ELFTER TAG aus "Liebe, Friede und Freude im Herzen Jesu"

1 year ago
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Liebe, Friede und Freude im Herzen Jesu

30 Betrachtungen über die fruchtbringendste Art

der Andacht zum göttlichen Herzen

aus den

Schriften der heiligen Gertrud

Von

P. Andreas Prevot,

aus der Gesellschaft der Priester des Herzens Jesu

Deutsch von Leonz Niderberger,

Komptur des Päpstl. Ordens vom hl. Gregor d. Gr.

und Inhaber des Kreuzes „Pro Ecclesia et Pontifice“

13.-15. Auflage

Die kirchliche Druckerlaubnis wird hiermit erteilt.

Limburg (Lahn), den 16. Juli 1927.

Göbel, Generalvikar.

ELFTER TAG

Das Leben der vertrauensvollen Hingabe an das Herz

Jesu

Wir sprechen in einem eigenen Kapitel von der vertrauensvollen Hingabe an das Herz Jesu, wie wir es in Bezug auf das Verlangen getan haben; denn diese Hingabe ist ohne Zweifel die hauptsächlichste Tugend der Freunde des göttlichen Herzens, sie ist das, was dem Geiste der hl. Gertrud eigentümlich ist und sie auszeichnet; (Das Herz Jesu hat in den Schriften der hl. Gertrud seine unendliche Barmherzigkeit geoffenbart und flößt ihr ein unbeschränktes Vertrauen ein, welches eine besondere Gabe, eine besondere Seite gertrudianischen Geistes bildet.) es ist jene Übung, die der göttliche Heiland am meisten von den so schwachen Seelen unsrer Zeit zu verlangen scheint.

Durch das Vertrauen eröffnet er ihnen eine Pforte, um sie gleichsam zu seiner Allmacht eingehen zu lassen; er eröffnet ihnen die Schätze seines göttlichen Herzens, das es auf sich nimmt, alle Fehler der vertrauensvoll sich hingehenden Seele zu ersetzen und allen ihren Werken die gehörige Vollendung zu verleihen; er macht aus ihnen gelehrige Werkzeuge, welche das Wirken Gottes auf keine Weise hindern und alle Ehre getreulich Gott zuerkennen.

O möchten wir durch die Fürbitte der hl. Gertrud, durch die besondere, den Verehrern des göttlichen Herzens versprochene Gnade die unendlich liebevolle Zärtlichkeit lebhaft fühlen, womit das Herz Jesu uns zum Vertrauen auffordert! Möchten wir ohne jede Scheu, ohne jeden Rückhalt uns liebevoll demjenigen hingeben, der unsre Macht, unsre Weisheit, unsre Liebe sein will.

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