Dr. med. Hannes Strasser: Anforderungen an Impfpflicht sind bei COVID-19 nicht erfüllt (21.04.2022)

2 years ago
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Der Urologe Univ. Doz. Dr. med. Hannes Strasser, Co-Autor des Buchs "Raus aus dem Corona-Chaos", stellte sich zwar nicht grundsätzlich gegen die Einführung einer Impfpflicht im Falle besonderer Umstände – etwa "wenn jetzt eine Ebola-Welle durchs Land rauschen würde" –, bei COVID-19 sieht er die strengen Anforderungen für eine Impfpflicht aber nicht gegeben.

Schließlich biete die Impfung weder einen Schutz vor einer Infektion noch vor einer Weitergabe des Virus, gab er zu bedenken. Das wisse man bereits seit Sommer letzten Jahres. Auch vor schweren Verläufen bzw. dem Tod sei man damit nicht zuverlässig geschützt. "Die Impfungen wirken, aber nicht gut genug", unterstrich Strasser, eine Beendigung der Pandemie durch Herdenimmunität werde man nicht erreichen können, zumal der Impfschutz erwiesenermaßen nur ein paar Wochen bzw. Monate halte.

Besorgt zeigte sich Strasser gleichzeitig, was die Nebenwirkungen von COVID-19-Impfungen betrifft. Diese würden deutlich häufiger als erwartet auftreten, meinte er mit Berufung auf verschiedene Studien. Damit würden sich unkalkulierbare Risiken für gesunde Menschen ergeben. Zudem geht er von einer "unheimlich hohen" Dunkelziffer in diesem Bereich aus, weil viele Nebenwirkungen nicht gemeldet würden. Laut Strasser gibt es Schätzungen, wonach 26 Millionen PatientInnen in Europa Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung hatten bzw. haben, mehr als 300.000 könnten in Folge der Impfung gestorben sein.

Vor diesem Hintergrund schaue er sich jeden Patienten genau an, bevor er ihn gegen COVID-19 impfe, sagte Strasser, der auch als Impfarzt in Tirol tätig ist. Wenn er das Risiko für zu hoch halte, lehne er eine Impfung ab. Das Vertrauen in die Impfung sei aber ohnehin zurückgegangen, weil jeder jemanden kenne, der Nebenwirkungen gehabt habe oder bei dem die Impfung keine Wirkung zeitigte. Für gefährlich erachtet es Strasser, dass die Leute Impfungen nunmehr generell weniger trauten, durch die Covid-Impfung seien auch andere Impfungen in Misskredit geraten.

Als mögliche Alternative zur Impfung und in Vorschau auf den Herbst plädierte Strasser dafür, mehr Fokus auf die medizinische Behandlung von COVID-19-Infizierten zu legen. Es gebe seit Wochen ein neues Medikament, das aber kaum verschrieben werde, kritisierte er. Für ihn war es außerdem ein schwerer Fehler, dass in Österreich zwar viel getestet wurde, man die Betroffenen in der Quarantäne aber dann zum Teil "wochenlang alleingelassen" habe, statt sie frühzeitig zu behandeln.

Siehe auch:
https://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2022/PK0393/index.shtml

Parlamentskorrespondenz Nr. 393 vom 21.04.2022

Themenfelder: Gesundheit
Format: Ausschusssitzungen des Nationalrats
Stichworte: Nationalrat/​Gesundheitsausschuss/​Volksbegehren/​Impfpflicht/​Corona

Parlament.gv.at I 21.04.2022

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