FodronixFotografie

Museumspark & Lost Place Rüdersdorf Nachdem ich gerade erst mit der digitalen Fotografie angefangen hatte und technisch noch lange nicht perfekt war, entdeckte ich das Gelände auf dem sich ehemals ein Zement- und ein Chemiewerk befanden. Mein erstes lost Place mit der Kamera. Aus dem Zementwerk ist ein Museumsdorf geworden, was für viele noch nicht der Brüller sein wird. Das ehemalige Chemierk ist dagegen ein super Lost Place für Fotografen. Allein die gewaltigen Dimensionen, diese schiere Größe aber auch der rasante Verfall sind beeindruckend. Es sieht wirklich aus wie ein Kriegsgebiet und deshalb finden dort auch ab und an Dreharbeiten statt. Nebenan liegt eine riesige Grube, wie eine Narbe im Gewsicht der Erde. Dort wurde (wird) im Tagebau Zement (eben der Rüdersdorfer Zement) abgebaut. Am Ende des Videos sind meine letzten Aufnahmen, die ich damals aus der Luft gemacht habe.

Irgendwo in einem Wald in Brandenburg, nördlich von Berlin, liegt das Areal einer ehemaligen Garnison der Roten Armee. Messegebäude, Mannschaftsunterkünfte, ein Casino und eine Sporthalle sind noch relativ gut erhalten, obwohl sie schon sehr lange ungenutzt leer stehen. In manchen Gebäuden fehlt aber bis auf das Mauerwerk alles. Die Soldaten haben bei ihrem Abzug vieles mitgenommen. Was sonst noch brauchbar war, besonders Metalle, wurde von Dieben weg geschleppt. So fehlen an vielen Gebäuden Blitzableiter, Traufen udn Wandverkleidungen. Im Empfangsgebäude sind auch die Fußböden vollständig verschwunden. Und das, obwohl es von der letzten öffentlichen Parkgelegenheit ein weiter Fußmarsch durch den Wald ist, bevor man das Gelände erreicht. Aber schaut selbst. Zuerst habe ich die Farbaufnahmen hintereinander laufen lassen und für die Freunde der schwarz-weiß Fotografie danach die Fotos noch einmal im "klassischen Look" verwendet.

Lost Places haben ihre eigene Anziehungskraft. Besonders auch für Fotografen wie mich, die den Verfall ehemals genutzter Krankenhäuser, Fabriken, Bahn- oder Militäreinrichtungen dokumentieren wollen. Dagegen haben jedoch recht oft die "Eigentümer" etwas einzuwenden, obwohl sie dem Verfall nichts entgegen setzen. Sie setzen Sicherheitsleute ein und rufen die Polizei, wenn nur jemand mit einer Kamera ein solches Grundstück betritt. Ist das nicht schizophren? Es wird eingezäunt auf Teufel komm raus, dass können die Deutschen besonders gut. Zäune und Mauern errichten, Menschen ein oder aussperren. Doch leider werden gerade Lost Places auch oft von Graffiti Sprayern verunstaltet oder sogar von Brandstiftern heimgesucht, die meinen, dass ein leer stehendes Gebäude ja keinem weh tut, wenn es niederbrennt. Das man dabei aber auch Obdachlosen ihre Nachtquartiere nimmt, ja sogar deren Leben gefährdet, geht in die Köpfe dieser geistigen Glimmlampen nicht hinein. Deshalb ist es mein alleiniges Anliegen, diese Eindrücke aus meinen Lost Places für die Welt festzuhalten

Hier ist die Zusammenstellung meiner ersten Infrarot Fotos. Da ich hier erst anfange meine Fotos in Videos zusammenzustellen, zeige ich Euch ganz bewusst meine ersten "Gehversuche". Inzwischen arbeite ich seit vier Jahren mit umgebauten Kameras und habe nur durch immer neues Ausprobieren einiges dazu gelernt. Im Laufe der Zeit stelle ich Euch dann auch das "System" vor, mit dem ich arbeite. Auch hier gibt es wie so oft, nicht nur einen Weg zum Ergebnis. IR-Fotografie ist eine ganz eigene Welt. In einem Licht das unsere Augen nicht sehen können, erscheinen uns ganz gewöhnliche Dinge völlig anders, in ganz neuen Farben. Mineralisches, also Stein etc., erscheint bei IR-Farbaufnahmen und der standardisierten Bildbearbeitung, also mit dem Tausch der Farbkanäle rot und blau gegeneinander, in einem Blauton, der Himmel wird rot. Allein das kann schon amtenberaubende Effekte ergeben. Arbeitet man mit schwarz-weiß-IR, wird der blaue Himmel pechschwarz. Gras und alles Laub wird auf einmal schneeweiß, wie in einer zu Eis erstarrten Winterlandschaft. In der Bearbeitung gibt es keine Grenzen. Besonders in der Infrarotfotografie hat man weit mehr Möglichkeiten sich auszuprobieren, als in der konventionellen Fotografie. Jedem der in der Fotografie mal etwas neues, außergewöhnliches versuchen will, kann ich die IR-Fotografie nur wärmstens empfehlen.