er sagt:

175,5. ,Also werden ihnen weggenommen werden Starke und Kriegsleute, Richter, Propheten, Wahrsager und Älteste (Jes.3,2); Räte und weise Werkleute und kluge Redner und Hauptleute über fünfzig, wie auch die ehrlichen Leute (3,3).‘

175,6. Ich setze hier geflissentlich die Hauptleute und die ehrlichen Leute zuletzt, statt gleich anfangs des dritten Verses, und habe schon Meinen Grund dazu. Und nun vernehmet die Beleuchtung!

175,7. Wer sind denn die Starken und die Kriegsleute? Das sind solche, wie dereinst war der David voll Glauben und Vertrauen auf Mich, und die Kriegsleute sind solche Menschen, die sich von dem Glauben und Vertrauen des Einen voll begeistern lassen, auf dass sie allzeit siegen über alle noch so vielen Feinde des Guten und Wahren aus Gott.

175,8. Wenn aber bei den Menschen der volle Mangel des lebendigen Wassers aus den Himmeln eingetreten ist und alles Fleisch mit seinen Seelen sich in der dicksten Finsternis befindet, wer wird dann unter den Menschen ein rechter und gerechter Richter sein? Wer wird da haben die Gabe der Weissagung? Und so sie auch jemand noch für sich hätte, wer wird ihm glauben ohne inneren Verstand, dass es also ist?! Wer wird für die Geistesblinden und -tauben wahrsagen können? Und wen wird die finstere Menschheit wegen hervorragender Weisheit als einen wahren Ältesten erwählen und zu ihrem Hirten machen mögen? Daher erkennet nun diese Sache recht!

175,9. Wem Brot und Wasser in ihrer geistigen Bedeutung weggenommen sind, dem ist dadurch alles genommen; denn wen Gott mit der geistigen Blindheit straft und züchtigt, der ist am meisten gestraft und gezüchtigt. Denn dem ist dadurch alles genommen, und er steht völlig rat- und hilflos da. Das ist aber dann auch schon das äusserste Mittel, mit dem der zu überhand genommen habenden Trägheit der Menschen und allen ihren vielen Lastern stets am allerwirksamsten begegnet werden kann.

175,10. Dass aber die Menschen sich mit der Wegnahme des geistigen Brotes und Wassers wahrhaft im grössten Elende befinden müssen, und was ihnen dadurch noch alles benommen ist, bezeugt der Prophet noch weiter im dritten Verse, wo er ausdrücklich sagt: Den Menschen werden genommen werden auch die Räte oder Ratgeber und weise Werkleute in allen Zweigen der menschlichen Bedürfnisse, also auch kluge Redner, die sonst mit ihrer Weisheit gar vieles Gute bewirkt haben.

175,11. Das Übelste an der Sache aber ist die miterfolgte Wegnahme der, sage, fünfzig Hauptleute! Wer sind diese, und was hat die Zahl fünfzig hier zu tun? Das werden wir nun gleich ganz wohl einsehen.

175,12. Wenn wir uns eine ganz grosse und vollkommen geordnete Gemeinde von Menschen vorstellen, so hat sie, so sie mit allem wohl versorgt sein will, in allem numerisch fünfzig Hauptzweige zu ihren Lebensbedürfnissen schon von alters her zu besorgen und zu bestellen. Was darüber ist, gehört schon der Hoffart an, und was darunter, das ist dann schon Schwäche, Mangel und Armseligkeit. Damit aber jeder einzelne Zweig der gezählten Bedürfnisse nutzwirkend versehen und gehandhabt wird, so muss er auch einen kundigen Hauptmann als Vorsteher und Leiter an der Spitze haben, der sich im Betriebe seines Werkes von Anfang bis zu Ende wohl auskennt; fehlt der und steht an seiner Stelle ein Unkundiger, so wird dieser Bedürfniszweig der ganzen Gemeinde bald schlechte oder auch gar keine Früchte mehr zu tragen anfangen.

175,13. Wie wird aber eine grosse Gemeinde erst dann bestehen, wenn sie durch ihre Trägheit und Fahrlässigkeit endlich aller fünfzig Hauptleute bar wird? Ich sage es euch: Gerade also, wie die grosse Gemeinde der Juden nun besteht, in der nur gewisse Diebe und Räuber noch etwas besitzen und sich auf Kosten der Armen mästen und für ihre Bäuche sorgen, dafür aber Tausende in der tiefsten Armut hilflos verschmachten. Denn wo ist der weise Hauptmann, der für sie sorgete und ihnen Arbeit und Brot gäbe in einem oder dem andern Erwerbszweige? Sehet, dieser ist nicht da in gar manchen Zweigen, und somit ist auch alles andere nicht da! Es gibt zwar nun wohl auch noch gewisse Hauptleute, die den verschiedenen Zweigen vorstehen, aber nicht fürs Volk, sondern für sich, und sie sind darum nur Diebe und Räuber und keine rechten Hauptleute wie zu den Zeiten Meiner Richter.

