140 Milliarden Euro für Gazprom - Deutschland muss zahlen

2 years ago
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Langfristverträge mit GAZPROM

So muss Deutschland bis 2030 für russisches Erdgas selbst dann bezahlen, wenn das Gas nicht mehr importiert wird. Grund dafür sind sogenannte Langfristverträge mit Laufzeiten bis zu 30 Jahren, die deutsche Unternehmen mit dem russischen Konzern GAZPROM abgeschlossen haben. Das zeigen frontal-Recherchen. Insgesamt geht es um mehr als 140 Milliarden Euro.

Tatsächlich hängt Deutschland am Gas aus Russland wie ein Junkie an der Nadel und wird davon nicht so schnell wieder loskommen. Dafür hat an vorderster Front der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF selbst gesorgt – mit Pipelines und Langfristverträgen, die heute zum Verhängnis werden.

Hintergrund sind die Pläne der Bundesregierung, bis 2024 nahezu unabhängig von russischen Gasimporten zu sein. Dabei wird zum Problem, dass die bestehenden Verträge Mindest-Abnahmemengen vorschreiben, erklärt Jack Sharples vom renommierten Forschungsinstitut Oxford Institute for Energy Studies (OIES). „Wird diese Menge unterschritten, muss dennoch für Gas bezahlt werden, selbst wenn es nicht abgenommen wird." Das sei in sogenannten "Take or Pay"-Klauseln festgelegt. Nach Daten des OIES liegt diese Mindestabnahmemenge für russisches Gas in Deutschland bei 42 Milliarden Kubikmeter im Jahr 2021. Diese Mindestabnahmemenge sinke bis 2030 nur leicht auf 40 Milliarden Kubikmeter.

Gasvertragsklauseln haben enorme Auswirkungen
Die ökonomischen Auswirkungen der Gasvertragsklauseln sind enorm. Die "Take or Pay"-Menge hat einen finanziellen Wert von mehr als 140 Milliarden Euro, wenn man einen relativ niedrigen Gaspreis von 50 Euro pro Megawattstunde zugrunde legt. Der Handelspreis für Gas lag zuletzt bei rund 100 Euro pro Megawattstunde. Nur, wenn die Regierung einen Gasboykott verordnet, könnten die Verträge mit dem Argument „höhere Gewalt“ beendet werden, sagt Jack Sharples. Das aber lehnt die Bundesregierung ab.

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