Gestern noch tot, heute lebendig!
Impuls der Woche, 30. März 2024, Kardinal Woelki
Gestern noch tot, heute lebendig! Am Ostermorgen zeigt Gott, was er kann. Er lässt seinen Sohn nicht im Dunkel des Todes stecken. Das Grab ist leer. Jesus, den sie drei Tage zuvor am Kreuz hingerichtet hatten, ist von den Toten auferstanden. Er lebt! Aus dieser Zumutung für unsere Vernunft wird eine Zuversicht für unsere Existenz: Tod und Auferstehung Jesu, akribisch genau in der Bibel aufgeschrieben mit Zeit-, mit Orts- und Namensangaben, kann unser Denken und Hoffen prägen. Tod und Auferstehung zeigen: Gott geht über das Leid nicht hinweg, auch nicht über das Leid in den Kriegs- und Krisengebieten. Und nicht der Tod hat das letzte Wort. Seit Jesus Christus, der Sohn Gottes, die Nacht der Verzweiflung und des Todes durchlitten hat, braucht niemand mehr zu denken: Der Allmächtige thront irgendwo über dem Universum und lässt mich auf der Erde im Stich. Seit jenem ersten Ostertag der Weltgeschichte gilt: Ich bin nicht allein in meinem Leid und auch nicht angesichts des Elends in der Welt. In Christus hat das Leben über den Tod triumphiert. Am Ende unseres Lebens, zu guter Letzt, erhalten wir Gottes Unendlichkeit geschenkt. Und die Hoffnung siegt über die Angst. Von Herzen wünsche ich Ihnen allen ein gesegnetes und gnadenreiches Osterfest
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Mit dem heutigen Palmsonntag beginnt die heilige Woche, der Höhepunkt des Jahres für uns Christen!
Impuls der Woche, 23. März 2024, von Kardinal Woelki
Himmelhochjauchzend - zu Tode betrübt … zu Tode betrübt - himmelhochjauchzend. Mit dem heutigen Palmsonntag beginnt die heilige Woche, die Karwoche, der Höhepunkt des Jahres für uns Christen. Wer sich mit ganzem Herzen darauf einlässt, der kann gemeinsam mit Jesus in dieser Woche viele Hochs und Tiefs erleben. Er kann ihm an Palmsonntag beim Einzug in Jerusalem wie einem König zujubeln. Er kann am Gründonnerstag beisammen sitzen mit ihm und den Aposteln, denen er im Rahmen des jüdischen Paschafestes erstmals im Zeichen des Brotes seinen am darauffolgenden Tag am Kreuz geopferten Leib zu essen und sein für uns vergossenes Blut im Zeichen des Weines zu trinken gibt. Er oder auch sie wird dann mit Jesus im Ölgarten wachen und beten. Miterleben wie die Freunde in dieser schweren Stunde einfach nicht für ihn da sind, ihn sogar verraten. Wer sich mit dem Herzen auf all das einlässt, dem wird emotional viel abverlangt. Es ist nicht einfach, zuzuschauen, wie Jesus ein solch ungerechter Prozess gemacht, wie er unschuldig gefoltert und schließlich qualvoll am Kreuz sterben wird. Die kommende Woche ist fordernd, herausfordernd. Wie bin ich in all dies eingebunden? Wo bin ich hier zu finden? Am Palmsonntag bei denen, die ihm zujubeln? Bei denen, die an seinem Herzen ruhen oder die ihn verraten? Bei denen, die fast gleichmütig schlafen? Die feige weglaufen, um sich in Sicherheit zu bringen und ihn nicht mehr kennen wollen? Bei Simon von Cyrene? Um ihm das Kreuz tragen zu helfen? Oder bei Veronika, um ihm als Zeichen meines Mitgefühls ein Schweißtuch zu reichen? Wer in dieser Woche bewusst den Weg mit Jesus mitgeht, wird Vieles über sich selbst und die Abgründe seines Herzens erfahren - und am kommenden Sonntag dann aber auch die große Erleichterung und grenzenlose Freude der Jünger über die Auferstehung Jesu von den Toten. In diesem Sinne einen guten Weg...
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