1991 Ein Lied für Rom - Der deutsche Vorentscheid zum ESC - "Sieger": Atlantis 2000

4 months ago
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Vorentscheidung Deutschland 1991
Sendungstitel: Ein Lied für Rom
Datum: 21. März 1991
Ort: Berlin, Friedrichstadtpalast
Abstimmung: Repräsentative Stichprobe von 1000 Zuschauern
Moderation: Hape Kerkeling & Sylvia Wintergrün

Die erste gesamtdeutsche Vorentscheidung drohte zum Fiasko zu werden. Das Publikum im Friedrichstadtpalast ist offensichtlich über das Ergebnis ganz entsetzt. Selbst Hape Kerkeling, der Moderator des Abends, kann sich mit dieser Entscheidung nicht anfreunden. Er versucht weiter witzig zu bleiben, damit sich das Saalpublikum beruhigt. Die Münchener Gruppe Atlantis 2000 wird unter vielen Buhrufen noch einmal auf die Bühne geholt. Alle sechs Mitglieder spüren sofort, dass ihr Beitrag "Dieser Traum darf niemals sterben" nicht die Akzeptanz des Publikums genießt. Dabei hat sich der Bayerische Rundfunk in Zusammenarbeit mit dem SFB und mit dem DFF viel Mühe gegeben, um einen fairen Wettbewerb durchzuführen. Wegen Manipulationsvorwürfen durch TED wird dieser abgeschafft und durch 1000 von der GfK ( Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung e.V.) repräsentativ ausgewählte Fernsehzuschauer als Juroren ersetzt. Sie sollen nach Beendigung der musikalischen Vorträge binnen 10 Minuten ihre Stimme telefonisch für ihren Favoriten abgeben. Außerdem hätte die Durchführung von TED wegen des schlecht ausgebauten Telefonnetz in der ehemaligen DDR sehr problematisch werden können.

Bei der Vorauswahl der Finalbeiträge werden automatisch Musiktitel aus den östlichen Bundesländer mit einbezogen, weil viele östliche Plattenfirmen bis zum 1. Oktober 1990 noch keine Mitgliedschaft im Phonoverband beantragen konnten. Jede Plattenfirma darf mindestens zwei Titel vorschlagen. Aus 55 Eingängen wählt eine Fachjury die 10 Finalsongs.

Am 9.03 und am 10.03.91 werden alle Beiträge im Hörfunk ausgestrahlt. Die Hörer wählen per Postkarte ihren Favoriten. Das sind die Strandjungs mit "Junge Herzen".

150 Journalisten vergeben unmittelbar nach der Vorstellung der Titel im Finale den Pressepreis. Die unbestrittene Favoritin des Abends, Cindy Berger, erhält ihn.

Den Interpreten werden zehn Paten zur Seite gestellt, um das Ganze etwas feierlicher zu gestalten.

Die Starterliste:

1. Tanja Jonak: "Hand in Hand in die Sonne"
Platz 6 / 9,5%
Musik: Jean Frankfurter, Text: Irma Holder
Pate: Harald Juhnke

2. Susan Schubert: "Du bist mehr"
Platz 5 / 10,8 %
Musik: Willy Klüter, Text: Anna Rubach
Pate: Wolfgang Lippert

3. Cindy Berger: "Nie allein"
Platz 7 / 6,4%
Musik: Rainer Pietsch, Text: Werner Schüler
Pate: Eberhard Feik

4. Barbara Cassy: "Hautnah ist nicht nah genug"
Platz 4 / 14,1%
Musik: Luis Rodrigez, Text: Peter Zentner
Patin: Hella von Sinnen

5. Conny & Komplizen: "Jedesmal"
Platz 10 /2,8 %
Musik & Text: Dirk Schiller
Patin: Vera Tschechova

6. Vox & Vox: "Tief unter der Haut"
Platz 3 / 14,9 %
Musik & Text: Andreas Lebbing
Pate: Carlo Thränhardt

7. Stefan de Wolff: "Herz an Herz"
Platz 9 / 3,7 %
Musik: S.de Wolff, Text: Andreas Bärtles
Patin: Katerina Jacob

8. Ziad & Sandrina: "Die Wächter der Erde"
Platz 2 / 15,2 %
Musik: Walter J.W. Schmid, Text: Alf Schwegeler
Pate: Karl Dall

9. Atlantis 2000: "Dieser Traum darf niemals sterben"
Platz 1 / 18,5 %
Musik: Alfons Weindorf, Text: Helmut Frey
Pate: Gerhard Konzelmann

10. Strandjungs: "Junge Herzen"
Platz 8 / 4,1 %
Musik: Marco Junge, Bernd Morawitz, Text: B. Morawitz
Pate: Leo

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