175,14. Ihr habt nun gesehen, wie das äussere und innere Wohl der Menschen einer grossen Gemeinde von den Hauptleitern in den verschiedenen Bedürfniszweigen abhängt; aber von wem hängt denn in einem Lande, das von einem Fürsten oder Könige regiert wird, eine rechte Aufstellung der besprochenen Hauptleute in einer grossen Menschengemeinde vor allem ab? Sehet, eben von einem weisen Könige!

175,15. Was sagt aber unser Prophet da, was der Herr den trägen, gottvergessenen Gemeinden noch tun wird?

175,16. Höret, seine Worte lauten ferner also: ,Ich, spricht der Herr, will ihnen Jünglinge zu Fürsten geben, und Kindische sollen über sie herrschen! (Jes.3,4) Und das Volk wird Schinderei treiben, ein Mensch wider den andern, ein jeglicher sogar wider seinen Nächsten, und der Junge wird sich stolz erheben über den Alten und ein loser, betrügerischer Mann über den Ehrlichen!‘ (Jes.3,5)

175,17. Die Worte des Propheten sind hier für sich so klar und wahr, dass sie keiner weiteren Erklärung bedürfen; nur auf die grossen und offenbar bösesten Folgen kann Ich euch aufmerksam machen, obschon sie auch leicht von selbst zu finden sind. Wenn bei einem solchen Wirrwarr in einem Lande einmal alle Lebensverhältnisse in die grösste Unordnung geraten und durch die Not alle Menschen einer Gemeinde in die grösste Unzufriedenheit gesetzt werden, dann gibt es denn auch eine schonungslose Empörung über die andere. Das Volk erwacht und steht auf und treibt Fürsten und die selbstsüchtigen Hauptleute in die Flucht oder erwürgt sie gar. Und da ist es, wo man sagt: ,Ein Volk zieht wider das andere.‘

175,18. Denn der Mensch vermöge seiner trägen Beschaffenheit lässt sich so lange noch allen Druck gefallen, wie er in seiner Blindheit noch seinen Magen mit einer noch so mageren Kost füllen kann; wenn aber einmal auch diese aufhört und er nichts als den Hungertod vor seinen Augen hat, dann erwacht er sicher und wird zu einer hungerwütenden Hyäne. Und bis dahin muss es kommen, damit die Menschheit zum Erwachen kommt.“
Kapitel 176 – Der Zusammenbruch der falschen Religionsgebäude, gedeutet aus Jesajas 3, 6-27

176,1. (Der Herr:) „Nun aber ist alles zerstört und niedergemacht. Wem nur irgendeine Schuld gegeben werden kann, dass er durch seine unbarmherzige Selbstsucht auch zum allgemeinen Völkerunglück beigetragen hat, der fällt als ein leider trauriges Opfer der allgemeinen Volksrache. Aber was dann? Die Menschen haben nun keinen, gar keinen, weder einen guten noch einen bösen, Führer mehr. Sie befinden sich in der vollendetsten Anarchie, in der am Ende ein jeder tun kann, was er will; ein anderer, Stärkerer, kann ihn aber auch strafen nach seiner Herzenslust.

176,2. Da treten dann die Weiseren zusammen und sagen: ,So geht es nicht, und so kann es auch nicht bleiben! Wir Weiseren und Mächtigeren wollen uns einverstehen und das Volk dahin stimmen, dass es mit uns wähle ein weises Oberhaupt. Und es ist ein Grosshaus, das zwei Brüder von mancher anerkannten Erfahrung innehabe! Was geschieht da und dann? Der Prophet soll es uns ganz getreulich sagen! Und was sagt da der Prophet?

176,3. Höret! Er sagt: Dann wird einer seinen Bruder aus seines Bruders Hause ergreifen und sagen: ,Du hast Kleider (Kenntnisse und Erfahrungen), sei unser Fürst und hilf du diesem Umfalle!‘ (Jes.3,6) Er aber wird zu der Zeit sagen und schwören: ,Höret, ich bin kein Arzt, und es ist weder Brot (Glaubens-Gutes) noch Kleid (Glaubens-Wahres) in meinem Hause! Setzet mich darum nicht zum Fürsten im Volke!‘ (Jes.3,7). Denn Jerusalem ist reif und fällt dahin, und Juda (die späte Zeit) liegt ebenfalls da; denn ihre Zunge und ihr Tun ist wider den Herrn, indem sie den Augen Seiner Majestät (dem Lichte Seiner Weisheit) widerstreben (Jes.3,8). Es ist das vor aller Welt offen und kundig. Ihr Wesen hat kein Hehl; denn sie rühmen ihre Sünde wie zu Sodom und Gomorra und sind frech und verbergen sich sogar nicht. Wehe ihrer Seele; denn damit bringen sie sich selbst in alles Unglück (Jes.3,9)!‘

176,4. Aber der gewählte Fürst, der allenfalls auch Ich Selbst sein könnte, sagt weiter: ,Gehet und prediget zuvor den Gerechten, dass sie gut werden, und sie werden dann die Frucht ihrer Werke essen (Jes.3,10)! Wehe aber den Trägen und Gottlosen; denn sie sind allzeit böse, und es wird ihnen vergolten werden nach ihren Werken, und wie sie es verdient haben (Jes.3,11)! Höret, darum sind Kinder Fürsten Meines Volkes, und sogar Weiber herrschen über sie. Mein Volk, deine (falschen) Tröster verführen dich (siehe Rom!) und zerstören den Weg, den du gehen sollst (Jes.3,12)!

