Im Gespräch mit Wilhelm Domke-Schulz über das „Leben und Sterben im Donbass“

2 years ago
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Sergey Filbert im Gespräch mit Wilhelm Domke-Schulz, einem
(ost-)deutschen Filmemacher, Medienwissenschaftler und Autoren. Der Anlass der Unterhaltung ist „brandaktuell“:
Seit fast acht Jahren verbreiten (west-)deutsche Massenmedien und
Politiker die Legende von den guten "friedlichen“ Demonstranten auf dem
Maidan, von der angeblichen "Annexion“ der Krim und „von Russland
kontrollierten Separatisten“, die in der Ostukraine Gebiete besetzt haben
sollen. Seit einigen Wochen und Monaten wird nun auch noch der Teufel
eines unmittelbar bevorstehenden Einmarsches Russlands in die Ukraine
an die Wand gemalt.

Ob diese einseitige Darstellung der Realität entspricht und was die
„Gegenseite“ im Donbass darüber denkt, das bleibt im massenmedialen
Dunklen verborgen. Nach Donezk oder Lugansk verirrt sich schon seit
Jahren kein regierender westlicher Politiker, geschweige denn ein
westlicher „Qualitätsjournalist“.

Ende Dezember 2021 ist deshalb Wilhelm Domke-Schulz in der Donezker
Volksrepublik gereist, um zu erfahren, wie die Sicht die Menschen dort auf
die Ereignisse seit 2014 ist, wie ihrer Meinung nach, der bewaffnete
Konflikt entstand, wer die eigentlichen Kontrahenten und die
Leidtragenden sind.

Im Ergebnis seiner Reise entsteht zurzeit sein Dokumentarfilm "Leben und Sterben im Donbass".

Im Gespräch geht es, neben dem aktuellen Filmprojekt "Leben und Sterben im Donbass" (Trailer am Ende des Gesprächs), um die Frage was der Konflikt im Osten der Ukraine mit den seit Jahrzehnten schwelenden Kontroversen zwischen Ost und West in Deutschland zu tun hat, welche Rolle die deutschen Massenmedien spielen und warum und für wen Wilhelm Domke-Schulz seinen ostdeutschen Schelmenroman „Werners wundersame Reise durch die DDR“ geschrieben hat.

Zur Person:
Wilhelm Domke-Schulz studierte Dramaturgie an der Hochschule für
Film und Fernsehen "Konrad Wolf" in Potsdam-Babelsberg. Er arbeitete
zunächst als freier Dramaturg für Spiel- und Dokumentarfilm in Berlin,
Potsdam und Leipzig. 1991 machte er sich als Produzent selbstständig und ist seither domke-schulz-film. Zugleich ist er als Hochschuldozent für
Medienwissenschaft tätig.

Domke-Schulz produzierte bisher über siebzig Filme in Eigenregie, vor
allem Reportagen und Geschichtsdokumentationen für den öffentlich-
rechtlichen Rundfunk sowie künstlerische Dokumentarfilme wie etwa "Life
at a Standstill: A Middle East Diary" (preisgekrönt in Chicago 2003),
"Krimreise" (ausgezeichnet 2018 in St. Petersburg) oder „Remember
Odessa“ (Preisträger 2020 in Kalkutta und 2021 in Moskau).
„Werners wundersame Reise durch die DDR“ ist sein Debütroman.

https://www.eulenspiegel.com/verlage/eulenspiegel-

Druschba FM I 21.01.2022

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