DREIZEHNTER TAG Liebe, Friede und Freude im Herzen Jesu

1 year ago
4

Liebe, Friede und Freude im

Herzen Jesu

30 Betrachtungen über die fruchtbringendste Art

der Andacht zum göttlichen Herzen

aus den

Schriften der heiligen Gertrud

Von

P. Andreas Prevot,

aus der Gesellschaft der Priester des Herzens Jesu

Deutsch von Leonz Niderberger,

Komptur des Päpstl. Ordens vom hl. Gregor d. Gr.

und Inhaber des Kreuzes „Pro Ecclesia et Pontifice“

13.-15. Auflage

Die kirchliche Druckerlaubnis wird hiermit erteilt.

Limburg (Lahn), den 16. Juli 1927.

Göbel, Generalvikar.

DREIZEHNTER TAG

Das Leben der Gottesverehrung im göttlichen Herzen Jesu.

Wir können die Gottesverehrung unter vierfachem Gesichtspunkte betrachten, entsprechend dem vierfachen Zwecke des Opfers (Anbetung, Dank, Sühne, Bitte), indem wir in Bezug auf das Gebet auf den dritten Tag verweisen.

Leben der Anbetung.

Der Heilige Geist, welcher die hl. Gertrud mit solcher Sorgfalt zur vollkommenen Gottesverehrung herangebildet hat, lehrte sie vor allem den Grundsatz: „Gott durch Jesus Christus anzubeten, welche die erste und erhabenste aller Andachtsübungen ist“, und in der Tat brachte sie stets ihre Anbetung in der Weise Gott dar, dass sie sich des göttlichen Heizens Jesu, als ihres Vermittlers, als ihres Organes bediente.

Auch uns will der Heilige Geist in die Übung, in das Leben der Anbetung einfuhren, mehr als er das je in früherer Zeit 80

getan hat, und das göttliche Herz Jesu hegt das innigste Verlangen, dass wir von ihm die vollkommene Anbetung lernen. „Die Stunde ist gekommen, wo diejenigen, welche den Vater anbeten, ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ Nichts tritt inmitten der betrübenden Erscheinungen unserer Zeit in so bestimmter, so trostreicher Weise hervor, wie die Ausgießung der Gnade der Anbetung, die Vermehrung der Veranstaltungen, der religiösen Genossenschaften, die der Anbetung geweiht sind. Dies hängt zunächst zusammen mit der Ausbreitung der Andacht zum heiligen Sakramente, welche zu den besonderen Gnaden der „letzten Zeiten“ zu gehören scheint, und die ja hauptsächlich in der Anbetung besteht.

Es hängt dies auch zusammen mit dem besonderen Bedürfnis unserer Zeit; die Empörung gegen Gott hat ja in unseren Tagen die äußersten Grenzen erreicht, und daher ist es notwendig, dass auch die Anbetung, welche nichts anderes ist, als die Unterwerfung unter Gott, die weiteste Ausbreitung und eine unbegrenzte Entwicklung finde, damit dem Übel mit dem richtigen Gegenmittel begegnet werde, und die Sühne dem Frevel entspreche. So trägt die göttliche Vorsehung Sorge, in jeder Zeitepoche seiner Kirche gegen die herrschenden Krankheiten und Übel die entsprechenden Heilmittel zu senden, und-so gießt sie in gegenwärtiger Zeit den Geist der Anbetung über die Kirche aus.

Wir müssen daher an den Gegenstand, der jetzt vorgeführt wird, mit der innigen Begierde, daraus Nutzen zu ziehen, und mit unbegrenztem Vertrauen herantreten. Denn nichts ist geeigneter, unser Verlangen zu entzünden und unser Vertrauen zu mehren als der Gedanke: „Ich weiß, dass ich in die Absichten der Vorsehung eingehe und dass ich dem göttlichen Willen, der Richtschnur joles Verlangens, entspreche; ich weiß,

dass ich mit vielen heiligen Seelen der gegenwärtigen Strömung der Gnade folge, die mich selbst in sanftem Zuge voranbringt und mich im Überfluss schwimmen lässt

Loading comments...