Bildung statt Terror: Athener Studenten wehren sich gegen die neue Universitätspolizei

2 years ago
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Der Einsatz der ersten Einheiten der neuen griechischen Universitätspolizei führte am Montagabend zu Auseinandersetzungen mit Demonstranten auf dem Athener Campus. Die Studenten forderten deren sofortige Auflösung.

Die Entscheidung der griechischen Regierung, dauerhaft Polizeikontingente auf dem Universitätsgelände zu platzieren, wurde Anfang letzten Jahres vom Parlament verabschiedet. Mittlerweile haben zahlreiche Studentenproteste stattgefunden, von denen einige bereits zu erbitterten Auseinandersetzungen mit der Polizei geführt haben. Studenten und Akademiker halten diese neue Maßnahme für höchst undemokratisch.

Der Widerstand gegen die Polizeipräsenz an den Universitäten geht auf die gewaltsame Unterdrückung im Jahr 1973 zurück. Damals beendete die herrschende Militärregierung die Besetzung des Athener Polytechnikums durch Studierende mit Panzern. Die Niederschlagung des Protests, der gegen die Diktatur organisiert wurde, führte zum Tod von 26 Menschen. Später wurde ein "Universitätsasyl"-Gesetz eingeführt, das das Betreten von Universitätsgeländen durch die Polizei effektiv verhinderte. Das Gesetz wurde im Jahr 2020 allerdings von der konservativen Regierung der Nea Dimokratia abgeschafft, die überzeugt war, dass die griechischen Universitäten zu "Geiseln" von Kriminellen und Gesetzlosen geworden seien.

Die unbewaffneten Universitätspolizisten dürfen auf dem Campus Personen anhalten, durchsuchen und vorübergehend festhalten. Die Einrichtungen werden mit Sicherheitskameras und einem Drehkreuz-Eingangssystem ausgestattet, das mit einer Magnetkarte aktiviert werden kann.

Darüber hinaus werden auch in wirtschaftlicher Hinsicht viele Einwände gegen diese neue Maßnahme vorgebracht. Die Kosten dafür würden sich auf 20 Millionen Euro pro Jahr belaufen, verglichen mit einem Budget von nur 91,6 Millionen Euro für die Hochschulbildung.

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