FÜNFTER TAG "Das Verlangen des Herzens Jesu"

2 years ago

FÜNFTER TAG

Das Verlangen des Herzens Jesu

An einem Gründonnerstag, bevor die Schwestern zum Tische des Herrn hinzutraten, sah die hl. Gertrud den Herrn in einen Zustand der äußersten Schwäche geraten, durch die Heftigkeit des Verlangens seines göttlichen Herzens, sich mit diesen von ihm so sehr geliebten Seelen zu vereinigen. Er war wie zu Boden gesunken und von seinen Kräften verlas-

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«'n. Die Heilige wurde davon so ergriffen, dass sie selbst auf dein Punkte war, das Bewusstsein zu verlieren; aber der Herr Märkte sie und ließ sie erkennen, dass diese Schwäche der I riumph seiner Liebe sei, und dass seine Wonne aufs höchs- tc steige, wenn er sich durch die Kommunion diesen Seelen lüngebe, nach denen er so sehr verlangt habe. (IV, 25.) Hines Tages wollte die hl. Mechthild, staunend über die Lie- bcsweise des Herzens Jesu, aus Ehrfurcht sich ein wenig von ihm entfernen; er aber zog sie vielmehr noch näher an sich, indem er zu ihr sprach: „Nein, bleibe bei mir, damit ich mein Glück genieße.“ (1,19)

Ein andermal sprach der Herr zu ihr: „Nichts gewährt mir solche Wonne, wie das Herz des Menschen, und doch muss ich dieses oft entbehren. Ich habe alle Güter im Überfluss; das Herz des Menschen allein fehlt mir noch. “ (IV, 54.)

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