Madrid: LGBTI+ Szene fordert schnelle Umsetzung des Trans-Gesetzes

1 year ago
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Rund eintausend Demonstranten der LGBTI+-Szene (die englische Abkürzung steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Intersexuelle und Sonstige) zogen am Samstag durch die Straßen der spanischen Hauptstadt Madrid, um ihre Befürwortung für das neue spanische Transgender-Gesetz zum Ausdruck zu bringen. Sie forderten die Regierung auf, die Verabschiedung des Gesetzes nicht weiter hinauszuzögern.

Die Demonstranten drängten sich auf der Plaza de Pedro Zerolo, schwenkten LGBTI+- und Transgender-Fahnen und hielten Transparente mit Aufschriften wie "Familien sind stolz auf ihre Trans-Kinder" und "LGBTI-Stolz, Klassen-Stolz".

Spaniens sogenanntes "Trans-Gesetz" wurde von den Abgeordneten der regierenden Sozialistischen Partei (PSOE) am 29. Juni gebilligt und durchläuft derzeit das Gesetzgebungsverfahren.

Der umstrittene Gesetzentwurf soll darauf abzielen, es Bürgern über 18 Jahren zu ermöglichen, ihr Geschlecht auf dem Standesamt zu ändern, ohne ein ärztliches Attest für eine geschlechtsübergreifende Hormonbehandlung vorlegen zu müssen.
Für Bürger unter 12 Jahren wäre die Zustimmung eines Richters erforderlich, um ihr Geschlecht per Gesetz zu ändern. Bei 14- und 15-Jährigen hingegen würde die Zustimmung der Eltern ausreichen.

Das vom spanischen Gleichstellungsministerium durchgesetzte Transgender-Gesetz löst derzeit einen heftigen Koalitionsstreit aus. Nicht nur die konservativen und rechtspopulistischen Oppositionsparteien sind dagegen. Auch vielen sozialistischen Parlamentariern geht dieses Gesetz zu weit. Insbesondere stört viele von ihnen, dass 16-Jährige ihr Geschlecht unbürokratisch, ohne Erlaubnis der Eltern sowie ohne medizinisches oder psychologisches Gutachten ändern können.

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