176,5. Aber der Herr steht da, zu rechten, und ist (nun) aufgetreten, die Völker zu richten (Jes.3,13). Und der Herr kommt zu Gerichte mit den Ältesten Seines Volkes (die Schrift) und mit seinen Fürsten (die Erweckten in der jüngeren Zeit); denn ihr (Pharisäer und Römer) habt den Weinberg verderbt, und der Raub von den Armen ist in eurem Hause (Jes.3,14).

176,6. Warum zertretet ihr Mein Volk, und warum zerschlaget ihr noch mehr die Person der Elenden? Also spricht (nun) voll des höchsten Ernstes der Herr (Jes.3,15).

176,7. Und der Herr spricht weiter: Darum, dass die Töchter Zions stolz sind (die falschen Lehren der Hure Babels) und gehen mit aufgerichtetem Halse und mit geschminkten Angesichtern, treten (übermütig) stolz einher, schwänzen (gleich einem hungrigen Hunde) und tragen gar köstliche Schuhe an ihren Füssen (Jes.3,16), darum wird der Herr die Scheitel der Töchter Zions kahl machen (den Verstand nehmen), und Er wird darin noch ihr einziges und bestes Geschmeide wegnehmen (Jes.3,17).

176,8. Zu jener Zeit wird der Herr ihnen auch wegnehmen den Schmuck an den köstlichen Schuhen (die Blindgläubigen), und die Hefte (treuen Anhänger) und die Spangen (die verschiedenen Orden) (Jes.3,18), die Ketten, Armspangen und die Hauben (als das abergläubische Zunftwesen) (Jes.3,19), die Flitter, die Gebräme, all die Goldschnürlein, Bisamäpfel, die Ohrenspangen (Jes.3,20), die Ringe und Haarbänder (Jes.3,21), die Feierkleider, die Mäntel, die Schleier und die (grossen) Beutel (Jes.3,22), die Spiegel, die Koller, die Borten und die Kittel (alles die glänzende Zeremonie der Hure Babels) (Jes.3,23). Da wird dann Gestank für den guten Geruch werden, ein loses Band für den guten Gürtel, eine Glatze für ein krauses Haar (Schlangenklugheit der Hure Babels), und für einen weiten Mantel wird ihr werden ein enger Sack; und solches alles wird ihr werden an der Stelle ihrer vermeinten Schöne (Jes.3,24).

176,9. Dein Pöbel wird durch das Schwert fallen, und deine Krieger im Streite (Jes.3,25). Und ihre Tore werden trauern und klagen (weil niemand mehr durch sie wird gehen wollen), und sie wird jämmerlich sitzen auf der Erde (Jes.3,26). Es werden aber in jener Zeit die Kriege die Männer so rar machen, dass dann sieben Weiber einen Mann ergreifen werden (oder aus den sieben Sakramenten wird nur eins werden) und sprechen werden: Wir wollen uns selbst nähren und kleiden, lass uns aber nur nach deinem Namen heissen, auf dass unsere Schmach von uns genommen werde (Jes. 3,27)!‘

176,10. Und sehet nun, meine Freunde: Was der Prophet da gesagt hat, das wird so gewiss in Erfüllung gehen, als wie gewiss und wahr Ich euch das nun Selbst erläutert habe. Denn die Menschen können für eine grössere Länge der Zeit die Wahrheit nicht ertragen, werden müde und versinken allzeit wieder in ihre alte, Gericht und Tod bringende Trägheit, und es lässt sich dann wahrlich nichts anderes tun, als durch die äussersten Mittel die Menschen wieder zu erwecken und sie wieder in die alte Tätigkeit auf den Wegen und Steigen des Lichtes und Lebens zu versetzen.

176,11. Darum sage Ich es euch nun noch einmal: Warnet die Menschen vor allem vor der geistigen Trägheit; denn mit ihr treten dann alle die Übel ein, von denen der Prophet geredet hat, und Ich muss sie leider zulassen! Denket darüber nach, und wir werden in der Herberge noch ein Wörtlein darüber sprechen! – Doch nun wollen wir uns aber auch sogleich dahin begeben; denn wir werden in dieser Nacht noch manches zu tun bekommen!“ …

Loading comments...