Urzeit-Code: Jurassic Park in Nachbars Garten? (ZDF I Dokumentarfilm I 1996)

1 year ago
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Dies ist ein schon längst verloren geglaubter Film.
Die Erfinder des Urzeit-Code selbst kommen hier zu Wort:
Dr. Guido Ebner und Heinz Schürch in einem einzigartigen Interview.

Vielen Dank an Reinhard Eichelbeck, dem Macher dieses Films.

Regenbogenforellen werden in ihre ursprüngliche Wildform zurückverwandelt.
Mais wächst zu eine Form heran, die seine Vorfahren vor Jahrhunderten einmal hatten.
Ein gewöhnlicher Wurmfarn bringt Blätter hervor, wie man sie von 300 Millionen Jahre alten Versteinerungen kennt.
Und das alles nur, weil die Forelleneier, die Maiskörner, die Farnsporen einem elektrostatischen Feld ausgesetzt waren.

Könnte man auf diese Weise auch den Neanderthaler wiederbeleben, oder gar die Dinosaurier? Was im Film "Jurassic Park" noch pure Science Fiction war - könnte es vielleicht doch Wirklichkeit werden? Nicht durch Gentechnologie - sondern durch Elektrizität?

Basel - im Dreiländereck zwischen Frankreich, Deutschland und der Schweiz. Eine Stadt mit vielen Brücken und einem bemerkenswerten Brunnen, den der französische Künstler Jean Tinguély geschaffen hat. Hier wurde im 15.Jahrhundert die erste Universität der Schweiz gegründet, wo ein Paracelsus lehrte und ein Erasmus von Rotterdam. In Basel fand man Verfahren zur Vitaminsynthese und zur Herstellung von Insulin. Einige der größten Chemiekonzerne der Welt sind hier angesiedelt - und bei einem von ihnen, bei CIBA, haben zwei Wissenschaftler Ende der 80er Jahre eine sensationelle Entdeckung gemacht: Heinz Schürch - rechts im Bild - und Dr. Guido Ebner.

"Angefangen hat das Ganze mit einer gezielten Forschungsarbeit um einen extrakorporalen Herzschrittmacher zu entwickeln."
Und es endete damit, dass Guido Ebner und Heinz Schürch statt eines Herzschrittmachers, den man in der Hosentasche tragen kann eine neue Methode der Fischzucht erfanden - aber dazwischen lagen noch einige andere erstaunliche Ereignisse.

Bei der Forschung für den Herzschrittmacher hatte man Körperzellen statischen Elektrofeldern ausgesetzt, und dabei festgestellt, dass sie überdurchschnittlich lange lebten. Daraufhin testete man auch andere lebende Objekte im Elektrofeld: Mikroorganismen, Fischeier und Samen von Pflanzen, zum Beispiel von Mais.

Die Maiskörner werden in Laborschalen eingeschlossen und dann einige Tage lang zwischen Kondensatorplatten gestellt, an die eine hohe Spannung angelegt wird. Da die Platten nicht in Verbindung stehen, fließt kein Strom - es entsteht lediglich ein statisches elektrisches Feld. Solche elektrostatischen Felder entstehen auch in der freien Natur häufig, bei Gewittern zum Beispiel.

Es zeigte sich, dass der Mais im Elektrofeld nicht nur besser keimte und schneller wuchs - überaschenderweise veränderte sich auch die Form der erwachsenen Pflanze: sie bildete, wie es ihre Vorfahren früher einmal getan haben, ganze Büschel von Kolben aus.

O-Ton Schürch:
"Wir haben im Maximum eine Maispflanze gefunden mit zwölf Kolben, etwas kleiner, aber die Anordnung dieser Kolben war sehr interessant, wenn man sich erinnert,dass eine Maispflanze eine Graminee, also eine Grasart ist, und die haben in früheren Zeiten eigentlich immer Fünfer- bis Siebenerrispen ausgebildet an jeder Blattachse, war es für uns sehr interessant, dass wir genau diesen Habitus jetzt wieder gefunden haben. Und in Peru ist auch heute noch Weizen und Mais in dieser Wildform vorhanden und wir konnten damit eigentlich sehr schöne Vergleiche anstellen."

Frage:
"Dann könnte man ja spekulieren, wenn man durch dieses Verfahren frühere Formen wieder hervorrufen kann, ob beispielsweise, wenn man es auf menschliche Eizellen anwendet, dann der Neandertaler wieder zum Vorschein käme oder wenn man es mit den Nachfahren der Saurier machen würde, man dann wieder Saurier erzeugen könnte?"

Ebner:
"Das kann man spekulieren, aber das würde eine sehr kleine Wahrscheinlichkeit zur Realisierung haben. Denn was haben wir eigentlich jetzt getan? Im Falle der Weizen- und Maispflanzen haben wir Embryonen - im Samen ist die Pflanze schon im Embryonalzustand enthalten. Und jetzt haben wir dort Einflüsse genommen. Die Einflüsse waren aber relativ klein."

Schürch:
"Was er jetzt anspricht ist natürlich auch die Tatsache, dass heute Retortenbabys erzeugt werden, und interessanter Hintergrund wäre, dass man da natürlich das Elektrofeld einsetzen könnte, nur da spielt natürlich dann die Ethik eine ganz gewaltige Rolle, da ist dann auch ganz klar formuliert, dass in der Keimbahn der höheren Lebewesen garnichts passieren darf."

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Viele versuchen den Versuchsaufbau nachzubauen.
Dabei wäre folgendes zu beachten:

1. Man sollte sich vorher unbedingt das Patent zu diesem Versuch herunterladen und eingehend studieren.
Die Patentnummer lautet:
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EP 0791651 A1
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Einfach mal Googeln und aufmerksam durchlesen.

2. In dem Patent findet sich eine Formel, anhand derer man die optimale Feldstärke errechnen kann.

Desweiteren finden sich Hinweise darauf, welche Feldstärke am besten geeignet ist, um Pflanzensamen während der Keimung zu behandeln.
Um es auf den Punkt zu bringen:
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Bei 10K ist ein Plattenabstand von 6cm optimal.
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Dazwischen eine Petrischale inkl. feuchtem Medium zur Keimung (z.B. Watte, Papier oder Wasser). Die Petrischale mit Parafilm abkleben.

3. Die Spannung wird Hilfe eines Hochspannungsgenerators erzeugt, der auf dem Transformatorprinzip mit Gleichrichter basiert.

ZDF I Dokumentarfilm I 1996

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